Over the top model

Inhaltsverzeichnis

Das Monocoque spart viel Gewicht an der Panigale und die R soll laut Hersteller trocken, also ohne Benzin, Öl und Kühlflüssigkeit, nur 165 Kilo wiegen. Das wären rund zehn Kilo weniger als die Konkurrenz und sogar noch vier Kilo unter dem bisherigen Klassenprimus BMW HP4. Jetzt kommt aber die eigentliche Ansage: 195 PS. Damit hätte sie ein unfassbares Leistungsgewicht von unter einem Kilo pro PS!

Wie eine Cruise-Missile mit Lenker

Wie fährt sich so ein Geschoss? Wie eine Cruise-Missile mit Lenkerstummeln. Mit offener Termignoni-Auspuffanlage stürzt sich die Panigale R brüllend auf den Asphalt der Rennstrecke. Durch das neue Motor-Mapping verfügt sie im Vergleich zur S über mehr Druck besonders in der Drehzahlmitte. Vor überschäumender Kraft hebt sie gerne auch mal im zweiten Gang das Vorderrad. Irgendwie kein gutes Gefühl, wenn sich die Tachonadel dabei schon jenseits der 100-km/h-Linie befindet. Der Motor dreht bis sagenhafte 12.000 U/min – das ist Rekord für Serien-Zweizylinder! Dafür mussten aber teure Titan-Pleuel das Gewicht der oszillierenden Massen um 630 Gramm drücken, am Schwungrad wurden 700 Gramm abgefeilt und die Kipphebel mit DLC (Diamond like carbon) beschichtet. So langsam begreift man, warum die R-Version so teuer ist.

Technisch an der Spitze

Technisch ist sie wirklich state-of-the-art. Wenn man die Ausstattungsliste liest, könnte man den Eindruck gewinnen, sie würde rein elektronisch fahren: achtstufige Traktionskontrolle, dreistufiges ABS, drei Motormappings, einstellbare Motorbremse, Schaltautomat, GPS-unterstütztes Data-Recording und selbst die Öhlins-Federelemente sind per Daumendruck elektronisch einstellbar. Alles, was das Fahren auf der Piste erleichtert, ist an Bord. Zwar nicht elektronisch, aber dennoch einstellbar präsentiert sich auch die massive Einarmschwinge. Sie lässt sich über einen Exzenter in Schritten von zwei Millimetern vertikal verstellen, insgesamt um eine Distanz von sechs Millimeter. Klingt wenig, zeigt aber erstaunliche Wirkung: Bei hohen Geschwindigkeiten verhält sie sich in der Standardeinstellung ein wenig zappelig, mit ganz nach unten verstellter Schwinge hingegen so ruhig wie ein ICE.