Partikelfilter für Ottomotoren

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Bei Daimler macht die überarbeitete Mercedes S-Klasse ab dem Herbst den Anfang. „Nach über zwei Jahren positiver Felderfahrung im S 500 werden 2017 weitere Varianten der S-Klasse, beispielsweise der neue Ottomotor M 256, mit dieser Technologie ausgerüstet“, so Daimler-Sprecher René Olma, „danach folgt die schrittweise Umsetzung in weiteren neuen Fahrzeugmodellen, Modellpflegen und neuen Motorgenerationen wie dem M 264. Im Anschluss daran ist der Einsatz des Partikelfilters auch bei den aktuellen Baureihen geplant.“

Audi-Technologiesprecher Tobias Söllner sagt, „wir werden sukzessive die Modelle mit TFSI-Motoren in unserem Portfolio für Europa mit Ottopartikelfiltern ausstatten. Zwar wäre die Erfüllung der gesetzlichen RDE-Anforderungen ab Herbst 2017 bzw. Herbst 2018 bei vielen Modellen auch ohne Ottopartikelfilter möglich, dennoch hat Audi die Entscheidung getroffen, alle Homologationen innerhalb der neuen RDE-Gesetzgebungen nur noch mit Ottopartikelfiltern durchzuführen.“ Als erstes Audi-Modell soll Mitte 2017 der A5 2.0 TFSI mit Filter erscheinen.

Kein Druck zur Nachrüstung

Die Herstellungs- und Einbaukosten des Benzinpartikelfilters liegen laut Herstellern je nach Modell zwischen 60 und knapp 200 Euro, die in keiner Preisliste auftauchen. Es ist jedoch schon jetzt klar, dass die Fahrzeuge entsprechend teurer werden. An Nachrüstlösungen wird laut Experten derzeit noch nicht gedacht. Sie wären zwar technisch genauso einfach umzusetzen wie Diesel-Partikelfilter zum nachträglichen Einbau. Allerdings fehlt bislang noch ein entsprechender Druck zur Nachrüstung, wie er durch die Aussperrung der filterlosen Dieselmotoren aus den Umweltzonen bestanden hat. Da wäre wieder der Gesetzgeber in der Pflicht. (fpi)