Pkw-Absatz: Die Party ist vorbei

Seite 2: Die Party ist vorbei

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Schein-Wachstum

Was die gewachsene "Vormachtstellung" von VW (+30,9 % = 21,2 % Marktanteil) und das starke Wachstum von Opel (+31,3 %) und Ford wert sind, wird sich bald zeigen. Laut Süddeutsche Zeitung sind im Januar und Februar 12.000 Opel-Mitarbeiter und somit die Hälfte der inländischen Belegschaft zeitweise von Kurzarbeit betroffen. Das liegt laut Bericht zwar nicht nur an sinkender Nachfrage, sondern auch daran, dass die Produktion der Saab-Modelle wegfällt. Es lässt aber auch ahnen, auf welch dünnem Eis die Autobauer zu ihren Verkaufserfolgen geschlittert sind.

Im europäischen Rahmen sehen die Zulassungszahlen ohnehin bescheidener aus: Trotz der Prämien, wie sie in einigen Ländern gezahlt wurden, sank der Absatz laut dem europäischen Herstellerverband ACEA um 1,6 Prozent auf 14,5 Millionen Fahrzeuge. Im Vergleich zu 2007 betrug der Rückgang sogar 9,5 Prozent. Zuwächse gab es im Vergleich von 2008 und 2009 außer in Deutschland nur in Frankreich (+10,7 %) und Österreich (+8,8 %). Am härtesten traf es Spanien mit einem Rückgang um 17,9 Prozent.

Weniger Produktion in Deutschland

Die deutschen Automobilbauer produzierten 2009 etwa 4,9 Millionen Pkw, 2010 sollen es etwa 4,8 Millionen Fahrzeuge werden, prognostiziert die Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC). Mit dem stärksten Rückgang sei dabei im Volumensegment zu rechnen, das im vergangenen Jahr durch die Abwrackprämie gestützt wurde. Hier rechnet PwC mit nur noch 2,3 Millionen produzierten Fahrzeugen. Bereits 2009 sei die Produktion um 9,1 Prozent auf 2,6 Millionen Fahrzeuge gesunken. Dieser beständige Rückgang ist auch dadurch zu erklären, dass erfolgreiche Modelle wie der Polo in Spanien produziert werden und die deutschen Hersteller insgesamt ihre Produktion immer mehr "internationalisieren".