Spritsparer soll Ende des Jahrzehnts kommen und ein Drittel weniger verbrauchen

Porsche unter Strom: Hybridversion des Cayenne

Seit Jahren weigert sich Porsche standhaft, einen Diesel in seine Autos einzubauen. Jetzt stellen die Stuttgarter ihre Alternative vor: einen Hybridantrieb. Damit soll der Cayenne fast ein Drittel weniger verbrauchen

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  • sl
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Weissach, 24. Juli 2007 – Seit Jahren weigert sich Porsche standhaft, einen Diesel in seine Autos einzubauen. Hieß es anfangs, der Selbstzünder wäre zu wenig sportlich, so sagt man jetzt, der Diesel wäre nur eine Nischenlösung für Europa. In der Tat ist der Diesel in den USA und in Asien längst nicht so populär wie bei uns. Dennoch: Dieselfahrzeuge verbrauchen weniger und blasen nicht soviel Kohlendioxid in die Atmosphäre. Sprit sparen will man natürlich auch bei Porsche. Als Alternative zum Diesel hat man den Hybridantrieb ausgemacht und will ihn im Cayenne auf den Markt bringen. Nun hat der Hersteller seine Karten auf den Tisch gelegt und im Entwicklungszentrum Weissach bei Stuttgart den Forschungsstand präsentiert. Wir konnten sogar schon ein paar Meter mit dem Hybrid-Cayenne fahren.

Ab etwa 2009

Bei dem neuen Antrieb kooperiert Porsche mit Audi und VW. Das System soll Ende des Jahrzehnts im Cayenne debütieren. Danach bekommt auch das künftige Viertürer-Coupé Panamera den Hybridantrieb. Derzeit verwendet man den V6-Motor des Cayenne-Basismodells als Verbrennungsmotor. Ihm werden ein Elektromotor und eine 48 PS starke Batterie zur Seite gestellt. Die Gesamtleistung des Systems ergibt sich wie immer bei Hybridmodellen aus der Leistung des Verbrennungsmotors und der maximalen Leistungsabgabe der Batterie – also 290 plus 48 gleich 338 PS. Der Spritverbrauch soll bei 8,9 Liter auf 100 Kilometer liegen. Das wären vier Liter oder fast ein Drittel weniger als der normale V6-Cayenne schluckt. Beim derzeitigen Entwicklungsstand begnügt sich der Hybrid-Cayenne mit 9,8 Liter.

Full Hybrid mit Parallelarchitektur

Wie beim Toyota Prius und den hybridgetriebenen Lexus-Modellen setzt Porsche auf den so genannten Full Hybrid, die höchste Stufe der Hybridisierung. Porsche hat aber nicht etwa das System von Toyota kopiert, sondern man geht einen völlig anderen Weg. Während Toyota auf den so genannten leistungsverzweigten Hybrid schwört, hat man sich in Stuttgart für den Parallelhybrid entschieden. Beim Parallelhybrid gibt es zwei parallele Kraftfluss-Wege: Einer führt vom Verbrennungsmotor zum Getriebe und dann zu den Antriebsrädern, der andere vom Elektromotor zum Getriebe und dann zu den Rädern.