Rettet uns Fahrfreude vor dem Verkehrskollaps?

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Die Industrie machte in diesem Verbrauchs-und Leistungskonflikt erst den Diesel- und dann den Benzin-Direkteinspritzer Pkw-tauglich. Beide sparsamer, aber mit problematischen Feinstaub- und höheren Stickoxidemissionen und, leicht nachvollziehbar, Anlass für den Abgasbetrug. Der Ausweg wären auch heute einfachere, aber kleinere Motoren in kleineren Autos. Sie stehen nicht im Widerspruch zur Fahrfreude, vor allem in leichteren Fahrzeugen. Wie bereits gesagt: Mündige Verbraucher könnten über die Wiederentdeckung der Fahrfreude eine Menge Probleme gleichzeitig lösen.

Freiheit heißt hier finanzielle Unabhängigkeit

Hersteller können kein Interesse an Aufklärung haben. Diese zu leisten wäre ein Verbraucherschutz-Thema. Sie ist unter anderem Aufgabe wirklich unabhängig agierender Redaktionen. Leider sind die Journos aber allzuoft nicht mutig genug, schon wegen der Kollegen in der Anzeigenabteilung oder, bei Freelancern, wegen der Verkäuflichkeit der Geschichten. Freiheit heißt hier auch finanzielle Unabhängigkeit. Aber wer genießt die noch in einer Medien-Szene, die sich den Turbosaugern der disruptiven Internetwelt unterordnen muss? Mittlerweile bevölkern zunehmend jüngere Kollegen diesen Bereich. Gut ausgebildete Redakteure, begabte Rechercheure und Schreiber zwar, jedoch bereits mit der unbefriedigenden Situation groß geworden und daher zwar im Besitz des Führerscheins, aber oft nicht mehr im Besitz des Wissens um Lust am Fahren.

Ratio und Popometrie übers Rückenmark verschalten

Sie kennen deren Fahrberichte. Sie besprechen dann kenntnisreich den Chic der Karosse, die Materialqualitäten des Innenraums, in epischer Ausführlichkeit die Funktionen des Infotainments – aber verlieren kein verwertbares Wort darüber, wie sich die Lenkung anfühlt, der Antrieb und das Fahrwerk. Hier Zusammenhänge zwischen Technik und Fahrverhalten zu erklären, wäre die Königsdisziplin. Autofahrer, welche die Technik verstehen, könnte man noch besser fürs lustvolle Fahren begeistern, Ratio und Popometrie würden übers Rückenmark zusammengeschaltet, das Erlebnis noch facettenreicher und erfüllender. So gerüstet würde sich niemand mehr in den Stau einreihen. Könnten die Auto-Schreiber das leisten, hätten sie einen Maßstab, und wären sie dann auch noch ehrlich, dann kämen allerdings auch immer mehr Autos immer kläglicher weg in den Beurteilungen.