Schwedische Regierung macht Bürgschaft von Finanzkraft der Investoren abhängig

Saab-Übernahme: Königsegg einigt sich mit GM

Für den schwedischen Autohersteller Saab naht Hilfe aus dem eigenen Land. Der Sportwagenproduzent Koenigsegg soll das angeschlagene Unternehmen retten

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Stockholm (Schweden), 16. Juni 2009 – General Motors (GM) und das Familienunternehmen Königsegg ließen heute verlautbaren, dass die Saab Automobile AB von der gleichfalls schwedischen Sportwagenschmiede übernommen wird. Der Kaufpreis wurde jedoch nicht bekannt gegeben. Laut General Motors soll das Geschäft mit mehreren Finanziers im Hintergrund im dritten Quartal abgeschlossen werden. Dabei soll die schwedische Regierung für einen Kredit der Europäischen Investitionsbank EIB in Höhe von 600 Millionen Dollar bürgen, auf den sich der Verkauf stützt. dpa zufolge hat jedoch Schwedens Wirtschaftsministerin Maud Olofsson darauf hingewiesen, dass noch nicht bekannt sei, wie finanzkräftig die Käufer tatsächlich sind. Da für die Zukunft von Saab ausreichend Kapital jedoch essentiell wichtig sei, werde über die Bürgschaft erst nach einer gründlichen Prüfung entschieden.

75 Prozent Schuldenerlass durch GM

Königsegg – schwedischer Hersteller exklusiver Sportwagen mit gerade 45 Beschäftigten – plant, Saab und die Arbeitsplätze der 3400 Angestellten zu retten. General Motors leistet dabei für einen festgelegten Zeitraum Unterstützung durch die Bereitstellung von neuen Antriebstechnologien und Modellplattformen. Des Weiteren erlässt GM 75 Prozent der Schulden, die Saab beim bisherigen Mutterkonzern hat. Heutigen dpa-Angaben zufolge beträgt die Schuldenlast von Saab rund 9 Milliarden Schwedische Kronen (rund 830 Millionen Euro). Die nächste Generation des Saab-Modells 9-5 soll vertragsgemäß weiterhin am Produktionsstandort Trollhättan gefertigt werden.

Markenname mit Potenzial

GM-Europachef Carl-Peter Forster erklärte, der Käufer sei „eine fantastische Mischung aus Innovation, Unternehmergeist und Finanzkraft“. Erfreut zeigte sich auch der bisherige Saab-Vorstandschef Jan Åke Jonsson: „Durch diese Einigung bekommen wir die Möglichkeit, das Potenzial unseres Markennamens mit Hilfe neuer, spannender Autos mit ausgeprägt schwedischem Charakter maximal auszuschöpfen.“ Der Saab-Betriebsratschef Paul Akerlund betonte ebenfalls seine Zufriedenheit mit der Lösung und verwies dabei auf die zufriedenstellende Finanzkraft des Käufers.