Bei Mazdas neuem Start-Stopp-System startet der Motor weitgehend aus eigener Kraft

Start-Schuss: Schneller und leiser Startvorgang mit SISS

Mazda stell ein Start-Stopp-System vor, bei dem der Motor fast aus eigener Kraft starten kann. Das "Smart Idle Stop System" sorgt für einen schnellen und leisen Motorstart und soll den Kraftstoffverbrauch um bis zu 9 Prozent verringern

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Von
  • ggo
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Leverkusen, 12. September 2008 – BMW hat sie schon, Mercedes-Benz, Smart und Citroën ebenfalls, und auch andere Hersteller wollen zukünftig ihre Fahrzeuge vermehrt mit Start-Stopp-Systemen ausrüsten, um sie vor allem im Stadtbetrieb sparsamer zu machen – VW wird das System wohl erstmals im Golf BlueMotion anbieten. Fiat lehnt sich noch weiter heraus: Die gesamte Modellpalette soll bis etwa Anfang 2010 Start-Stopp-System erhalten, und zwar ohne Aufpreis. Der Zulieferer Bosch, einer der großen Lieferanten von Start-Stopp-Systemen, rechnet damit, dass bis 2012 jeder zweite Neuwagen mit Start-Stopp-System auf dem Markt kommt.

Start aus eigener Kraft
Bisher bedienten sich Start-Stopp-Systeme des Anlassermotors oder Startergenerators. Letzterer integriert Starter und Lichtmaschine in einem Modul, so etwa beim Smart mhd. Mazda stellt nun ein System namens SISS vor (Smart Idle Stop System), das grundlegend anders funktioniert: Zwar gibt es auch hier noch einen „Hilfsmotor“, doch der eigentliche Startvorgang wird dadurch ausgelöst, bei ausgeschaltetem Motor das Kraftstoff-Luftgemisch in einem der Zylinder zu zünden. Wie im laufenden Betrieb ist es also die bei der Verbrennung entstehende Gaskraft, die den Motor wieder zum Laufen bringt. Die Idee des Verbrennungsmotor-Selbststarts ist nicht neu, doch Mazda ist der erste Automobilhersteller, der diese Technik in Serie bringen will.

Kolben eingebremst
Damit ein Motor-Selbststart ausgelöst werden kann, muss allerdings eine Voraussetzung erfüllt sein: Wenn sich der Motor ausschaltet, muss sich der Kolben des Zylinders, der später für den Neustart zuständig ist, in einer bestimmten Position befinden. Laut Mazda ist dies gegeben, wenn sich alle Kolben auf halber Höhe im Brennraum befinden – einem Zustand also, der normalerweise bei einem Motor selten eintritt. Um dies zu erreichen, nutzt Mazda die Lichtmaschine, um die Kolben beim Ausschalten des Motors gezielt „einzubremsen“. Denn über einen Winkelsensor ist der Motorsteuerung ständig bekannt, in welcher Stellung die Kurbelwelle sich befindet – und damit die Kolben, sodass die Lichtmaschine den „Bremsvorgang“ gezielt einleiten kann.