US-Studie: Deutsche Autos nicht sehr zuverlässig

Eine US-Studie kommt zu dem Schluss, dass deutsche Autos nicht sehr zuverlässig sind. Nur Porsche und Mercedes liegen etwas über dem Durchschnitt

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Von
  • Martin Franz

Sind deutsche Autos weniger zuverlässig als amerikanische oder japanische? Die Marktforscher von J.D. Power jedenfalls stellen den hiesigen Autobauern nicht das allerbeste Zeugnis aus. In der US-Zuverlässigkeitsstudie für dreijährige Wagen schneiden nur Porsche und Mercedes besser ab als der Branchendurchschnitt. Dagegen treten bei BMW, Audi, Mini und vor allem VW mehr Fehler auf als im Schnitt.

Autos würden grundsätzlich immer zuverlässiger, erklärte J.D.-Power-Experte David Sargent. Bei 100 Wagen gab es binnen zwölf Monaten im Schnitt 126 Probleme. Oder anders ausgedrückt: Jeder Wagen musste rein statistisch gesehen mindestens einmal im Jahr die Werkstatt. Das sei der niedrigste Stand seit Beginn der Studie 1989, hieß es. Befragt wurden mehr als 37.000 Fahrzeug-Erstbesitzer in den Vereinigten Staaten.

Die schlechtere Zuverlässigkeit schadet den deutschen Herstellern nicht - die Absatzzahlen in den USA sind momentan prächtig.

Die Ergebnisse der Untersuchung von J.D. Power sollten jedoch mit Vorsicht genossen werden: So haben deutsche Autos bei der letzten ADAC-Pannenstatistik zum ersten Mal überhaupt in allen Fahrzeugklassen gesiegt. Die Modellauswahl auf den Märkten ist allerdings unterschiedlich. Dazu kommt noch ein anderer Punkt, der bei dieser Betrachtung keinesfalls vergessen werden darf. In den vergangenen Jahren haben gerade die deutschen Hersteller ihren eigenen Pannenservice ausgebaut, sodass der ADAC deutsche Liegenbleiber schlicht seltener erfasst.

Laut J.D. Power konnten sich die US-Eigentümer von Nobelkarossen der Toyota-Tochter Lexus besonders glücklich schätzen. Hier gab es laut den Marktforschern 71 Probleme pro 100 Wagen. Porsche belegte den zweiten Rang mit 94 Problemen. Mercedes landete mit 115 Problemen ebenfalls unter den besonders zuverlässigen Marken. Dagegen fielen die anderen deutschen Hersteller ab: Während BMW mit 133 Fehlern noch nahe am Branchenschnitt lag, belegte Volkswagen mit 174 Problemen den fünftletzten Rang. Am schlechtestens schnitt die britische Geländewagen-Marke Land Rover mit 220 Patzern je 100 Fahrzeugen ab.

„Wir schauen uns die Studie an und werden den Problemen auf den Grund gehen“, sagte ein BMW-Sprecher. Die Pannen scheinen die amerikanischen Kunden nicht vom Kauf abzuhalten: Die deutschen Hersteller konnten im vergangenen Jahr durch die Bank Rekordzahlen auf dem wichtigen US-Markt einfahren. (mit Material der dpa) (mfz)