Uber: Veränderungen nach Sexismus-Vorwürfen

Uber hat nach der Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung ein Paket von Gegenmaßnahmen beschlossen. Die Vorschläge der Untersuchungskommission unter Leitung des früheren US-Justizministers Holder seien einstimmig verabschiedet worden

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(Bild: Uber)

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Von
  • dpa

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Der Verwaltungsrat von Uber hat nach der Untersuchung zu Vorwürfen von Sexismus und Diskriminierung ein Paket von Gegenmaßnahmen beschlossen, will Details aber erst am Dienstag veröffentlichen. Die Vorschläge der Untersuchungskommission unter Leitung des früheren US-Justizministers Eric Holder seien einstimmig verabschiedet worden, erklärte der Fahrdienst-Vermittler nach den Beratungen in der Nacht zum Montag. Ihr Inhalt solle aber zunächst am Dienstag (13. Juni 2017) der Belegschaft vorgestellt werden.

Am Sonntag hatte es in Medienberichten geheißen, Uber-Chef Travis Kalanick könne für drei Monate beurlaubt werden. Der Verwaltungsrat habe zwar darüber gesprochen, aber die Entscheidung Kalanick selbst überlassen, berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf informierte Personen. Es sei unklar, ob es dazu kommen werde. Ein mehrmonatiger Urlaub für Kalanick könnte außerhalb des Unternehmens auch als Bestrafung aufgefasst werden. Zudem wäre unklar, wie in dieser Zeit die Führung bei Uber geregelt werden soll.

Unterdessen verlässt Top-Manager Emil Michael, ein enger Vertrauter Kalanicks, das Unternehmen, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf eine E-Mail an die Mitarbeiter berichtete. Demnach blieb in der E-Mail offen, ob Michael sich selbst zurückzog oder dazu gedrängt wurde. Sein Abgang war in Medienberichten als eine Maßnahme im Bericht der Holder-Kommission genannt worden. Michael stand bereits seit 2014 in der Kritik, nachdem er in einem vermeintlich vertraulichen Gespräch darüber fantasiert hatte, wie man das Privatleben einer kritischen Journalistin ausforschen könnte.

Uber und Kalanick gerieten in den vergangenen Wochen immer stärker unter Druck. Das wegen seiner aggressiven Firmenkultur und Wachstumsstrategie berüchtigte Unternehmen musste eine tiefgreifende Untersuchung einleiten, nachdem eine ehemalige Software-Entwicklerin von sexuellen Belästigungen und Diskriminierung berichtete. Unter anderem schrieb sie, ein Vorgesetzter habe Sex von ihr gewollt und sei unbestraft geblieben, nachdem sie das gemeldet habe. Die Ermittlungen wurden vom ehemaligen Justizminister Holder geleitet, der heute bei einer Anwaltskanzlei arbeitet. In einem ersten Schritt waren rund 20 Mitarbeiter entlassen worden. (mfz)