Verbrennungsmotoren bringen Elektroautos weiter

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Der Wankelmotor gilt nicht gerade als sparsam ...
Der Verbrauch ist wie gesagt nur dann entscheidend, wenn der Motor häufig benötigt wird. Dann allerdings ist aufgrund des schlechteren Wirkungsgrad der serielle Hybrid ohnehin nicht die beste Wahl. Für längere Strecken kommen andere Hybridkonzepte infrage, bei denen die Batterie kleiner ausgelegt wird und dafür der Verbrennungsmotor kräftiger – und bei denen rein elektrisches Fahren nicht absolut im Vordergrund steht. Für mich ist übrigens der VW TwinDrive ein gutes Beispiel – für meine Begriffe ein sehr cleveres und nicht einmal besonders aufwendiges Konzept. Er kann ja beides: sowohl seriellen als auch parallelen Betrieb.

Dennoch wird man auch Motoren für Range-Extender sparsam auslegen wollen. Ist es denn möglich, den Verbrauchsnachteil des Wankelmotors zu mildern, wenn man ihn nur auf einen bestimmten Betriebsbereich optimiert?
Das wird uns sicherlich gelingen. Da der Motor beim Range-Extender möglichst im Bereich des besten Wirkungsgrads betrieben wird, kann man ihn auf einen engen Betriebsbereich optimieren. So werden wir wohl zumindest einen Teil des Verbrauchsnachteils kompensieren können. Ein relativer Nachteil wird aber bleiben, denn dieses Optimierungspotenzial gibt es natürlich auch beim Hubkolbenmotor. Der Wankel hat einen Nachteil, den er einfach nicht los wird – das ist seine ungünstige Brennraumform.

Außerdem müsste man einen Wankelmotor völlig neu konstruieren. Wäre es nicht naheliegend, auf bewährte Technik zurückzugreifen, zum Beispiel Boxermotoren, die schon als Zweizylinder einen guten Massenausgleich bieten – oder vielleicht sogar Zweitakter, die wenig wiegen und einfach konstruiert sind?
Der Boxermotor wäre tatsächlich eine Möglichkeit, der Zweitakter wahrscheinlich eher nicht. Er ist wegen hoher Emissionen mittlerweile kaum noch zu vertreten, selbst aus dem Kartsport sind Zweitakter weitgehend verdrängt. Ich glaube deswegen nicht, dass er noch große Chancen hat. Dennoch wird man aufgrund des eingeschränkten Betriebsbereichs beim Range-Extender-Betrieb und vor allem wegen der Möglichkeiten der Direkteinspritztechnik auch den Zweitakter noch einmal genauer betrachten. Und es stimmt, der Wankelmotor ist nicht ganz billig, weil man nicht wie beim Hubkolbenmotor auf bestehende Komponenten zurückgreifen kann. Konventionelle Hubkolben zum Beispiel werden in riesigen Stückzahlen gefertigt, das ist beim Kreiskolben für nicht der Fall – andererseits kommt dem Wankelmotor aber auch zugute, dass er unterm Strich deutlich weniger Teile hat.