Verwanzt versichert

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Die versprochene Anonymität der Benutzer ist spätestens dann ausgehebelt, wenn sie sich am Telefónica-System mit ihrer pseudo-anonymen ID per PC oder Smartphone einloggen, solange außerdem ISP-Verbindungsdaten vorliegen. Eine weitere, einfach abschnorchelbare Zusammenführungsmöglichkeit der Daten besteht bei der Montage des Systems, und jedem Hacker werden sofort ein Dutzend weitere Möglichkeiten einfallen, aufwandsökonomisch zusammenzuführen. Dazu kommen alle grundsätzlichen Probleme der Hardware, die, sofern kompromittiert, im Prinzip eine üppig ausgestattete Kombiwanze wird: Position, Beschleunigungsdaten, alles stets abrufbar über GSM und mit ihrer eigenen Batterie auch bei ausgeschalteter Zündung verfügbar.

Des weiteren sollten sich Kunden bewusst sein, dass eine Blackbox zunächst für den Anbieter gut ist. Die einfachen Sensoren des Systems können zum Beispiel nicht unterscheiden zwischen einer nötigen, auch für die Versicherung nützlichen Vollbremsung wegen Fußgängern auf der Fahrbahn und einer unnötig harten Bremsung zum Spaß am Risiko. Diesem Punkt möchte die Sparkassen-DV damit begegnen, dass es keine Bestrafung gibt, sondern nur Boni, und auch die mit 5 Prozent gering genug, dass Ungenauigkeiten des Systems keine großen Nachteile auslösen. Einen Überblick über die einfachen Bewertungsregeln der Sparkassen-DV finden Sie bei den Bildern.

Interessierte Kunden bezahlen für die automatische Fahrstilbewertungsbox der Sparkassen-DV 5,95 Euro monatlich (71,40 jährlich). Darin enthalten ist das elektronische Fahrtenbuch, der Diebstahl-Tracker, das automatische Notruf-System und die Teilnahme am Telematik-Tarif inklusive Freiquartals-Gewinnspiel-Teilnahme. (cgl)