Gestern im Trend

Zahl der Oldtimer in Deutschland steigt

Inzwischen sind hierzulande fast 540.000 Fahrzeuge zugelassen, die als historisch gelten. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um fast 60.000 Autos und Motorräder.

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BMW 3.0 CSi 3 Bilder

(Bild: BMW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • dpa

Die Zahl der Oldtimer in Deutschland ist erneut gestiegen. Zum 1. Januar 2019 zählte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) 536.515 Fahrzeuge, die 30 Jahre oder älter waren. Das sind 58.765 mehr als ein Jahr zuvor. Den mit Abstand größten Anteil haben mit rund 475.000 Fahrzeugen die Autos (88,5 Prozent). Darunter sind 148.000 Cabrios. Die meisten Oldtimer auf deutschen Straßen haben zwischen 30 und 39 Jahre auf dem Buckel: Deren Bestand gibt das KBA mit rund 210.000 Fahrzeugen an. Immerhin 104.000 Fahrzeuge (19,3 Prozent) sind zwischen 50 und 59 Jahre alt, 43.000 zählen bereits 60 Jahre oder mehr.

Schlechte Wertanlage - monetär betrachtet

Ein Grund, warum die Zahl der Oldtimer in Deutschland zunimmt, ist nach Angaben des ADAC, dass der Gesamtbestand an Fahrzeugen seit Jahren wächst. Als Wertanlage sind Oldtimer derzeit nur bedingt geeignet. Der Preisanstieg bei den gängigsten Modellen betrug 2018 nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nur 2,2 Prozent. 2017 sei der Zuwachs mit 1,4 Prozent sogar noch geringer gewesen.

Einzelne Modelle trotzen jedoch der langsamen Preisentwicklung. So erlebte der BMW 3.0 CSi im vergangenen Jahr „eine sprunghafte Preisentwicklung“. Ein Grund dürfte nach Angaben des VDA die Seltenheit des Typs sein: „Heute gibt es nur noch 441 zugelassene Fahrzeuge des BMW-Sportcoupés.“ Der am häufigsten zugelassene Oldtimer in Deutschland ist demnach der VW Käfer. Der in der Vergangenheit recht günstige Wagen erlebte im vergangenen Jahr die zweitstärkste Preissteigerung. Aufgrund des Alters brauche er mehr aufwendige Reparaturen oder Restaurierungen, die sich im Preis niederschlügen, so der Verband. Fahrzeuge, die aufgrund ihrer Seltenheit oder ihrer Geschichte besonders teuer gehandelt werden, sind im sogenannten Oldtimer-Index des VDA nicht berücksichtigt.

Freude sollte Antrieb sein

Auch der ADAC betonte, Wertsteigerungen bei Oldtimern gebe es nur bei wenigen Modellen und vor allem im sehr hochpreisigen Segment. „Bei den meisten Modellen gleichen die Kosten für Pflege, Wartung und die sachgerechte Lagerung eventuelle Wertzuwächse aus.“ Daher, so der Ratschlag des Clubs, solle bei der Anschaffung eines Oldtimers immer die Freude am klassischen Fahrzeug im Vordergrund stehen.

Ein KBA-Sprecher betonte, die Statistiken zum Stichtag 1. Januar 2018 und 1. Januar 2019 seien trotz unterschiedlicher Überschriften „Eins zu Eins“ vergleichbar. Es liege keine geänderte Auswertung vor. „Alle Fahrzeuge, die den Status eines Oldtimers erfüllen (§23 StVZO, § 2 FZV), wurden und werden in der Tabelle/Übersicht 1 ausgewiesen.“ In der Publikation mit Zahlen zum Stichtag 1. Januar 2019 ist die entsprechende Tabelle 1 als „Bestand an Oldtimern mit und ohne Historienkennzeichen am 1. Januar 2019 nach Fahrzeugklassen, Fahrzeugalter und Bundesländern“ überschrieben. In der Publikation vom Vorjahr heißt es „Bestand an Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeuganhängern mit Historienkennzeichen am 1. Januar 2018 nach Fahrzeugklassen, Fahrzeugalter und Bundesländern“. (mfz)