Österreich führt automatisierte Pickerl-Kontrolle ein

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Von
  • ssu

Mautpreller, die auf Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich ohne gültige Vignette unterwegs sind, werden jetzt auch durch automatische Kontrollen mit modernster Elektronik ermittelt. Darauf weist der ADAC hin, der mit Blick auf das näher rückende Osterfest allen Reisenden rät, sich an die geltenden Mautvorschriften zu halten und ihr „Pickerl“ gut sichtbar an der Innenseite der Windschutzscheibe aufzukleben.

Bei Vignetten-Verstößen werde eine Ersatzmaut von 120 Euro fällig. Wer nicht zahle, riskiere eine Geldbuße zwischen 300 und 3000 Euro. Bei den automatischen Kontrollen könnten auch ausländische Mautpreller ermittelt werden, warnt der ADAC: Deutsche Fahrer würden dabei durch eine Abfrage beim Kraftfahrzeugregister in Flensburg identifiziert. Durch ein bestehendes Rechtsabkommen sei es möglich, österreichische Strafmandate auch in Deutschland zu vollstrecken.

In den nächsten Monaten würden die mobilen Geräte auf verschiedenen Autobahnen in Österreich aufgestellt. Insgesamt seien 80 Einsätze pro Jahr vorgesehen. Wenn sich der Versuch bewähre, sei geplant, weitere Kameras zu installieren, teilt der Automobilclub weiter mit. Eine flächendeckende Einführung sei aber nicht vorgesehen, Autofahrer müssten aber auf allen Autobahnen weiterhin mit Kontrollen rechnen.

Der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“ zufolge sind die Vignetten-Einnahmen im vergangenen Jahr um drei Prozent gegenüber 2006 auf rund 323 Millionen Euro gestiegen. Für das laufende Jahr würden 329 Millionen Euro erwartet, da der Preis für das 2008er Pickerl in Höhe der Inflationsrate angehoben worden sei. Damit kostet die Jahresvignette für Kfz mit bis zu 3,5 Tonnen zulässigen Gesamtgewichts 73,80 Euro.

Von 100 Fahrzeugen auf Österreichs Straßen besäßen derzeit 98 inländische und 97 ausländische eine gültige Vignette. Im vergangenen Jahr habe die staatliche Autobahnholding Asfinag rund acht Millionen Euro an „Ersatzmauten“ für fehlende oder nicht ordnungsgemäß angebrachte Vignetten eingenommen, knapp 1,5 Millionen Euro mehr als 2006. Entsprechend stieg die Zahl der erwischten Mautsünder 2007 auf 84.300 gegenüber 77.000 im Jahr davor. Der Löwenanteil, nämlich 82 Prozent der Mautpreller sei aus den Nachbarstaaten gekommen, heißt es weiter. Mit 23.604 „Aufgriffen“ im Jahr 2007 seien deutsche Fahrzeuglenker Mautsünder Nummer Eins. (ssu)