Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
Handventilatoren haben zu wenig Leistung und sind deshalb sinnlos? Das war einmal! Mobile Ventilatoren mit Akku sorgen für Abkühlung und sind nicht einmal teuer. Wir zeigen, welche Gadgets es für die Abkühlung unterwegs gibt und was man beim Kauf von Nackenventilator & Co. beachten sollte.
Wenn sich das Thermometer der 30-Grad-Marke nähert, steigt auch das Verlangen nach Abkühlung. Unterwegs sorgen Miniventilatoren, Kühlkleidung, Wasserzerstäuber und Vernebler für Abkühlung. Auch wenn die sommerlichen Temperaturen dieses Jahr mancherorts noch auf sich warten lassen, soll es dieses Jahr wieder extrem heiß werden.
Wer dann keine Zeit für einen Besuch im Freibad hat, benötigt andere Mittel, um sich Abkühlung zu verschaffen. Neben exotischen und teuren Gadgets wie kühlender Kleidung liegt hier der Griff zum mobilen Ventilator nahe. Doch wie unterscheiden sich die Mini-Gebläse und worauf sollte man beim Kauf achten? Das erklären wir in diesem Ratgeber.
Dieser Artikel gehört zu unserer Themenwelt Sommer, in der wir alles rund um die heiße Jahreszeit sammeln. Neben Gadgets für Autofahrten bei hoher Temperatur (Ratgeber), zeigen wir etwa Wasserzerstäuber für Terrasse und Garten (Ratgeber), welche Pools für den eigenen Garten geeignet sind (Ratgeber) oder welche elektrischen Wasserpistolen es gibt (Ratgeber).
Besonders praktisch und beliebt, da sehr flexibel, sind kompakte Handventilatoren, welche schon ab unter 10 Euro erhältlich sind. Trotz der geringen Größe ist so ein moderner Mini-Handventilator erstaunlich leistungsstark und sorgt so für einen kühlenden Luftstrom. Klar, mit einer stationären Version kann so ein tragbarer Ventilator nicht mithalten, für eine frische Brise in Bus oder Bahn, beim Spazierengehen oder während der Gassi-Runde ist die Leistung aber vollkommen ausreichend.
Mini Ventilatoren mit klappbarem Handgriff sind nicht nur besonders kompakt, sie müssen auch nicht durchgehend in der Hand gehalten werden. Wir haben hier etwa das Modell von Zeefo mit USB-C-Anschluss und Kapazitätsanzeige für rund 15 Euro getestet und sind damit sehr zufrieden. Der dann auf Standfuß agierende Handgriff ermöglicht auch etwa eine Platzierung auf dem Tisch oder der Sitzbank. Bei Modellen mit starrem Griff sollte man darauf achten, dass dann wenigstens ein kleiner Standfuß zum Lieferumfang gehört. Wenn der Ventilator, wie unser Modell, über eine Schlaufe zum Umhängen verfügt, funktioniert die freihändige Benutzung auch unterwegs. Der umgehängte Ventilator mag zwar doof aussehen, an heißen Tagen ohne Wind möchten wir aber nicht mehr darauf verzichten. Eine Sonderform sind Ventilatoren mit einer Gürtelschlaufe, welche für einen Luftzug unter Hemd und T-Shirt sorgen sollen. Diese findet man auch unter dem Begriff Taillenclip-Ventilator.
Im Idealfall kommt für die Stromversorgung der kleinen Lüfter ein Akku und keine Batterie zum Einsatz. Außerdem sollte es verschiedene Geschwindigkeitsstufen geben. Um den mobilen Kühler möglichst überall laden zu können, sollte der Ventilator per USB-Kabel geladen werden. Wer daheim nicht ständig das richtige USB-Ladekabel suchen will, sollte auf den modernen USB-C-Anschluss achten.
Bei den von uns getesteten Modellen war die Lautstärke beim Betrieb vorwiegend bei niedriger Geschwindigkeit völlig in Ordnung. Erst auf hoher Stufe sind die Geräte dann deutlich zu hören – was nerven kann. Die getesteten Modelle von Jizzu für 16 Euro, Zeefo für 15 Euro, und Kensuka für 21 Euro haben alle eine gut erträgliche Lautstärke.
Was uns während der Tests mit einem Ventilator-Typ für 15 und 4 Euro aufgefallen ist: Trotz des absolut identischen Designs sind Unterschiede bei Akkulaufzeit und Materialqualität bemerkbar. So wirkt der Kunststoff beim billigen Gerät weniger wertig und die Akkulaufzeit ist zudem deutlich kürzer. Auf das Design allein sollte man sich deshalb besser nicht verlassen. Hier hilft es im Zweifel bei deutschen Shops zu kaufen und die Geräte bei Nichtgefallen einfach zurückzugeben.
Eine weitere freihändig nutzbare Variante sind die sogenannten Nackenventilatoren, welche wie ein abgesetzter Kopfhörer um den Hals gelegt werden. Das ist ideal, wenn man keine Hände frei hat. Die u-förmigen Geräte verfügen in der Regel über zwei nicht sichtbar eingebaute Lüfter und zahlreiche Lüftungsöffnungen auf der Oberseite. Die Geschwindigkeit ist meist in mehreren Stufen einstellbar. Zur Stromversorgung kommen Akkus zum Einsatz. Da auch hier noch der alte Ladekabelstandard Micro-USB zum Einsatz kommt, sollte man auf einen USB-C-Anschluss achten.
Bei einigen Nackenventilatoren sind die Lüfter allerdings nicht versteckt im Gehäuse angebracht, sondern offen. Ein Beispiel hierfür ist der Handfan für 30 Euro, welcher mit unterschiedlicher Akkukapazität angeboten wird. Hier besteht aus unserer Sicht die Gefahr, dass sich Kleidung, Harre oder Ähnliches im Ventilator verheddert, weshalb wir zum geschlossenen Gehäuse greifen würden. In einigen Fällen ist die Richtung des Luftstroms auch individuell einstellbar, etwa beim Modell von Generisch für 15 Euro. Andere Nackenlüfter, etwa der von Gencoly für 14 Euro, haben stattdessen eine bunte RGB-Beleuchtung integriert. Während wir das erste Besonders praktisch finden, können wir gut auf die Beleuchtung verzichten. Der Klappmechanismus unseres Nackenlüfters von Mqupin für 18 Euro ist zwar praktisch für Reisen, in die Hosentasche passt der Halsventilator trotzdem nicht.
Obwohl wir den Kühleffekt der erstaunlich effektiv empfinden, haben die Nackenventilatoren aus unserer Sicht zwei signifikante Nachteile. Zum einen liegen sie direkt auf dem Nacken auf. Das kann bei längerer Nutzungsdauer zu Schmerzen führen und außerdem schwitzt man unter dem Kunststoff. Noch schwieriger finden wir hier allerdings die Lärmentwicklung. Zwar sind die Lüfter aus einem Meter Entfernung nicht lauter als die der Handventilatoren, durch die Positionierung unter den Ohren und die sich durch die Berührung übertragenden Schwingungen, sind sie für den Träger aber deutlich unangenehmer. Im Praxistest bei einem ausgedehnten Spaziergang haben wir den Ventilator deshalb nur abseits des Straßenverkehrs eingeschaltet – das laute Brummen schluckt sämtliche Umgebungsgeräusche und so hört man etwa andere Verkehrsteilnehmer deutlich später, was gefährlich sein kann.
Auch hier sollte man immer auf den USB-Anschluss achten, da oft noch der veraltete Micro-USB-Port zum Einsatz kommt.
Um den Kühleffekt durch den Luftstrom noch zu steigern, besitzen einige Ventilatoren einen integrierten Wasserzerstäuber oder integrierte Ultraschallvernebler. Der Effekt ist uns bereits von Verdunstungskühlern für die Wohnung (Ratgeber) oder den Wasserzerstäubern für Terrasse und Garten (Ratgeber) bekannt.
In der Praxis funktioniert die zusätzliche Kühlung durch zerstäubtes Wasser sehr gut, während der feine Wassernebel der Ultraschall-Verneblers nicht spürbar ist. Hinzu kommt, dass die Ultraschallvernebler erfahrungsgemäß nicht lange halten, wenn man kalkhaltiges Wasser benutzt. Wenn es ein Ventilator mit Verdunstungskühlung sein soll, sollte man deshalb zum Typ mit einer klassischen Wasserdüse greifen. Für Büro & Co. sind diese Modelle wegen der Auslaufgefahr weniger geeignet. Den Ventilator mit Zerstäuber gibt es etwa im Doppelpack für 11 Euro. Unser Modell mit Ultraschallvernebler von Jizzu gibt es für 16 Euro.
Eine spannende Sonderlösung ist hier der Wasserzerstäuber fürs Fahrrad oder E-Bike, welcher ganz ohne zusätzlichen Ventilator auskommt. Der Zerstäuber von Semptec Urban wird zunächst mit Leitungswasser gefüllt und dann mit der integrierten Handpumpe unter Druck gesetzt. Nun steckt man das Gadget in die Halterung für eine Trinkflasche und verbindet sie mit einem langen Schlauch. Der endet am Lenker und ist mit einem Auslöseknopf und einem kleinen Zerstäuber ausgestattet. Wenn es während der Fahrt zu heiß wird, drückt man auf den Knopf und eine Wolke aus feinen Wassertropfen wird freigesetzt. Dann übernimmt der Fahrtwind den Transport der zerstäubten Wassertröpfchen, was einwandfrei funktioniert. Alternativ kann der Zerstäuber auch zu einer klassischen Luftpumpe umfunktioniert werden.
So cool der Effekt auch ist, die Konstruktion mit dem verlegten Schlauch zum Lenker sieht mindestens gewöhnungsbedürftig aus. Der mobile Wassertropfenkühler fürs Bike ist etwa bei Pearl oder Amazon ab 25 Euro erhältlich.
Auch kühlende Kleidungsstücke sind erhältlich. Los geht es mit unserem Ventilator-Basecap von Gereric ab rund 17 Euro. Der im Mützenschirm eingebaute Ventilator ist per USB-C aufladbar und verfügt über drei Geschwindigkeitsstufen. Während des Praxistests waren wir uns zunächst unsicher, ob der Kühleffekt wirklich spürbar ist oder ob die sanfte Brise nicht doch einfach vom Wind verursacht wird. Dank eines leeren Akkus kaum eine Stunde später, konnten wir diese Frage aber schnell beantworten: Der Kühleffekt ist deutlich spürbar! Die Mütze selbst ist aus dünnen und luftdurchlässigen Stoff gefertigt und sorgt somit nicht für zusätzlichen Hitzestau. Im Vergleich zum Handventilator hat man hier beide Hände frei und im Vergleich zum Nackenventilator ist hier die Lautstärke deutlich angenehmer. Das liegt primär an der geschickteren Platzierung und weniger an der eingesetzten Technik. Wer will, bekommt die Ventilator-Caps auch mit integriertem Solarpanel – dann ist die Mütze allerdings noch auffälliger.
Für den Ratgeber hatten wir uns außerdem eine Kühlweste mit integrierten Ventilatoren gekauft – das gleiche Modell, welches auf Aliexpress rund 39 Euro kostet, geht bei Amazon selbst mit Rabatt erst ab 69 Euro über den Ladentisch. Als unser Paket ankam, folgte allerdings die Ernüchterung – zwar kam die Weste in der gewünschten Größe und Farbe an, allerdings fehlten die technischen Komponenten. Die Kühlweste konnten wir somit nicht testen und das Kleidungsstück mit den Lüftungsöffnungen auf der Rückseite wird wieder zurückgeschickt. Die Idee finden wir zwar spannend, allerdings erscheinen uns die No-Name-Angebote auf Amazon & Co. zu teuer. Da würden wir eher zur Klimajacke von etwa Makita greifen.
Richtig teuer sind dann Systeme, welche Wasser oder eine Kühlflüssigkeit durch die Kleidungsstücke pumpen. Zusammen mit einem mobilen Durchlaufkühler wird der Träger zwar spürbar abgekühlt, allerdings sind die Sets teuer und klobig, weshalb wir sie eher im professionellen Einsatz als für die private Nutzung empfehlen. Jacken mit integrierten Kühlakkus sind zwar bezahlbar, allerdings hält die Kühlung nicht lange und die Kleidungsstücke sind sehr schwer.
Kompakte Ventilatoren eignen sich perfekt für Reisen und Tagestouren. Die günstigen Hand- und Umhängeventilatoren sind variabel einsetzbar und sorgen für spürbare Abkühlung durch einen konstanten Luftstrom. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass zum Laden ein USB-C-Port an Bord ist.
Kommen die Lüfter auch im Büro und zu Hause einsetzen will, sollte erfahrungsgemäß auf zusätzlichen Sprühnebel verzichten – die Wasserzerstäuber sind nur für die Nutzung im Außenbereich geeignet. Ultraschallvernebler am Ventilator sehen zwar auch cool aus, hier ist aber kein zusätzlicher Kühleffekt spürbar.
Wer sich auf dem Fahrrad abkühlen will, sollte sich die Wasserzerstäuber hingegen genau ansehen. Der Kühleffekt ist stärker als bei allen anderen Systemen – ganz trocken bleibt man bei der Nutzung allerdings nicht.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.