Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
Wer schnell friert, kann das klassische Zwiebelsystem anwenden oder sich mit beheizbaren Kleidungsstücken und Taschenheizungen warmhalten. Wir zeigen, für wen sich die Investition lohnt.
Um sich gegen die einsetzende Kälte zu schützen, heißt es warm anziehen. Wer empfindlich auf Kälte reagiert, bevorzugt das bewährte Zwiebelsystem, zieht also mehrere Kleidungsstücke übereinander an. Doch es geht auch komfortabler. Kleidung mit integrierten Heizelementen und einem Akku bieten eine interessante Alternative. Ein Blick auf die Angebote von beheizbarer Kleidung zeigt, dass die Technik längst nicht mehr nur in teuren Markenprodukten eingebaut ist. Insbesondere No-Name-Anbieter haben eine riesige Anzahl verschiedener Modelle im Angebot.
Sinnvolle Winter-Gadgets für den Pkw zeigen wir im Artikel Autozubehör im Winter: Sitzheizung & Lenkradheizung nachrüsten, Starthilfe & Co.
Jacken und Westen mit integrierten Heizelementen gibt es nicht nur als billige No-Name-Ware, sondern auch von Markenherstellern. So bieten etwa die Werkzeughersteller Bosch, Makita und Milwaukee gleich eine ganze Reihe an wärmenden Jacken und Westen. Zur Stromversorgung passen dann deren kleinere Werkzeug-Akkus in das Kleidungsstück. Außerdem gibt es einige auf Heizkleidung spezialisierten Firmen wie etwa Alpenheat. Die meisten Modelle nutzen eine klassische USB-Powerbank (Ratgeber) als Stromquelle. Beim Kauf muss man genau hinsehen, denn nicht immer gehören die benötigten Akkus zum Lieferumfang.
Westen mit integrierten Heizelementen sind vor allem in der herbstlichen Übergangszeit praktisch. Wer kein dick gefüttertes Modell kauft, kann dieses unter seine Winterjacke ziehen und es so auch im Winter benutzen. Die Preise für beheizbare Westen beginnen bei etwa 25 Euro. Eine überschaubare Investition, allerdings sollte man auf möglichst großflächige Heizelemente achten.
Für den Praxisteil dieses Artikels haben wir uns unter anderem die schwarze Softshell-Jacke mit abnehmbaren Ärmeln vom Werkzeughersteller Makita genau angesehen. Die Akku-Thermojacke kostet rund 160 bis 200 Euro und ist ordentlich verarbeitet. Das Kleidungsstück ist nur dünn gepolstert und eignet sich perfekt für den Herbst. Es ist dank wasserabweisender Oberfläche und den Heizelementen auch für den Winter geeignet. Die Nähte sind sauber verarbeitet und die Reißverschlüsse sind leichtgängig.
Als Stromquelle für die insgesamt drei Heizelemente dient im Test ein 10,8-Volt-Akku mit einer Kapazität von 1500 mAh. Dieser ist in zahlreichen Akku-Werkzeugen des Herstellers verbaut. Wer kein Makita-Werkzeug zu Hause hat, muss sich Akku und Ladegerät extra kaufen – beides gehört nicht zum Lieferumfang. Die Kosten für den Einzelkauf liegen bei 25 bis 40 Euro. Bei voller Leistung hält der Akku etwa drei Stunden durch.
Die im Rückenteil und auf beiden Seitenteilen eingenähten Heizelemente lassen sich zwar ertasten, stören aber nicht. Ist der Akku geladen, wird er in einen mitgelieferten Adapter eingeschoben und mit dem Stromkabel der Jacke verbunden. Dieses befindet sich in einer kleinen Tasche auf der linken Körperseite. Das unscheinbare Bedienelement der Heizung sitzt links auf Brusthöhe. Es besteht aus einem unauffälligen Taster und drei weißen Strichen auf einer gummierten Oberfläche. Diese sind im Betrieb beleuchtet und zeigen den aktuellen Betriebszustand. Ein mehrsekündiger Druck auf den Taster schaltet die Heizung ein oder wieder aus. Ein kurzer Druck dient zur Wahl der Heizleistung.
In der Praxis dauert es mehr als fünf Minuten, bis die Heizelemente ihre maximale Temperatur erreichen – trotz des 10,8-Volt-Akkus. Jacken mit 5V-USB-Stromversorgung brauchen noch länger. Nachdem die Heizelemente auf Temperatur sind, geben sie ordentlich Wärme ab. Wir fühlen uns zwar nicht wie in der Sauna, aber spüren die Wärme definitiv. Besonders dann, wenn man angelehnt sitzt oder sich nicht viel bewegt. Beim Fliegen einer Drohne (Themenseite) an kalten Tagen hat sich die Jacke bewährt. Wer schnell friert oder sich wenig bewegt, wird es mögen. Wer sich viel bewegt, kommt bei eingeschalteter Heizung jedoch schnell ins Schwitzen.
Im letzten Jahr haben wir außerdem eine beheizte Noname-Jacke von Banggood getestet. Die Heizfunktion hat ebenfalls gut funktioniert. Allerdings dauert es verglichen mit Makita etwas länger, bis die volle Temperatur erreicht wird.
Grundsätzlich können wir feststellen, dass die meisten verfügbaren Kleidungsstücke auf eine fast identische Technik setzten, die sich hauptsächlich durch die Menge der Heizzonen und die Art der Stromversorgung unterscheidet. Am sinnvollsten erscheinen uns die Kleidungsstücke mit herkömmlichem USB-Anschluss. Hier ist man am flexibelsten. Ob drei oder acht Heizzonen vorhanden sind, spielt aus unserer Sicht weniger eine Rolle. Wichtiger ist deren tatsächliche Größe. Um eine bestmögliche Heizleistung zu erreichen, müssen die Heizzonen vor allem großflächig sein.
Bei Bestellungen insbesondere bei Banggood und anderen chinesischen Händlern fallen die Kleidungsstücke verhältnismäßig klein aus. Aus der eigenen Erfahrung sollte man besser eine bis zwei Konfektionsgrößen größer bestellen. Wer Jacken kauft, sollte bei den Bildern genau hinsehen. Gerade günstige Modelle wirken schon auf Produktfotos mäßig verarbeitet. Ein gutes Indiz sind immer die Reißverschlüsse. Sind diese versiegelt, spricht dies für eine ordentliche Verarbeitung und eine gewisse Wasserdichtigkeit.
Wer möchte, kann die in diesen Kleidungsstücken eingesetzten Heizelemente auch einzeln kaufen und selbst nachrüsten.
Wer schnell kalte Füße bekommt, sollte sich die beheizbaren Schuheinlagen ansehen. Diese sind normalerweise in drei Schichten unterteilt. Die Oberseite ist mit weichem Fleece, Fell oder einem plüschigen Stoff beklebt. Die Unterseite besteht aus einer silbrigen Folie, die vom Boden aufsteigende Kälte reflektieren soll. Mittig ist das eigentliche Heizsystem eingebaut. Bei Modellen mit integriertem Akku sitzt dieser in der mittleren Schicht. Einlagen mit externer Stromquelle sind etwas flacher und haben den Vorteil, dass der Akku austauschbar ist.
Die beheizbaren Einlegesohlen sind oft aber nicht gerade günstig. Die Preise für Markenmodelle übersteigen schnell die 100-Euro-Marke. Wer sie kauft, muss außerdem beachten, dass im Schuh auch genügend Platz zur Verfügung steht. Die Heiz-Sohlen sind insgesamt deutlich dicker als Standard-Sohlen. Wer auch in der Wohnung nicht auf warme Füße verzichten will, bekommt alternativ auch beheizte Socken.
Unsere Erfahrungen mit sehr günstigen, beheizten Schuheinlagen zeigt, dass man sich das Geld für No-Name-Modelle sparen sollte. Unsere günstigen Schuheinlagen für rund 20 bis 30 Euro konnten im Test nicht überzeugen. Die durch drei AA-Batterien versorgten Heizsohlen erwärmen sich zwar, wie das Thermal-Foto beweist. Man spürt die Wärme auch mit der Hand, die Temperatur von knapp über 30 Grad ist aber viel zu niedrig. Wer sich mit Socken auf die beheizten Einlagen stellt, spürt keinerlei Wärmewirkung!
Der Blick auf das Wärmebild zeigt dann auch das Problem. Das Heizelement wärmt sich weder genügend auf noch, ist es groß genug. Ein großflächigeres Heizelement mit mehr Leistung wäre die Lösung. Vernünftige Marken-Heizeinlagen und beheizte Socken erwärmen sich deutlich besser, die Preise für ausreichend starke Modelle beginnen allerdings erst ab etwa 50 Euro, teilweise sogar schon mit App.
Bevor man günstige Heizeinlagen kauft, sollte man das Geld besser in dicke Socken und Thermo-Schuheinlagen investieren.
Für winterliche Aktivitäten bieten sich auch immer beheizbare Handschuhe und Handwärmer an. Die Auswahl reicht von dünnen Woll-Handschuhen und Skihandschuhen mit integriertem Heizelement, über klassische Wärmepads bis hin zum elektrischen Handwärmer oder benzinbefeuerten Taschenofen von Zippo oder Peacock.
Bei billigen Handschuhen wird häufig eine USB-Powerbank benötigt, die nicht immer im Lieferumfang enthalten ist. Die hochpreisigen Handschuhe kommen hingegen inklusive passender Akkus zum Kunden. Die Heizleistung bei Handschuhen ist, wie auch beim beheizten Schal, gut spürbar, aber nicht sehr hoch. Zudem scheint es hier gerade im unteren Preissegment häufig um schlecht verarbeitete Ware zu handeln. Selbst bei Modellen über 100 Euro ist in den Erfahrungsberichten häufig von schlechter Verarbeitung und kurzer Haltbarkeit die Rede.
Wer richtig warme Finger möchte, sollte besser zu den Handwärmern greifen, diese erreichen deutlich höhere Temperaturen. Während Wärmepads im kochenden Wasser reaktiviert werden, nutzen moderne Taschenwärmer einen integrierten Akku als Energiequelle und dienen so auch gleich als mobile Powerbank für Smartphone & Co. Der Vorteil der modernen Variante ist die längere Nutzungsdauer. Während chemische Wärmepads bereits nach etwa einer Stunde an Leistung verlieren, sorgt die Akku-Variante deutlich länger für Wärme.
Wir benutzen privat einen zweiteiligen Handwärmer von Ocoopa, der derart warm wird, dass wir in der Regel nur eine mittlere Temperaturstufe wählen. Durch die schlanke, zweigeteilte Bauweise ist dieses Modell ideal für kleine Hände. Im Test erreichen wir bei mittlerer Heizstufe eine Akkulaufzeit von gut fünf Stunden. Wer mehr Heizfläche für große Hände braucht, sollte sich alternativ elektrische Handwärmer mit anderem Formfaktor ansehen.
Die mit Feuerzeugbenzin betriebenen Handwärmer erscheinen im Jahr 2022 vielleicht nicht mehr zeitgemäß, sie funktionieren aber gut und versprühen einen ganz eigenen Charme. Den Handwärmer vom Kulthersteller Zippo gibt es zwischen 30 und 40 Euro. Die Modelle des japanischen Herstellers Peacock sind ab 30 Euro erhältlich. Das No-Name-Modell von Wowlela gibt es schon für 15 Euro.
Neben den genannten Kleidungsstücken gibt es Schals, Unterwäsche und Mützen mit integrierten Heizelementen. Diese funktionieren, die Heizleistung ist aber nur gering oder der Preis unverhältnismäßig hoch. Hier ist das Geld etwa in Funktionsunterwäsche, dicke Socken oder Thermo-Einlegesohlen besser investiert. Für Innenräume sind etwa Heizdecken und beheizte Unterlagen für Bett und Couch oder auch Heizpantoffeln erhältlich.
Ein praktisches Gadget haben wir aber trotzdem noch gefunden: Elektrische Schuhtrockner ab 15 Euro. Sind die Schuhe nach der abendlichen Runde mit dem Hund zunächst nass, helfen diese Geräte beim schnellen Trocknen. Zwar sind hier teure Modelle mit zusätzlichem Gebläse deutlich leistungsstärker, aber auch unser billiges Testgerät schafft es unsere Schuhe bis zum nächsten Morgen zu trockenen. Positiver Nebeneffekt: Die Sneaker sind dann schön vorgewärmt. Noch besser sind allerdings die Geräte mit Heißluftföhn. Diese gibt es auch für mehrere Paar Schuhe, etwa das Modell Melissa für rund 50 Euro. Wer die Schläuche in eine Kiste statt in die Schuhe legt, kann damit dann auch noch etwa die Hundeleine trocknen.
Kleidungsstücke mit integrierten Heizelementen sind insbesondere bei passiven Aktivitäten im Freien praktisch. Gerade bei wenig Bewegung sorgen sie dafür, dass der Körper nicht so schnell auskühlt. Sie vollbringen zwar keine Wunder, sorgen aber für zusätzliche Wärme.
Aus Erfahrung müssen auch günstige Modelle nicht schlecht sein. Speziell die Heizleistung ist trotz großer Preisunterschiede gleichwertig. Den Hauptunterschied macht die Verarbeitung und das verwendete Material der Kleidungsstücke. Wer hohe Ansprüche an Dichtigkeit und Langlebigkeit stellt, sollte in hochwertigere Modelle investieren. Jacken von Bosch oder Makita funktionieren sogar mit vorhandenen Werkzeug-Akkus. Grundsätzlich heizen die Varianten mit starkem Akku schneller auf, als die mit einer 5V-USB-Stromversorgung. Wer seine Kleidung per USB beheizt, sollte sich eine Powerbank mit ausreichend hoher Kapazität besorgen. Worauf es bei deren Kauf ankommt, zeigt unser Ratgeber Die beste Powerbank für Laptop & Co.: Mobile Akkus ab 17 Euro. Bei beiden Varianten muss beim Kauf beachtet werden, ob der benötigte Akku zum Lieferumfang gehört.
Die größte Wärme für unterwegs bieten Handwärmer. Da die chemischen Wärmepads nur eine kurze Zeit lang die volle Temperatur abgeben, empfehlen wir für längere Einsätze die Variante mit integriertem Akku. Mehr zu den Unterschieden zeigt unser Ratgeber Handwärmer gegen kalte Finger im Winter: Benzin, Chemie oder USB-Powerbank. Wer Nachts friert, sollte sich unseren Ratgeber zu Schlaf-Gadgets (inklusive Wärmeunterbetten) ansehen. Sinnvolles Zubehör für den Pkw zeigen wir im Artikel Autozubehör im Winter: Sitzheizung & Lenkradheizung nachrüsten, Starthilfe & Co.
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