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Digitale Bilderrahmen ab 70 Euro: Immer und überall aktuelle Fotos

Smarte Bilderrahmen mit Netzwerkanschluss

Bilderrahmen mit WLAN, smarte Displays und Tablets ermöglichen es, die Verwandtschaft täglich mit neuen und aktuellen Fotos zu versorgen. TechStage zeigt, welche Geräte uind Apps es gibt.

Digitale Bilderrahmen sind der klassischen Variante deutlich überlegen. Sie speichern hunderte Fotos und zeigen diese in einstellbaren Zeitintervallen an. Das hat den Vorteil, dass so immer für Abwechslung gesorgt ist. Doch für wenig technikaffine Menschen stellt das Bespielen der Rahmen mit neuen Inhalten häufig ein Problem dar. Die Zielgruppe sind also weniger Nutzer mit aktuellem Smartphone, sondern etwa deren Großeltern.

Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass digitale Bilderrahmen deshalb häufig nur mit alten Fotos bestückt sind und dementsprechend wenig genutzt werden. Wer die Verwandtschaft nicht selbst regelmäßig mit neuen Inhalten auf Speicherkarte versorgen kann, braucht eine andere Lösung. Und diese sollte möglichst unkompliziert und wartungsfrei sein. Geräte mit Netzwerkanbindung vereinfachen die Datenübertragung und erlauben eine bequeme und ortsunabhängige Aktualisierung der Bilder.

Digitale Bilderrahmen mit WLAN

Am einfachsten funktionieren digitale Bilderrahmen mit WLAN-Anbindung (Vergleichstest). Sind diese einmal im Netzwerk angemeldet, empfangen sie neue Fotos und Videos kabellos und ohne Zutun. Familienangehörige können so, völlig ortsunabhängig, neue Inhalte direkt auf den Bilderrahmen senden. Die einzige Grundvoraussetzung ist lediglich ein verfügbares WLAN-Netzwerk und ein Stromanschluss am Aufstellort des Bilderrahmens.

Die Funktionsweise ist denkbar einfach. Nach dem Einbinden in ein WLAN werden eine oder mehrere Personen autorisiert, das Gerät mit neuen Inhalten zu befüllen. Das funktioniert bei den meisten Geräten fast identisch. Wir erklären das Vorgehen konkret für Bilderrahmen mit der Frameo-Software, da diese von mehreren Herstellern, wie Braun, Denver (Testbericht) oder Somikon (Testbericht) eingesetzt wird. Andere Modelle von beispielsweise Dragon Touch, Nix oder Xoro (Testbericht), setzten auf eigene Software. Diese funktioniert zwar ähnlich, ist aber nur zu den Bilderrahmen des jeweiligen Herstellers kompatibel und zudem komplexer. Ein weiterer Vorteil von Frameo: Die Software bekommt regelmäßig neue Updates und so ist beispielsweise seit Kurzem die Darstellung von Videoclips mit einer Länge von 30 Sekunden möglich.

Die Autorisierung selbst funktioniert mithilfe eines zehnstelligen Codes. Diesen generiert der Bilderrahmen nach einem Fingerzeig auf „Freund hinzufügen“. Die Ziffernfolge muss der Nutzer dann innerhalb von 24 Stunden in seiner Android- oder iOS-App eingeben. Im Idealfall generiert ein Familienangehöriger diese Codes und versendet sie an alle, die neue Inhalte schicken können sollen. Das System ist so angelegt, dass man in der Frameo-App auch unterschiedliche Bilderrahmen beschicken kann. Auf Wunsch landen neue Urlaubsbilder so bequem in nur einem Arbeitsgang auf gleich mehreren Geräten.

Das Einladen von Freunden und Familienmitgliedern ist sehr komfortabel gelöst.

Der Besitzer des Bilderrahmens bekommt lediglich eine kurze Meldung angezeigt, wenn neue Inhalte aufgespielt wurden. Die Fotos oder Videoclips werden automatisch gespeichert und in der Diashow abgespielt. Ein Eingreifen auf Seite des Bilderrahmen-Nutzers ist frühestens dann nötig, wenn der interne Speicher des Rahmens voll ist.

Mit Preisen ab circa 100 Euro für einen Bilderrahmen ist diese Lösung zwar nicht sehr günstig, die Investition lohnt sich aus unserer Sicht aber. Die Auflösung der Einsteigermodelle mit 7-Zoll-Bildschirm liegt zwar nur bei 800 × 600 Bildpunkten, im Alltag ist das allerdings ausreichend, da man, anders als bei Smartphone oder Tablet, weiter vom Monitor entfernt ist. Falsch machen kann man bei dieser Lösung nichts. Der Bilderrahmen selbst kann nur an- und ausgeschaltet werden. Bei Bedarf ist auch eine Timer-Funktion verfügbar, mit der sich das Gerät zu voreingestellten Zeiten selbst ein- und ausschaltet.

Smart-Displays

Smarte Displays wie Amazon Echo Show oder Google Nest Hub dienen in der Regel als Smart-Home Steuerzentrale. Dank Online-Anbindung können die Geräte aber noch deutlich mehr, als nur Musik wiederzugeben, das Wetter anzuzeigen oder Lichter ein- und auszuschalten. Mit wenig Aufwand übernehmen sie auch den Job als digitaler Bilderrahmen mit Online-Anbindung. Wer möchte, bekommt aber nicht nur die eigenen Fotos angezeigt. Mithilfe geteilter Alben ist Teilen von Bildern auch mit Familienmitgliedern und Freunden möglich. Die aktuellen Fotos der Kinder etwa, landen so mit wenig Aufwand, auch auf dem smarten Display der Großeltern. Diese müssen sich dabei um nichts kümmern, und so bleiben die Fotos der Liebsten so auch ohne ihr Zutun aktuell. Ob die Familie nun 30 oder 3000 km entfernt wohnt, spielt dabei keine Rolle.

Die Smart-Home-Schaltzentrale Google Nest Hub kann weit mehr, als nur die Zeit anzuzeigen.

Trotz eventueller Vorurteile gegen Smart-Displays haben die Geräte, insbesondere für wenig Technik-affine Personen, einige Vorteile. Die Geräte müssen nur einmal eingerichtet werden und sind einsatzbereit ohne sie hochfahren, entsperren oder eine Software starten zu müssen. Dann stehen die Funktionen auch auf Zuruf bereit und so reicht eine kurze mündliche Anfrage, um die aktuellen Bilder zu sehen. Zudem sind die Geräte nicht teuer, sehr zuverlässig und vielfältig nutzbar.

Bei uns kommen die smarten Displays mit Google Assistant oder Amazon Alexa als Bilderrahmen-Ersatz infrage. Voraussetzung für deren Nutzung ist immer ein entsprechendes, kostenloses, Benutzerkonto. Je nach gewähltem Endgerät, gibt es dann verschiedene Möglichkeiten, um die Rahmenfunktion zu nutzen.

Smart-Display als digitaler Bilderrahmen: Hier ein Echo Show

Bei Displays mit dem Google Assistant funktioniert es etwa, wenn man die Bilder als Bildschirmschoner nutzt. Um Fotos über die Cloud auch anderen zur Verfügung zu stellen, muss über die Google-Fotos-App ein neues Live-Album angelegt werden. Dieses kann über die Einstellungen mit anderen Nutzern, die ebenfalls einen Google-Account brauchen, geteilt werden. So können dann auch andere Verwandte ihre Bilder ins gemeinsame Fotoalbum hochladen und so bleiben die Großeltern immer Up-to-Date.

Bei Amazons Echo-Show-Serie ab der zweiten Generation landen die Fotos mithilfe der Prime-Fotos oder der Alexa-App auf dem smarten Display. Dazu werden die Fotos in die Cloud hochgeladen und dann in das gewünschte Album einsortiert. Neben den eigenen Alben gibt es hier das sogenannte Familien-Album, welches auch mit anderen Nutzern geteilt werden kann. Auf den Befehl Alexa, zeig das Familien-Album, sind dann die aktuellen Bilder aller beteiligten Familienmitglieder auf dem smarten Display zu sehen.

Tablets mit Bilderrahmen-App

Auch Tablets lassen sich als vernetzter digitalen Bilderrahmen benutzen. Die Anforderungen an die Hardware sind nicht hoch und so sind für den Zweck auch sehr günstige Android-Tablets oder ältere Modelle geeignet.

Einzig die Einrichtung ist etwas aufwendiger als bei der fertigen Lösung. Zuerst steht auch hier die Einbindung in ein verfügbares WLAN am Aufstellort. Als Nächstes muss eine entsprechende App installiert und eingerichtet werden. Wir haben versuchsweise die in der Grundversion kostenlose Software mit dem Namen Fotoo - Digital Photo Frame Photo Slideshow Player auf einem günstigen Kinder-Tablet mit Android installiert. Diese hat zwar einige Einschränkungen, die Vollversion ist mit knapp 25 Euro aber noch erschwinglich. Schade, dass der Hersteller den Preis angehoben hat. Ursprünglich war die Software für 10 Euro erhältlich. Wer lediglich die eingeschränkte Version benutzt, muss mit regelmäßigen Pausen während der Diashow und weniger attraktiven Bildübergängen leben.

Günstige Kinder-Tablets mit Hülle sind ebenfalls gut als Bilderrahmen geeignet.

Die Inhalte können bei Fotoo aus verschiedenen Quellen bezogen werden. Neben Google-Drive oder OneDrive ist beispielsweise auch der Stream von einem Dropbox-Konto möglich. Da dessen Nutzung grundsätzlich kostenlos und die Freigabe von zusätzlichen Nutzern ebenfalls problemlos möglich ist, haben wir uns für diese Variante entschieden. Die Einrichtung und das Einladen zusätzlicher Nutzer sollte jemand übernehmen, der sich mit der Technik auskennt. Nach der Auswahl des gewünschten Dropbox-Ordners zeigt die App dessen Inhalt als Diashow an. Wer neue Bilder hochladen will, muss sie lediglich in den entsprechenden Ordner hochladen. Neue Inhalte werden direkt auf dem Tablet angezeigt. Das funktioniert mit einer entsprechenden Backup-Einstellung des Smartphones auch ganz bequem automatisch.

Mit entsprechender Einstellung am Tablet, schaltet sich dieses auch nicht automatisch ab und funktioniert für den Besitzer ebenso, wie der fertige digitale Bilderrahmen. Für den Dauerbetrieb muss das Tablet wie die Fertiglösung, am Stromnetz angeschlossen sein. Bei Bedarf kann man das akkubetriebene Gerät aber auch zeitweise mit auf den Balkon oder in ein anderes Zimmer nehmen. Um die Verkabelung möglichst unauffällig zu gestalten, empfiehlt sich die Nutzung eines abgewinkelten USB-Kabels. Zur Platzierung des Tablets empfehlen wir eine Hülle mit Aufsteller oder eine Halterung zum Aufstellen oder zur Wandmontage.

Der große Vorteil dieser Lösung: Sie ist günstiger als die Neuanschaffung eines WLAN-Bilderrahmens. Bei hochwertigeren Tablets ist die Auflösung meist sogar höher als bei der Fertiglösung. Allerdings birgt dieser DIY-Bilderrahmen im Zweifel mehr Problempotential. Zwar gibt es auch hier Möglichkeiten, wie eine Code-Sperre oder das automatische Booten der App nach einem Neustart, aber das klappt erfahrungsgemäß nicht immer.

Fazit

Sowohl smarte Displays und WLAN-Bilderrahmen als auch die DIY-Variante mit dem Tablet eignen sich sehr gut, um die Verwandtschaft regelmäßig und ohne großen Aufwand mit neuem Bildmaterial zu versorgen. Gerade in der aktuellen Situation mit reduzierten Kontaktmöglichkeiten ist diese Möglichkeit perfekt geeignet, um etwa Oma und Opa am Familienleben teilhaben zu lassen. Aus unserer Sicht sind alle drei Lösungen deutlich besser als klassische digitale Bildrahmen ohne Netzwerkanbindung, da neue Inhalte ohne größere Verzögerung und völlig ortsunabhängig aufgespielt werden können.

Wer ein altes Tablet herumliegen hat, sollte zuerst die DIY-Lösung ausprobieren und bei Gefallen die knapp 10 Euro in die entsprechende App investieren. Wer noch auf der Suche nach einem geeigneten Alltags-Tablet ist, sollte einen Blick in unsere Top 5: Die besten Tablets bis 250 Euro werfen. Günstiger geht es mit den Geräten aus unserer Bestenliste Streaming: Die besten Tablets für Netflix & Co. ab 100 Euro. Weitere Einzeltests und Ratgeber gibt es in unserer Themenwelt Tablets.

Problemloser und insgesamt einfacher ist aber die Nutzung eines digitale Bilderrahmens mit WLAN-Anbindung (Vergleichstest), eines smarten Displays mit Google Assistant oder eines Amazon Echo Show.