Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
Wer ein Smartphone im Auto nutzt, benötigt sicheren Halt fürs Mobilgerät. Der Ratgeber zeigt günstige KFZ-Handyhalterungen und geht der Frage nach, was besser ist: Befestigung mit Saugnapf oder an der Lüftung.
Smartphones ersetzen immer häufiger das Navi im Auto. Sie spielen zudem Musik aus Streaming-Diensten (Ratgeber) oder aktuelle Podcasts. Damit man ein Mobiltelefon sicher und rechtskonform im Auto nutzen kann, benötigt man eine geeignete Halterung. Das Mobilgerät als Fahrzeugführer während der Fahrt in die Hand zu nehmen und zu bedienen, ist nämlich verboten.
Wer dennoch die Handy-Navigation im Blick haben oder eingehende Nachrichten sehen will, benötigt eine Handyhalterung. Dabei ist die Auswahl verschiedener Befestigungslösungen sehr vielfältig. Einige kleben auf dem Armaturenbrett oder halten per Saugnapf an der Windschutzscheibe. Andere klemmen am Lüftungsgitter. Fünf davon zeigen wir im Vergleichstest: KFZ-Handyhalterungen fürs Lüftungsgitter.
In diesem Ratgeber konzentrieren wir uns auf einfache und preiswerte Lösungen ohne Ladefunktion. Eine aktuelle Übersicht mit Handyhalterungen, die auch kabellos per Qi-Standard laden, zeigen wir im Ratgeber Handyhalterung mit Wireless Charger fürs Auto: Kabellos laden mit Qi.
Die Verwendung einer Handyhalterung im Pkw ist in Deutschland erlaubt. Es gelten die gleichen Regeln, wie für ein Navigationsgerät. Das Smartphone sollte man blendungsfrei und außerhalb des primären Sichtfeldes des Fahrers platzieren. Allerdings ist das kein Freibrief dafür, um während der Fahrt munter auf dem Handy zu tippen. Autofahrer dürfen nur kurz aufs Handy schauen – sofern es die Verkehrslage auch hergibt. Das Lesen einer Nachricht schließt das nicht mit ein. Wer dennoch bei der Fahrt zum Handy greift, zahlt in Deutschland 100 Euro Bußgeld und bekommt einen Punkt in Flensburg.
Die Handyhalterung sollte immer festen Halt bieten, damit das Mobilgerät nicht zum gefährlichen Flugobjekt im Cockpit wird. Verwendet man eine Saugnapf-Halterung an der Windschutzscheibe, dann sollte das Handy nicht die freie Sicht des Fahrers auf die Straße beeinträchtigen.
Vorsicht ist bei einer Fahrt ins Ausland geboten. Dort gelten mitunter andere Bestimmungen. Hier sollten sich Reisende vorab informieren. In der Schweiz etwa darf ein Navigationssystem während der Fahrt nicht mehr bedient werden – was auch das Handy in einer Halterung einschließt. Die Eingabe einer Adresse ins Handy während der Fahrt ist auch in Österreich nicht erlaubt.
Handyhalterung, die sich per Saugnapf befestigen lassen, sind der Klassiker unter den Handybefestigungen. Sie halten üblicherweise an der Windschutzscheibe oder wenn die Oberfläche des Armaturenbretts ausreichend glatt und gerade ist, auch dort. Auf (Kunst)Leder hält der Saugnapf schlecht. Erfahrungsgemäß ist bei den meisten Fahrzeugen eine sichere Befestigung an der Frontscheibe wegen des besseren Halts vorzuziehen.
Grundsätzlich sollte man auf einen möglichst kurzen und stabilen Arm achten. Denn je länger und wackliger der Arm ist, desto mehr bewegt sich das Mobilgerät während der Fahrt, was sowohl das Ablesen des Bildschirmes als auch die Touch-Steuerung erschwert. Gleichzeitig sollte die Halterung aber zumindest rudimentär einstellbar sein, damit man bequem den richtigen Winkel von Smartphone zu Fahrer einrichten kann.
Wichtig ist auch die Klemmvorrichtung für das Handy. Die darauf wirkenden Kräfte sind zwar nicht so groß wie bei einer Fahrrad-Handyhalterungen (Bestenliste). Trotzdem will man vermeiden, dass sich das Handy bei engen Kurven oder Bremsmanövern aus der Befestigung löst. Dafür sollte die Klemme fest genug sitzen und möglichst innen gummiert sein.
Sehr viele Klemmen haben allerdings das Problem, dass sie ungewollt Lautstärkewippe oder Power-Button drücken. Deshalb sollte man beim Kauf unbedingt darauf achten, dass sie nicht zu ausladend breit ausfallen und zum Tastenlayout des eigenen Smartphones passen. Dabei machen Mobiltelefone, welche ihre Knöpfe recht weit oben oder bestenfalls nur an einer Seite ansetzen, weniger Probleme. Bei KFZ-Halterungen häufig zu finden sind Klemmen, die das Smartphone mit zwei Haken seitlich halten und es zusätzlich mit zwei Füßchen an der Unterseite sichern.
Mittlerweile lassen sich die allermeisten Modelle bis zu einer Breite von mindestens 85 mm ausfahren, was auch für große Smartphones mit angelegter Schutzhülle reicht. Aufpassen muss man jedoch mit geklebten Haltehilfen wie Popsockets. Diese können den Abstand zwischen Handy und der KFZ-Halterung derart vergrößern, dass das Mobilgerät nicht mehr sicher sitzt.
Ausgiebig getestet haben wir die Handyhalterung mit Saugnapf von Eono – einer Hausmarke von Amazon. Dort kostet sie aktuell 15 Euro. Ausprobiert haben wir das in einem Opel Adam. Befestigt haben wir diese auf dem Armaturenbrett, wo sie in diesem Fahrzeug sicher hält. Hier stört uns das Mobilgerät im Sichtfeld deutlich weniger als an der Windschutzscheibe. Zwei Arme an den Seiten fahren weit genug aus, um Smartphones verschiedener Größen mit einer Breite von 54 bis 104 mm aufzunehmen. Im Test haben wir dafür ein Samsung Galaxy S21 FE (Testbericht) genutzt. Die Verarbeitung ist beim Modell aus Kunststoff eher einfach, aber funktionell. Das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt.
Das Smartphone legt man in die Halterung und drückt die beiden Arme seitlich an den Rand des Geräts heran, bis diese einrasten. Um das Handy wieder herauszunehmen, drückt man auf die beiden Knöpfe darunter, jetzt löst sich Halterung. Ein Kugelgelenk erlaubt es, die Position wie gewünscht auszurichten. Der Teleskoparm ist ausziehbar und in der Höhe verstellbar. Zur Fixierung dient eine Kunststoffschraube. Wir sind mit der Eono-Halterung zufrieden. Der USB-Port für ein Ladekabel bleibt weiter zugänglich.
Wer auf einen Saugnapf vertraut, findet zahlreiche Lösungen dieser Art ab 10 Euro von Hama, Samsung, Tomtom oder Celly Mount. Diese verfügen meistens über einen frei bewegliches Kugelgelenk. Das erleichtert die Ausrichtung in Richtung des Fahrers oder das Nutzen des Handys im Querformat. Bei der Andobil Handyhalterung Auto für 30 Euro auf Amazon kommt ebenfalls ein Teleskoparm zum Einsatz. Eingefahren beansprucht dieser nicht so viel Platz, ausgefahren erlaubt er eine flexible Ausrichtung.
Eine Sonderform ist eine Magnet-Halterung mit Saugnapf. Anders als beim iPhone mit Magsafe halten Android-Smartphones nicht ohne Weiteres daran. Hier muss man ein Metallplättchen auf der Rückseite des Mobiltelefons platzieren. Vorteil dieser Lösung: Die Befestigung des Mobilgeräts ist komfortabel, schnell und einhändig möglich. Nachteil: Ein Metallplättchen muss häufig an der Rückseite des Handys oder der Schutzhülle angebracht werden, was etwa die Kommunikation per NFC stören kann. Auch kabelloses Laden fällt dann meist aus. Der Smartphone-Halter selbst haftet per Saugnapf an der Windschutzscheibe oder dem Armaturenbrett.
Smartphone-Halterungen für den Lüftungsschlitz haben gegenüber Befestigungen an der Frontscheibe und dem Armaturenbrett den Vorteil, dass sie nicht das Sichtfeld des Fahrers einschränken. Die Lösungen sind zudem sehr preiswert. Halterungen fürs Lüftungsgitter zur magnetischen Befestigung gibt es ebenfalls. Ein Beispiel dafür, das uns gut gefallen hat, ist die Aukey HD-C5 (Testbericht) für 7 Euro.
Bei der Art der Befestigung an der Auto-Lüftung gibt es grundsätzlich zwei Unterscheidungen. Die verbreitetste Variante beschreibt einen Gummi-Clip mit einfachem oder Kreuzschnitt am Ende, der schlicht in das Lüftungsgitter geschoben wird. Erfahrungsgemäß hält diese Variante gut. Sind die Lamellen des Gitters jedoch zu dünn, zu dick oder liegen sie zu nah beieinander, könnte das den Halt negativ beeinflussen. Der Gummifinger kommt zum Beispiel beim Hama Flipper (Testbericht) und Ugreen LP130 (Testbericht) zum Einsatz.
Bei der zweiten Variante kommt etwas mehr Mechanik ins Spiel. Hier greifen dann zum Beispiel wie beim Luxa 2 Vent Clip (Testbericht) per Federn gestraffte Haken in den Lüftungsschlitz oder zwei gummierte Finger umfassen eine Lamelle, die der Nutzer anschließend mit einer Stellschraube festzieht. Diese Lösungen sind flexibler und passen so in mehr verschiedene Autotypen. Sie haben den Nachteil, dass ihre Mechanik anfälliger gegenüber Fehlern ist als der reine Gummifinger. Ein weiteres Beispiel dafür mit verstellbaren Armen ist die Aukey HD-C58 für 13 Euro. Grundsätzlich gibt es einige Vor- und Nachteile der Lüftungsgitter-Halter. So verdecken die gehaltenen Smartphones eine Lüftungsdüse, sodass kalte oder warme Luft daraus nicht mehr direkt zum Fahrer gelangt. Im Sommer wird durch die Klimaanlage aber immerhin das Smartphone vor Überhitzung geschützt. Gleichzeitig ist das Gewicht von Halterung und Smartphone meist zu viel für die Lüftungsdüsen, die dadurch nicht mehr frei einstellbar sind, sondern nach unten gezogen werden. Außerdem ist bei vielen Halterungen dieser Art mit Magnet die Haltekraft zu gering, sodass das Smartphone durch die Vibration und das Geschüttel gerade auf schlechter Straße immer weiter herunterrutscht und dann abfällt.
Mit der Handyhalterung von Avolare für 13 Euro bei Amazon kann man Geräte mit einer Diagonale von 4,7 bis 6,5 Zoll über das Kugelgelenk sowohl hochkant als auch quer nutzen. Damit kann man das Mobilgerät leicht zur gewünschten Blickrichtung hin ausrichten. Wir haben gute Erfahrungen mit dieser preiswerten Möglichkeit gemacht. Die Verarbeitung wirkt zwar billig, aber das Modell tut, was es soll. Die Klammer für die Lamellen der Auto-Lüftung schiebt man mit einem Riegel auseinander. So passt sie bei unterschiedlich dicken Gittern. Dafür ist bei der Montage ein wenig mehr Fingerspitzengefühl erforderlich.
Sehr simpel funktioniert die Halterung für die Lüftung von Ugreen für 12 Euro bei Amazon. Hier kommt ein Gummi-Clip zum Einsatz, den man auf eine Lamelle aufsteckt. Die Halterung fixiert das Handy durch das eigene Gewicht, welches die seitlichen Arme nach innen zusammenzieht. Der Nachteil: Man kann das Handy nur hochkant platzieren und auch nicht ausrichten.
Eine andere Lösung bieten Klemm-Halterungen. Mit einer gummierten Klammer umfassen diese das Smartphone – das sorgt für festen Halt und erlaubt unterschiedlich große Endgeräte. Die Halterung schiebt man oberhalb des Tachometers auf das Armaturenbrett. Bei dieser Lösung hat man das Smartphone wie ein Head-up-Display (Ratgeber) vor der Nase und schaut trotzdem immer in Fahrtrichtung. Entsprechende Modelle gibt es bei Amazon für 14 Euro und 14 Euro von Matein.
Das Smartphone hält fest auf dem Armaturenbrett. Für das Einsetzen des Smartphones benötigt man jedoch zwei Hände. Die Klammer lässt sich mit Kraftaufwand auf bis zu 16 cm weit nach oben schieben. Allerdings muss man dafür den Sitz richtig einstellen: Die Lehne darf nicht zu flach nach hinten neigen und die Sitzhöhe sollte nicht zu niedrig sein, sonst rückt das Smartphone zu stark ins Blickfeld – statt auf die Straße, starrt man nur aufs Handy-Display. Für kleinere Personen ist diese Lösung deshalb nur bedingt zu empfehlen.
Einen anderen Weg geht die Halterung von Beeasy für 14 Euro. Dabei handelt es sich um ein Anti-Rutsch-Pad mit einer Aussparung für das Mobilgerät, die man auf das Armaturenbrett legt – etwa mittig, um das Sichtfeld nicht zu behindern. Es gibt sowohl eine klassische als auch eine Variante mit induktivem Laden.
Besonders günstig sind Silikonmatten für das Armaturenbrett mit Aussparungen für das Smartphone im Landscape-Format. Wir haben eine vorliegen, deren weiche Silikonseite nur knapp 2 cm um das Telefon greift. Das ist viel zu wenig. Schon beim Anfahren klappt das Smartphone um. Etwas besser ist da die Remax Handyhalterung, die das Smartphone großzügiger umfasst.
Wer jedoch unbedingt eine Halterung aus Silikon will, kann zu den beinahe baugleichen Halterungen von Beeasy, Cinaty oder Lanhiem greifen. Beeasy bietet auch eine Variante mit induktivem Ladefeld.
Etwas exotischer sind Handyhalterungen für den CD-Schlitz des Autoradios. Wer Musik lieber mit Streaming-Diensten wie Spotify im KFZ hört, nutzt den CD-Spieler des alten Radios vermutlich kaum noch. Die Halterung schiebt man einfach in das CD-Fach hinein. Diese Halter gibt es als Variante mit Magnethalterungen oder Klemme zu Preisen ab 15 Euro.
Bei einer längeren Autofahrt sollten die Passagiere im Fond nicht zu kurz kommen. Mit einer Halterung fürs Tablet oder Smartphone an der Kopfstütze bietet man den Mitfahrer auf dem Rücksitz etwas Unterhaltung. Das ist gerade bei längeren Fahrten mit Kindern praktisch.
Der Markt bietet dafür Tablet-Halterungen mit und ohne Schwenkarm, die man an den Halterungen der Kopfstütze befestigt. Allerdings können diese Halterungen stören, wenn kein Tablet oder Smartphone eingelegt ist. Eine Alternative ist ein Band, das man über die Kopfstütze spannt oder ein Schutzbezug für die Rückenlehne mit integrierter Tasche. Mehr über die Tablet-Halterungen zeigen wir im Ratgeber iPad & Co.: Tablet-Halterungen für den Rücksitz im Auto.
Sehr praktisch sind Handyhalterungen, mit denen man das Smartphone während der Fahrt aufladen kann. Möglich ist das durch induktives Laden, auch Qi genannt. Diese Wireless Charger setzen voraus, dass das Smartphone ebenfalls kabellos geladen werden kann. Entsprechende Halterungen gibt es mit Saugnapf oder fürs Lüftungsgitter. Mehr zu dem Thema erklären wir im Ratgeber Handyhalterung mit Wireless Charger: Kabellos Laden im Auto. Weitere praktische Erfahrungen zeigt unser Vergleich: Wireless Charger fürs Auto von PNY, Terratec, Belkin.
Eine gute Handyhalterung im Auto zeichnet ein fester Halt aus. Smartphone-Halter fürs Lüftungsgitter haben den Charme, dass man sie sehr schnell montieren und wieder entfernen kann. Sie halten während der Fahrt fest, allerdings kann man die Position des Displays nur minimal ausrichten. Problematisch könnte es im Winter sein, wenn das Handy durch die Heizung permanent erwärmt wird. Im Sommer kühlt die Klimaanlage das Gerät.
Als Dauerlösung sind in unseren Augen Saugnapf-Halterungen die bessere Lösung. Hier sollte man die Stelle für die Befestigung gut reinigen und darauf achten, dass sie halbwegs eben ist. Eher abzuraten ist in dem Zusammenhang von reinen Silikonmatten, die das Smartphone kaum umgreifen. Befestigungen mit einem sehr langen Arm gilt es ebenfalls zu vermeiden. Hier könnte das Smartphone während der Fahrt störend wackeln und vibrieren.
Wer über ein Qi-fähiges Smartphone verfügt, kann auch zu Halterungen greifen, die gleichzeitig den Akku laden. Hierzu empfehlen wir unseren Ratgeber Handyhalterung fürs Auto: Wireless Charger mit Magsafe & Qi ab 20 Euro sowie den Vergleichstest Wireless Charger fürs Auto von PNY, Terratec und Belkin.
Wer sein Autoradio aufrüsten möchte, dem empfehlen wir den Ratgeber Moniceiver, Displays & Receiver: Android Auto, Apple Carplay & DAB+ nachrüsten. Für Halter älterer Fahrzeuge empfehlen wir die Ratgeber Funk-Rückfahrkameras mit Akku & Solar: Einparkhilfe für Auto einfach nachrüsten sowie Digitalradio: DAB+ im Auto per Adapter ab 25 Euro nachrüsten und Bluetooth für Autoradio nachrüsten: Adapter, Transmitter & Receiver ab 10 Euro.
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