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In 8 Schritten zum besten Cannabis: Vom fertigen Anbau-Set zum smarten Zubehör

Cannabis anbauen

Seit Anfang April 2024 dürfen erwachsene Personen Cannabis für den Eigenkonsum zu Hause anbauen. Wir zeigen, welches Equipment für den Home-Grow nötig ist.

Seit erstem April ist das neue Cannabisgesetz (CanG) in Kraft und somit sind Anbau, Besitz und Konsum von Cannabis unter bestimmten Voraussetzungen legal. Wer sein Bubatz zukünftig selbst züchten will, muss allerdings einige wichtige Punkte beachten. Neben rechtlichen Einschränkungen gilt es auch, geeignetes Grow-Equipment einzusetzen. In diesem Ratgeber zeigen wir, welche gesetzlichen Bedingungen eingehalten werden müssen und welche Ausrüstung für den eigenen Hanfgarten benötigt wird.

Cannabis indoor oder outdoor anbauen?

Hanfpflanzen sind pflegeleicht und deren Anbau nicht schwierig. Trotzdem gibt es Dinge, die man für einen erfolgreichen Grow beachten muss. Nur wer versteht, was die Pflanze benötigt, kann Einfluss nehmen.

So muss man wissen, dass es männliche und weibliche Hanfpflanzen gibt. Für den Konsum sind wegen des deutlich höheren THC-Gehalts aber nur die Blütenstände der weiblichen Pflanzen interessant. Zudem würden die Männchen die restlichen Pflanzen bestäuben und somit wären die Blüten voller Samen, was wegen des Geschmacks nicht gewünscht ist. Im Idealfall werden deshalb nur weibliche Cannabispflanzen großgezogen. Das funktioniert entweder durch das Ausselektieren der Männchen, was allerdings gar nicht so einfach ist, oder durch den Einsatz von feminisierten Samen. Die daraus gezogenen Pflanzen sind zu 100 Prozent weiblich.

Als Zweites muss man verstehen, wie der Lebenszyklus der Pflanzen funktioniert. Frisch aus dem Samen gekeimte Hanfpflanzen, die sogenannten Sämlinge, haben zunächst noch kein Geschlecht und auch keine Blüten. Das bleibt auch in der gesamten Wachstumsphase so. Damit die Pflanzen zu blühen beginnen und ihr Geschlecht zeigen, muss erst die Blütephase eingeleitet werden. Das passiert, sobald die Beleuchtungsdauer auf 12 Stunden und weniger absinkt. Draußen in der Natur erkennen die Pflanzen so den nahenden Herbst. In der Praxis bedeutet das allerdings, dass der Outdoor-Grow im Freien oft erst zu spät zu blühen beginnt und im Zweifel nicht rechtzeitig fertig wird. Eine Möglichkeit, dem zu begegnen, ist der Einsatz sogenannter Automatik-Pflanzen. Diese speziellen und kleinwüchsigen Cannabiszüchtungen beginnen automatisch nach einiger Zeit zu blühen, unabhängig von der Beleuchtungsdauer.

Wird Hanf 16 bis 18 Stunden pro Tag beleuchtet, beginnt er nicht zu blühen.

Einfacher zu steuern und wegen der hohen und gleichmäßigen Lichtausbeute auch ertragreicher ist der Anbau unter Kunstlicht. Der funktioniert auch ganzjährig und so können pro Jahr mehrere Ernten eingefahren werden. Indoor bestimmt der Gärtner mithilfe der Pflanzenlampe, wann die Blüte beginnt. Sind die frisch gekeimten Pflanzen noch jung, sollte die Leuchtdauer 18 Stunden betragen. Sind die ersten Blattpaare gekeimt und die Pflanze beginnt anzuschieben, reichen auch 16 Stunden Beleuchtung. Wie hoch die Pflanze in der Wachstumsphase wird, hängt dabei von der Sorte und der Länge der Wachstumsphase ab. Sobald die Leuchtdauer auf 12 Stunden reduziert wird, beginnt dann die Blütephase. Zwar wächst auch hier die Pflanze noch etwas in die Höhe, letztlich wird die Energie nun aber in die Produktion der Blütenstände gesteckt.

Der Anbau funktioniert also sowohl im Indoor- als auch Outdoor-Bereich. Da die Pflanzen aber weder in Reichweite noch in der Sichtweite von Kindern angepflanzt werden dürfen und moderne Pflanzenlampen gleichmäßiger und heller strahlen als die Sonne in Mitteleuropa, empfehlen wir den Anbau in einem abschließbaren Innenraum.

Grow-Sets im Vergleich

Wer indoor anbauen möchte, benötigt technisches Equipment. Hier lohnt sich ein Blick auf die Angebote von Grow-Sets, denn hier gehören im Idealfall alle wichtigen Komponenten zum Lieferumfang und sind auch gut aufeinander abgestimmt.

Folgend zeigen wir Sets inklusive Grow-Boxen mit einer Grundfläche von 80 × 80 cm bis 100 × 100 cm, welche zum Recherchezeitpunkt auf ab 285 Euro erhältlich waren. Wie lange diese Angebote gültig sind, ist unklar, allerdings gibt es zahlreiche vergleichbare Sets und unsere Analyse hilft auch bei der Einschätzung anderer Bundles. Wir prüfen die Angebote und zeigen, was man hier sonst noch für einen erfolgreichen Start benötigt oder ob man besser die Finger davonlassen sollte. Wer sich nicht scheut, die Komponenten einzeln zu bestellen, dem haben wir im Anschluss noch ein Beispiel-Bundle zusammengestellt.

Das günstigste Set für unter 300 Euro von Hydroplanete kommt zwar mit einem zumindest ausreichenden Lüftungs- und Filtersystem, praktischer Aufhängung, Timer-Steckdose und Umluftventlilator, trotzdem würden wir die Finger davon lassen. Grund hierfür ist die niedrige Deckenhöhe der Grow-Box in Kombination mit der veralteten HPS-Lampe. Diese hätte zwar gerade so ausreichend Leistung, allerdings entwickelt die Lampe große Hitze und kann nicht direkt an der Zeltdecke montiert werden. Um die Pflanzen nicht zu schädigen, müssen diese weit genug von der Lampe entfernt sein, was die maximale Pflanzenhöhe weiter einschränkt. Wer nicht plant, Mini-Cannabis durch Herunterbinden zu züchten, sollte die Finger davonlassen.

Das günstige Jung-Grow-Set für 400 Euro ist zwar nicht besonders leistungsstark, kann sich insgesamt aber sehen lassen. Die Höhe der Grow-Box ist mit 180 cm immerhin ausreichend und die Abstände zur nur mäßig starken LED müssen ebenfalls nicht so hoch sein wie bei einer HPS-Lampe. Neben den Extras wie Gartenschere, Pflanzkübel, Timer und Aufhängung gehört auch hier ein Filter- und Abluft-Set zum Lieferumfang, dieses ist aus unserer Sicht aber etwas unterdimensioniert. Etwa 200 bis 400 m³/h sollten die Systeme für solche Zeltgrößen leisten.

Weiter geht es dem günstigeren Set des in der Szene bekannten Herstellers Spider Farmer für 450 Euro. Die beigelegte Lampe hat zwar keine sehr hohe Leistung, sollte für die geringe Grundfläche aber ausreichen. Das regelbare Filter-Set ist für die Zeltgröße vorbildlich. Positiv ist das Zubehör wie Pflanzsäcke, Umluftventilator, Aufhängung, 2-in-1-Thermometer und Timer-Steckdose zu werten. Wer sich fragt, warum ein Netz beigepackt ist – daran sollten die Pflanzen heruntergebunden werden, denn auch hier ist die Höhe der Pflanzen durch die Deckenhöhe von nur 160 cm stark begrenzt. Dank LED-Technik ist das Set mit dem Netz zwar nutzbar, das Herunterbinden ist aus unserer Sicht aber eher etwas für erfahrene Gärtner.

Das rund 484 Euro teure Set von Bloomgrow kommt mir einer vergleichbaren Grundausstattung und ähnlichen Kritikpunkten wie das erste Set von Spiderfarmer daher, spart aber am Zubehör und den Details. So ist der grundsätzlich ausreichend starke Lüfter hier nicht regelbar und die Lampe mit nur 100 Watt zwar geeignet, aber wenig leistungsstark. Da auch hier die Pflanzenhöhe durch das niedrige Zelt stark begrenzt ist, liegt dem Bundle ein Netz zum Herunterbinden der Cannabispflanzen bei.

Das Set von Growfaster für immerhin 495 Euro ist sehr rudimentär ausgestattet. Immerhin Aufhängung und Timer gehören zum Lieferumfang. Insgesamt ist auch hier die niedrige Deckenhöhe das große Argument gegen einen Kauf. Zwar könnte man auch hier mit einem Netz arbeiten, das erleichtert den ersten Grow aber nicht. Immerhin ist die beigelegte LED leistungsstark und dimmbar. Auch das Lüfter- und Filter-Bundle ist grundsätzlich ausreichend stark dimensioniert.

Unser Favorit bei den fertigen Sets ist das zweite Bundle von Jung für 500 Euro. Die Zeltgröße ist mit rund 100 × 100 × 200 cm zwar recht ausladend, aber hier gibt es zumindest keine Platzprobleme. Die Lampe mit 200 Watt ist immerhin ordentlich und zudem dimmbar. Auch das großzügige Zubehör gibt Pluspunkte. Einziges Manko ist hier die schwache Lüfter-Filter-Kombination, welche in der Blütephase zu schwach sein dürfte, um Gerüche zu verhindern.

Gar nicht gefällt uns das überteuerte Angebot von Weedness für ebenfalls 500 Euro. Zwar finden wir die Zeltgröße und die Deckenhöhe der Grow-Box prima, allerdings keinesfalls für eine alte HPS-Lampe! Wer mit den alten Lampen arbeiten will, sollte mindestens 200 cm Deckenhöhe haben. Besser und effektiver wäre aber eine vernünftige LED-Pflanzenlampe. Zwar ist das Lüftungs- und Filter-Set ausreichend, allerdings gehören hier nicht einmal Timer-Steckdose oder Lampenaufhängungen zum Lieferumfang.

Das Set Mars Hydro TS600 für 600 Euro punktet primär mit großzügigem Filter- und Abluftsystem und einer Menge Zubehör. Aufhängung, Thermometer, Timer-Steckdose, Pflanzenschere und sogar Umluftventilator und eine Schutzbrille liegen dem Set bei. Die Brille ist gut gemeint, bei nur 100 Watt Leistung aber übertrieben. Die Beleuchtung ist für die geringe Grundfläche von nur 60 × 60 ausreichend – die Höhe von 140 cm ist allerdings zu wenig. Zwar liegt auch hier ein Spaliernetz bei, wer keine Mini-Pflanzen großziehen will, sollte aber lieber zu einer Alternative greifen.

Das teurere Set von Spider Farmer ist mit 900 Euro mit Abstand am teuersten, aber dafür gibt es hier sonst keinen Grund zu meckern. Die 300-Watt-Lampe ist hier endlich mal großzügig dimensioniert und zudem dimmbar. Auch Lüfter und Filter sind ausreichend stark. Die Zeltgröße von 90 × 90 × 180 cm ist okay, auch wenn uns 200 cm Höhe besser gefallen hätten. Neben Timer, Thermometer, Pflanzsäcken und Umluftventilator gehört auch hier ein Netz zum Lieferumfang.

So richtig glücklich machen uns die Ergebnisse nicht und so haben wir uns noch ein günstiges Set aus Einzelkomponenten zusammengestellt. Für Zubehör wie Lampenaufhängung, Timer-Steckdose und Hygrometer würden wir etwa 30 bis 40 Euro kalkulieren. Als Lichtquelle würden wir eine dimmbare LED-Pflanzenlampe mit 200 Watt benutzen. Das zugegebenermaßen nur mäßig starke Lüftungs- und Filterset leistet immerhin 187 m³/h und kommt mit Abluftschlauch und Schlauchschellen. Das gewählte Zelt hat großzügige Abmessungen von 100 × 100 × 200 cm. Zum halben Preis (zuzüglich Versandkosten) des guten Sets von Spider Farmer bieten auch diese Komponenten einen vernünftigen Einstieg.

Das Equipment für den Einstieg muss nicht teuer sein – allerdings sollte man nicht zu sparsam sein.

Was benötigt man für den Anbau von Cannabis?

1. Einen geeigneten Ort für den Anbau. Dieser darf nicht für Minderjährige erreichbar oder einsehbar sein, was im Freien nur schwer umsetzbar ist. Besser ist der Anbau in Innenräumen. Grow-Zelte sorgen für gleichmäßiges Klima und halten die Luftfeuchtigkeit und intensive Gerüche während der Blütephase zurück. Die reflektierenden Innenwände für höhere Lichtausbeute und der wasserdichte Boden sind zwei weitere Argumente für den Anbau im Zelt statt direkt im Zimmer.

2. Dann braucht es noch eine Pflanze. Diese zieht man aus Samen, welche bei Anbietern in ganz Europa auch online erhältlich sind. Alternativ gibt es bei Cannabis-Klubs Stecklinge, welche Ableger einer Mutterpflanze sind. Diese sind bereits einige Zentimeter hoch und mehrere Wochen alt, was den Einstieg erleichtert, den Preis im Vergleich zum Samen aber erhöht. Während Samen auch aus dem EU-Ausland importiert werden dürfen, ist dies bei Stecklingen nicht erlaubt.

3. Für jede Pflanze braucht es außerdem ein Anbaumedium und Topf oder Pflanzsack. Zwar gibt es neben dem Anbau auf Erde noch ertragreichere Möglichkeiten, Einsteiger sollten aber gutmütige Erde als Anbaumedium nutzen. Pflanzsäcke aus Stoff oder Vlies halten im Gegensatz zu Kunststofftöpfen zwar nur wenige Grow-Durchgänge, sie lassen aber mehr Sauerstoff an die Wurzeln, was das Wachstum stärkt.

4. Dann benötigt man eine geeignet starke Lichtquelle. Draußen übernimmt das im besten Fall die Sonne, in Innenräumen ist eine leistungsstarke Vollspektrum-Pflanzenlampe mit LEDs notwendig. Zwar gibt es auch etwa Natriumdampflampen, diese sind aber weniger effektiv, erzeugen große Hitze und bedienen nicht das volle Lichtspektrum, weshalb dann verschiedene Leuchtmittel für Wachstum und Blüte benötigt werden.

5. Jetzt fehlt nur noch die Bewässerung und es kann losgehen. Hier reicht eine einfache Gießkanne – komfortabler sind automatische Bewässerungssysteme. Neben Hydro-Systemen für Profis eignen sich etwa Tropfschläuche und sogenannte Auto-Pot-Systeme für Einsteiger.

6. Um Luftfeuchtigkeit und Temperatur im Griff zu behalten, benötigt man ein Hygrometer und Thermometer und eine Entlüftung. Abluft funktioniert einfach per Rohrlüfter und Lüftungsschlauch. Wird hier noch ein Aktivkohlefilter dazugeschaltet, hält sich auch der Cannabisgeruch während der Blütephase in Grenzen.

7. Für ausreichend stabile Pflanzen sorgt im Freien der Wind, der die Pflanzen in stetiger Bewegung hält und so den Stamm der Pflanze stärkt. Im Zelt muss man die Pflanzen entweder regelmäßig per Hand schütteln oder sorgt mit einem kleinen Ventilator für Luftbewegung im Zelt.

8. Um die Lampe, und die Lüfter nicht manuell ein- und ausschalten zu müssen, lohnt sich außerdem der Kauf eines Zwischensteckers mit Zeitschaltuhr. Wer es komfortabler will, greift zur WLAN-Steckdosenleiste. Zwar sind auch smarte Lüfter und Grow-Lampen mit WLAN und App-Anbindung erhältlich, diese sind aber vergleichsweise teuer.

Smarte Technik erleichtert den Anbau.

Smart steuern

Wer seinen Indoor-Garten automatisieren und auch aus der Ferne im Blick behalten will, sollte gleich auf smarte Komponenten setzen. Lampen und Lüfter mit integrierter WLAN-Steuerung sind zwar erhältlich, aber kostspielig. Einfacher ist der Umweg über Zwischenstecker. Los geht es mit einer günstigen WLAN-Steckdose oder besser WLAN-Steckdosenleiste. Neben der Fernsteuerung der Ports können hier auch Zufallsprinzip oder Timerfunktion für die Verbraucher wie Lampe oder Lüfter hinterlegt werden.

Bewässerungssysteme mit WLAN gibt es ebenfalls ab 50 Euro zur Steuerung per App. Die Tula-App nutzen wir auch, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu messen. Entsprechende T/H-Sensoren gibt es ab unter 10 Euro. Wer dem Bewässerungssystem nicht traut oder nicht vergessen will, den Wassertank zu füllen, holt sich zusätzlich Feuchtigkeitssensoren mit WLAN. Diese gibt es ab unter 15 Euro und sie warnen sowohl bei Wasseraustritt als auch, wenn der Wasserstand unter ein gewisses Niveau fällt. Nun fehlt eigentlich nur noch eine günstige WLAN-Kamera und man hat neben Daten in Echtzeit und Fernsteuerfunktion auch noch ein Livebild.

Wer seine smarten Komponenten einfach nur nach dem günstigsten Preis wählt, benötigt allerdings meist viele unterschiedliche Apps. Wir empfehlen hier in einer Produktwelt zu bleiben. Mehr zu den zahllosen Komponenten aus dem Tuya-Universum zeigt unser Ratgeber.

Richtige Beleuchtung

Einer der wichtigsten Punkte beim Grow ist die richtige Beleuchtung. In der Vergangenheit kamen hier Natriumdampflampen mit 250, 400 oder 600 Watt zusammen mit riesigen Reflektoren zum Einsatz. Die XXL-Glühbirnen haben allerdings drei entscheidende Nachteile im Vergleich zu modernen LED-Pflanzenlampen. So ist nicht nur der Stromverbrauch exorbitant hoch, auch die Hitzeentwicklung kann schnell zu Problemen führen. Wer seine Pflanzen nicht verbrennen will, muss unbedingt ausreichend Abstand zwischen Lampe und Pflanze einhalten und für Ab- und Zuluft sorgen. Hinzu kommt, dass man für Wachstum und Blüte unterschiedliche Lichtfarben und somit Leuchtmittel benötigt.

Die Pflanzenlampe FC4800E von Mars Hydro mit WLAN & App-Steuerung.

Moderne Vollspektrum-LED-Pflanzenlampen verbrauchen im Vergleich weniger Strom, produzieren kaum Hitze und können in Wachstums- und Blütephase eingesetzt werden. Einige der LED-Lampen sind zudem dimmbar oder gar direkt per App steuerbar. Ein Beispiel hierfür ist etwa das Modell Mars Hydro FC4800.

Welche Lampe geeignet ist, hängt in erster Linie davon ab, wie viel Fläche beleuchtet werden sollte. Da nur drei Pflanzen pro erwachsener Person im Haushalt erlaubt sind, sollte man es hier nicht übertreiben. Auch zu viel Licht schadet den Pflanzen! Wir würden uns deshalb für eine dimmbare Leuchte entscheiden und uns bei der Auswahl an den Herstellerangaben hinsichtlich der Ausleuchtungsfläche halten und im mittleren Preissegment zuschlagen.

Für 60 × 60 cm wäre etwa die lüfterlose Lampe Cokolola-Vollspektrum LZB1100 für 99 Euro geeignet. Bei einer Grundfläche von 90 × 90 cm braucht es dann schon mehr Licht und etwa das dimmbare Modell Phlizon PL-2000 für rund 150 Euro. Auch wenn es hier zahlreiche verlockende Angebote zu teils Spottpreisen gibt – wer billig kauft, kauft oft zweimal. Bei deutschen Anbietern sind speziell die No-Name-Modelle deutlich teurer als bei Aliexpress & Co.

Wir empfehlen den Griff zu mittelpreisigen Lampen, die von deutschen Händlern kommen oder gleich zu bekannten Markengeräten von etwa Spider Farmer oder Mars Hydro. Wie heftig die Preisunterschiede hier aber ausfallen, zeigt folgendes Beispiel. Die XL-Lampe Phlizon FD4500 für bis zu 150 × 150 cm kostet schon ordentliche 350 Euro. Die Markenleuchte SE5000 von Spiderfarmer ist zwar nur für bis 120 × 120 cm geeignet, kostet mit 700 Euro aber doppelt so viel. Am günstigsten sind Pflanzenlampen, wenn man sie im Set zusammen mit Grow-Zelt und Lüftung kauft. Von alten HMS- oder Natriumdampflampen würden wir die Finger lassen.

Bewässerung

Die Bewässerung von Cannabis ist unkompliziert, solange man die Pflanzen weder übergießt noch sie verdursten lässt. Eine praktische Arbeitserleichterung sind hier automatische Bewässerungssysteme, ähnlich, wie man sie aus dem Garten kennt. Diese werden allerdings nicht direkt am Wasseranschluss angeschraubt, sondern sind mit einer kleinen Pumpe ausgestattet und ziehen das Gießwasser etwa aus einem Eimer. Wassermenge und Zeitabstände stellt der Nutzer am Gerät oder per App ein. Los geht es bei etwa 40 Euro. Besser ausgestattete Modelle mit zwei Pumpen und WLAN gibt es ab etwa 50 Euro. Eine weitere Form der Bewässerung sind sogenannte Auto-Pots, die sich selbst mit Wasser versorgen – Pumpen und Technik werden nicht benötigt.

Neben dem klassischen Anbau in Erde gibt es aber noch einige weitere interessante Anbauformen. Besonders spannend und ertragreich ist der Einsatz eines Hydro-Systems. Hier stehen die Pflanzen nicht in Erde, sondern in Tonkügelchen. Statt zu gießen, kommen hier automatische Bewässerung, Zerstäubung oder ein Ebbe-Flut-System zum Einsatz. Gute Beispiele sind etwa die fertigen Hydro-Systeme Atima Wilma. Der Hersteller hat uns bereits ein Testmodell zugesagt, der Praxistest steht aber noch aus.

So verlockend der Verzicht auf Erde sein mag – wir empfehlen am Anfang trotzdem auf Hydro zu verzichten! Abgesehen vom höheren finanziellen Aufwand verzichtet man hier auch auf Erde als Puffer für Anfängerfehler. In Erde eingepflanzt kann man auch mal das Gießen vergessen oder zu viel Dünger einsetzen, ohne dass die Pflanzen direkt eingehen. Bei Hydro-Systemen ist das anders, hier führen bereits kleine Fehler zu massiven Problemen oder gar dem Tod der Pflanze! Wer auf Hydro setzt, muss außerdem beachten, dass es hier spezielle Dünger gibt. Zudem sollte der Wasservorrat mithilfe einer Aquarien-Sauerstoffpumpe in Bewegung gehalten werden.

Grow-Zelt & Zubehör

Zwar kann man Cannabis auch einfach im Zimmer anpflanzen, besser geeignet sind aber Grow-Zelte. Das hat gleich mehrere Gründe. Los geht es mit den reflektierenden Zeltwänden, die eine höhere Lichtausbeute garantieren. Hinzu kommen die Befestigungsmöglichkeiten für Lampe, Lüfter & Co. Weiter geht es mit dem wasserdichten Zeltboden, der etwa Parkettboden & Co. vor übergelaufenem Wasser schützt. Zudem bleiben Geruch und Licht im Zelt – bei einer Beleuchtungsdauer von 18 Stunden sinnvoll.

Mit dem Zelt allein ist es aber weiterhin nicht getan. Für die Steuerung von Lampen, Pumpen & Co. bieten sich etwa günstige Zeitschaltuhren an. Diese gibt es analog und digital ab unter 10 Euro. Zu sparsam sollte man aber nicht sein. Analoge Zeitschaltuhren machen zwar ein hörbares Geräusch, laut Foren sind aber seltener technische Ausfälle zu beklagen. Noch komfortabler ist der Einsatz einer WLAN-Steckdose (Top 10) oder einer WLAN-Steckdosenleiste. Hier können der Schaltzustand, feste Zeitzyklen oder auch Zufallsbetrieb bequem per App eingestellt werden.

Für stabile Pflanzen benötigt man obendrein einen kleinen Umluft-Ventilator. Ob hier ein klassischer Ventilator oder ein PC-Lüfter zum Einsatz kommen, ist egal. Wichtig ist, dass sich die Pflanzen im Luftzug bewegen, denn das stärkt den Stamm der Pflanze. Die Umluft darf allerdings weder zu stark sein noch dauerhaft eingeschaltet. Hier sind einige Stunden am Tag ausreichend – wir empfehlen etwa den Random-Betrieb der WLAN-Steckdose. Ein weiterer Tipp für starke Pflanzen sind sogenannte Pflanzsäcke, Pflanzbeutel oder Air-Pots. Diese Pflanzenbehälter lassen deutlich mehr Sauerstoff an die Wurzeln als klassische Kunststofftöpfe.

Pflanzsäcke lassen mehr Sauerstoff an die Wurzeln.

Um warme Luft aus Schrank oder Zelt zu bekommen, eignen sich schon einfache Rohrventilatoren für wenige Euro. Soll die in der Blütephase stark riechende Abluft aber nicht in der Wohnung landen, braucht es dann noch passenden Abluftschlauch und einen Aktivkohlefilter. Hier ist es dann allerdings nicht mehr mit einem günstigen Lüfter getan – die Abluftanlage benötigt wegen des Filters ordentlich Leistung. Dieser reinigt die Abluft und so bekommt auch der Nachbar nichts vom Hanfgarten in der Nähe mit. Legal oder nicht, Ärger mit umliegenden Einwohnern lässt sich so einfach vermeiden. Gut ausgestattete Lüfter wie der Vivosun Aerozesh T4 können auch bequem per App oder Thermometer gesteuert werden.

Zum Befestigen der Lampen tun es Kette und Haken oder, deutlich komfortabler, einfache Lampenversteller ab 10 Euro. Hier kann man die Höhe der Lampe bequem mit einer Hand verändern. Beim Düngen sollte man es nicht übertreiben – weder bei der Dosierung noch beim Investment. Neben zahllosen teuren Spezialdüngern tun es auch einfache Dünger für etwa Tomatenpflanzen. Lediglich für die letzten Blütewochen lohnt sich die Anschaffung eines Blüh-Düngers.

Ernte & Trocknung

Nach etwa 60 bis 80 Tagen in der Blütephase ist Cannabis in der Regel erntereif. Die Blütenstände werden von größeren Blättern befreit und getrocknet. Hier kann es schnell zu Problemen in Form von Schimmel kommen. Damit dies nicht geschieht, braucht es unbedingt ausreichend Umluft! Hier helfen sogenannte Trocken-Racks oder Trockenzelte. Man kann die noch feuchten Blüten auch mit einem Dörrgerät vortrocknen, um das Schimmelrisiko zu verringern, allerdings muss man behutsam vorgehen, um den Geschmack nicht zu verderben.

Ähnlich wie beim Kochen von Fleisch heißt das Motto beim Cannabis-Trocknen: low and slow! Wer die Blüten für 12 Stunden bei nur 20 bis 25 Grad Celsius im Dörrgerät trocknet und sie anschließend in eine luftdichte Tüte verpackt, bekommt vergleichbare Ergebnisse wie bei der deutlich risikoreicheren Lufttrocknung. Für einen guten Geschmack muss das Cannabis dann aber noch langsam weiter getrocknet und fermentiert werden. Dafür gibt es entweder kostspielige Reifeschränke oder zahlreiche DIY-Lösungen. Während der Fermentation muss das Gras luftdicht verpackt sein und regelmäßig gelüftet werden. Der Vorgang kann mehrere Wochen dauern.

Verdampfer

Cannabis kann allerdings nicht nur geraucht werden. Wer weniger zusätzliche Schadstoffe aufnehmen will, verdampft sein Kraut mit einem Vaporizer. Neben manuellen Verdampfern sind hier besonders die mobilen, elektrischen Vaporizer interessant. Geeignete Geräte mit und ohne Akku gibt es im Fachhandel bei Amazon, Blackleaf und Canatura. Während günstige Modelle mit Akku bereits ab 60 Euro erhältlich sind, können Markengeräte auch schnell mehrere hundert Euro kosten.

Rechtliche Grundvoraussetzungen

Bubatz ist jetzt legal – allerdings gibt es rechtliche Einschränkungen, an die man sich halten muss, um nicht doch mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Den originalen Wortlaut findet man auf der Seite des Bundesministeriums für Gesundheit im Cannabisgesetz (CanG).

Abgabe von Cannabis an andere Personen ist generell verboten – bei Minderjährigen führt die Abgabe zu Gefängnisstrafen. Überschreitungen der erlaubten Mengen führen ebenfalls zu Strafen. Berauschtes Fahren ist ebenso verboten wie die Einfuhr von Cannabis, Hasch und Hanfstecklingen aus dem Ausland. Konsum und Anbau in Sicht- und Reichweite von Kindern ist ebenfalls verboten. Auch der Konsum in Sichtweite oder direkt in einer Anbauvereinigung ist nicht erlaubt. Gleiches gilt für den Konsum in Sichtweite von Einrichtungen, die üblicherweise von Minderjährigen genutzte werden (Spielplätze, Schulen, Kindergärten etc.). In Fußgängerzonen ist der Konsum zwischen 7 und 20 Uhr verboten. In/auf militärischen Einrichtungen und Sportstätten ist der Konsum generell unzulässig. Eine Extraktion mit etwa Hilfe von Alkohol oder Fett ist verboten. Auch Werbung für Cannabis ist nicht erlaubt.

Die neugewonnene Freiheit ist also mit etlichen Einschränkungen versehen. Wer hier nicht ins Fettnäpfchen steigen will, kann in der Bubatz-Karte online prüfen, wo der Konsum verboten ist.

Grundsätzlich sind Anbau, Besitz und Konsum nur erwachsenen Personen erlaubt. Diese dürfen:

  • drei Pflanzen innen oder außen anpflanzen
  • bis zu 25 Gramm Cannabis oder Haschisch mitführen
  • bis zu 50 Gramm Cannabis oder Haschisch lagern
  • Saatgut online im EU-Ausland bestellen und einführen
  • Mitglied in einer Anbauvereinigung (Cannabis-Klub) sein
  • bis zu 50 Gramm Cannabis oder Haschisch pro Monat von einer Anbauvereinigung erwerben
  • bis zu fünf Stecklinge pro Monat von einer Anbauvereinigung erwerben
  • bis zu sieben Hanf-Samen pro Monat von einer Anbauvereinigung erwerben
  • (in Summe maximal 5 Samen + Stecklinge)
  • trotz Kontakt zu Cannabis ein KFZ führen, aber eben nicht berauscht

Insbesondere der letzte Punkt führt aktuell noch zu heftigen Diskussionen, da hier derzeit noch keine Rechtssicherheit besteht. Grundsätzlich sollte zwischen Konsum und der Teilnahme am Straßenverkehr ausreichend Zeit vergehen – hier haben Rausch und Bubatz nichts verloren!

Fazit

Der Anbau von Cannabis ist nicht schwieriger, als Tomaten zu pflanzen. Allerdings muss man die Pflanzen von Minderjährigen fernhalten – im Garten ist das schwierig. Einfacher, zuverlässiger und bequemer ist deshalb der Anbau in einem Grow-Zelt. Gerade zu Beginn sollte man den Anbau möglichst einfach halten – Hydro-Systeme, Spezialdünger und Co. sind dann etwas für erfahrene Grower.

Obwohl der Stromverbrauch dank LEDs niedriger ist als mit Natriumdampflampen – ein Grow benötigt viel Energie. Wer seine Energiekosten drücken will, benötigt entweder einen günstigen Stromtarif oder gleich ein Balkonkraftwerk. Stand Januar 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.

Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Stromanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Wer seinen Strom gleich selbst herstellen will, findet in der Top 10: Die besten Balkonkraftwerke aus unseren Tests.