Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
Die Stromgewinnung durch Photovoltaik wird immer günstiger. Doch was tun, wenn auf Balkon oder Dach kein Platz für eine Steckersolaranlage ist? Wir zeigen Alternativen zum klassischen Balkonkraftwerk und der Befestigung auf dem Dach.
Die Kosten von kleinen Photovoltaikanlagen mit einer Einspeisung von aktuell bis zu 600 Watt sind nach etwa zwei bis drei Jahren amortisiert – und die Preise für die Anlagen sind weiter am Sinkflug. Kostete Anfang des Jahres ein 600-Watt-System ohne Halterungen locker 600 Euro, gibt es mittlerweile komplette Sets mit 800-Watt-Wechselrichter und Zubehör für unter 450 Euro (Preisvergleich).
Update: Passend zur Einführung des Solarpakets I hat Priwatt die Preise gesenkt. Beim Kauf eines Balkonkraftwerks erhalten Kunden mit dem Code SOLARPAKET50 zusätzlich 50 Euro Rabatt. Die Aktion läuft noch bis zum 17.05.2024 und gilt für alle Stecker-Solaranlagen von Priwatt.
Ein wichtiger Punkt bei der Planung einer Solaranlage, egal ob groß oder klein, ist eine bestmögliche Platzierung der Photovoltaikpanels. Der Standort sollte möglichst viel Sonne abbekommen und eine sichere Befestigung erlauben. Und das ist in der Praxis leider oft weniger einfach als vermutet. Zwar sind Balkongeländer und Dachfläche einwandfrei geeignet, allerdings hat nicht jeder Zugriff darauf. Wer eine Wohnung ohne Balkon bewohnt und auch auf dem Dach keine Panels anbringen kann, benötigt eine Alternative. Wohin also mit den Solarmodulen?
Die besten Komplettsysteme aus unseren Einzeltests der Balkonkraftwerke zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von extrem leicht bis besonders stark. Passende Speicherlösungen für noch mehr Energieeinsparung zeigt unsere Bestenliste Top 7: Der beste Speicher fürs Balkonkraftwerk. Geht es um eine autarke Stromversorgung unterwegs, lohnt sich ein Blick auf unsere Top 10: Die besten faltbaren Solarpanels – mobile PV-Anlage für Camping & Co. Die besten mobilen Stromspeicher zeigen wir im Artikel Testsieger: Die beste Powerstation für jeden Zweck und jedes Budget.
Obwohl sich der Begriff Balkonkraftwerk durchgesetzt hat, handelt es sich bei den Systemen um sogenannte Steckersolargeräte und diese können eben an unterschiedlichsten Stellen angebracht oder aufgestellt werden.
Fachhändler wie Priwatt, Yuma & Co. bieten Ihre Bundles aus Solarpanel(s) und Wechselrichter deshalb auch mit unterschiedlichem Zubehör an. In der Regel gibt es die Sets ohne zusätzliches Zubehör oder mit Halterungen für Balkon, Fassade, Dach oder Garten. Auch spezifische Unterschiede werden abgedeckt. Neben einfachen Aufstellern fürs Flachdach gibt es Halterungen für Bitumendach, Blechdach, Ziegeldach oder auch Biberdach. Balkon- und Fassadenhalterungen gibt es in angewinkelter und flacher Version.
Für Gartenbesitzer mit viel freier und möglichst schattenfreier Fläche bieten sich einfache aufstellbare Panels an, wie sie so auch auf dem Flachdach eingesetzt werden können. Beispiele sind das Balkonkraftwerk von Mcsonne (Testbericht), das Yuma Flat Bifazial Pro (Testbericht) und das Priflat Duo von Priwatt (Testbericht).
In der Praxis benötigen die Panels bei vernünftiger Ausrichtung allerdings ordentlich viel Platz. Zudem geht im Garten Rasenfläche verloren. Bei der Aufstellung auf dem Flachdach sollte man das Gewicht von Panels plus Beschwerung beachten. Für klapprige Dächer auf in die Jahre gekommenen Gartenhütten sind Standard-Panels allerdings oft zu schwer. Hier kann man mit leichten, flexiblen Panels Gewicht sparen. Beispiele hierfür sind etwa das Balkonkraftwerks-Set von Lanpwr (Testbericht) oder die Prilight-Serie von Priwatt. Der Aufwand beim Aufbau ist hier überschaubar. Für eine ordentliche und möglichst unauffällige Verkabelung ist allerdings einmalig etwas Zeit und Arbeit nötig. Zudem sollte man die Aufständerung immer ausreichend beschweren, damit die Panels auch bei Sturm an Ort und Stelle bleiben.
Neben der Aufstellung im Garten bietet sich auch die Hauswand zur Montage der Panels an. Grundvoraussetzungen sind eine ausreichend große Fläche, die möglichst viele Sonnenstunden abbekommt. Entsprechende Haltungen und komplette Bundles zur Montage an der Hauswand sind im Fachhandel erhältlich. Ob die Montage an der Fassade tatsächlich sinnvoll ist, hängt aber von der Immobilie und deren Lage ab. Bei alten Häusern mit breiter Dachkante und starkem Bewuchs im Garten ist die Fassadenmontage insbesondere weniger gut geeignet als bei frei stehenden modernen Häusern. Um möglichst effektiv zu arbeiten, wäre auch hier der Einsatz einer Aufständerung empfehlenswert – was allerdings zulasten der Optik geht.
Flach an der Hauswand montierte Panels sind noch einigermaßen unauffällig, was man von den angewinkelten Modulen an der Fassade weniger behaupten kann. Hinzu kommt die deutlich sichtbare Verkabelung. Wer einen passenden Platz findet, bekommt dafür mehr Strom als mit flach angebrachten Panels. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist das System Yuma Front 420+ (Lesertest), das Leserin Nina in der Praxis getestet hat.
Neben diesen noch einigermaßen verbreiteten Alternativen zur Befestigung am Balkon gibt es aber noch einige weniger bekannte Möglichkeiten, die PV-Panels unterzubekommen.
Los geht es mit Photovoltaik-Carport und Solarüberdachungen. Da sich zur Anbringung der Panels jede Fläche eignet, ist es platzsparend und logisch, auch Carport und Überdachungen etwa bei der Eingangstür oder auf der Terrasse mit Photovoltaikmodulen zu bestücken. Angebote gibt es reichlich, fertige Systeme sind allerdings oft teuer.
Außerdem sind Modelle wie der Huskys Solar-Carport Sin-Luxe mit insgesamt zehn Solarpanels mit je 410 Wp viel zu stark für ein Steckersolargerät mit einer maximalen Einspeisung von aktuell noch 600 Watt. Wer sich eine große Solaranlage anschaffen will, bekommt hier aber eine spannende Alternative zu großen Systemen auf dem Dach. Das Set aus Carport und zehn Panels mit insgesamt 4100 Wp gib es aktuell für 3000 Euro statt für regulär 6999 Euro. Mit dem Coupon N-FILIALE-20 gibt es beim Kauf zusätzlich 20 € in Form eines Filialgutscheins.
Um eine kleine Anlage zu speisen, sind kleinere Flächen etwa von Eingangsüberdachung, Pergola oder Terrassenüberdachung besser geeignet. Für eine schönere Optik und Tageslicht auch unter den Panels sollten die PV-Module transparent sein. Hier eignen sich auch etwa die bifazialen Solarpanels, wie sie etwa im Balkonkraftwerks-Set Yuma Flat Bifazial Pro (Testbericht) enthalten sind. Wer Geld sparen will, muss allerdings selbst Hand anlegen. Fertige Kits aus Überdachung plus Panels sind in der Regel teuer, sind aber auch perfekt aufeinander abgestimmt. Je nach vorhandener Überdachung lohnt sich hier auch der Blick auf die besonders leichten, flexiblen und halb flexiblen Solarpanels. Diese sparen Gewicht und benötigen keine ebene Oberfläche. Beispiele für solche flexiblen Panels sind etwa die 100-Watt-Module von Ecoflow (Preisvergleich) und die 210-Watt-Module von Zendure.
Auch die Hofeinfahrt kann zur Stromgewinnung genutzt werden. Solarpanels in Form von Pflastersteinen machen es möglich. Wer sich die Preise ansieht, merkt allerdings schnell, dass diese Form aktuell nur etwas für Enthusiasten ist. Mit Preisen von über 2500 Euro für 4,2 Quadratmeter PV-Fläche, bestehend aus 34-Einzelmodulen mit je 22 Wp, sind die Systeme deutlich teurer als klassische Panels. Zum besseren Verständnis, selbst ohne Wechselrichter leistet diese Anlage bestenfalls knapp 750 Wp und kostet trotzdem vier- bis fünfmal mehr als ein Balkonkraftwerk mit 800 Wp und mehr. Auch Solarziegel, eine deutlich unauffälligere Form der Panels, sind aktuell noch sehr hochpreisig. Hier bekommt man Angebote sogar nur auf Anfrage.
Neben den hohen Anschaffungskosten haben beide Systeme noch einen weiteren Nachteil. Letztlich besteht die Solarfläche hier aus zig Einzelmodulen, die zum einen erst verkabelt werden müssen und zum anderen, die mögliche Fehlerquote deutlich erhöhen. In der Praxis sind PV-Pflasterstein und Solarziegel aktuell noch wenig sinnvoll.
Wer zwar einen Garten hat, diesen aber nicht mit Photovoltaikpanels zupflastern möchte, sollte sich den Solarblumenkübel mit integriertem Sichtschutz von Feueranker ansehen. Letztlich handelt es sich um einen Pflanzkasten mit senkrecht aufgestelltem Solarmodul. Damit das 370-Wp-Panel möglichst effizient arbeiten kann, kommt hier ein zweiseitiges, bifaziales Panel zum Einsatz. Zusammen mit einem 300-Watt-Wechselrichter kostet der Solarblumenkübel allerdings satte 1402 Euro – und ist somit deutlich teurer als ein klassisches Balkonkraftwerk mit mehr als doppelt so hoher Leistung.
Wer es platzsparend und unauffällig mag, kann auch zu einem Solartisch greifen. Die Idee dahinter ist einfach und genial: Wird der Tisch auf Terrasse oder Balkon nicht benötigt, stellt man die Tischplatte auf und produziert damit Strom. Ein Beispiel dafür ist das Solartischkraftwerk Technaxx TX-250 für rund 640 Euro bei Mediamarkt und Saturn, welches ab Ende April ausgeliefert wird. Die kleine Komplettanlage leistet 400 Wp und kommt mit einem 400-Watt-Wechselrichter inklusive WLAN. Damit ist diese Alternative zwar teurer als die Anbringung an Balkon, Hauswand & Co., der Preisunterschied im Vergleich zu Solarblumenkübel und PV-Ziegel ist aber noch überschaubar.
Eine weitere Sonderform sind sogenannte Solartracker welches es mit einer oder zwei beweglichen Achsen gibt. Die Idee dahinter ist genial: Dank Lichtsensor und motorisierter Halterung wird das so angebrachte Panel immer perfekt zur Sonne hin ausgerichtet. Anders als bei fix installierten Panels kann mehr Sonne eingefangen werden, was den Ertrag steigert.
Das Hauptproblem der Tracker ist deren deutlich höhere Preis im Vergleich zu fixen Halterungen, weshalb sie sich nur in wenigen Fällen lohnen. Los geht es ab 399 Euro (Preisvergleich) für den Single-Axis-Solar-Tracker von Ecoflow. Dieser eignet sich zur Montage an Fassade und Balkongeländer und verspricht eine bis zu 60 Prozent höhere Effizienz des daran angebrachten Standard-Panels. Der Winkel des Solarmoduls kann hier bequem per App zwischen 0 und 80 Grad eingestellt werden. Licht- und Regensensor richten das Panel aber auch automatisch aus, oder klappen es bei schlechtem Wetter ein.
Eine noch höhere Ausbeute ermöglichen zweiachsige Tracker, die frei stehend angebracht werden. Einen solchen Tracker bietet etwa der Hersteller Eco-Worthy für regulär 499 Euro an. Aktuell ist der Tracker für sechs 170-Wp-Panels auf 399 Euro (100-Euro-Coupon aktivieren!) reduziert. Zusammen mit den passenden Panels (gesamt 1200 Wp) kostet das System aktuell 1000 Euro (Coupon aktivieren!) statt 1200 Euro.
Das zweiachsige System von Ecoflow bietet Platz für nur ein Panel mit einer maximalen Größe von 240 cm x 110 cm und einem Höchstgewicht von 25 kg. Auch hier wird die Effizient durch die Nachführung gesteigert. Mit einem Preis ab 999 Euro (Preisvergleich) ist dieser Tracker allerdings noch teurer.
Auch Zäune eignen sich, um PV-Module zu befestigen, ohne dabei die Nutzfläche zu reduzieren. Zwar gibt es auch Anbieter für komplette Solarzäune, in der Regel sollen die Systeme aber an bestehenden Zäunen befestigt werden, weshalb es hier vorrangig um geeignete Befestigungsmöglichkeiten für Standard-Panels geht. Der Preis vom Solarzaunkraftwerk ist also mit dem klassischen Balkonkraftwerk vergleichbar. Halterungs-Sets für Stabmatten- und Holzzäune kosten etwa 60 bis 80 Euro pro Panel.
Wer statt eines klassischen Zauns eine Mauer um sein Grundstück hat, tut sich leicht, denn hier kann man zum fertigen Balkonkraftwerk für Fassaden greifen. Ein Beispiel dafür ist das Bundle Priwall Duo 90 Grad von Priwatt für 500 Euro. Neben zwei bifazialen Solarpanels mit je 440 Wp gehören hier ein 800-Watt-Wechselrichter und die Modulhalterungen für die Montage an Mauer oder Fassade zum Lieferumfang.
Wer keinen Balkon und keine freie Dachfläche für Photovoltaikpanels zur Verfügung hat, muss trotzdem nicht auf günstigen, selbst hergestellten Strom und somit niedrigere Energiekosten verzichten.
Solarblumenkübel, Tracker, Solarpflastersteine & Co. funktionieren zwar, allerdings sind die Anschaffungskosten derart hoch, dass sich die Investition nur in seltenen Ausnahmefällen lohnt. Empfehlenswert sind hingegen klassische Steckersolaranlagen mit Panel-Halterungen für Wand-, Mauer oder Zaunmontage und die Aufstellung in Garten oder auf dem Flachdach. Solartische sind zwar ebenfalls etwas teurer als Standard-Panels, die Mehrkosten sind im Vergleich zu Tracker und Blumenkübel aber noch überschaubar.
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