Wir zeigen Technik, die das Badezimmer noch schlauer macht: Die Y-Brush putzt Zähne in Sekunden, smarte Duschköpfe überwachen Wasserverbrauch, WLAN-Waagen messen Gesundheit, Klobrillen putzen smart, Heizkörperthermostate sparen Energie und mehr.
Das Badezimmer ist nicht unbedingt der klassische Ort für smarte Technik. Dabei gibt es jede Menge schlaue Gadgets, die das Bad deutlich aufwerten. Von schlauen Zahnbürsten über WLAN-Waagen, praktischen Heizkörperthermostaten bis zu smarten Duschköpfen, neuartigen Föhne und Klodeckeln mit App zeigen wir unsere smarten Badezimmer-Favoriten.
Elektrische Zahnbürsten sind aus dem modernen Badezimmer nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder, reinigen sie die Zähne doch deutlich effizienter als manuelle Modelle. Dazu integrieren sie häufig einen Zeitgeber, verschiedenen Putzprogramme und eine Andruckkontrolle. Besonders schlaue Modelle kommen zudem mit App, Langzeit-Tracking und Putzstatistiken sowie einer genauen Anzeige, welche Bereiche im Mund wie geputzt werden.
Wir haben uns das Topmodell von Oral-B genauer angeschaut. Zunächst zum vielleicht größten Kritikpunkt an der Oral-B iO Series 10: Sie kostet mindestens 269 Euro. Dafür erhalte Käufer im Gegensatz zu günstigeren Oral-B-Zahnbürsten der iO-Serie auch gleich eine magnetische Ladestation, die selbst ohne App in sechs Bereichen den Putzfortschritt anzeigt. Finden wir klasse. Stets beim Zähneputzen das Smartphone zu zücken und die App zu starten, ist umständlich. Trotzdem: Wer mit App putzt, bekommt noch genauere Putzhilfen. So zeigt die App an, ob der innere oder äußeren Bereich der jeweiligen Zähne noch mehr geputzt werden muss.
Die App bietet viele weitere Extras. Wirklichen Mehrwert erkennen wir darin jedoch nicht. Im Test nutzen wir hauptsächlich den normalen Putzmodus und gelegentlich die Zungenreinigung. Weitere Putzprogramme machen in unseren Augen keinen großen Unterschied. Wer besonders empfindliches Zahnfleisch hat, der weiß eventuell den Super-Sensitiv-Modus zu schätzen.
Insgesamt ist die Putzleistung der Oral-B iO Series 10 fantastisch. Gegenüber älteren Oral-B-Modellen reinigt sie sanfter und trotzdem intensiver. Der Handteil ist vergleichsweise schmal und leicht. Auch die Geräuschentwicklung ist geringer als bei vielen anderen elektrischen Zahnbürsten. Die OLED-Anzeige verrät den Putzmodus und die Restkapazität des Akkus in Prozent. Mit einer Akkuladung kann man mindestens 20-mal zwei Minuten lang die Zähne putzen.
Zähne sollte man mindestens zwei Minuten lang putzen. Das ist entschieden zu viel, dachten sich die Entwickler der Y-Brush und zeigen mit der ungewöhnlichen Zahnbürste in Y-Form ein Gadget, das für das Zähneputzen nur zehn Sekunden benötigen soll. Sie kostet auf Amazon 150 Euro.
Das Prinzip ist einfach: Der halbkreisförmige Aufsatz legt sich um die Zähne des Ober- oder Unterkiefers. Die laut Fasteesh 35.000 Borsten bearbeiten dann mit angegebenen 20.000 Schwingungen pro Minute jeden Zahn gleichzeitig. Im Test funktionierte das relativ gut. Allerdings benötigten wir einige Anläufe, bis wir die Y-Brush richtig benutzen. Die richtige Anwendung erfordert eine Kombination aus hin- und herdrehen und Kaubewegungen. Zunächst benötigt man länger, bis zu 30 Sekunden. Wenn man den Dreh raus hat, geht’s tatsächlich innerhalb 10 Sekunden – 5 Sekunden Oberkiefer, 5 Sekunden Unterkiefer.
Optisch schreckt die Y-Brush ab. Das Mundteil mit den Borsten wirkt mit seiner blass-weißen Farbe wie ein unausgereifter Prototyp. Das Handteil aus Kunststoff wirkt wenig hochwertig. Der Micro-USB-Anschluss ist veraltet. Auch der Aufsatz für die Zahnpastatube ist seltsam. Außerdem müssen sich Nutzer darüber im Klaren sein, dass die Y-Brush viel Zahnpasta verbraucht.
Trotzdem: Wer zum Zähneputzen nur wenige Zeit hat, für den könnte die Y-Brush die langersehnte Erlösung sein. Denn so eigenartig das Konzept doch erscheint: Es reinigt unsere Zähne in einem Bruchteil der Zeit gewöhnlicher elektrischer Zahnbürsten.
Ja, sogar die Handbrause gibt es in smart. Die Hansa Activejet Digital Handbrause mit 120 Millimeter bietet einen breiten und sanften Regenstrahl, ist leicht zu reinigen und hat auf seiner Rückseite ein großes LC-Display, welches den Wasserverbrauch in Litern und die Wassertemperatur anzeigt. Batterien oder einen Akku benötigt sie nicht, sie erzeugt sich ihren Strom über eine kleine vom Wasser angetriebene Mini-Turbine selbst.
Dabei hat sie sogar Bluetooth, um sich mit einer Smartphone-App zu verbinden. Allerdings steht die Bluetooth-Verbindung nur, wenn gerade Wasser durch den Duschkopf läuft. Für die App-interne Dokumentation muss also während des Duschens das Smartphone an, die App geöffnet, und Bluetooth verbunden sein. Das ist auf Dauer deutlich zu umständlich. Wir hätten uns einen Akku oder Batterien gewünscht, damit der Duschkopf auch außerhalb der Dusch-Sessions Daten zur App funkt.
Trotz dieser Einschränkung haben wir die Hansa Hansa Activejet Digital Handbrause zu schätzen gelernt. Denn allein die Anzeige des Wasserverbrauchs mit der farbigen LED ist Gold wert, um das eigene Duschverhalten (und der Mitbewohner) zu analysieren und gegebenenfalls zu optimieren.
Föhn ist gleich Föhn? Von wegen! Auch wenn sie alle warme Luft zum Trocknen von Haaren bündeln, gibt es unter ihnen große Unterschiede. Der aktuelle Branchen-Primus ist der Dyson Supersonic. Das Besondere: Bei ihm steckt der Motor nicht im Kopfteil, sondern im Handgriff. Das hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen ist es nicht möglich, dass der Föhne Haare ansaugt, die sich anschließend verheddern und im schlimmsten Fall abgeschnitten werden müssen. Dafür sorgt ein feiner Staubfilter am unteren Teil des Handgriffs, der regelmäßig gereinigt werden sollte. Zum anderen verlagert sich der Schwerpunkt des Supersonic direkt in die Handmitte, was bei langem Föhnen zu einer geringeren Ermüdung der Hand führt.
Aber auch sonst zeigt Dyson mal wieder, dass sie richtig gute Produkte designen können. Die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt, die Indikator-LED sind schick integriert und stören nicht, der Supersonic ist leiser als die meisten anderen Föhne und die Aufsätze haften magnetisch. Sein größter Kritikpunkt findet sich im Preis. So kostet er in verschiedenen Farben stets um die 350 Euro.
Hier will der Laifen Swift Special ansetzen. Denn der technisch vergleichbare Föhn kostet mit etwa 175 Euro zwar immer noch ziemlich viel, aber dennoch nur halb so viel wie der Dyson Supersonic. Auch beim Swift versteckt sich der Motor im Handteil, weshalb er eine ähnlich hohe Ergonomie wie der Dyson Supersonic bietet.
Auch die weiteren Merkmale ähneln sich: Er ist vergleichbar leise wie der Supersonic, hat einen vergleichbaren Staubfilter, der das Einsaugen von Haaren verhindert und er hat eine vergleichbar hohe Leistung. Unterschiede gibts bei der Bedienung. So kennt der Laifen Swift Special nur einen Schiebeschalter und einen Taster. Statt kleiner LEDs zeigt hier ein Farbring am hinteren Ende die gewählte Temperatur. Ein langer Druck auf den Taster aktiviert einen Modus, in dem sich die Temperatur wellenartig ändert.
Insgesamt sind sowohl der Dyson Supersonic als auch der Laifen Swift Special richtig gute Föhne, die sich im Grunde nur in Details unterscheiden. Wer sich also einen Luxus-Föhn sucht, kann bedenkenlos zum Laifen Swift Special greifen und gegenüber dem Dyson Supersonic Geld sparen. Bei wem Geld keine Rolle spiel und wer größeren Wert auf einen bekannten Markennamen legt, kauft den Dyson Supersonic.
Smarte Waagen bewähren sich mittlerweile seit vielen Jahren. Noch dazu sind sie sehr günstig. So kostet etwa die hervorragende Xiaomi Mi Smart Scale (Testbericht) auf Amazon nur 21 Euro. Andere Händler und andere WLAN-Waagen sind teilweise noch günstiger. Der größte Mehrwert einfacher WLAN-Waagen ist ihre nahtlose Dokumentation des Körpergewichts über die Jahre. Unsere Gewichtskurve reicht zurück zum Januar 2012, als wir uns damals die Withings Body kauften.
Doch es gibt nicht nur einfache und günstige WLAN-Waagen. Die schlauen Geräte können auch richtig teuer werden und viel mehr als nur das Körpergewicht messen. Um das zu testen, haben wir uns die knapp 400 Euro teure Premium-Waage Withings Body Scan genauer angeschaut.
Dieser Waage sieht man den Luxus auf den ersten Blick an. Sie ist perfekt verarbeitet und fügt sich in Schwarz oder Weiß elegant ins Bad ein. Der Clou: Sie integriert ein Handteil für die präzisere Messung unzähliger Körperwerte. Dazu gehört das Gewicht in 50-Gramm-Schritte, die Herzfrequenz, die Pulswellengeschwindigkeit (PWG), das Gefäßalter, ein EKG mit sechs Abteilungen, das Erkennen von Vorhofflimmern, die Nervengesundheit und der Fettanteil des Körpers sowie das viszerale Fett. Zusätzlich bietet Withings einen Premium-Dienst namens Health+ an, welche weitere Statistiken und Handlungsempfehlung gibt. Dieser kostet je nach Abo-Modell um die 10 Euro pro Monat. Ganz schön viel Geld. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Waage selbst schon um die 400 Euro kostet.
Das Gewicht erfasst die Withings Body Scan schnell und präzise. Wer mehr als nur das reine Gewicht will, benötigt das Handteil – und viel Zeit. Gefühlt verbringen wir eine ganze Minute auf der Waage, bis endlich alle Werte erfasst wurden. Das kann schnell nerven. Noch dazu funktionieren einige Werte wie die PWG nur, wenn die Waage regelmäßig mit Handteil genutzt wird.
Über die Genauigkeit können wir keine Aussage treffen. Dafür fehlt uns der Vergleich mit Geräten, wie sie beim Arzt stehen. Was uns jedoch seltsam vorkommt, ist unser Fettanteil. Bei einer Körpergröße von 186 Zentimetern und einem morgendlichen Gewicht zwischen 76 und 78 Kilogramm misst die Body Scan einen Fettanteil von 8 bis 11 Prozent. Das ist extrem wenig. Noch schlimmer sieht es beim viszeralen Fett aus, welches teilweise unter 1,5 Prozent fällt. Klar, viel Fett gibt es an meinem Körper nicht, dürr bin ich jedoch auch nicht. Auch der Muskelanteil mit angeblichen 85 bis 90 Prozent ist schmeichelhaft, entspricht aber schwerlich der Realität.
Smarte Technik für Klo? Klar! Gerade in Asien sind smarte WC-Sitze beliebt. Mittlerweile gibt es sie auch Deutschland. Für den Betrieb benötigen sie meist einen Stromanschluss und – wer Wert auf eine Wasserdüse legt – einen Wasseranschluss. Sie lassen sich häufig mit einer App verbinden, um etwa die Klobrille vor der Nutzung aufzuwärmen. Außerdem bieten einige ein smartes Bidet, welches automatisch zu reinigende Stellen am Po erkennt und entsprechend mit dem Wasserstrahl anvisiert. Wer will, kann seinen Hintern anschließend mit warmer Luft trocken lassen.
Was im ersten Moment absurd klingt, ist in anderen Kulturkreisen weitverbreitet. Und tatsächlich ist es für den Körper schonender, sich nach dem Stuhlgang mit Wasser zu reinigen, anstatt trockenes Papier zu verwenden. Wer sich für das Thema interessiert, der kann sich etwa den smarten Klositz Leeventus für 373 Euro auf Amazon anschauen. Günstiger ist der smarte Klodeckel für 190 Euro bei Amazon.
Fast schon ein alter Hut, doch gerade im Badezimmer extrem praktisch ist das smarte Heizkörperthermostat. Es kann das Bad auf Wohlfühltemperatur bringen, bevor man es morgens betritt. Genauso automatisch regelt es die Temperatur auch wieder ab, sobald man etwa ins Büro fährt. Dabei lässt sich die Temperatur dank App-Anbindung in den meisten Fällen ortsunabhängig ändern. So ist das smarte Heizkörperthermostat nicht nur ein Komfort-Gadget, sondern spart im besten Fall auch Energie.
Das Homematic IP Evo (Testbericht) gefällt uns besonders gut. Es überzeugt mit einem schlanken und modernen Design und reagiert zügig auf Benutzereingaben. Der Hauptvorteil liegt allerdings in der Smart-Home-Plattform Homematic IP begründet. Wer diese im Einsatz hat oder plant, damit sein Smart Home aufzubauen, macht mit dem Homematic IP Thermostat Evo keinen Fehler. Auch die Thermostate Tado V3+ (Testbericht) sind richtig gut. Sie sind hervorragend verarbeitet, bieten eine ausgezeichnet ablesbare und sonst unsichtbare Anzeige, einen praktischen Bajonettverschluss und eine übersichtliche sowie gut funktionierende App. Zudem gefällt das Geo-Fencing, das sogar die Entfernung der Bewohner zum Heim berücksichtigt. In unserer großen Top 10: Die besten Heizkörperthermostate im Test zeigen wir regelmäßig aktualisiert die wirklich besten Modelle aus unseren Tests.
Das Bad ist bei Weitem keine technikfreie Zone mehr. Ganz im Gegenteil: Es gibt jede Menge smarte Gadgets, die nicht nur den Komfort steigern, sondern auch abseits davon einen echten Mehrwert bieten. Dazu gehört unbedingt eine elektrische Zahnbürste, die bezüglich der Reinigung manuelle Zahnbürsten überlegen ist. Wer es superschnell mag, sollte sich die 10-Sekunden-Zahnbürste Y-Brush für Amazon 150 Euro genauer anschauen. Der smarte Duschkopf Hansa Activejet Digital Handbrause kommt mit App. Besonders praktisch ist jedoch die Anzeige des Wasserverbrauchs und der Wassertemperatur direkt am Duschkopf. Das animiert dazu, weniger lang zu duschen.
Smarte Waagen sind ein No-Brainer. Gerade, da sie teilweise unter 20 Euro kosten. Wer es aber richtig smart will, der sollte sich die Withings Body Scan anschauen. Wir kennen keine andere kommerzielle Waage, die derart viele Gesundheitswerte erfasst wie sie. Ein smartes Heizkörperthermostat (Bestenliste) erhöht den Komfort und senkt im besten Fall die Energiekosten. Auf den ersten Blick absurd: Der smarte Toilettendeckel. Dabei ist dieser praktisch. Nicht nur wegen der vorgeheizten Klobrille, sondern vor allem wegen seiner automatischen Bidet-Funktion.
Dazu empfehlen wir auch unsere Ratgeber Schimmel vermeiden & Luftschadstoffe erkennen: Smarte Raumluft-Sensoren ab 10 Euro und Smart abnehmen: Fitness-Tracker, Laufbänder, Ergometer und Waagen.
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