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Strom, Gas & Geld sparen: Die 10 besten Tipps von Balkonkraftwerk bis Smart Home

smart home heizkosten aufmacher

Strom und Heizkosten sind hoch – und könnten weiter steigen. Schlaue Smart-Home-Gadgets und Tipps helfen, Kosten zu reduzieren und Geld zu sparen. Wir zeigen die besten smarten Tricks.

Wer im eigenen Haushalt Geld sparen will, kann bei den Strom- und Heizkosten ansetzen. Hier hilft es etwa, teure Stromfresser wie alte Glühbirnen durch aktuelle Energiesparmodelle zu ersetzen oder Stand-by-Geräte manuell vom Stromnetz zu trennen. Heizkosten reduziert, wer regelmäßig zu den Thermostaten an Heizkörper geht und dort die Temperatur an die aktuellen Bedürfnisse anpasst. Wem das zu umständlich ist, der kann sich von verschiedenen Gadgets unter die Arme greifen lassen.

1. Smarte Steckdosen

Einige Geräte benötigen im Stand-by richtig viel Strom. Zu den größten Sündern gehört hier etwa die Xbox One. Die benötigt im Schnitt etwa 15 Watt. Auch Fernseher, Stereoanlagen, Desktop-PCs, Drucker und viele weitere Stand-by-Geräte tragen wesentlich zu den jährlichen Stromkosten bei. Im Schnitt kann man besonders bei älteren Geräten von fast 10 Watt ausgehen.

Smarte-Steckdosen-Alle

Die Stromkosten lassen sich mit smarten Funksteckdosen deutlich reduzieren. Smarte Steckdosen hören auf programmierbare Zeitpläne, verbale Befehle via Sprachassistenten oder auf die dazugehörige App. Zwar benötigen auch sie Stand-by-Energie, die beläuft sich jedoch je nach Typ auf nur etwa 0,5 Watt. Hier können sich die Anschaffungskosten für die Steckdose schnell amortisieren.

Trotzdem muss man auch bei Smart-Home-Geräten mit erhöhten Stand-by-Kosten rechnen, gerade, wenn man viele Geräte im Haushalt einsetzt. So setzt etwa ein Amazon Echo der ersten Generation fast 3 Watt im Stand-by um. Beim Amazon Echo 4. Gen (Testbericht) sind es schon nur noch knapp 2 Watt. Auch Sonos ist bekannt dafür, einen recht hohen Stand-by-Umsatz zu haben.

Mehr zum Thema zeigen wir in unserer Bestenliste Top 10 Stromzähler: Die besten smarten Steckdosen mit Verbrauchsmessung.

2. Strom selbst erzeugen

Wer Energiekosten einsparen möchte, hat viele Möglichkeiten. Eine immer beliebtere besteht darin, Teile des benötigten Stroms einfach selbst zu produzieren. Mittel zum Zweck sind steckerfertige Photovoltaikanlagen, sogenannte Balkonkraftwerke. Grundvoraussetzung für den Aufbau ist eine ausreichend große, sonnige Fläche – etwa am Balkongeländer, auf dem Hausdach, der Garage oder im Garten. Die Grundlagen zu Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher haben wir an anderer Stelle zusammengefasst.

Einsteigermodelle wie das Yuma Basic (420+) Bifazial sind bereits ab 299 Euro zu haben, es gibt aber auch Modelle wie das Anker Solix (Testbericht). Mit zwei Solarpanelen (820 Watt), Wechselrichter, Stromspeicher (1600 kWh) und Halterung liegt es derzeit nach der Eingabe des Rabattcodes WS24HESE5 bei 1298 Euro statt 1798 Euro.

Die Sets enthalten neben dem Solarmodul auch einen Wechselrichter (samt Verbindungskabeln), welcher den erzeugten Strom so umwandelt, dass er ins heimische Netz gespeist werden kann. Moderne Wechselrichter verfügen zudem über ein integriertes WLAN-Modul – so behält man den Status des Solarpanels sowie die generierte Strommenge stets im Blick.

Um den Installationsaufwand möglichst gering zu halten und wiederholte Besuche beim Baumarkt zu vermeiden, lohnt es sich, beim Kauf in ein Komplettpaket zu investieren. Letzteres enthält neben den Kernkomponenten auch sämtliche zur Montage benötigten Teile.

Ein Balkonkraftwerk spart – je nach Ausführung und Ort – zwischen 100 und 250 Euro an Stromkosten wie wir an anderer Stelle berichten.

3. Stromanbieter wechseln

Wichtig ist eine regelmäßige Überprüfung der aktuellen Preissituation. Gibt es Tarife, mit denen ich günstiger davonkomme? Und wenn ja, was sind die genauen Bedingungen und wann wäre der Wechsel in einen solchen Tarif möglich? In jedem Fall gilt: Beim Grundversorger lässt sich der Vertrag in der Regel binnen zwei Wochen kündigen. Hat man einen anderen Anbieter, gelten oft separate Bedingungen, die es genau zu prüfen gilt. Im Idealfall ist eine monatliche Kündigung möglich, häufig läuft der Vertrag jedoch insgesamt zwölf oder gar 24 Monate.

Ausnahmen gelten, wenn der Anbieter die Preise gerade erst erhöht hat oder im Begriff ist, sie zu erhöhen. Dann greift ein Sonderkündigungsrecht, das nach erfolgter Preiserhöhung zwei Wochen Gültigkeit hat. Auch hier empfiehlt sich eine genaue Sichtung des Vertrags, um Fristen korrekt einzuhalten.

Ende Dezember 2023 ist die Strompreisbremse gefallen. Doch die große Preiserhöhung blieb aus. Stand Januar 2024 gibt es Stromtarife mit einem Arbeitspreis ab 24 Cent. Zum Vergleich: Im November 2023 zahlte man ab 23 Cent – der Preis wurde anhand der Angebote in mehreren deutschen Großstädten recherchiert.

Wer sich nicht selbst um günstige Preise und Anbieterwechsel kümmern will, kann zu Wechselservices wie Remind.me gehen. Der Anbieter bietet kostenlose Wechsel zwischen Stromanbietern an. Dabei erhält der Kunde vorab eine Empfehlung und kann sich dann für oder gegen das jeweilige Angebot entscheiden. Vorteil: Remind.me vergleicht über 12.000 Tarife und meldet sich automatisch, wenn man einen Vertrag wechseln kann.

4. Badezimmer optimieren

Umfassende Energieeinsparungen sind auch beim Duschen möglich. Am einfachsten ist das möglich, indem man den Wasserdruck etwas herunterregelt, die Duschzeit reduziert und die Wassertemperatur leicht absenkt. Letzteres ist Dermatologen zufolge ohnehin besser für die Haut, da sie dadurch nicht so schnell austrocknet. Und klar, auch das Abstellen der Brause beim Einseifen spart. Wichtig für Besitzer eines Boilers: Dessen Temperatur sollte stets über 55 Grad liegen, da man sonst die Bildung von Legionellen begünstigt – also nicht am falschen Ende sparen!

Sparpotenzial kann sich zudem durch den Einbau von Einhand-Armaturen ergeben. Vorteil: Anders als bei einer Zweihand-Armatur muss man nicht unnötig experimentieren, um die gewünschte Temperatur zu erreichen, sondern kann meist schon nach Sekunden komfortabel und direkt duschen. Auch das spart Ressourcen.

Ergänzend dazu lohnt sich der Einbau sogenannter Durchflussbegrenzer. Gemeint sind spezielle Gummidichtungen, die die bisherige Dichtung im Duschschlauch ersetzen, über eine kleinere Durchflussöffnung verfügen, dem Wasserstrahl Luft beimischen und dadurch den Verbrauch von sieben auf bis zu fünf Liter pro Minute reduzieren. Preislich sind Sets mit vier bis acht Begrenzern bereits für wenige Euro zu haben.

In eine verwandte Kerbe schlagen Sparduschköpfe, die von Markenherstellern wie Hansgrohe und Co. ohne Schlauch bereits ab 20 Euro angeboten werden. Selbst bei hohem Wasserdruck lässt sich der Verbrauch hier ebenfalls auf etwa fünf Liter pro Minute reduzieren.

Hansa Active Jet Digital

Was viele nicht wissen: Mittlerweile gibt es sogar smarte Duschköpfe. Hansa etwa bietet das Modell Hansa Active Jet Digital an, welches den Wasserverbrauch in Litern über ein LED-Display oben im Duschkopf in Echtzeit anzeigt. Flankiert werden diese Informationen von einer Signalleuchte oberhalb des Griffs. Solange sie grün leuchtet, hat man einen nachhaltigen Wasserverbrauch. Wechselt die Farbe hin zu Rot, bedeutet dies einen hohen Wasserverbrauch angezeigt.

Laut Hansa können diese Informationen helfen, den Wasserverbrauch um bis zu 22 Prozent zu senken. Batterien benötigen LED und Signalleuchte übrigens nicht, da die Stromversorgung durch den Wasserfluss sichergestellt wird. Ebenfalls interessant: Auf Wunsch nimmt der Duschkopf via Bluetooth Kontakt zu einer Begleit-App auf, die zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten erlaubt, den Langzeitverbrauch aufschlüsselt und weitere Spartipps anzeigt.

5. Thermostate wechseln

Bei Heizkosten lässt sich ordentlich sparen. Die einfachste und mit überschaubaren Investitionen verbundene Möglichkeit, Kosten zu sparen, ist das Einsetzen von programmierbaren Heizkörperthermostaten. Diese müssen nicht mal vernetzt sein und helfen dennoch, den lästigen Gang zum Ab- oder Aufdrehen des Thermostats zu minimieren. Programmierbare Thermostate ohne Funktechnik kosten ab etwa 13 Euro.

Das Programmieren sorgt dafür, dass die Thermostate zu Zeiten, in denen man den Raum nutzt, die entsprechende Wohlfühltemperatur einstellen. Ist man dagegen zu regelmäßigen Zeiten nicht im entsprechenden Raum, senkt es die Temperatur. Das kann etwa bedeuten, dass es im Bad morgens und abends mollig warm ist. In den Zeiten dazwischen, wenn kaum einer das Bad nutzt, wird dagegen keine unnötige Heizenergie verschwendet.

In den allermeisten Fällen nutzen sie einen Temperaturfühler, der die Temperatur konstant hält. Bei manuellen Thermostaten hingegen zeigt lediglich eine Skala von 0 bis 10 an, wie weit das Ventil auf- oder zugedreht ist. Im folgenden Preisvergleich zeigen wir die günstigsten programmierbaren Thermostate.

Auch smarte Heizkörperthermostate ermöglichen, Heizzeiten festzulegen. Allerdings ist das Programmieren dank einer dazugehörigen App deutlich komfortabler. Selbst eine Fenster-offen-Erkennung bieten die meisten smarten Heizkörperthermostate und im Verbund mit weiteren Smart-Home-Sensoren wie Fensterkontakten ist die dann sogar zu 100 Prozent genau. Dann kann etwa die Heizung heruntergeregelt werden, sobald das Fenster geöffnet wirds – und nicht erst Minuten später, wenn das Thermostat einen plötzlichen Temperaturabfall bemerkt.

Die vernetzten Helferlein bieten noch weitere Funktionen, Heizkosten zu sparen. So hören diese auf Sprachassistenten. Die meisten lassen sich auch außerhalb des eigenen WLANs per App regeln. So kann man nicht nur vom Bett aus die Temperatur in der Küche regeln, sondern zum Beispiel schon auf dem Nachhauseweg das Wohnzimmer einheizen, damit es bei der Ankunft die gewünschte Temperatur hat.

Besonders schlau ist das Heizkörperthermostat von Tado (Testbericht). Es erkennt dank Geofencing, wenn der letzte Bewohner das Haus verlassen hat und dreht die Heizung runter. Sobald der erste Bewohner wieder in Richtung seiner Wohnung aufbricht, dreht es die Heizung selbstständig auf. Hier soll eine KI dabei helfen, Gewohnheiten der Bewohner zu erkennen. Tado lässt sich die Geofencing-Funktion allerdings über ein Abo-Modell bezahlen.

In den vergangenen Monaten und Jahren haben wir unzählige smarte Heizkörperthermostate getestet. Für einen schnellen Überblick empfehlen wir unsere Top 10: Die besten smarten Heizkörperthermostate sowie unseren Ratgeber Energie sparen und weniger nachzahlen: Smarte Thermostate reduzieren Kosten um bis zu 8 Prozent.

Im folgenden Preisvergleich zeigen wir die aktuell günstigsten smarten Heizkörperthermostate.

6. Dämmung erneuern

Abseits dieser technischen Lösungen gibt es viele generelle Tipps zum Thema Heizen. Essenziell: Sämtliche Heizkörper sollten die Wärme frei in den Raum abgeben können und nicht von Möbelstücken, Kisten, Vorhängen und dergleichen verdeckt sein. Auch die Heizkörper selbst sollten frei von Fremdkörpern sein und regelmäßig entstaubt sowie entlüftet werden. Um Wärmeverluste zu vermeiden, ist es darüber hinaus empfehlenswert, alle Fenster im Raum auf schlecht abgedichtete Stellen zu überprüfen und entsprechende Reparaturen vorzunehmen.

Ein weiterer wichtiger Baustein für effizientes Heizen ist das Thema Dämmen. Vor allem in älteren Häusern und Wohnungen gibt in diesem Bereich viele Stellschrauben, an denen man – meist auch ohne Hilfe von Handwerkern – drehen kann. Heizkörperreflexionsmatten bzw. -folien (teils auch Reflexionstapeten genannt) zum Beispiel werden hinter der Heizung angebracht und reduzieren den Wärmeverlust durch die Außenwand im Schnitt um bis zu 30 Prozent. Zuschnitt und Montage lassen sich in der Regel selbst erledigen und auch preislich ist diese Maßnahme mit Preisen unter neun Euro pro Quadratmeter gut zu stemmen. Wer nicht umhinkommt, ein Möbelstück, etwa eine Couch, vor den Heizkörper zu stellen, sollte diesen mit einer Reflexionsfolie bekleben.

Ferner sollte geprüft werden, ob freiliegende Heizungsrohre ordnungsgemäß gedämmt sind. Trifft dies nicht zu, helfen flexible Rohrisolierungen aus Polyethylen-Schaum. Für Rohre mit einer Dicke von 22 mm ist der Meter bereits unter 50 Cent erhältlich. Aber auch in den Rollladenkästen sowie im Bereich der Dachbodentreppe kann eine nachträgliche Dämmung einiges bewirken.

Weiteres Einsparpotenzial besteht, wenn man bereit ist, die Temperatur in der Wohnung generell etwas abzusenken. Dabei gilt: Schon eine Reduzierung um einen Grad geht mit knapp sechs Prozent weniger Heizenergieverbrauch einher. Wer zur Gruppe der Wohnungseigentümer gehört, sollte des Weiteren prüfen, ob eine Modernisierung der Heizungspumpe und des Heizkessels möglich ist.

Übrigens: Auch Sprachassistenten können beim Sparen helfen. Wie genau, verrät unser Artikel So geht’s: Mit Alexa-Routinen Strom- und Heizkosten um bis zu 200 Euro senken.

7. Heizkörperlüfter nachrüsten

Das Prinzip eines Heizkörperlüfters ist simpel: Über kleine Ventilatoren holt er die warme Luft schneller aus dem Heizkörper und verteilt in nach oben gerichtet im Raum. Dabei soll laut Speedcomfort eine Heizkostenersparnis von bis zu 22 Prozent möglich sein.

Das Set von Speedcomfort ist modular aufgebaut und funktioniert mit einem, zwei oder drei Modulen, die über Kabel miteinander verbunden sind. Diese Elemente besitzen je drei 60-Millimeter-Lüfter vom Typ Sunon HA60151V1, die mit 1900 Umdrehungen pro Minute laufen. Sie werden idealerweise unter dem Heizkörper angebracht. Dafür bieten sie ausziehbare Magnete. So ist ihre Montage auch für Anfänger kein Problem. Es ist auch möglich, sie auf den Heizkörper zu legen, das ist jedoch weniger effizient.

Die Heizkörperlüfter von Speedcomfort kommen mit einem magnetischen Temperaturfühler, der in der Nähe des Warmwasserzuflusses an der Heizung haftet. Ist die Heizung warm, laufen auch die Ventilatoren – ist sie kalt, nicht. Wichtig: Für den Betrieb muss in der Nähe der Heizung eine Steckdose sein. Ein einzelnes Element benötigt gut 1 Watt. Bei drei Elementen sind wir schon bei knapp 3,5 Watt.

Nachteil: Die Ventilatoren sind in ruhigen Umgebungen zu hören und könnten empfindliche Naturen stören. Außerdem fehlt ihnen eine Abdeckung, was bei Kindern oder Haustieren im Haushalt zum Problem werden kann. Unser letzter Kritikpunkt ist der recht hohe Preis der Speedcomfort.

Achtung, nicht in allen Mietwohnungen ist der Einsatz unprblematisch. Dazu Petra Buss, Vorstand Mieterschutz e.V.: „Wird die Wohnung über eine zentrale Heizungsanlage versorgt und sind die Heizkörper mit sogenannten Heizkostenverteilern versehen, dann dürfen die Heizkörperventilatoren nicht an die Heizkörper montiert und verwendet werden. (...)
Wird der Verbrauch bei einer zentralen Heizungsanlage hingegen durch einen Wärmemengenzähler ermittelt, dann können Heizkörperventilatoren ohne Einschränkung verwendet werden.“

8. Smarte Rollladen nachrüsten

Auch Rollladen können aktiv dabei helfen, die Temperatur in Innenräumen zu regulieren. Scheint die Sonne auf das Fenster, sollten die Rollladen im Winter geöffnet sein, um Sonnenstrahlen ins Zimmer zu lassen und den Raum aufzuwärmen. Sobald es dagegen dunkel ist, sollten sie geschlossen sein, um den Raum besser zu isolieren. So dringt weniger Wärmeenergie nach außen. Im Sommer kann man die Programmierung entsprechend tauschen, damit sich Räume nicht zu stark aufheizen.

Wer bereits fest installierte Außenrollladen an seinen Fenstern hat, kann diese mit einem Motor und einer smarten Rollladensteuerung nachrüsten. Entsprechende Lösungen bieten unter anderem Bosch und eQ-3 an.

Das gilt nicht nur für fest installierte Außenrollladen, sondern auch für die recht einfach nachrüstbaren Innenrollladen. Viele Hersteller bieten diese als smarte Varianten an. So hat etwa Ikea mit dem Fyrtur ein Verdunkelungsrollo im Angebot, welches sich ins Ikea-Smart-Home-System einbindet und entsprechen auf Aktoren und Sprachassistenten reagiert, respektive sich programmieren lässt.

9. Clever Lüften

Mindestens genauso wichtig wie smartes Heizen ist regelmäßig Stoßlüften. Denn Stoßlüften – sofern man es drei- bis viermal täglich bei geöffnetem Fenster betreibt – hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen wird Feuchtigkeit in der Raumluft (etwa vom Duschen, Kochen oder Wäschetrocknen) nach außen befördert, was wiederum die Gefahr von Schimmelbildung in der Wohnung senkt.

Nebst Feuchtigkeit werden aber auch Viren, ausgeatmetes CO2, Körperausdünstungen, unangenehme Gerüche und dergleichen ins Freie befördert. Die Folge: Die Luft ist auch ohne Luftreiniger (Bestenliste) frischer, man kann besser durchatmen, ist wacher und bekommt weniger Kopfschmerzen.

Wichtig: Wer beim Stoßlüften die Heizungen herunterdreht, spart Energie. Nimmt man die Daten des BMUV (Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz) als Grundlage, dann ergibt sich beispielsweise für eine 70 Quadratmeter große Wohnung eine Ersparnis von rund 85 Euro und 330 kg CO2 pro Jahr. Bei einem 110 Quadratmeter großen Einfamilienhaus sind sogar bis zu 160 Euro und 560 kg CO2 Ersparnis möglich. Das gilt natürlich nur für Wandheizkörper, nicht aber für eine Fußbodenheizung, bei der schnelles Herunterregeln wegen der Trägheit dieser Heizungsart nicht funktioniert.

Doch wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt zum Stoßlüften? Genau diese Informationen können smarte Kombilösungen aus Thermo- und Hygrometer in Echtzeit zur Verfügung stellen. Govee zum Beispiel bietet ein entsprechendes Gerät mit App-Anbindung via Bluetooth bereits ab 15 Euro auf Amazon an. Praktisch: Der mit einem LC-Display ausgestattete Sensor gibt nicht nur App-Benachrichtigungen aus, wenn bestimmte Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerte über- oder unterschritten wurden, sondern speichert die Daten auch bis zu 20 Tage lang. Die Datenaktualisierung ist mit einem Intervall von zwei Sekunden zudem ziemlich flott.

Ähnliche Lösungen mit Begleit-App haben unter anderem Anbieter wie Thermo Pro, Switch Bot oder TFA Drostmann im Angebot. Wer obendrein die Außentemperatur im Blick behalten will, greift alternativ zu digitalen Wetterstationen. Ein schon etwas älteres, aber sehr zuverlässiges Gerät ist die Weatherhub Wetterstation von TFA Drostmann (Testbericht).

Hier im Preisvergleich zeigen wir die aktuell beliebtesten Wetterstationen für innen und außen.

10. Smartes Licht

Erst einmal ist es grundsätzlich eine gute Idee, alte Glühbirnen durch moderne Energiesparlampen zu ersetzen. Energiesparlampen benötigen nur etwa ein Sechstel an Energie und halten im Schnitt dafür mehr als zehnmal so lange wie klassische Glühlampen, bevor ihnen für immer das Licht ausgeht. Smarte Leuchtmittel sind bezüglich ihres Energieumsatzes mit Energiesparlampen vergleichbar. Hier kommen jedoch je nach Modell etwa 0,5 Watt Stand-by-Kosten hinzu, schließlich sollen smarte Lampen jederzeit ansprechbar und entsprechend mit dem Router oder der Bridge verbunden sein.

Sparpotenzial bieten sie dennoch. So reduziert sich ihr Energiehunger, wenn der Nutzer sie dimmt. Das kann gerade zu später Stunde zudem zu einer gemütlichen Atmosphäre beitragen. Außerdem bieten die meisten smarten Leuchtmittel Zeitpläne oder schalten sich auf Wunsch ab einer gewissen Uhrzeit automatisch aus. Noch praktischer sind smarte Lampen, wenn man sie etwa mit einem Bewegungsmelder koppelt. So leuchten diese wirklich nur dann, wenn sie gebraucht werden.

Für mehr Informationen und einen Vergleich vieler smarter Leuchtmittel empfehlen wir unseren Ratgeber: Smartes Licht für Einsteiger. Auch spannend: Das beste Licht am Schreibtisch: Screenbars, Tageslichtlampen, Ambilight & Co.

Fazit

Smart-Home-Gadgets dienen vorwiegend dem Komfortgewinn. Das gilt auch beim Energiesparen. Wer diszipliniert zum manuellen Heizkörperthermostat rennt, teure Stand-by-Geräte vom Stromnetz nimmt und zuverlässig an das Licht denkt, kann mit ihnen kaum Heiz- und Stromkosten sparen. Für alle anderen bieten sie ein echtes Einsparungspotenzial. Schon preiswerte programmierbare Heizkörperthermostate können einen massiven Unterschied machen.

Smarte Heizkörperthermostate (Bestenliste) sind zwar deutlich teurer, aber auch viel flexibler. Smarte Steckdosen (Vergleich) vergessen mit dem richtigen Zeitplan nie, teure Stand-by-Verbraucher abzuschalten und hören dazu noch über Sprachassistenten aufs Wort. Auch smarte Beleuchtung (Ratgeber) kann beim Stromsparen helfen, auch wenn sich hier das Einsparungspotenzial in Grenzen hält.

Smarte Duschköpfe bieten ebenfalls Sparpotenzial, nicht zuletzt, weil man dadurch regelmäßiges Verbrauchs-Feedback erhält, was sich wiederum positiv auf das langfristige Duschverhalten auswirkt. Wer die nötigen Voraussetzungen erfüllt, sollte sein smartes Zuhause zudem mit einem Balkonkraftwerk (Bestenliste) aufrüsten. So produziert man Teile seines Stroms selbst und macht sich zunehmend unabhängiger. Wer seine Stromkosten unmittelbar senken will, sollte über einen Anbieterwechsel nachdenken.

Noch auf der Suche nach einer guten Smart-Home-Zentrale? Dann empfehlen wir die Lektüre unseres Specials In fünf Schritten Energie sparen: So geht Smart Home mit der Fritzbox.