Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
SSDs sind ideale externe Speicher bei großen Datenmengen für Cloud-Verweigerer. Wir zeigen robuste und wasserdichte Speicher sowie mobile USB-Hubs und Dockingstations mit NVMe-Slot.
Die Zeiten riesiger externer Festplatten im 3,5-Zoll-Format mit separatem Netzteil sind vorbei. Externe SSDs bieten im Vergleich zu HDDs (Hard Disk Drive) und USB-Sticks eine höhere Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben. Sie sind zuverlässig und robust, denn im Gegensatz zu klassischen Festplatten machen ihnen Stöße wenig aus. Während eine HDD aus mehreren magnetischen Scheiben besteht, über die sich ein Schreib-Lese-Kopf bewegt, kommt eine SSD (Solid State Drive) ohne mechanische Komponenten aus.
Eine SSD speichert Daten in elektronischen Speicherbausteinen, die man auch als NAND-Flash-Speicherzelle bezeichnet. Der Zugriff auf die Daten erfolgt durch elektronische Schaltkreise und nicht durch bewegliche Teile. Sie sind schneller beim Lesen und Schreiben von Daten, verbrauchen weniger Strom und arbeiten nahezu geräuschlos im Gegensatz zu einer HDD.
SSDs bieten mehr als ausreichend Speicherplatz. Selbst 32 TByte sind möglich, wenn auch teuer. Deutlich erschwinglicher sind externe SSDs mit 1 TByte, die man ab knapp über 60 Euro bekommt. Die Stromversorgung erfolgt über den USB-C-Anschluss, sodass man sich ein zusätzliches Netzteil sparen kann.
Von Natur aus ist eine SSD ohnehin robust, wer aber auf Nummer sicher gehen will, greift zu einem Modell mit effektivem Schutz vor Stößen. Zusätzlich bietet sich ein spritzwassergeschütztes oder sogar wasserdichtes Gehäuse an, falls der Datenträger aus Unachtsamkeit oder bei einem Wolkenbruch unterwegs nass werden sollte.
In diesem Ratgeber widmen wir uns nicht nur robusten, externen SSDs, sondern auch Varianten mit Fingerabdruckscanner. Praktisch sind zudem Datenträger mit zusätzlichen Funktionen, etwa mobile Dockingstations oder USB-Hubs mit integriertem Schacht für eine NVMe-SSD.
Einen guten Einstieg in die Thematik gibt die Kaufberatung externe SSDs: Pfeilschnelle Datenspeicher. Welche Größe das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat, verrät unser Ratgeber Speicherschnäppchen: Externe Festplatten & SSDs ab 16 Euro pro TByte. Bastlern empfehlen wir den Ratgeber SSD im Eigenbau: Externe USB-Festplatten – besser, günstiger & mehr Funktionen.
Ein Missgeschick mit umgeschütteten Wasser ist schnell passiert. Wer häufig eine externe SSD mitnimmt, dem raten wir zu einem gewissen Schutz vor eindringendem Wasser. Wie gut elektronische Geräte gegen Fremdkörper oder Flüssigkeit geschützt sind, zeigt das IP-Zertifikat an.
Die Schutzart ist klassifiziert als Kürzel IP (englisch: „ingress protection“ – deutsch: Schutz gegen Eindringen) und einer zweistelligen Zahl. Dabei gibt die erste Ziffer der IP-Klassifizierung an, wie gut das Gerät gegen das Eindringen von Fremdkörpern wie Staub, Sand oder Schmutz geschützt ist. Ziffer Nummer zwei gibt Auskunft über den Schutzgrad gegen das Eindringen von Wasser. Je höher die Zahlen, desto besser.
Die IP-Klassifizierung wird von unabhängigen Laboren getestet und zertifiziert. IP-Zertifikate sind besonders wichtig für Geräte, die in Umgebungen verwendet werden, in denen sie hohen Belastungen ausgesetzt sind, wie im Freien, in der Nähe von Wasser oder in staubiger Umgebung. Das IP-Zertifikat gilt immer nur für Süßwasser ohne Zusätze, außer, der Hersteller macht andere Angaben.
Eine gängige Schutzart ist etwa IP67. Ein Gerät mit dieser Zertifizierung ist staubdicht und kann für einen begrenzten Zeitraum in Wasser eintauchen. IP68 wiederum bedeutet, dass das Gerät staubdicht ist und für einen längeren Zeitraum in Wasser verbleiben kann. IP65 steht etwa für Schutz vor Strahlwasser aus beliebigem Winkel, unter Wasser tauchen sollte man solch einen Datenträger nicht. Das ist aber ausreichend als Schutz, falls man versehentlich Wasser über die SSD schüttet oder sie etwas Regen abbekommt. Muss der Datenträger auch einen kurzen Aufenthalt im Wasser überstehen, ist IP67 ratsam. Bei IP68 ist man auf der sichersten Seite.
Erstaunlicherweise sind die SSDs mit IP67 derzeit sogar günstiger als mit IP65. So bekommt man die robuste Silicon Power Armor A80 mit 1 TByte und MIL-STD-810G sowie IP67 schon für 65 Euro – unser Preis-Leistungs-Tipp! 1 TByte im IP68-Gehäuse bekommt man bei der ADATA SE800 ab 71 Euro.
Wie eingangs erwähnt, sind externe SSDs deutlich robuster als HDDs. Sie sind aber nicht unzerstörbar. Wer den externen Datenträger häufig mitnimmt, sollte auf ein Model zurückgreifen, dass ein gummiertes Gehäuse hat. Es gibt zudem Zertifizierungen, die ein auf eine besonders robuste Beschaffenheit hinweisen. Nahezu alle hier gezeigten Datenträger mit MIL-STD-810G sind zudem wasserdicht.
Eine von Herstellern häufig genannte Prüfnorm ist MIL-STD-810G oder die aktuellere Fassung MIL-STD-810H. Diese Norm legt Anforderungen für Geräten fest, die von der US-Armee verwendet werden. Diese umfasst eine Vielzahl von Tests, um sicherzustellen, dass militärische Ausrüstung unter extremen Umweltbedingungen zuverlässig funktioniert. Geprüft werden Geräte unter extremer Temperatur, hoher Luftfeuchtigkeit, starken Vibrationen oder Stößen sowie der Einsatz bei Sand, Staub, Salzsprühnebel, Regen oder direkter Sonneneinstrahlung.
Die Norm ist allerdings keine Garantie für ein unzerstörbares Gerät, sondern lediglich eine Möglichkeit, die Widerstandsfähigkeit unter realistischen Bedingungen zu testen. Viele Hersteller geben nicht an, welchen Test ihre Produkte genau durchlaufen haben. Hier dient das Zertifikat dann eher zu Marketing-Zwecken. Aus eigener Erfahrung können wir aber bestätigen, dass Geräte mit einem Zertifikat für MIL-STD-810 robust sind – in keinem Fall jedoch unzerstörbar. Umgekehrt können Geräte auch widerstandsfähig sein, ohne ein MIL-STD-Zertifikat zu besitzen.
Die günstigsten robusten SSDs gibt es bei ADATA mit 240 GByte Kapazität ab knapp 25 Euro an. Ab 46 Euro bekommt man bereits die doppelte Kapazität. Das Modell SD600 nutzt allerdings den mittlerweile veraltetet Micro-USB-Anschluss und bietet maximal USB 3.0. 1 TByte sowie USB-C 3.2 bietet die ADATA SE880 ab 71 Euro.
Näher angesehen haben wir uns die kompakte Samsung Portable SSD T7 Shield. Der externe Datenträger ist in etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel, aber nur halb so dick. Die Abmessungen betragen: 86 × 57 × 12,5 mm bei einem Gewicht von 98 g. Auch ohne MIL-STD ist die SSD T7 Shield dank gummiertem Gehäuse sehr stabil. Wir haben sie mehrfach durch unser Büro geworfen, dem Datenträger ist nichts passiert. Samsung hat die SSD bei Tests sogar aus einer Höhe von 3 Meter fallenlassen.
Zum Schutz vor Staub und Wasser verfügt der Datenträger über eine IP65-Zertifikat. In einen Teich sollte man die SSD also nicht werfen. Die T7 Shield sollte jedoch Regen oder ein verschüttetes Wasser überstehen. Allerdings deckt die dreijährige Garantie von Samsung keine Schäden durch Wasser, Stürze oder Staub ab. Als Anschluss für Datenaustausch sowie Strom dient ein USB-C-Port nach USB 3.2 Gen 2. Laut unseren Messungen mit Crystal Disk schreibt und liest sie mit bis zu 1000 MByte/s. Das ist zwar deutlich langsamer als bei einer NVMe-SSD (Ratgeber), aber für den mobilen Gebrauch geht das mehr als in Ordnung. Klassische HDDs sind zehnmal langsamer.
Samsung bietet die Portable SSD T7 Shield mit 1 TByte ab 99 Euro an. 2 TByte kosten etwa 173 Euro, 4 TByte bekommen Käufer ab 334 Euro – das beste Verhältnis von TByte pro Euro bietet also die große Variante.
Eine robuste, wasserdichte und dank Thunderbolt 3 auch schnelle Alternative ist die Sandisk Pro-G40 SSD. Im Inneren läuft die flotte NVMe-SSD Western Digital Black 750 (Testbericht). Das hohe Tempo kann nützlich sein, wenn etwa Videoaufnahmen in hoher Auflösung direkt von Datenträger gestartet werden oder regelmäßig auf große Dateien zugegriffen wird. Sandisk scheint hier vor allem Mac-Nutzer anzusprechen, denn die SSD kommt ab Werk mit dem Dateisystem Apple File System (APFS). Für den Einsatz auf einem Windows-PC muss die SSD erst noch formatiert werden.
Das Gehäuse ist kompakt (Maße: 111 × 58 × 12 mm), aber äußerst robust. Laut Sandisk übersteht der Datenträger auch einen Sturz aus über 3 Meter Höhe auf harten Untergrund. Wir haben die Festplatte mehrfach durchs Büro geworfen, sie funktioniert noch. Das gummierte Aluminiumgehäuse ist zudem nach IP68 wasserdicht. Allerdings ist das Produkt ziemlich teuer. So kostet die Variante mit 1 TByte bereits 289 Euro. Mit 2 TByte sind es 477 Euro. Wer nicht auf eine hohe Geschwindigkeit beim externen Datenträger angewiesen ist, bekommt günstigere Alternativen.
Um das volle Tempo der Pro-G40 zu nutzen, sollte der Mac über Thunderbolt 3 sowie der Windows-PC über USB 4 verfügen. Aufgefallen war uns, dass bei Mac OS das volle Tempo nur mit APFS möglich ist. Hier erreichten wir beim Blackmagic Disk Speed Test bis zu 2400 MByte/s beim Lesen sowie 2700 MByte/s beim Schreiben. In einem Format wie exFAT erreichten wir nur 1000 MByte/s beim Lesen. Auf einem Windows-System erreichten wir laut Crystal Disk mit USB 4 etwa 3100 MByte/s beim Lesen sowie 2700 MByte/s beim Schreiben. Mit USB-C 3.2 Gen 2 kommt die SSD dann beim Schreiben auf maximal 1000 MByte/s.
Interessant sind zudem externe SSDs mit Verschlüsselung – insbesondere mit Fingerabdruckleser. Wer häufig eine SSD mit sich führt, setzt sich dem Risiko aus, diese zu verlieren oder beklaut zu werden. Für diesen Fall ist eine Verschlüsselung ratsam. Besonders komfortabel ist das mit einer Entsperrung per Fingerabdruck gelöst. Die Auswahl ist bei externen SSDs allerdings eher gering. Neben Samsung bietet Verbatim entsprechende Lösungen. Der Preis ist etwas höher als bei wasserfesten SSDs.
Wer farbliche Akzente bevorzugt, kann zu einer mobilen SSD mit RGB-Beleuchtung greifen. Damit passt der Datenträger dann zum Monitor (Ratgeber) oder Gaming-PC (Ratgeber) mit RGB. Ein Modell mit 512 GByte bekommt man ab rund 50 Euro. Hier lohnt es sich gleich zu einem 1 TByte zu greifen, so kostet die ADATA SE770G mit USB-C etwa 93 Euro.
Wenn man schon eine kleine Box mitschleppt, warum nicht gleich eine Dockingstation? Diese Überlegungen hatten vermutlich die Macher hinter der ICY BOX USB-C Docking Station mit integriertem NVMe-Gehäuse. Mit 70 × 140 × 12 mm ist die Box zwar doppelt so groß wie eine 2,5-Zoll-SSD, dafür bietet das Gerät einen Schacht für rasante NVMe-SSDs sowie mehrere Anschlüsse, etwa HDMI, USB-C mit Power Delivery, microSD oder USB-A. Die Hülle ist durch eine Gummischicht vor Stößen geschützt. Die ICY BOX USB-C Docking Station mit M.2-Schacht kostet 53 Euro. Die passende NVMe-SSD muss man immer dazu kaufen.
Ähnlich funktioniert der etwas schlankere Delock USB-Hub mit M.2-Slot. Für Apple-User spannen ist der Elecife USB-Hub für 72 Euro mit sieben Anschlüssen sowie einem SATA-Steckplatz passend zum Design eines Macbook. Ein echter Preiskracher ist mit 30 Euro der USB-Hub von Hagbis mit SSD-Schacht bei Aliexpress.
Wer nur nach einem Gehäuse sucht, für eine bereits vorhanden NVMe-SSD, dem empfehlen wir den Ratgeber Externe SSD-Festplatte selbst bauen? Besser, günstiger und mehr Funktionen. Günstigen, aber flotten Speicher zeigen wir im Beitrag NVMe-Speicher: Schnelle SSDs für mehr Leistung, 1 TByte ab 80 Euro.
Für kleinere Datenmengen und als Notfallsicherung wäre ein USB-Stick eine Option. Mehr zu dieser Kategorie erklären wir im Ratgeber USB-Sticks und Speicherkarten: Welche Kapazität hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis? Für einen guten Schutz vor Flüssigkeiten raten wir zu einem Stick mit IPX7-Zertifizierung, diese bekommt man ab 11 Euro.
Externe SSDs sind eine gute Option für diejenigen, die große Datenmengen haben und keine Cloud-Lösung nutzen möchten. Im Gegensatz zu klassischen HDDs bieten externe SSDs höhere Geschwindigkeiten beim Lesen und Schreiben von Daten. Sie sind zuverlässiger und robuster, da sie keine beweglichen Teile enthalten. Zudem bieten SSDs mehr als ausreichenden Speicherplatz und verbrauchen weniger Strom. Sie benötigen kein separates Netzteil, da die Stromversorgung über den USB-C-Anschluss erfolgt.
Für Nutzer, die ihre externen SSDs häufig transportieren, sind Modelle mit einem gummierten Gehäuse empfehlenswert. Es gibt auch Zertifizierungen wie MIL-STD-810G oder MIL-STD-810H, die Hinweise auf eine robuste Beschaffenheit geben können. Allerdings ist eine Zertifizierung keine Garantie für ein unzerstörbares Gerät und viele Hersteller geben nicht genau an, welche Tests ihre Produkte durchlaufen haben. Eine Zertifizierung mindestens nach IP65 ist ebenfalls empfehlenswert, damit den Datenträger bei Kontakt mit Wasser nicht das Zeitliche segnet.
Spannend sind zudem mobile USB-Hubs und Dockingstations mit einem Schacht für eine SSD. Baut man hier einen Datenträger an, hat man eine 2-in-1-Lösung als Datenträger und erweiterter Anschlussmöglichkeit.
Als weitere Ratgeber zu diesem Thema empfehlen wir: Speicherschnäppchen: Externe Festplatten & SSDs ab 16 Euro pro TByte, SSD im Eigenbau: Externe USB-Festplatten – besser, günstiger & mehr Funktionen sowie USB-C-Docks, eGPUs, Monitore mit Hub: HDMI, USB & mehr für Laptop & Macbook.
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