Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
Full-HD-Auflösung und viel Speicher bei einem 8,4-Zoll-Tablet für wenig Geld? Das Alldocube iPlay 50 Mini Pro bietet ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wo der Haken ist, zeigt der Test.
Mit kleinen Tablets ist das eine solche Sache: Sie sind preiswert und handlich, oft kommt aber bei Geräten mit Android nur sehr einfache und oftmals veraltete Hardware zum Einsatz. Eine Ausnahme im kompakten Format ist das Apple iPad Mini (Preisvergleich) mit Top-Hardware, das aber sogar teuer ist als der große Bruder.
Eine spannende und dennoch preiswerte Alternative für Android-User ist das Alldocube iPlay 50 Mini Pro. Gegenüber dem „gewöhnlichen“ Alldocube iPlay 50 Mini (Testbericht) ohne Pro-Zusatz bietet es einen stärkeren Prozessor. Ungewöhnlich für Android-Tablets mit 8 Zoll ist der Bildschirm mit Full-HD-Auflösung. Vergleichbare Geräte wie das Lenovo Tab M9 (Testbericht) oder Nokia T10 (Testbericht) bieten dagegen nur HD-Auflösung.
Es stellt sich die Frage: wozu ein kleines Tablet? Diese Geräteklasse ist interessant für Pendler in Bus und Bahn, da sie deutlich handlicher und leichter ist. Geräte von 7 bis 8 Zoll bieten sich so auch als Zweit-Tablet für Nachttisch oder das Badezimmer an. Der Autor dieses Texts legt abends gerne das Smartphone beiseite und nutzt zum Lesen von Artikeln lieber ein 8-Zoll-Tablet, während das größere Xiaomi Pad 5 (Testbericht) eher fürs Streaming von Serien (Ratgeber) oder beim Training auf dem Spinning-Bike (Ratgeber) zum Einsatz kommt.
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Mit einem Gehäuse aus grauem, mattem Aluminium im kantigen Design orientiert sich das Alldocube iPlay 50 Mini Pro am iPad von Apple. Gegenüber dem Alldocube iPlay 50 Mini (Testbericht) ist es optisch nicht zu unterscheiden. Welches Modell vor einem liegt, ist nur durch einen aufgeklebten Sticker ersichtlich. Das iPlay 50 Mini Pro ist leicht genug (290 g), um gut nur mit einer Hand gehalten zu werden. Zudem ist es schmal und kompakt (Maße: 202,7 × 126 × 7,5 mm).
Für den Preis wirkt die Verarbeitung überraschend hochwertig, bei dem Preis hätten wir eher Kunststoff erwartet statt Metall – wie bei einem Amazon Fire HD 8 Plus (Testbericht). Mit der guten Verarbeitung eines Lenovo Tab M9 (Testbericht) kann es aber nicht ganz mithalten.
Das Alldocube iPlay 50 Mini Pro überzeugt mit einem 8,4 Zoll großen IPS-Display und einer Full-HD-Auflösung von 1920 × 1200 Pixel, was etwa 270 Pixel pro Zoll ergibt. Eine solch hohe Auflösung findet sich kaum bei Android-Tablets im 8-Zoll-Format.
Leider ist Widevine Level 1 vorhanden, sondern nur Widevine Level 3. Damit ist das Full-HD bei Streaming-Diensten wie Disney Plus, Amazon Prime Video oder Netflix für die Katz, denn so ist nur die Wiedergabe in SD-Auflösung möglich mit 720 × 480 Pixeln. Wir können das nicht ganz nachvollziehen, denn das Alldocube iPlay 50 Mini (Testbericht) hatte Widevine Level 1. Bei einem so kleinen Screen fällt das zwar weniger ins Gewicht, ist aber ein großer Dämpfer.
Die Farbdarstellung ist solide, weder blass noch übermäßig kräftig. Schatten an den Displaykanten, typisch für IPS-Panels, sind minimal vorhanden. Was stört: Ein Helligkeitssensor fehlt bedauerlicherweise – man muss also manuell wiederholt nachregeln. Die Helligkeit könnte zudem etwas heller ausfallen. Im Test erreichten wir rund 350 cd/m². Für die eigenen vier Wände reicht das, aber im Freien ist das zu dunkel.
Allerdings fühlt sich die Oberfläche des Bildschirms anfangs merkwürdig rau an. Die Hoffnung, die Anzeige würde so weniger spiegeln oder unempfindlich gegenüber Fingerabdrücken sein, hat sich aber als Trugschluss herausgestellt.
Das Alldocube iPlay 50 Mini Pro nutzt eine Hauptkamera mit 13 Megapixel sowie eine Frontkamera mit 5 Megapixeln. Die Bildqualität ist eher durchschnittlich, da die Aufnahmen nicht besonders scharf sind und die Farbwiedergabe nicht präzise ist. Die Bilddetails sowie der Dynamikumfang fallen zudem mager aus. Videos sind mit beiden Linsen in Full-HD machbar – allerdings ebenfalls bei mäßiger Qualität.
Als Antrieb kommt ein vergleichsweise flotter Mediatek Helio G99 zum Einsatz. Der sorgt dafür, dass sich das Tablet halbwegs flott bedienen lässt und das Öffnen von Apps den Nutzer nicht quält, wie es oft bei günstigen Tablets der Fall ist. Das belegen auch die guten Benchmark-Ergebnisse für ein 8-Zoll-Tablet: 8900 Punkte bei PCmark sowie 1200 Punkte bei 3Dmark Wild Life sind mehr, als es die Konkurrenz mit Android bietet.
Sehr üppig für den Preis ist zudem die Speicherausstattung: 256 GByte sind richtig viel Kapazität. Dazu kommen noch stolze 8 GByte RAM – das Bieten meistens nur Tablets weit jenseits von 300 Euro. Mobiles Surfen ist mit maximal LTE möglich – ebenfalls erfreulich. Durch heimische Netzwerke geht es maximal mit Wi-Fi 5. Mit an Bord ist zudem Bluetooth 5.0 sowie GPS. Einen Fingerabdrucksensor gibt es bei dem Preis wenig überraschend nicht. Wirklich schlimm ist der Monolautsprecher – so einen hohlen, blechernen und leisen Klang haben wir schon lange aus keinem Mobilgerät mehr vernommen.
Das Alldocube iPlay 50 Mini Pro wird bereits mit Android 13 ausgeliefert – das ist wirklich überraschend positiv für ein China-Tablet. Der Sicherheits-Patch war zum Testzeitpunkt im November allerdings schon mehrere Monate alt. Wie oft das Tablet Updates bekommt, ist unklar.
Die Bedienoberfläche sieht wie eine Mischung aus MIUI von Xiaomi und Vanilla-Android aus. So gibt es etwa keinen App-Drawer, die Einstellungsmenüs wiederum sind kaum verändert. Viel mehr wirken diese schlampig vom Handy- aufs Tablet-Format gepresst. Hält man das Tablet hochkant, ergeben sich unpraktische Umbrüche bei den Texten in den Menüs. Wenig achtsam sind Ordner umgesetzt, bei mehreren Apps überschneiden sich teilweise die Beschriftungen. Immerhin wird man vom lästigen Entertainment Space verschont – den gibt es nämlich nicht.
Die kompakte Größe hat einen kleinen Nachteil bei der Akkukapazität – diese fällt mit 5000 mAh kaum höher aus als bei einem Smartphone. Das zeigt sich bei der eher unterdurchschnittlichen Akkulaufzeit nach Battery Test von rund 8 Stunden. Zum Vergleich: Das Lenovo Tab M9 (Testbericht) oder Nokia T10 (Testbericht) kommen bei dem Test auf rund 11 Stunden.
Regulär kostet das Alldocube iPlay 50 Mini Pro etwa 160 Euro (UVP). Mit dem Gutschein-Code BGFR358A kostet es aktuell bei Banggood nur 120 Euro – das ist ein Kampfpreis angesichts der überwiegend guten Ausstattung.
Das Alldocube iPlay 50 Mini Pro bietet ein erstaunlich starkes Paket für knapp 120 Euro. So findet sich Full-HD bei 8-Zoll-Tablets kaum, zudem gehört es zu den schnellsten kompakten Tablets dieser Preisklasse aus unseren Tests. Es läuft sogar Android 13, die Speicherausstattung ist mit 8/256 GByte phänomenal. Ganz ohne Abstriche kommt man nicht aus: So ist die Bedienoberfläche teils schlampig umgesetzt, die Oberfläche der Materialien wirkt weniger vertrauenerweckend. Aber letztlich gehört das iPlay 50 Mini Pro sogar zu den derzeit besten Android-Tablets mit 8 Zoll – und ist spottbillig.
Mehr Qualität, schickeres Design, regelmäßige Software-Updates, aber nur HD-Auflösung und langsamere Prozessoren bieten das Lenovo Tab M9 (Testbericht) und Nokia T10 (Testbericht) sowie Samsung Galaxy Tab A7 Lite (Testbericht). Weiter Alternativen zeigen wir in der Top 10: Die besten kleinen Tablets bis 9 Zoll mit Android & iOS ab 75 Euro. Größere Varianten finden sich in der Top 10: Die besten Tablets bis 250 Euro – schon günstig ist gut.
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