Bereits im zarten Alter von fünf Jahren hatte Jonas seinen ersten PC und hat glücklicherweise noch die Zeit von Kassetten, CDs und Disketten miterlebt. Seitdem hat ihn Technik und der Spaß an Gadgets nicht mehr losgelassen. Angefangen hat er 2023 als Volontär bei TechStage, das 2024 in heise bestenlisten übergegangen ist. Seit 2025 ist er dort nun fest als Redakteur im Team tätig und allen voran Experte für Mini-PCs. Weiterhin testet er für allerlei PC-Zubehör, Saugroboter, Ladegeräte und Powerbanks. Privat ist er Vielleser, Bahn-Nerd und Musikliebhaber, wobei sein Musikgeschmack so vielfältig ist wie er selbst.
Leise und sparsam: Das ist der Asus Expertcenter PN42 in der Praxis. Ob die Performance für Homeoffice oder sogar mehr ausreicht, zeigt dieser Testbericht.
Mini-PCs sind kleine, sparsame Computer. Zum Einsatz kommen effiziente Laptop-Prozessoren, die dafür sorgen, dass der Stromverbrauch gering und der PC kühl und leise bleibt. Je nach Ausstattung können sie inzwischen sogar Desktop-Rechner in Büro und Homeoffice vollständig ersetzen.
Asus ist für seine Gaming-Laptops und Gaming-Handhelds (Ratgeber) und Komponenten für Gaming-PCs (Ratgeber) bekannt. Mit dem Expertcenter PN42 haben wir nun einen Mini-PC des Herstellers im Test. Er ist vor allem aufgrund seines passiven, also lüfterlosen Kühlsystems interessant. So ist er lautlos und zudem sparsam im Verbrauch. Der installierte Prozessor Intel N100 hat eine maximale thermische Verlustleistung (TDP) von 6 Watt. Unsere Ausstattungsvariante bietet 4 GByte Arbeitsspeicher (RAM) und 128 GByte schnellen m.2-SSD-Speicher.
Der PN42 präsentiert sich in einem schlichten, schwarzen Kunststoffgehäuse. Er kommt auf Gehäusemaße von 127,5 × 57.6 × 132 mm und ein Gewicht von 840 Gramm. Damit gehört er zu den schwereren Modellen. Zum Vergleich: Der Geekom Mini IT11 (Testbericht) wiegt etwa lediglich 536 Gramm. Das Mehrgewicht ist beim PN42 dem großen Kühlblock im Inneren geschuldet.
Auf vier der sechs Seiten befinden sich Öffnungen zur Verbesserung des Wärmeaustauschs zwischen Gehäuseinneren und Kühlrippen. Auf der Vorderseite mit einem Teil der Anschlüsse ist die Oberfläche mit einer Quer-Riffelung versehen, was einen hochwertigeren Eindruck vermittelt. Die Verarbeitung ist insgesamt tadellos, wenn auch wenig beeindruckend. Mittels Vesa-Halterung kann man den Mini-PC auch versteckt hinter einem Monitor befestigen.
An der Unterseite befinden sich Gummifüße, die verschraubt sind und das Gehäuse zusammenhalten. Sie lassen sich bequem ohne Werkzeug drehen, sodass man den kleinen PC einfach öffnen kann, um RAM oder Speicher zu tauschen.
Daneben gibt es einen beleuchteten Powertaster, der je nach Systemzustand in einer anderen Farbe leuchtet. Dabei zeigt Rot beispielsweise einen Fehler im Bootgerät an, Grün einen Speicherfehler und Weiß signalisiert den fehlerfreien Betrieb des Systems.
Unser Testgerät kommt mit dem Intel N100, 4 GByte RAM und einer SSD mit 128 GByte. Die CPU Intel N100 ist neu und voll auf Sparsamkeit ausgerichtet. Es gibt allerdings auch Varianten mit dem N200, welcher etwas höher getaktet ist, sonst aber keine Unterschiede zum N100 aufweist. Der Leistungszuwachs dürfte sich dafür aber eher in Grenzen halten.
Beim RAM handelt es sich um ein DDR4-Modul im Formfaktor SO-DIMM. 4 GByte sind heutzutage nicht mehr ausreichend, für einen flüssigen Betrieb sollten nach unserer Erfahrung mindestens 8 GByte verbaut sein. Der Steckplatz kann maximal 16 GByte aufnehmen, einen weiteren gibt es nicht. Gleiches gilt für den m.2-SSD-Steckplatz, welcher immerhin mit PCIe-3.0 angebunden ist. Die installierte SSD kommt so in Crystaldiskmark (Link zu heise Download) beim Lesen auf sehr flotte 2188 MByte/s und beim Schreiben immerhin auf 640 MByte/s.
Für Büroanwendungen sollten 128 GByte Speicherplatz ausreichen. Wer aber mehr Speicher benötigt, muss nachrüsten. Schön ist dabei, dass es sich beim Formfaktor um m.2-2280 handelt. m.2-SSDs dieser Größe sind günstiger als solche mit dem Standard 2230, welcher häufig in kleinen PCs zum Einsatz kommt.
Der Mini-PC Asus Expertcenter PN42 setzt auf verschiedene Buchsen auf Vorder- und Rückseite zum Anschluss von externen Geräten.
Auf der Vorderseite befinden sich folgende Anschlüsse:
Die Rückseite bietet bei unserem Testgerät folgende Schnittstellen:
Laut Asus soll es weiterhin die Option geben, einen zusätzlichen LAN-Port zu konfigurieren, als auch beispielsweise statt einer zweiten Displayport-Schnittstelle einen VGA- oder HDMI-Port einbauen zu lassen. Zu Wahl steht auch der sonst standardmäßig fehlende USB-C-Port. Bisher sind diese Zusatzoptionen aber noch nicht im Onlineshop des Herstellers verfügbar.
An drahtlosen Schnittstellen kommen mit Wifi-6 und Bluetooth 5.2 aktuelle Standards zum Einsatz.
Wählt man die fertige Ausstattungsvariante, kommt das Betriebssystem mit allen Treibern bereits vorinstalliert. Allerdings nehmen Windows und bereits installierte Programme schon eine beachtliche Menge des Speichers ein. Leider ist auch etwas Bloatware installiert, darunter beispielsweise ein das Antivirenprogramm McAffee.
Ein Installationsmedium liegt nicht bei, ebenso wenig der Lizenzcode für Windows 11 Pro. Somit kommt man nicht ohne Weiteres an den Product Key. Zwar ist dieser bei einer Neuinstallation nicht mehr nötig, da er auf dem Mainboard digital hinterlegt wird. Tools wie der Magical Jelly Bean Keyfinder (Link zu heise Download) helfen aber, wenn man den Key dennoch auf einfachem Weg einsehen möchte. Ist eine Neuinstallation nötig, kann man sich die Installationsdateien von Windows 11 (Link zu heise Download) bei Microsoft beschaffen.
Der Alltagsbetrieb zeigt sich als Geduldsprobe, denn der verbaute Prozessor und der sehr auf Kante genähte RAM sorgen für eine mäßige Performance. Im Benchmark PCMark 10 kommt der PN42 auf rund 2700 Punkte. Damit ist er etwas schneller als der Nipogi AK1 Pro (Testbericht), den wir letzte Woche getestet haben. Dieser bringt aber 16 GByte RAM und eine 512 GByte SSD, die zwar langsamer ist, aber für den Alltag dürfte das kaum ins Gewicht fallen. Viel mehr ist der Nipogi-PC deutlich zeitgemäßer und langlebiger. Im Benchmark kam er auf 2540 Punkte und erzielte damit ein rund 6 Prozent geringeres Ergebnis.
Der Rechner von Asus reicht in jedem Fall locker zum Surfen im Internet und das Streaming (Ratgeber) von Filmen und Videos. Öffnet man aber mehrere Tabs gleichzeitig, bringt das den passiv-gekühlten Mini-PC schon an die Belastungsgrenze. Die Kollegen der ct berichten in ihrem Test (Link zu heise online), dass bereits ein Meeting in Microsoft Teams (Link zu heise Download) mit einer Person ausreicht, um den PC auszulasten. Eingaben werden dann verzögert angenommen, das Arbeiten zur Geduldsprobe. Mit ein wenig mehr Arbeitsspeicher wäre dem Problem sicherlich schon viel Abhilfe getan. In dieser Ausstattung können wir den PC für Homeoffice jedoch nicht empfehlen. Immerhin aber ist der Mini-PC komplett lautlos und spart Strom.
Helfen könnte auch der Einsatz von einem schlanken Linux, wie Lubuntu (Link zu heise Download), welches deutlich weniger Leistung benötigt. Alternativ bietet sich auch ChromeOS Flex an (Link zu heise Download). Dafür aber hat man dann die Windows Lizenz umsonst im Paket gekauft.
Ein weiterer Einsatzort von Mini-PCs kann auch als Smarthome-Zentrale (Bestenliste), etwa mit Home Assistant, sein. In unserem Ratgeber Zigbee, Thread & Matter: Smart-Home-Zentrale Home Assistant auf Mini-PC im Test zeigen wir alles Wichtige, was man dazu wissen sollte.
Zum Testzeitpunkt am 28.09.2023 kostete das Asus Expertcenter PN42 in unserer Ausstattungsvariante 338 Euro. Inzwischen liegt er 399 Euro. Mit dem minimal stärkeren Intel N200 liegt der Preis mit 377 Euro deutlich niedriger.
Daneben gibt es den Mini-PC noch als Barebone-Variante, das heißt ohne RAM, SSD-Speicher und Windows-Lizenz. Mit N100 liegt sie bei 247 Euro, mit dem N200 bei 287 Euro.
Ein RAM-Modul mit 16 GByte im Formfaktor SO-DIMM liegt aktuell im Preisvergleich bei 25 Euro, wie der Crucial SO-DIMM 16GB, DDR4-3200. Sucht man nach einer PCIe-m.2-SSD mit 128 GByte, beginnen diese bei rund 13 Euro. Eine Lizenz für Windows 11 Pro kann man einfach nachkaufen, hier helfen die Kollegen von heise Download weiter. Abgesehen von den Lizenzkosten liegt man also mit der Barebone-Variante und nachgekauftem Arbeitsspeicher und SSD bei 275 Euro und damit deutlich günstiger als bei der fertigen Variante.
Der Mini-PC Asus Expertcenter PN42 glänzt vor allem durch seine Sparsamkeit und die lüfterlose Kühlung. Damit eignet er sich für geräuschempfindliche Personen und Einsatzorte, an denen es leise sein sollte. Die Verarbeitung ist tadellos.
Die gebotenen Schnittstellen sind recht üppig, wir vermissen aber USB-C. Dies soll nachgerüstet werden können, bisher gibt es eine entsprechende Option aber noch nicht. Enttäuschend ist aber, dass für über 300 Euro nur 4 GByte RAM aufgeboten werden, was den heutigen Leistungsanforderungen schlicht nicht gerecht wird. Auch die mit 128 GByte kleine SSD ist nicht mehr zeitgemäß und der Preis dafür zu hoch. Entsprechend dürftig zeigt sich die Performance, selbst ein Teams-Meeting wird schon zur Geduldsprobe.
Wer diesen Mini-PC kaufen möchte, dem empfehlen wir die speicherlose Barebone-Variante. Das Gehäuse lässt sich zum Nachrüsten einfach und werkzeuglos öffnen. 16 GByte RAM und eine 256 GByte große SSD sind für insgesamt unter 50 Euro zu finden. Die fertige Variante aber können wir in puncto Ausstattung und Preis-Leistungs-Verhältnis nicht empfehlen.
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