Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
Wer eine günstige Möglichkeit für Cardio-Training mit App-Anbindung sucht, sollte einen Blick auf das Asviva S8 Pro werfen. Wir haben das preiswerte Indoor Cycle getestet.
Spinning mit dem Indoor Cycle ist ein Trend-Sport, der unabhängig von Wetter mit intensivem Training fit hält und dazu eine Menge Spaß macht. Ursprünglich erfolgt das gruppenbasierte Training auf stationären Fahrrädern und kombiniert Ausdauer, Kraft und Intervalltraining mit motivierender Musik und einem Trainer, der die Teilnehmer durch verschiedene Phasen des Workouts führt. Typisch sind Intervalle, also das Abwechseln von verschiedenen Belastungsphasen, mit hohem Widerstand im Stehen für den Muskelaufbau im Wechsel mit hohem Tempo und geringem Widerstand zum Ausbau der Kondition.
Dank Software-Plattformen und vernetzten Geräten kann man diese Art von Training auch bequem von zu Hause aus absolvieren. Spinning führt man mit einem Indoor Cycle durch. Anders als ein klassischer Heimtrainer oder Fahrrad-Ergometer ähnelt dieses eher einem Rennrad. Es bietet einen stabilen Rahmen sowie Schwungradmechanismus. Die Sitz- und Lenkerposition ist sportlich und anpassbar, was eine realistische Rennraderfahrung ermöglicht. Den Widerstand regelt man manuell über die Bremse des Schwungrades mit einem Drehknauf am Rahmen.
Man kann damit natürlich ohne smarte Helfer trainieren, richtig Spaß macht es aber in Verbindung mit einem Tablet und einer virtuellen Trainings-Plattform. Hier folgt man dann entweder den Anweisungen eines Trainers oder radelt durch Video-Aufzeichnungen von Landschaften.
Bekannte Plattformen wie Peloton sind jedoch recht teuer in der Anschaffung sowie den monatlichen Kosten für das Kursangebot. Eine preiswerte Alternative ist das Asviva S8 Pro. Das Spinning-Bike bietet Bluetooth, mit dem sich Trainierende mit einem Tablet verbinden können. Für das Training dient dann die kostenpflichtige Plattform Kinomap, die auch für andere Indoor Cycles nutzbar ist.
Geliefert wird das teilmontierte Asviva S8 Pro von einer Spedition, verpackt in einem großen Karton. Zum Auspacken ist es ratsam, eine weitere Person hinzuzuziehen. Der Aufbau ist aber auch von nur einer Person zu bewerkstelligen. Der Rahmen mit Schwungrad ist bereits zusammengesetzt, es fehlen noch eine Lenkrad- und Sattelstütze sowie der Fahrradcomputer und die Pedale. Zum Lieferumfang gehören außerdem eine Trinkflasche aus Aluminium inklusive Halterung sowie ein Pulsgurt.
Für unseren Geschmack kommt bei der Verpackung etwas viel Klebeband und Kunststoff zum Einsatz, was das Auspacken recht fummelig gestaltet. Die Anleitung in deutscher Sprache erklärt alle nötigen Schritte, die Illustrationen sind etwas kleinteilig, aber man kommt damit gut zurecht. Für die Montage haben wir rund eine Stunde gebraucht. Interessant: Das Asviva S8 Pro kommt ohne Netzteil aus, für den Fahrradcomputer benötigt man vier AA-Batterien, die aber zum Lieferumfang gehören.
Das Asviva S8 Pro wiegt rund 51 kg. An den Standfüßen vorn sind zwei Transportrollen angebracht, mit denen man das Indoor Cycle einfacher durch die Wohnung bewegen kann. Hierzu drückt man das Lenkrad herunter und schiebt das Rad über die Rollen.
Die Verarbeitung des vorwiegend aus Metall gefertigten Rahmens hinterlässt einen guten und soliden Eindruck. Lediglich die Verkabelung zwischen Indoor Cycle und dem Fahrradcomputer wirkt wie improvisiert und verläuft entlang einer Kunststoff-Verkleidung. Gefahr, dass man sich darin verheddert, besteht aber nicht. Das Asviva S8 Pro kann bequem auf unterschiedliche Körpergrößen eingestellt werden und bietet eine gute Ergonomie. Der Autor dieses Textes ist etwa 1,84 Meter groß und konnte bequem mit dem Rad trainieren.
Zu dem guten Eindruck, den das Rad hinterlässt, passt der Fahrradcomputer mit LCD nicht so ganz. Dieser wirkt billig bei der Verarbeitung und nicht zeitgemäß. In der Mitte befindet sich ein drehbarer Knopf, links davon gibt es eine Taste für Start und Stopp, rechts ein Zurück-Button.
Das Asviva S8 Pro bietet eine üppige Schwungmasse von 25 kg mit einem Riemenantrieb. Das ist etwa höher als beim Schwinn 800IC. Je höher diese ausfällt, desto runder läuft das Rad beim Training. Beim Bremssystem handelt es sich um eine Reibungsbremse. Diese arbeitet rein mechanisch, den Widerstand verstellt man stufenlos und manuell über den Drehknauf. Das hat den Vorteil, dass das Gerät keine Stromversorgung benötigt. Allerdings muss man zuweilen schon viel kurbeln, bis der gewünschte Widerstand erreicht ist. Da es ein rein mechanisches System ist, zeigt der Fahrradcomputer auch nicht an, welchen Widerstand man gewählt hat.
Als Schnittstelle für die App-Unterstützung über ein Tablet sowie den Brustgurt dient Bluetooth. Am Lenker selbst gibt es zudem zwei Handpulssensoren, falls jemand den Brustgurt nicht nutzen möchte.
Mit dem Asviva S8 Pro kann man natürlich auch ganz ohne App trainieren. Entweder, indem man einfach vor sich hin radelt oder etwa vor einem Fernseher Radstrecken per Youtube nachfährt. Der Fahrradcomputer bietet einen Quick-Start-Modus an, um einfach loszufahren. Auf Wunsch kann man auch eine gewünschte Trainingszeit festlegen. Einen Power-Button in dem Sinne gibt es nicht. Das Gerät stellt sich nach 4 Minuten automatisch in den Stand-by-Modus. Mit einer beliebigen Taste aktiviert man den Computer wieder.
Das LCD zeigt dabei die verstrichene Trainingszeit, die geschätzte Geschwindigkeit in km/h sowie die Umdrehungen pro Minute (RPM) und die zurückgelegte Distanz in km an. Nutzt man den Handpulssensor, gibt der Bildschirm auch die Herzfrequenz an. Ungünstig gelöst ist die Halterung für Tablets: Diese verdeckt das ganze LCD. Fährt man etwa eine Strecke über ein Youtube-Video mit dem Tablet nach, sieht man weder wie schnell noch wie lange man fährt. Besser wäre eine Halterung oberhalb der Anzeige.
Wer smart mit der App trainieren will, muss zu Kinomap greifen. Die Plattform findet bei zahlreichen Herstellern von Indoor Cycles Verwendung, zu der das Asviva S8 Pro ebenfalls kompatibel ist. Die Abonnement-Kosten liegen bei 12 Euro im Monat. Günstiger ist das Jahresabo für 90 Euro.
Kinomap bietet eine Vielzahl an abgefilmten Straßen und Landschaften, über die echte Radfahrer gefahren sind. Eine kleine Bergetappe durch die Alpen im Wohnzimmer? Kein Problem! Zusätzlich gibt es auch klassische Spinning-Kurse mit einem Trainer, der Anweisungen gibt zur Intensität der einzelnen Intervalle. Das Training damit macht richtig Spaß und ist eine schöne Abwechslung zum einfachen Radeln. Mit der Vielfalt und tollen Trainern von Peloton kann die Plattform zwar nicht mithalten, aber sie ist ähnlich gut wie JRNY bei den Indoor Cycles von Bowflex. Der Preis ist zudem fair.
Nutzt man den Brustgurt, koppelt sich dieser nach einer gewissen Zeit mit der App und zeigt dann auf der Anzeige innerhalb der Anwendung den Puls. Zudem überträgt das Rad auch die Trittfrequenz (RPM), jedoch nicht den gewählten Widerstand, da dieser rein mechanisch erfolgt. Das ist schade. Oftmals weiß man nicht genau, wie stark die Bremse eingestellt ist, zudem sind viele Drehbewegungen nötig, um diese anzupassen. Bei elektrischen gestreuten Systemen mit Magnetbremse geht das deutlich flotter, diese sind aber auch teurer.
Das Asviva S8 Pro kostet direkt beim Hersteller 698 Euro. Derzeit ist es bei anderen Händlern vergriffen und nur schwer zu bekommen.
Mit dem Asviva S8 Pro bekommen Sportenthusiasten eine preiswerte Möglichkeit für das Spinning-Training in den eigenen vier Wänden. Das Indoor Cycle kostet nur ein Drittel des Preises eines aktuellen Peloton-Bikes. In Kombination mit der kostenpflichtigen Plattform Kinomap radelt man so zu Hause virtuell durch die Alpen oder powert sich beim Spinning ordentlich aus.
Die Verarbeitung ist ordentlich – abgesehen vom Fahrradcomputer, der etwas aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Das Indoor Cycle benötigt nicht einmal eine Steckdose. Einziger echter Haken ist der rein mechanische Widerstand. So dauert es immer etwas, bis dieser eingestellt ist, zudem sieht man nicht am Gerät, welche Stufe man gewählt hat.
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