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Außenwandleuchte mit 2K-Überwachungskamera: Visortech ZX-5319 im Test

Visotech LED-Außenwandleuchte mit 2K-Überwachungskamera (ZX-5319-919)
VORTEILE
  • gute Bildqualität, relativ hohe Auflösung, farbige Nachtsicht
  • einfache Einrichtung und zuverlässiger Betrieb
  • kompatibel zur Tuya-Plattform
  • Alarmierungen zeitnah und zuverlässig
  • hervorragender WLAN-Empfang
  • dank drei Meter Schuko-Kabel flexibel positionierbar
NACHTEILE
  • teils nur mäßig verarbeitet
  • Schuko-Kabel bei Wandmontage sichtbar

Die Außenleuchte von Visortech kombiniert einen und bis zu 1000 Lumen hellen LED-Strahler mit einer 2K-Überwachungskamera. Der Test zeigt, was sie sonst noch zu bieten hat.

Mit der Außenwandleuchte von Pearl, Visortech ZX-5319, schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Dank eines dimmbaren und bis zu 1000 Lumen hellen LED-Strahlers macht sie die Nacht zum Tag und die integrierte Überwachungskamera (Themenwelt) mit 2K-Auflösung sorgt für mehr Sicherheit.

Sogenannte 2-in-1-Lösungen oder auch Multifunktionsgeräte gibt es bei Überwachungskameras inzwischen häufiger. Dabei unterscheidet man klassische Kameras mit integrierten LED-Strahlen, den sogenannten Spotlight-Cams (Ratgeber), mit Leuchtstärken von bis zu 1000 Lumen, Floodlight-Cams (Bestenliste), die bis zu 3000 Lumen hell strahlen und als Außenleuchten getarnte Überwachungskameras. In letztere Kategorie fällt neben der Visortech ZX-5319 auch die kürzlich vorgestellte Eufy S100 Wall Light Cam (Testbericht), deren LEDs nicht nur weiß, sondern auch farbig leuchten. Damit eignet sich die Eufy auch als Ambient-Beleuchtung auf der Terrasse oder im Garten. Das kann auch die Visortech ZX-5319, aber eben nur mit weißen LEDs. Dafür bietet sie andere Vorzüge. Der Testbericht zeigt, welche das sind.

Visortech ZX-5319: Design, Lieferumfang und Montage

Die 24,3 × 6,7 × 6,3 Zentimeter große Außenwandleuchte Visortech ZX-5319 wiegt 580 Gramm und ist nach IP65 vor Strahlwasser geschützt. Laut Hersteller ist sie zwischen Temperaturen von -20° und +50° Celsius einsatzbereit. Anders als etwa das schon erwähnte Eufy-Modell S100 Wall Light Cam (Testbericht) oder der Ezviz LC3 (Testbericht) benötigt sie keinen festen Stromanschluss an einer Wand, sondern ist mit einem drei Meter langen Kabel mit Schuko-Anschluss ausgestattet. Damit kann man die Visortech ZX-5319 wesentlich flexibler verwenden. Überall dort, wo es eine Steckdose gibt, kann sie für Helligkeit sorgen und den Bereich überwachen. Das muss nicht notwendigerweise stationär auf einer Terrasse oder im Garten mit vorhandenen Steckdosen sein, sondern in Kombination mit einer Powerstation (Themenwelt) kann man sie auch an Orten verwenden, die keine Steckdose bieten.

Im unteren Bereich des Kameragehäuses bis auf eine Höhe von knapp 9,5 cm verbirgt sich die Kameratechnik samt Objektiv, während sich im oberen Teil hinter der halbtransparenten weißen Abdeckung insgesamt 24 LEDs befinden. An den seitlichen Rändern sind an jeweils vier Stellen deutlich die Schraubhalterungen der LED-Halterung zu erkennen. Das erkennt man beim Blick von hinten aufs Gehäuse, das zahlreiche Öffnungen zur Kühlung bietet.

An der Unterseite verstecken sich hinter einer Gummiabdeckung Reset-Schalter und microSD-Card-Slot. Daneben sitzt der Lautsprecher, der eine bis 110 dB laute Sirene ertönen lassen kann. Am hinteren Gehäuse gibt es im unteren Bereich eine Einkerbung, in die man den Plastikfuß einrastet. Dieser bietet ein justierbares Gelenk, das man mit dem mitgelieferten Sechskantschlüssel in der gewünschten Position zwischen 0° und 90° arretiert. So ist eine Montage an einer Wand genauso möglich wie auf einer flachen Oberfläche. Frei stehen kann die Visortech ZX-5319 auf einer flachen Oberfläche wie einem Tisch oder Regal ebenfalls, wenn man sie leicht nach hinten neigt. Stabiler ist der Halt natürlich, wenn man die mitgelieferten Schrauben und Dübeln zur Befestigung des Standfußes verwendet.

Inbetriebnahme, Einstellungen und Funktionen

Zunächst legen wir eine microSD-Karte in den dafür vorgesehenen Slot an der Unterseite ein. Die Inbetriebnahme der Visortech ZX-5319 erfolgt mit einer Tuya-kompatiblen App. Das kann die von Pearl bereitgestellte Elesion-App sein oder Smartlife respektive Tuya Smart. Wenn man die Visortech ZX-5319 zum ersten Mal mit einer Steckdose verbindet, ist der Kopplungsmodus aktiv. Man kann diesen aber auch manuell per Reset-Taste an der Unterseite auslösen. Anschließend tippt man in der App, für die eine Registrierung per E-Mail-Adresse erforderlich ist, auf das Plus-Zeichen rechts oben und anschließend auf Gerät hinzufügen. Dann wählt man unter Kamera & Sperre auf Sicherheitskamera (Wi-Fi) und wählt das WLAN-Netz aus, mit der sich das Gerät verbinden soll. Die App erzeugt dann einen QR-Code, den man vor die Kameralinse hält. Das erfolgreiche Einlesen des Codes quittiert die App mit einem Piep-Ton. Kurze Zeit später ist die Visortech ZX-5319 mit dem WLAN verbunden. Alles in allem ist die Inbetriebnahme einfach und nach wenigen Minuten abgeschlossen (siehe auch Bildergalerie).

In der App wird das Gerät mit der Bezeichnung ZX-5318/-5319 registriert (5318 steht für das Modell in Schwarz). Tippt man auf die Kachel mit dieser Gerätebezeichnung, öffnet sich die Live-Ansicht. Im unteren Bereich können Anwender über Symbole die Vollbildansicht aktivieren, einen Screenshot erstellen, ein Gespräch mit einer Person vor der Kamera führen und ein Video aufzeichnen. Letztere nimmt die Kamera mit maximal 2304 × 1296 Pixel und 20 fps im H.264-Codec auf. Den deutlich platzsparenden Codec H.265 alias HEVC unterstützt das Modell nicht. Über das Symbol ganz rechts, dargestellt mit zwei Linien mit Pfeil nach oben, kommen weitere Schaltflächen zum Vorschein. Neben der Möglichkeit bestimmte Funktionen wie Bewegungserkennung, PIR, Sirene, Licht, Nachtmodus, Themenfarbe zu aktivieren, hat man über Wiedergabe und Galerie Zugriff auf die von der App (Wiedergabe) und die vom Anwender (Galerie) aufgenommenen Videos. Somit stehen viele wichtigen Funktionen direkt in der Live-Ansicht zur Verfügung. Weitere Einstellungen erreicht man über das Drei-Punkte-Symbol rechts oben. Hier können Anwender etwa die Empfindlichkeit bei der Bewegungserkennung inklusive den Aktivitätsbereich definieren. Auch das Aufnehmen von Videos, entweder kontinuierlich oder ereignisbasiert, kann man in den Einstellungen festlegen. Als Alternative zur Speicherung auf der microSD-Karte können Anwender außerdem ein kostenpflichtiges Cloud-Abo abschließen, das nicht nur Videos speichert, sondern weitere Erkennungsmethoden bietet. Während Visortech ZX-5319 standardmäßig Personenerkennung bietet, identifiziert die Kamera mit Cloud-Abo auch Fahrzeuge, Haustiere und Pakete. Die Preise für diesen Service liegen je nach Funktion und Geräteanzahl monatlich zwischen 6 und 12 Euro und zwischen 45 und 100 Euro bei jährlicher Abrechnung. Als Zahlungsdienstleister stehen Paypal und Stripe parat.

Praxis: App, Smart Home, Benachrichtigungen, WLAN-Empfang und Bildqualität, Leistungsaufnahme

Die App bietet insgesamt eine intuitive Bedienung, auch wenn manche Übersetzung etwas schräg klingt, wie „zum Einschalten Berühren Automatik“. Darunter verbergen sich gerätespezifische Aktionen, die man unter Szene definieren kann. Im Fall der Visortech ZX-5319 stehen dafür als Optionen Lichtschalter, Warnlichtdauer und smarte Aktionen parat. Wenn solche Schnelleinstellungen, etwa Kamera-LED ein- und ausschalten, konfiguriert sind, stehen sie auch für andere Geräte und Automationen unter der Tuya-Plattform zur Verfügung. So kann man etwa bei Überschreiten eines bestimmten Feinstaub-Grenzwerts des Tuya-Raumluftsensors ZX-5160 (Ratgeber smarte Raumluft-Sensoren) die LED-Leuchte der Kamera einschalten lassen. Ferner können Anwender sie auch per Sprache über Google Assistant und Amazon Alexa steuern. Leider ist die Integration in andere Smart-Home-Zentralen (Top 5: Smart-Home-Zentralen) nicht ohne Weiteres möglich. Lediglich für Open-Source-Lösungen wie Home Assistant existieren einige Integrationen für Tuya-kompatible Überwachungskameras. Um eine solche Einbindung zu erleichtern, müsste die Visortech ZX-5319 wie die ebenfalls von Pearl vertrieben Kamera 7Links IPC-740 (Testbericht) den Onvif-Standard unterstützen.

Benachrichtigungen über Erkennungsalarme landen per Push-Nachricht zeitnah auf dem Smartphone. Dabei sind dank standardmäßig aktivierter Personenerkennung Fehlalarme praktisch ausgeschlossen. Positiv ist auch der ausgezeichnete WLAN-Empfang der Visortech ZX-5319, der bis in die entferntesten Winkel unseres Bürogebäudes reicht. Dabei werden gut 20 Meter Luftlinie überbrückt und auch viele Wände stellen kein Hindernis dar. Laut App liegt die Signalstärke dort noch bei 42 Prozent. Direkt neben dem Router sind es 100 Prozent. Die Sprachqualität der Zwei-Wege-Audiofunktion geht in Ordnung.

In puncto Bildqualität liefert die Visortech ZX-5319 dank relativ hoher Auflösung von 2304 × 1296 Pixel – immerhin 50 Prozent mehr als Full-HD – viele Details. Auch die vergrößerte Ansicht bietet mehr Reserven als Full-HD-Modelle oder Varianten mit noch geringerer Auflösung. Eine farbige Nachtsicht bietet die Kamera ebenfalls. Und auch die Schwarz-Weiß-Aufnahmen bei Dunkelheit sind noch guter Durchschnitt. Bei Gegenlicht sind die Aufnahmen allerdings überbelichtet.

Die Leistungsaufnahme gibt der Hersteller mit maximal 18 Watt an. Wir haben mit einer smarten Steckdose mit Stromzähler (Bestenliste) im Normalbetrieb knapp 2 Watt gemessen. Mit eingeschalteter LED-Beleuchtung sind es bei maximaler Helligkeit 16,2 Watt und bei niedrigster Stufe 7 Watt.

So viel kostet die Visortech ZX-5319

Pearl verlangt für die Visortech ZX-5319 inklusive Versand knapp 90 Euro. Neben dem getesteten weißen Modell gibt es mit der ZX-5319 eine baugleiche Variante in Schwarz. Sie kostet drei Euro mehr. Wer gleich zwei ordert, spart etwas und zahlt pro Modell dann 86,50 Euro.

Fazit

Die 2-in-1-Außenleuchte mit 2K-Überwachungskamera Visortech ZX-5319 überzeugt im Test – aber nicht zu 100 Prozent. Zu bemängeln ist etwa die teilweise nur durchschnittliche Verarbeitung, die sich mit der Sichtbarkeit von Befestigungsschrauben hinter der lichtdurchlässigen Oberfläche manifestiert. Natürlich kann man auch bemängeln, dass sie keinen Stromanschluss an einer Wand nutzen kann, sondern stattdessen über ein drei Meter langes Kabel mit Schuko-Stecker mit Strom versorgt wird. An einer Wand montiert, bleibt dieses Kabel in der Regel sichtbar. Das können andere Modelle wie die Ezviz LC3 (Testbericht) und die Eufy S100 Wall Light Cam (Testbericht) besser. Dafür kann man aber die Visortech ZX-5319 flexibler positionieren und in Kombination mit einer Powerstation auch dann betreiben, wenn man sich an einem Ort befindet, an dem es keine Steckdosen gibt. Zudem kostet die Visortech ZX-5319 auch deutlich weniger als die Modelle von Ezviz und Eufy. Abseits des günstigeren Preises überzeugt sie mit einer guten Bildqualität, zeitnahen Benachrichtigungen und einem hervorragenden WLAN-Empfang. Auch die App ist intuitiv und ermöglicht dank Kompatibilität zur Tuya-Plattform, die Visortech ZX-5319 mit Automatisierungen in Verbindung mit anderen kompatiblen Geräten in ein Smart Home zu integrieren.

Überwachungskameras gibt es viele. Zahlreiche Tests und Ratgeber finden TechStage-Leser in unserem Themenschwerpunkt Überwachungskameras. Eine gute erste Anlaufstelle ist der Beitrag WLAN, Cloud, Solar: Überwachungskameras für innen & außen ab 30 Euro. Darin erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien und präsentieren die besten Überwachungskameras der verschiedenen Kategorien mit Preisen zwischen 30 und 500 Euro. Ein Blick auf unserer Überwachungskameras-Bestenlisten ist ebenfalls empfehlenswert: