Edle Optik, ein top Display und viel Speicher: Das Blackview A200 Pro stammt nicht aus einem überaus bekannten Hause, dennoch ist es seinen Preis wert. Was das Handy kann, zeigt sich im Test.
Dass ein Smartphone keinen berühmten Markennamen vor der Modellbezeichnung stehen haben muss, um gut zu sein, beweisen kleinere Hersteller aus China immer wieder. Auch Blackview: Der Hersteller machte sich bei uns bisher vor allem einen Namen für preiswerte Tablets (Bestenliste) sowie Outdoor-Handys (Bestenliste). Jetzt kommt das erste Smartphone mit OLED-Display vom Hersteller aus Hongkong.
Das größte und wichtigste Feature des A200 Pro ist sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für rund 235 Euro (mit Promo-Code L3HP2U34 bis 14. Januar 2024) erhalten Käufer ein gut ausgestattetes Smartphone. Es hat einen tollen, wenn auch etwas dunklen Bildschirm, ein hochwertiges Design, das auch bei einem Flaggschiff-Smartphone zur Anwendung hätte kommen können, eine ordentliche Performance und vieles mehr. Die wenigen Abstriche, die man bei diesem Smartphone machen muss, zeigen sich im Test.
Weitere preiswerte Smartphones finden sich in unserer Top 10: Smartphones bis 300 Euro – Xiaomi und Motorola vor Samsung sowie Top 10: Die besten Smartphones bis 250 Euro – Xiaomi vorn, Samsung hinten. Besonders aus dem Hause Xiaomi gibt es viel gute Konkurrenz, etwa das Poco X5 Pro (Testbericht) mit viel Leistung für wenig Geld.
Das Design des Blackview A200 Pro kann man alles in allem als gelungen bezeichnen. Es stimmt einfach alles: Die matte Glasrückseite mit dem glänzenden Blackview-Logo wirkt überaus edel, mit der Anordnung der Kameras auf der Rückseite orientiert sich der Hersteller eindeutig an der Konkurrenz aus dem Hause Realme oder Honor.
Die Vorderseite ist vom gekrümmten Display geprägt, das dank seiner dünnen Ränder ebenfalls einen Premium-Akzent setzt. Und dank seiner geringen Dicke von 8,7 mm und dem Gewicht von 194 g liegt das Gerät so leicht und angenehm in der Hand, dass es einfach Spaß macht, es zu bedienen. Auch die Verarbeitung ist erstklassig – lediglich die etwas wackeligen Tasten sind uns geringfügig negativ aufgefallen.
Das Display ist ein kleines Highlight des Blackview A200 Pro. Das 6,67 Zoll große AMOLED-Panel löst mit 2400 × 1080 Pixel auf, das ergibt eine recht hohe Pixeldichte von 395 ppi. Die Bildwiederholrate beträgt 120 Hz – in dieser Preisklasse zwar keine Seltenheit mehr, aber dennoch schön zu sehen; sie lässt sich als Zwischenschritt auf 90 Hz herabstufen, um den Stromverbrauch zu sparen. Das sorgt für flüssige Bewegungen der Bildschirminhalte beim Scrollen und Öffnen von Menüs.
Die Farbdarstellung ist erstklassig, die Blickwinkel ebenso. Schade ist, dass kein HDR unterstützt wird. Außerdem bleibt der Support für Widevine L1 aus, sodass Inhalte bei Netflix und Co. mit höchstens 480p wiedergegeben werden können. Die gemessene Maximalhelligkeit beträgt bei unserem Testgerät rund 500 cd/m² – leider wesentlich geringer als die auf der Produktseite beworbenen 1300 cd/m². Das Always-on-Display ist nur ein sogenanntes Sometimes-on-Display, das im Test nicht immer einwandfrei aktiv blieb.
Das Kamera-Setup des Blackview A200 Pro besteht aus einer Hauptkamera mit 108 Megapixel, einer Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel und einer eigentlich überflüssigen Makrokamera, die mit mickrigen 2 Megapixel auflöst.
Die Hauptkamera macht bei guten Lichtverhältnissen richtig gute Bilder. Der Dynamikumfang und die Farbdarstellung sind treffend, die Schärfe und Details ebenso. Besonders der 108-MP-Modus verleiht den Bildern etliche Details, Farben bleiben in diesem Modus ungefähr gleich.
Schlechter sieht es bei den beiden anderen Kameras aus: Die Ultraweitwinkel-Kamera erzeugt Aufnahmen, die unnatürlich warme Farben mitbringen. Obendrein fehlt es an Details und Schärfe in den Fotos, sodass die Aufnahmen weniger brauchbar sind. Gleiches Spiel bei der Makro-Kamera, die viel Licht und Zeit benötigt, um eine Aufnahme zu erzeugen, die dann mangels Detailliertheit und Farbdarstellung auch bisher nicht wirklich brauchbar sind.
Videos können in maximal 2K bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden und sind dank der elektronischen Bildstabilisierung relativ gut. Die mit 16 Megapixel auflösende Selfie-Kamera hat eine ähnlich natürliche Farbdarstellung wie die Hauptkamera, was im Test positiv war. An Schärfe und Details hat es nicht allzu sehr gemangelt.
Der im Blackview A200 Pro verbaute MediaTek Helio G99 ist zwar kein Monster, aber auch kein Einsteiger-Chip. Der Prozessor bringt einiges an Leistung mit – was sich in den Benchmarks zunächst weniger deutlich zeigt. Denn das Ergebnis von rund 9200 Punkten im PCmark Work 3.0 ist eher mittelmäßig, die 1250 Punkte bei 3Dmark Wild Life gehen dafür in Ordnung.
Die Alltags-Performance ist losgelöst von diesen Werten vollkommen tadellos. Apps und Menüs öffnen meist nach wenigen Augenblicken, auch Multitasking ist dank der stolzen 12 GByte Arbeitsspeicher ohne Probleme möglich. Bei 3D-Anwendungen und anderen ressourcenlastigen Tasks tut sich das A200 Pro etwas schwer, aber kommt auch hier überwiegend gut durch. Der interne UFS-2.2-Speicher ist mit 256 GByte somit ausreichend groß, um viele Inhalte zu speichern. Er ist auch durch eine Speicherkarte erweiterbar, wenn man auf die Dual-SIM-Funktionalität verzichtet.
Es fällt schwer, in der Preisklasse des A200 Pro die fehlende Unterstützung für 5G-Mobilfunk zu akzeptieren. Nutzer müssen sich hier also mit dem langsam aus der Zeit kommenden 4G zufriedenstellen. Auch Wi-Fi 6 wird nicht unterstützt, nur Wi-Fi 5 (nach IEEE 802.11ac). Bluetooth ist in der Version 5.2 verbaut. Positiv fällt auf, dass das Smartphone über einen E-Kompass und einen Gyroskop verfügt. Der Fingerabdrucksensor im Display konnte unsere Test-Finger immer problemlos erkennen, ist für unseren Geschmack jedoch etwas zu weit unten positioniert. Der verbaute Lautsprecher klingen relativ gut. Auch die Gesprächsqualität bei Telefonaten lässt nicht zu wünschen übrig.
Die installierte Version von Android 13 ist mit einer Bedienoberfläche ausgestattet, die Huawei EMUI ähnelt. Es sind ein paar unnötige Apps vorinstalliert, die aber entfernt werden können. Mit regelmäßigen Updates sollten Käufer hier aber eher nicht rechnen, so war der Sicherheitspatch zum Testzeitpunkt bereits veraltet.
Die Akkulaufzeit des Blackview A200 Pro ist spitze: Satte 13,5 Stunden schaffte das Gerät mit seinem 5050 mAh großen Akku im PCmark Battery Test. In der täglichen Nutzung ergab das meistens etwa 7 Stunden Bildschirm-Nutzungszeit, was ein solider Wert ist. Zwei Tage können damit bei moderater Nutzung problemlos durchgehalten werden. Wiederaufgeladen wird mit 66 Watt, die für eine kurze Ladezeit von rund einer Stunde für 0 bis 80 Prozent sorgen. Der gesamte Ladezyklus dauert jedoch fast 2 Stunden, da für die letzten 20 Prozent die Ladegeschwindigkeit reduziert wird, um die Akkuzellen zu schonen.
Das Blackview A200 Pro ist hierzulande in den Farben Schwarz, Weiß und Blau für rund 235 Euro statt 250 Euro mit dem Promo-Code L3HP2U34 bis zum 14. Januar 2024 erhältlich. Die einzige verfügbare Speicherkombination ist 12 GByte Arbeitsspeicher gepaart mit 256 GByte internem Speicher.
Gute Alternativen mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis sind unter anderem das Motorola Edge 30 (Testbericht), Poco X5 Pro 5G (Testbericht) sowie das Samsung Galaxy A34 5G (Testbericht). Weitere gute Alternativen finden sich in der Top 10: Die besten Smartphones bis 250 Euro – Xiaomi vorn, Samsung hinten sowie Top 10: Smartphones bis 300 Euro.
Das Blackview A200 Pro bietet wirklich viel gute Technik für vergleichsweise wenig Geld. Das Nutzungserlebnis mit dem Smartphone wäre substanziell besser, wenn gängige Features wie ein echtes Always-on-Display, 5G-Konnektivität oder Widevine L1 vorhanden wären. Doch das entzieht dem Gerät seine Daseinsberechtigung nicht – dank seiner zahlreichen Vorteile und dem Preis-Leistungs-Verhältnis, das am Ende des Tages überragend bleibt, ist das Smartphone eine gute Wahl, wenn Geräte der Konkurrenz nicht zusagen und man mal etwas Neues ausprobieren möchte.
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