Seine erste Bauanleitung veröffentlichte er mit 16, mit 30 testete er die ersten "Schleppis" (tragbare 8-W-D-Netz-Funktelefone) und dann Handys bei der Traditionszeitschrift Funkschau. Danach kümmerte er sich bei einem Provider um die mobile Datenübertragung in D- und E-Netz mit damals immerhin…
Der Nubert Nugo One ist ein kompakter Bluetooth-Lautsprecher mit DAB+-Radiofunktion. Wir haben die BT-Box getestet und zeigen, wie gut sie ist.
Nubert will der Spezialist für gute und günstige (Eigenbezeichnung: ehrliche) Lautsprecher zu Hause sein – ob im Wohnzimmer oder am PC. Nun kann man mit dem Nugo One einen Nubert-Lautsprecher auch mobil nutzen, beispielsweise ins Freibad. Bis 55 Hz hinab soll der tragbare Nubert dann spielen, und das bis zu 24 Stunden am Stück. Nichts für japanische Wohnungen mit Papierwänden, das dürfte zur sofortigen unwiderruflichen Ausweisung führen. Allerdings würde dort auch der Radioempfang versagen, mit einem anderen UKW-Band und ohne DAB+.
Radioempfang? Ja, der Nugo One ist ein tragbarer Stereo-Aktivlautsprecher mit Akkubetrieb, einem Analog-Eingang, Bluetooth sowie einem analogen und digitalen Radioempfänger. Er ist also eine Mischung aus hochwertiger Bluetooth-Box und mobilem Batterieradio. Nur WLAN und Multiroom sind nicht geboten.
Weitere Bluetooth-Lautsprecher für unterwegs zeigen wir im Ratgeber: Die beste tragbare Bluetooth-Box finden: klarer Sound ab 30 Euro.
Von der Form her erinnert der Nugo One fast an eine Leica-Kleinbildkamera, nur er ist deutlich größer und das Objektiv fehlt. Dafür ist hinten unten eine Teleskopantenne angebracht, daneben eine 3,5-mm-Stereo-Klinkenbuchse und die USB-Ladebuchse.
Schaltet man das Gerät ein, erwacht zwischen dem Einschalter und einem Drehknopf ein zuvor unsichtbares Display und kurz danach auch der Lautsprecher selbst. Weitere Anschlüsse oder Bedienelemente gibt es nicht. Zum Test lag das Modell in Schwarz vor, was bislang auch die einzige lieferbare Farbe ist. Der Nugo One misst samt Antenne und Drehknopf etwa 250 × 90 × 141 mm und wiegt 1,6 kg.
Der Lautsprecher wird via USB-C-Port geladen. Ein zweiseitiges USB-C-Kabel wird ebenso mitgeliefert wie ein USB-Netzteil. Dieses liefert 15 Watt (5 V mit 3 A), 19,98 Watt (9 V mit 2,22 A) oder 20,04 Watt (12 V mit 1,67 A). An einem normalen 5 V / 2 A-Netzteil lud der Lautsprecher im Test ebenso, nur etwas langsamer; am mitgelieferten Netzteil soll der Akku mit 7,25 V und 4,9 Ah in 2,5 Stunden wieder voll sein.
Ein Drucktaster und ein Drehknopf sind die einzigen Bedienelemente. Auch wenn man den Drehknopf zusätzlich drücken kann, auch mehrfach, ist dies sehr minimalistisch. Selbst die „Programmtasten“ für gespeicherte Rundfunksender befinden sich rein virtuell auf dem Display und müssen zudem über Drehen und Drücken des Lautstärkereglers angesteuert werden – das IPS-LCD ist kein Touch-Display. Zudem wird es nicht sehr hell und befindet sich auch noch im „Dark Mode“ mit heller Schrift auf dunklem Hintergrund.
Der Lautsprecher ist mit IPX5 spritzwassergeschützt und darf damit mit ins Freibad, sollte aber nicht ins Becken fallen. Auch leichten Regen übersteht er. Die Wasserdichtigkeit ist übrigens auch der Grund für die unkomfortable Bedienung: Ursprünglich waren sechs echte mechanische Programmtasten angedacht, doch diese sind nicht so leicht wasserdicht zu bekommen. Einschalter und Dreh-/Druckknopf sind dagegen wasserdicht.
Die Nugo One fungiert als Bluetooth-Box, DAB+- und als UKW-Empfänger. Für den Analog-Eingang gibt es eine 3,5-mm-Klinkenbuchse. Diese funktioniert auch umgekehrt als Ausgang, dann aber optisch-digital (SPDIF). So kann ein größerer Verstärker verlustarm angeschlossen werden, der Nugo One dient dann als UKW- bzw. DAB+-Tuner oder Bluetooth-Empfänger. Das Gerät kann sogar das amerikanische HD-Radio-Verfahren bei FM-Stationen decodieren.
Die Einrichtung des Nugo One ist schnell erledigt: Es ist keine App notwendig, es muss auch nichts installiert werden. Für den Bluetooth-Betrieb ist die Box wie üblich mit dem Smartphone oder Tablet zu paaren, für DAB+ ein Sendersuchlauf durchzuführen und dann die gewünschte Station zu wählen. Die Teleskopantenne muss man für guten Empfang mit DAB+ nur teilweise ausfahren, für UKW sollte man sie voll ausziehen. Für den Bluetooth-Betrieb kann sie hinter dem Gerät eingefahren bleiben.
Die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone oder anderen Quellen findet dank aptX-HD mit hoher Qualität statt. Für Apple-Geräte ist AAC vorhanden. Bei DAB+ und UKW ist man auf ausreichende Bitrate bzw. Signalstärke angewiesen.
Auch eine Weckfunktion mit Alarmton, DAB+ oder UKW ist vorgesehen. Der Lieblingssong von Spotify ist dagegen zum Aufwecken nicht möglich, weil dieser ja erst am Smartphone gewählt werden müsste.
So gut die „inneren Werte“ auch sind, ist die Bedienung manchmal etwas holperig, wobei aber viel bereits per Software-Update verbessert wurde. Die Lautstärkeregelung ist sehr fein gegliedert, von 0 bis -60 dB in 0,5-dB-Schritten. Hier muss man sich nicht wie bei Android mit nur 16 Stufen zufriedengeben. Der Nachteil: Will man im Radiobetrieb die Lautstärke reduzieren, beginnt das große Kurbeln. Andererseits ist die Werbung in Minimalstellung (-60 dB) immer noch deutlich hörbar; einen Schritt weiter ist dann komplett Stille, sodass man nicht mitbekommt, wenn die Werbung vorbei ist. Grund für die lahme Lautstärke-Einstellung ist übrigens die dynamische Loudness-Klangverbesserung, die verzögert reagiert und die Umstellung so ausbremst.
Zum Ein- und Ausschalten drückt man den anderen Knopf drei Sekunden; falls sich das Gerät einmal aufgehängt haben sollte, muss man keinen separaten Reset-Knopf suchen, sondern nur hier 20 Sekunden lang drücken. Kurz drücken hat die Funktion des Rücksprungs aus Menüs. Diese Mehrfachbelegung ist kein Problem.
Kniffliger ist die Mehrfachbelegung des großen Dreh-/Druckknopfs. Schon, um das Hauptmenü aufzurufen, muss man diesen drei Sekunden drücken. Dann kann man zwischen Analog-Eingang, Bluetooth, DAB+, UKW und Grundeinstellungen wählen. Dass der Nugo One relativ langsam einschaltet, fällt nicht so auf; wechselt man aber zu DAB+, stört die Wartezeit bis zum Einsetzen des Empfangs.
Umständlich ist die Senderwahl beim Radiobetrieb (DAB+ sowie UKW), die man per Einknopf-Bedienung mit Drehen und (teils 3x) lang oder kurz drücken ansteuert. Hier wären einige Tasten mehr sehr vorteilhaft gewesen – ein schneller Programmwechsel ist so auch unter den gespeicherten Favoriten nicht möglich. Zudem ist auch das Einschalten und der Senderwechsel bei DAB+ langsam, ein ARM7 statt ARM4 wäre hier besser gewesen. Der Empfang selbst ist aber mit einem Automotive-Chipsatz von Silicon Labs statt des gängigen Frontier Silicon Chipsets hervorragend.
Die Uhrzeit kann sich der Nugo One vom Radiosignal holen und so selbsttätig stellen, was allerdings zunächst eingeschaltet werden muss – ab Werk ist es aus.
Ungeschickt ist, dass die 3,5-mm-Klinkenbuchse nur als analoger Eingang und digitaler Ausgang dienen kann. Ein analoger Ausgang für einen Kopfhörer ist nicht vorhanden und ein Bluetooth-Kopfhörer kann ebenso wenig angeschlossen werden, weil Bluetooth nur als Eingang vom Smartphone zum Nugo One vorgesehen ist. Grund ist, dass ein analoger und elektrischer Anschluss am Verstärker oft zu Störungen durch Masseschleifen und Störungen aus Stromnetz oder Netzteil führt und man deshalb optisch-digital (SPDIF) für vorteilhafter ansah. Doch Kopfhörer mit einem solchen Anschluss gibt es nicht.
Der Klang ist bei Nubert eigentlich über jeden Zweifel erhaben. Man baut dort einfach gute Lautsprecher und holt auch hier aus dem recht kompakten Gehäuse saubere Bässe heraus. Stellt man sich den Nugo auf der Gartenliege auf die Brust, ist der Klang dann auch mit guter Stereobasis fantastisch. Praktisch ist dies allerdings nicht, so kann man nicht einmal lesen. Auf dem Schreibtisch in Kopfhöhe, also auf einem Monitor oder einem Buchstapel dahinter, passt auch alles, solange der Stapel nicht umkippt. Steht der Nugo dagegen neben dem Hörer auf der Balkonliege am Boden, so erreichen ihn die Höhen nur noch teilweise und das Ganze wird basslastig und höhenarm. Doch das kann man in der aktuellen Softwareversion nachregeln.
Wo Sonos die Höhen forciert und die Bässe vernachlässigt, ist Nubert hier genau den entgegengesetzten Weg gegangen: Zwei Breitbandlautsprecher mit 6,6 cm Durchmesser plus Passivradiatoren sorgen für guten Klang bis in den Basskeller, doch zusätzliche breiter strahlende Tweeter für die Höhen fehlen. Hier hat sich Nubert zu sehr an die sonst so üblichen Bluetooth-Boxen gehalten, die mit röhrenden Bässen verblüffen wollen. Im Gegensatz zu diesen sind es allerdings neutrale, saubere Bässe. Von Nubert erwartet man keinen Bose- oder Teufel-Klang.
Mit aktuell 265 Euro ist der Nugo One eines der günstigsten Nubert-Produkte und liefert dafür eine beachtliche Leistung, die in dieser Kombination (Mobilbetrieb, Stereowiedergabe, Radioempfang digital und analog) einmalig ist. Für einen Bluetooth-Lautsprecher mit Radiofunktion ist der Preis allerdings schon recht hoch.
Insgesamt ist der Nugo One mit vielen außergewöhnlichen Eigenschaften ausgestattet wie einer Betriebsdauer von bis zu 24 Stunden mit einer Akkuladung, aptX für Bluetooth, einem zumindest im Werk austauschbaren Akku und stolzen 2 × 21 Watt Dauerleistung pro Kanal.
Damit hat Nubert ein einmaliges Produkt kreiert, das im Gegensatz zum Versprechen selbst so mancher Multiroom-Lautsprecher auf kleinem Platz große Anlagen ersetzen kann und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Die Software und manche Konstruktionsdetails können je nach persönlichem Geschmack stören, doch da man Nubert-Produkte ins Haus geschickt bekommt und 30 Tage ausprobieren darf, ist das Risiko eines Fehlkaufs gering.
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