Das Lasten-E-Bike Fiido T2 für die Stadt kommt dank extra-langem Gepäckträger und viel Zubehör wie eine eierlegende Wollmilchsau daher. Im Test gefällt zusätzlich der riesige Akku, der starke Motor und die bequeme Fahrt trotz schwerer Beladung. Wir machen den Test.
Lasten-E-Bikes erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Während sie vor wenigen Jahren noch ein Nischenprodukt für Familien und Gewerbetreibende waren, entdecken immer mehr Menschen ihre Vorteile im Alltag. Lasten-E-Bikes, auch Cargo-E-Bikes genannt, sind Fahrräder mit elektrischer Tretunterstützung und viel Platz für Gepäck oder Mitfahrer. Sie ersetzen im besten Fall ein Auto und sind eine umweltfreundliche Alternative auf der letzten Meile.
Das kompakte Fiido T2 ist so ein Lasten-Pedelec. Es vereint die Eigenschaften eines robusten E-Fatbikes mit denen eines variablen Cargo-Bikes. An seinen langen, 60 cm messenden Gepäckträger passen bis zu 80 kg Zuladung. Fiido bietet dafür viel Zubehör an: Eine große Tasche, Schutzwände, ein Trittbrett für die Füße von Mitfahrern, ein Sicherheitsgestänge für Kinder und sogar die Montage von zwei Kindersitzen ist möglich. Außerdem gibt es einen massiven Fahrradkorb aus Metall.
Der Aufbau des weitgehend vormontierten Fiido T2 gelingt leicht und ist in rund 30 Minuten erledigt. Sogar die Bremsen sind ab Werk perfekt eingestellt. Dann noch Reifen aufpumpen sowie alle Schrauben nachziehen – und los geht’s. Wir empfehlen für die Fahrt einen Helm. Wer diesen smart will, der sollte sich unsere Bestenliste Top 5: Die besten smarten Fahrradhelme mit Blinker, Bluetooth & Musik im Test genauer anschauen.
Optisch sticht das E-Bike durch sein ungewöhnliches Design hervor. Es misst stattliche 186 × 73 × 119 cm – eine ordentliche Länge für ein Rad mit 20-Zoll-Bereifung. Durch die 4 Zoll breiten Reifen und den wuchtigen Rahmen wirkt das Fiido T2 sehr massiv. Das stabile Schutzblech und die Metallpedale unterstreichen diesen Eindruck. Positiv fällt auch das gute Kabelmanagement auf. Praktisch ist der Mittelständer: Er vereinfacht das Be- und Entladen enorm, da das Rad auch bei voller Beladung oder beim Ein- und Aussteigen von Kindern nicht umkippt.
Leider erfüllt das Fiido T2 nicht alle Voraussetzungen für eine legale Nutzung auf deutschen Straßen. Der Motor ist mit 750 Watt zu stark, per Knopfdruck lässt sich die Geschwindigkeit auf über 25 km/h erhöhen und es verfügt über einen Gashebel. Auf privaten Grundstücken, in Wäldern oder auf speziellen Strecken dürfen auch in Deutschland solche E-Bikes gefahren werden.
Der tiefe Einstieg erleichtert das Auf- und Absteigen. Der Lenker ist höhenverstellbar und sorgt so für eine individuelle, ergonomische Sitzposition. Der Sattel lässt sich jedoch nicht sehr hoch einstellen und könnte für Personen über 185 cm zu niedrig sein.
Der vordere Gepäckträger ist fest am Rahmen montiert. Dadurch beeinflusst selbst schwere Beladung das Lenkverhalten nicht negativ. Das helle, höhenverstellbare Frontlicht hängt ebenso wie das Rücklicht am Stromkreislauf des Akkus. Ein nettes Extra: Beim Bremsen leuchtet das Rücklicht auf und signalisiert nachfolgenden Verkehrsteilnehmern, dass man langsamer wird.
Das farbige Display ist zwar recht klein, lässt sich aber auch bei Sonne gut ablesen. Über vier Taster sind alle wichtigen Funktionen erreichbar. Ein USB-Port zum Laden des Smartphones fehlt jedoch. Die ergonomischen Griffe liegen angenehm in der Hand und der Gashebel ist leichtgängig.
Das Fiido T2 bietet eine komfortable Fahrt und eine Gesamtzuladung von beeindruckenden 200 kg. Die Reifen haben viel Grip und schlucken Unebenheiten souverän weg. Die Stärke der Frontfederung lässt sich anpassen – praktisch, wenn das Cargo-Bike voll beladen ist. Der Sattel ist angenehm weich.
Der 750 Watt starke Heckmotor mit 60 Nm Drehmoment schiebt dank des guten Drehmomentsensors an der Kurbel sofort beherzt an. Die Fahrmodi beeinflussen nicht die Endgeschwindigkeit, sondern die Kraft des Motors – ein Pluspunkt gegenüber vielen günstigeren E-Bikes.
Die hydraulischen 4-Kolben-Scheibenbremsen greifen sofort und ohne nachjustieren sehr gut. Bei Nässe quietschen sie allerdings etwas. Insgesamt vermittelt das Fiido T2 ein sicheres Fahrgefühl, auch bei hoher Beladung.
Mit 998 Wh Kapazität ist der Akku des Fiido T2 riesig. Der Hersteller gibt eine maximale Reichweite von 110 km an, was unter Idealbedingungen wie wenig Gepäck, moderates Tempo und ebene Strecken durchaus realistisch ist. Bei höheren Geschwindigkeiten, rund 100 kg Zuladung und häufigem Anfahren und Bremsen im Stadtverkehr kommen wir im Test immer noch auf gute 50 km Reichweite. Zum Laden lässt sich der Akku mithilfe eines Schlüssels entnehmen. Dafür klappt der Sattel nach hinten weg.
Das Fiido T2 kostet 1499 Euro.
Das Fiido T2 ist ein kompaktes Lasten-E-Bike, das durch sein variables Zubehör vielseitig einsetzbar ist. Im Test punktet es mit einem starken Motor, der auch bei voller Zuladung kraftvoll anschiebt. Der riesige Akku sorgt für eine hervorragende Reichweite von bis zu 110 km. Breite Reifen, eine einstellbare Federung und der tiefe Einstieg sorgen für einen hohen Fahrkomfort.
Leider darf das Fiido T2 aufgrund seines starken Motors, des Gasgriffs und der einstellbaren Maximalgeschwindigkeit nicht auf deutschen Straßen fahren. Auch ist es mit 1499 Euro kein Schnäppchen. Durch seine Variabilität, Reichweite und Zuladung kann es in vielen Fällen aber ein Auto ersetzen und ist damit durchaus sein Geld wert. Wer ein kompaktes Lasten-E-Bike mit enormer Vielseitigkeit sucht, findet im Fiido T2 einen tollen Begleiter.
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