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Garmin Dash Cam Mini 3 im Test: Kompakt und günstig mit Full-HD

Garmin Dash Cam Mini 3
VORTEILE
  • sehr kompakt und unauffällig
  • optional mit anderen Garmin-Kameras kombinierbar
  • günstigste aktuelle Dashcam von Garmin
NACHTEILE
  • 1080p bei nur 30 FPS
  • keine Wechselhalterung mit Magnet, nur Klebe-Pad

Die Garmin Dash Cam Mini 3 verspricht eine gute Bildqualität in Full-HD und einen fairen Preis trotz äußerst kompakter Bauform. Ob die kleine Dashcam mit teureren und größeren Modellen mithalten kann, zeigt der Test.

Garmin hat gleich eine ganze Serie an neuen Dashcams auf den Markt geworfen. Neben dem Premium-Modell X310, der Mittelklasse-Kamera X210 und dem Einsteigermodell X110 gibt es mit der Dash Cam Mini 3 auch eine Neuauflage der Pkw-Kamera im Mini-Format.

Der Einsatz von Dashcams ist in Deutschland zwar noch immer umstritten, unter Einhaltung einiger Voraussetzungen ist die Nutzung aber legal und zulässig. Im Falle eines Crashs helfen die gespeicherten Videos dann, den Unfallablauf zu rekonstruieren und so die Schuldfrage zu klären. Damit die Aufnahmen tatsächlich zulässig sind, darf die Kamera etwa nicht permanent aufzeichnen und die Videos dauerhaft speichern. Viele Dashcams, auch die von Garmin, nutzen deshalb eine Loop-Funktion für die Speicherung. Diese überschreibt ältere Aufnahmen automatisch mit aktuellen Videos, was eine langfristige Speicherung der Daten unterbindet. Damit relevante Aufnahmen nicht überschrieben werden, registriert die Kamera extreme Verzögerungen und sichert die Aufnahme dann in einem geschützten Ordner.

Die besonders kompakte Kamera Dash Cam Mini 3 filmt nicht nur das Geschehen vor dem Fahrzeug, sie hat Sprachsteuerung an Bord und kann auch etwa als Zweitkamera für die Heckscheibe genutzt werden. Ob sich das Investment von 165 Euro lohnt, verraten wir im Test.

Design

Garmin setzt bei seiner neuen X-Serie auf ein insgesamt vergleichbares Design – lediglich die Dash Cam Mini 3 fällt aus dem Rahmen. Mit Abmessungen von 52 × 32 × 20 mm und einem Gewicht von nur 30 Gramm ist sie deutlich kompakter als X110, X210 und X310.

Auf der Vorderseite befinden sich die Linse und der schwenkbar gelagerte Befestigungsarm. An dessen Ende sitzt ein Klebe-Pad, welches von innen an der Windschutzscheibe geklebt wird. Damit die Kamera auch zuverlässig hält, muss die Klebestelle sauber und fettfrei sein. Außerdem sollte man bei moderaten Außentemperaturen arbeiten. So befestigt hält die kleine und leichte Kamera absolut zuverlässig – auch bei Erschütterungen und Temperaturwechseln. Bei der Befestigung per Saugnapf wäre der Halt erfahrungsgemäß weniger zuverlässig. Der Nachteil der Klebestreifen: Das rückstandsfreie Entfernen ist aufwendig. Die Kameralinse ist ab Werk mit einem Pol-Filter ausgestattet.

Ansonsten gibt es den USB-C-Port zur Stromversorgung und einen Einschub für die Speicherkarte. Eine geeignete microSD-Karte gehört allerdings nicht zum Lieferumfang. Für den Einsatz in der Dashcam empfiehlt sich generell eine microSD-Karte mit hoher Lese- und Schreibgeschwindigkeit. Die Geschwindigkeitsklasse sollte mindestens den Faktor 10 betragen. Nach dem Einlegen der Speicherkarte wird diese von der Kamera formatiert. Sind auf der Karte noch andere Daten, sollte man diese entsprechend im Vorfeld sichern.

Auf ein rückseitiges Farbdisplay mit Live-Bild und Tastern zur Bedienung muss man hier zwar verzichten – in der Praxis stört das allerdings weniger als im Vorfeld gedacht. Die Einstellungen erfolgen in der App und auch Sprachbefehle sind möglich. Die Verarbeitung und Haptik hinterlassen einen positiven und hochwertigen Eindruck.

Ausstattung

Die Dash Cam Mini 3 kommt zusammen mit einer ausführlichen Anleitung, einem rund vier Meter langem USB-A-auf-USB-C-Kabel zur Stromversorgung und einem USB-Netzteil für den Zigarettenanzünder. Eine Speicherkarte ist wie bereits erwähnt nicht im Lieferumfang enthalten.

Die großzügige Länge des flexiblen Ladekabels ermöglicht eine einigermaßen versteckte und aufgeräumte Verlegung zwischen Kamera und 12-Volt-Steckdose. Wichtig bei der Montage: Kamera und Kabel dürfen das Sichtfeld nicht beeinträchtigen und das Kabel darf sich keinesfalls in Pedalen oder Lenkrad verheddern können.

Der integrierte Beschleunigungssensor (G-Sensor) erkennt, wann das Fahrzeug anfährt, und beginnt dann zu filmen. Der Sensor registriert auch starke und plötzliche Verzögerungen, wie beim scharfen Bremsen oder bei einem Unfall. Wenn das passiert, landet das Video automatisch in einem geschützten Ordner auf der Speicherkarte. So wird es nicht von der für die Zulässigkeit benötigten Loop-Funktion überschrieben.

Garmin erlaubt hier zwei Einstellungsmöglichkeiten: Die Kamera erstellt entweder fortlaufend Clips mit einer Länge von 30 Sekunden, bis die microSD-Karte voll ist und überschreibt dann jeweils die älteste Aufnahme oder zeichnet immer nur ein Video von 30 Sekunden auf, welches dann permanent überschrieben wird. Clips, bei denen der G-Sensor eine Gefahrensituation festgestellt hat, werden generell nicht überschrieben. Wir empfehlen aus Gründen des Datenschutzes, eine einzelne Aufnahme fortlaufend zu überschreiben. Zusätzlich empfehlen wir, die vom Sensor gespeicherten Aufnahmen regelmäßig zu löschen, wenn sie nicht benötigt werden.

Bedienung

Im Test funktioniert die Bedienung per App und später auch per Sprachbefehl problemlos. Anfangs erscheint uns der Umweg übers Smartphone zwar unnötig kompliziert, letztlich muss man die Kamera aber nur einmal einrichten und die Konfigurationen vornehmen. Dann schaltet sich die Kamera ein, sobald sie mit Strom versorgt wird, und startet die Aufnahme. Sollte man eine lustige, kritische oder sonstige interessante Situationen abspeichern wollen, funktioniert das bequem per Zuruf. Hier reicht der Ausspruch „okay, Garmin“ und die Sprachsteuerung ist aktiv. Wählbar sind dann etwa die Optionen „Video speichern“ und „Bild aufnehmen“.

Sonderfunktionen

Auf Fahrerassistenzsysteme wie Abstandswarner und Spurhalteassistent muss man bei der Dash Cam Mini 3 verzichten, was wir aber gut verschmerzen können. Ohne internen GPS-Empfänger gibt es auch keinen Annäherungsalarm an personalisierte POIs (Point of interest), was wir ebenfalls nicht als störend empfinden.

Die Livebild-Funktion und der Dienst Park-Guard, bei dem die Kamera auch im Parkzustand Erschütterungen erkennt und aufzeichnet, stehen mit dem zahlungspflichtigen Abo aber zur Verfügung. Wer mehrere Kameras von Garmin nutzt, kann diese dann auch per App synchronisieren und die Aufnahmen kombinieren, um das Sichtfeld der Aufzeichnung zu erweitern. Sinnvoll wäre etwa eine zweite Kamera, welche den Verkehr hinter dem Fahrzeug aufzeichnet.

Bildqualität

Die kleine Dashcam zeichnet Videos mit einer maximalen Auflösung von 1920 × 1080 Pixel bei 30 FPS (Bildern pro Sekunde) auf – wie auch die teurere Dash Cam X110. Das Sichtfeld (FOV) ist mit 140 Grad ebenfalls identisch. Die Videos werden ausreichend weitwinklig und wirken trotzdem nur minimal verzerrt. Die Kontraste sind ausgeprägt und die Farben wirken erfreulich natürlich. Ganz zufrieden sind wir mit den Ergebnissen aber nicht. Das Bildrauschen bei Nachtaufnahmen ist ein klassisches Problem, da es hier nicht besonders ausgeprägt ist, wollen wir uns aber nicht weiter darüber beklagen.

Bei der vergleichsweise niedrigen Auflösung von 1080p hätten wir uns wenigstens eine höhere Bildwiederholrate gewünscht. Bei 60 FPS würden selbst schnelle Bewegungen noch scharf dargestellt – bei den hier nur möglichen 30 FPS sind die Details in den Standbildern leider unnötig ausgewaschen und unscharf.

Preis

Die Garmin Dash Cam Mini 3 ist im Handel für rund 165 Euro erhältlich und damit 50 Euro günstiger als die von der Bildqualität vergleichbare Dash Cam X110 von Garmin. Die ist zwar größer, sie hat aber ein Display und zusätzliche Assistenzsysteme an Bord.

Im Hinblick auf Zuverlässigkeit und Verarbeitung ist der Preis zwar gerechtfertigt, die Verbesserungen im Vergleich zur Dash Cam Mini 2 sind aber nur gering und so empfehlen wir einen Blick auf den Vorgänger, welcher bereits ab unter 120 Euro erhältlich ist.

Fazit

Die Garmin Dash Cam Mini 3 verzichtet auf unnötige Assistenzsysteme und ein Display, was sie kompakt und trotzdem günstig macht. Statt sehr hoher Auflösung gibt es hier hohe Zuverlässigkeit und eine extra kompakte Bauform. Die Bildqualität der unauffälligen Dashcam ist gut, hat aber noch Luft nach oben. Full-HD erscheint uns zwar ausreichend, mit nur 30 Bildern je Sekunde bleiben hier allerdings die Details auf der Stecke.

Wer in erster Linie eine unauffällige und gute Kamera ohne viel Schnickschnack sucht, ist mit der Dash Cam Mini 3 sehr gut beraten. Wer ein Display, Assistenzsysteme und integriertes GPS möchte, muss mehr investieren.