Thomas Joos ist Autor von mehr als 100 Fachbüchern und tausenden Texten. Er ist erfolgreicher Autor zahlreicher IT-Bücher für Microsoft Press, Addison Wesley, Markt und Technik, Data Becker, Springer-Vieweg und außerdem freiberuflicher Journalist für die Deutsche Presseagentur (dpa) sowie zahlreiche Zeitschriften und Portale. Thomas ist zudem Online-Trainer bei LinkedIn Learning. Mehr Informationen finden sich auf seinem Blog unter thomas-joos.com
Der Geekom Mini IT 12 kann dank starkem i7-Prozessor und USB 4 bis zu vier Monitore ansteuern. Aktuell gibt es ihn mit Rabatt ab 419 Euro. In diesem Test stellen wir den Mini-PC auf den Prüfstand.
Der Geekom Mini IT12 bietet eine solide Leistung. Das Gerät kommt mit 16 GByte Arbeitsspeicher (RAM), 512 GByte SSD-Speicher und einer Intel Core-CPU der zwölften Generation, entweder als Core i5 oder i7. Mit zehn CPU-Kernen und 16 Threads bietet der Intel Core i7 einiges an Leistungsreserven, sodass sich der Mini-PC mitunter sogar für Bild- oder Videobearbeitung eignet.
Aktuell kostet er in der Core-i5-Variante direkt bei Geekom nur 474 Euro (Code GKFH5). In diesem Test zeigen wir, wie sich der Mini IT12 schlägt und wofür er sich eignet (Testzeitpunkt: 17. Januar 2024).
Der Geekom Mini IT12 ist in mehreren Varianten erhältlich. In unserer Testausstattung mit dem Intel Core i7-12650H-Prozessor, 32 GByte RAM (Dual Channel DDR4 SO-DIMM mit 3200 MHz) und einer 1 TByte großen NVMe-SSD kostet der PC rund 569 Euro. Mit zehn CPU-Kernen sind an dieser Stelle gute Leistungsreserven verbaut. Der Prozessor taktet mit bis zu 4,7 GHz, auch das ist ein hohes Niveau für einen Mini-PC.
Schade ist, dass Geekom auch in diesem PC keinen DDR5-RAM verbaut, was man für den schon höheren Preis hätte erwarten kann. Der Vorteil wäre, dass die Leistung des Systems abermals ein Stück profitieren würde. Für die meisten Einsatzgebiete reicht der verbaute DDR4-RAM aber problemlos aus. Der Arbeitsspeicher lässt sich auf bis zu 64 GByte ausbauen, sodass der Mini-PC richtig zukunftsfähig ist. Speichern lassen sich die Daten auf einer 1 TByte großen NVMe-SSD.
Wenn dieser Speicherplatz noch immer nicht ausreicht, lässt sich der Mini-PC mit einer weiteren SSD aufrüsten, auf insgesamt bis zu 2 TByte Speicherplatz. Sinnvoll ist das zum Beispiel auch, wenn Anwender Daten von einem anderen PC übernehmen wollen. Verfügt dieser über eine ähnliche Festplatte, lässt sich diese einfach in das Gerät montieren. Für solche Szenarien ist es außerdem noch möglich, eine weitere SATA-SSD im 2,5-Zoll-Format einzubauen, entweder um den Speicherplatz noch einmal zu vergrößern oder um Daten zu übernehmen. Insgesamt kann der Mini-PC dadurch auf bis zu 5 TByte Speicherplatz ausgebaut werden.
Der Onboard-Grafikchip ist auf der Hauptplatine fest integriert, so wie bei den anderen Geekom Mini-PCs aus. Zum Einsatz kommt auch hier ein Intel Iris Xe. Die Leistung der iGPU ist nicht gerade atemberaubend, reicht aber für Homeoffice, Websurfing, Bild- und Videobearbeitung auf normalem Niveau aus.
Bei den Anschlüssen zeigt sich Geekom wie immer großzügig. Insgesamt lassen sich an dem Mini-PC vier Monitore anschließen, davon sogar zwei mit einer Auflösung von bis zu 8K (USB 4) und noch einmal zwei Monitore mit einer Auflösung von 4K an den HDMI 2.0-Anschlüssen. An der Seite ist überdies noch eine Schnittstelle für ein Kensington-Schloss zu finden sowie ein SD-Karten-Slot. Dadurch, dass nur ein LAN-Anschluss verfügbar ist, fällt der Mini-PC als Firewall-Appliance für Pfsense oder OPNsense aus – in kleineren Netzwerken mit solchen Kleincomputern sinnvoll umsetzbar.
Bei den drahtlosen Schnittstellen gibt es Positives zu vermelden, denn Geekom setzt mit Wi-Fi 6E (mit Unterstützung für 6 GHz-Band) sowie Bluetooth 5.2 auf halbwegs aktuelle Standards – gut so.
Windows 11 Pro ist vorinstalliert und alle Treiber sind bereits auf dem System vorinstalliert. Die Einrichtung kann daher mit einem lokalen Benutzerkonto erfolgen oder mit einem Microsoft-Konto. Wie inzwischen bei neuen Windows-Geräten üblich, liegt kein Datenträger mit Installationsdateien oder Treibern bei.
Auch klebt kein Sticker mit dem Produktschlüssel für Windows auf dem Gehäuse. Im Falle der Fälle kann man die Installationsdateien für Windows 11 aber ganz einfach bei Microsoft beziehen. Den Produkt-Key muss man nicht zwingend sichern, da dieser im Bios hinterlegt wird. Bei einer Neuinstallation von Windows liest das System ihn normalerweise automatisch aus. Möchte man den Key dennoch abrufen, helfen dabei Tools wie der Magical Jelly Bean Keyfinder.
Was die Leistung angeht, zeigt sich der Mini IT12 erwartungsgemäß sehr ordentlich. In der maximalen Ausstattung mit i7 und 32 GByte RAM kommt das System bei PC Mark 10 auf einen Wert von 5245 Punkten. Das ist für einen Mini-PC beachtlich, wenn auch kein absoluter Highscore. So haben Modelle mit AMD-Prozessoren in der Vergangenheit ein gutes Stück besser abgeschnitten. Diese können ihren Vorsprung in Teilen ihrer integrierten Grafikeinheit verdanken, die mehr Leistung als das hier verbaute Intel-Pendant haben.
Die Grafikeinheit nämlich ist auch der Grund, warum wir dieses System zweigeteilt sehen. Die Prozessorleistung eröffnet freilich viele Einsatzszenarien, die höhere Leistung verlangen. Limitiert durch die Grafikleistung, raten wir von allzu anspruchsvollen Videoschnittarbeiten und dem Zocken von AAA-Games allerdings ab. Um das zu ermöglichen, wäre auch der Einsatz von DDR5-RAM hilfreich gewesen, der die Verarbeitungszeit erkennbar reduziert. Was die Grafik angeht, hätte der Mini-PC insofern profitiert, als integrierte Grafikeinheiten auf den Arbeitsspeicher zurückgreifen müssen, statt einen eigenständigen Grafikspeicher zu verwenden.
Für Anwendungen in Homeoffice und Büro allerdings ist der Geschwindigkeitsunterschied zwischen DDR4 und DDR5 eher zweitrangig. Dort macht der Mini-PC angesichts des Benchmark-Ergebnisses und unseren Eindrücken auch noch in einigen Jahren viel Spaß und ist bestens gewappnet für neue Windows-Versionen mit höheren Leistungsanforderungen.
Zunächst ist es beim Geekom Mini IT12 wichtig zu wissen, dass der Mini-PC einen mitunter etwas lauten und nervigen Lüfter hat. Bei Geekom-Systemen ist das in unserer Erfahrung aus bald 20 Einzeltests keine Überraschung, die Mini-PCs des Herstellers haben generell ein Thema mit der Lautstärke.
Ein potenter Core i7 muss entsprechend durch Lüfter gekühlt werden, doch bei Geekom haben wir den Eindruck, dass der Lüfter nur Vollgas oder Stillstand kennt. Eine Lüftersteuerung gibt es nicht. Das machen selbst Geräte von günstigen Herstellern um 180 Euro besser. Der Mini IT12 ist hier keine Ausnahme und damit für ruhige Umgebungen weniger geeignet. Wer dem Dauerschnaufen der Lüfter entkommen will, sollte sich also mit ANC-Kopfhörern wappnen.
Der Geekom Mini IT12 weist wie viele Mini-PCs ein quadratisches Design mit verschiedenen Lüftungsöffnungen zur Wärmeabfuhr auf. Das Metallgehäuse ist dabei in Metallic Blau gehalten, was einen deutlich edleren Eindruck vermittelt, als die schwarzen und eintönigen Artgenossen aus Kunststoff. Wie bei vielen Mini-PCs, ist es auch hier möglich den PC mit der mitgelieferten Vesa-Halterung hinter dem Monitor zu befestigen. Das reduziert auch etwas die Lärmbelästigung durch den Lüfter.
Durch seine geringen Abmessungen ist der Mini-PC aber auch auf dem Schreibtisch ein Hingucker. Die Abmessungen des Gerätes betragen 117 × 112 × 50 mm, das Gewicht liegt bei nicht mehr ganz so schlanken 650 g. Damit gehört er zu den schwereren Mini-PCs, ist aber im Verhältnis zu Laptops immer noch besser in einer Tasche oder einem Rucksack zu tragen. Der Mini-PCs ist sehr kompakt und der Metallrahmen ist stabil.
Der Geekom Mini IT12 kostet in der i5-Variante aktuell direkt beim Hersteller 474 Euro (Code GKFH5). Das Modell mit i7-CPU und der maximalen Speicherausstattung (32 GByte RAM und 1 TByte SSD) ist bei Geekom für 617 Euro (Code GKFH5) verfügbar.
Bei Amazon ist nur noch die Variante mit i9 verfügbar, aber extrem überteuert.
Der Geekom Mini IT12 bietet eine grundsätzlich gute Leistung, abgesehen von der etwas dürftigen Grafikeinheit. Neben der ohnehin begrenzten Leistung solcher Chips sind gerade Intels Modelle traditionell schwächer aufgestellt.
Dennoch ist der Mini-PC ein gutes Gerät mit mehr als ausreichend Leistung in Homeoffice und Büro. Vor allem für Büroanwendungen, bei denen etwas gesteigerte Leistung notwendig ist, ist er eine auch langfristig gute Wahl. Durch die Erweiterbarkeit auf bis zu 64 GByte Arbeitsspeicher ist die Geschwindigkeit für viele Einsatzgebiete mehr als ausreichend. Der SSD-Speicher lässt sich bei Mehrbedarf auf insgesamt 5 TByte erweitern. Das blau schimmernde Gehäuse kann sich Lob für eine ansprechende Optik und hochwertige Verarbeitung auf die Fahne schreiben.
Setzt man die Leistung in Verhältnis zu Verarbeitung, Leistung, Anschlussvielfalt und Preis, erhält man hier ein hochattraktives Gesamtpaket, das richtig Spaß macht. Lediglich die für Geekom typische hohe Lautstärke der Lüfter ist hier der Showstopper. In ruhigen Zimmern hört man den Lüfter fast dauerhaft und es ist nicht möglich, diesen zu steuern. Für besonders leise Umgebungen oder Personen mit empfindlichem Gehör empfehlen wir daher andere Geräte oder den Einsatz von Kopfhörern mit ANC. Wer mehr Grafikleistung benötigt, sollte zu AMD gehen oder einen Mini-PC mit Intel-Chips der 13. Generation bevorzugen.
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