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Heizkörperthermostat Homematic IP Flex mit E-Paper-Display im Test

Homematic IP Flex: Stand-alone-Betrieb und drei Jahre Batterielaufzeit
VORTEILE
  • Automatischer hydraulischer Abgleich
  • Konfiguration direkt am Gerät möglich (ohne Hub oder Access Point)
  • E-Paper-Display mit Anzeige von Betriebsparametern
NACHTEILE
  • App-Steuerung benötigt Access Point oder Hub
  • Stromversorgung über Batterien, kein Akku

Das smarte Heizkörperthermostat Homematic IP Flex ist günstiger als das Premium-Modell Evo, bietet aber ebenfalls einen automatischen hydraulischen Abgleich. Dank E-Paper-Display soll die Batterielaufzeit bis zu drei Jahre betragen.

Mit dem Homematic IP Flex liefert der deutsche Hersteller eQ-3 ein neues smartes Heizkörperthermostat, das wie das Premium-Modell einen automatischen hydraulischen Abgleich bietet. Damit sind die Homematic-IP-Modelle förderfähig.

Was das neue Homematic IP Flex sonst noch zu bieten hat, und wo die Unterschiede zum Premium-Modell Evo liegen, zeigt unser Test.

Lieferumfang, Design und Bedienung

Während das Evo mit einem runden Gehäuse kommt, ist das Flex eher eckig mit abgerundeten Kanten. Die Abmessungen von 53 × 52 × 94 mm entsprechen in etwa dem des Evo. Mit 180 Gramm ist es 10 Gramm leichter als das Evo.

Das Heizkörperthermostat Homematic IP Flex bietet im Unterschied zum Evo statt einer LED-Anzeige ein E-Paper-Display. Damit soll es bis zu drei Jahre halten, bevor die zwei AA-Batterien getauscht werden müssen. Beim Evo liegt die Batterielaufzeit hingegen nur bei zwei Jahren. Außerdem können Anwender dank des Displays das Flex auch direkt am Gerät konfigurieren. Mit der App gelingt das natürlich einfacher. Doch als Notfall-Option ist diese Möglichkeit begrüßenswert, zumal man auch ohne Access Point einen Fenster-Sensor mit dem Gerät koppeln kann. Wenn das Thermostat allerdings mit einem Access Point gekoppelt ist, funktioniert die manuelle Konfiguration nicht. Dann können Anwender lediglich die Temperatur am Gerät über die Plus- und Minus-Taste an der Gehäuseoberseite einstellen, und über die Systemtaste an der Gehäusevorderseite zwischen manuellem und Automatik-Betrieb wählen sowie den Boost-Modus aktivieren. Mehr zur Konfiguration verrät das ausführliche Handbuch (PDF).

Wird ein Access Point oder ein Hub benötigt?

Wer das Heizkörperthermostat über die Homematic-IP-App bedienen möchte, benötigt entweder einen Access Point oder einen Smart-Home-Hub (CCU oder HCU). Damit ist auch eine Bedienung aus der Ferne möglich. Während CCU und HCU eine lokale Ansteuerung des Thermostats erlauben, basiert der Access Point auf der Cloud des Herstellers.

Inbetriebnahme

Für den Test haben wir das Homematic IP Flex in Verbindung mit einem HMip Access Point in Betrieb genommen. Das ist nach wenigen Minuten erledigt (siehe auch Bildergalerie). Mehr Details zur Inbetriebnahme bietet außerdem der Testbericht zum Evo.

Steuerung mit der App

Auf der App-Startseite erscheint das Thermostat mit der eingestellten Solltemperatur. Nach einem Update zeigt die Homematic IP-App nun auch die Ist-Temperatur an. Tippt man in der App auf das Thermostat, kann man nicht nur die Temperatur manuell einstellen, sondern auch den Boost-Modus aktivieren. Unten im Bildschirm erreichen wir über die Schaltfläche GERÄTE und Auswahl von HMIP-eTRV-F Flex weitere Geräteeinstellungen. Unter Zuordnung kann man den Raum definieren.

Die Aktivierung der Bediensperre verhindert die manuelle Steuerung am Thermostat. Wer Kinder im Haushalt hat, wird sich über dieses Feature freuen. Zudem können noch Displayausrichtung sowie Display-Modus konfiguriert werden. Unter letzterer Einstellung stehen zwei Modi parat. Wählt man Reduzierter Modus aus, erscheint im Display nur die aktuell aktive Zieltemperatur, während die Einstellung Funktioneller Modus, Batterie- und Funkstatus, das aktive Heizprofil sowie den Heizstatus anzeigt. Mit der Option Displayfarben invertieren können Anwender den Hintergrund der Anzeige auf Hell (Light) oder Dunkel (Dark) einstellen.

Last but not least bietet das Thermostat auch einen Temperatur-Offset, mit der man die vom Gerät gemessene Temperatur mit bis zu +- 3,5 Grad in 0,5-Grad-Schritten anpassen kann. Das ist etwa dann sinnvoll, wenn die direkt am Heizkörperthermostat gemessene Temperatur nicht mit der von einem vorhandenen Raumthermostat unterscheidet. Das kann durch Abstrahleffekte oder aufgrund der Montage hinter einem Vorhang passieren.

Weitere Konfigurationsmöglichkeiten bietet die App unter dem Drei-Punkte-Symbol rechts unten. Im Abschnitt Raumklima können Anwender Heizprofile definieren und Ziel-Temperaturen nach Wochentag und Uhrzeit definieren. Pro Tag sind bis zu 13 Temperaturänderungen möglich. Zudem können Anwender noch zwei weitere Alternativprofile anlegen.

Unter Raumklimakonfiguration stehen noch weitere Anpassungsmöglichkeiten parat. Hier können Anwender etwa einen energiesparenden Eco-Betrieb festlegen. Interessant ist auch die Optimum-Start-/Stopp-Funktion, die automatisch die Vorlaufzeit für eine gewünschte Temperatur zum eingestellten Zeitpunkt berechnet. Die Funktion Heizungsausfallwarnung verschickt eine Push-Nachricht, sofern die gewünschte Temperatur innerhalb von 24 Stunden nicht erreicht wird.

Wie funktioniert die Fenster-Offen-Erkennung?

Unter Raumkonfiguration können Anwender die grundsätzlichen Heizparameter wie minimale und maximale Temperatur sowie die Fenster-auf-Temperatur definieren und die Boost-Dauer festlegen. Bei der Fenster-auf-Temperatur legt man fest, wie stark die Temperatur am Thermostat gedrosselt wird, wenn das Fenster, etwa fürs Lüften, geöffnet wird. Die Information erhält das Thermostat beispielsweise über einen entsprechenden Homematic-IP-Sensor.

Da die standardmäßige Fenster-Offen-Erkennung auf einem Temperaturabfall basiert, sollte man stattdessen lieber einen Fenster-Sensor verwenden. Denn in unserer gut gedämmten Wohnung dauert es sehr lange, bis ein gekipptes Fenster für einen Temperaturabfall sorgt und damit einen Heizstopp auslöst. Die Problematik trifft allerdings auf sämtliche Heizkörperthermostate zu, sodass man am besten einen Fenster-Sensor verwendet, der, sobald das Fenster geöffnet wird, für einen Heizstopp sorgt. Entsprechende Modelle hat e-Q3 im Angebot.

Wie gut ist die Smart-Home-Anbindung?

Das Heizkörperthermostat Homematic IP Pure können Anwender auch über Amazon Alexa und Google Assistant per Sprache steuern. Außerdem steht eine Integration für Home Assistant zur Verfügung, sodass man das Homematic-IP-Thermostat in Verbindung mit Sensoren, die von Homematic IP nicht unterstützt werden, für Automatisierungen nutzen kann.

Preis

Mit einem aktuellen Preis von rund 67 Euro bewegt sich das Heizkörperthermostat Homematic IP Flex im mittleren Preisbereich. Für die Steuerung per App muss man allerdings noch Kosten für einen Access Point oder für einen Hub einkalkulieren. Während Access Points in Verbindung mit der Homematic IP-Cloud funktionieren, ist mit einem Hub auch eine lokale Ansteuerung möglich. Einen Access Point gibt es ab etwa 30 Euro, während ein Hub in Form des CCU etwa 160 Euro kostet. Für die neuste Homematic-IP-Zentrale Home Control Unit (HCU) verlangt der Hersteller sogar 269 Euro. Wer darüber hinaus noch einen Fenster-Offen-Sensor für eine effiziente Heizungssteuerung benötigt, zahlt dafür weitere 30 Euro.

Fazit

Mit dem Homematic IP Flex bietet der deutsche Hersteller eQ-3 ein leistungsfähiges Heizkörperthermostat, das im Test hinsichtlich Bedienung, Funktionen und Heizleistung keine Schwächen offenbart. Mit einer dreijährigen Batterielaufzeit arbeitet es sogar energieeffizienter als das Premium-Modell Evo. Wie letzteres unterstützt auch das rund 67 Euro teure Heizkörperthermostat Homematic IP Flex einen automatischen Abgleich, der nicht nur für eine optimale Heizungssteuerung sorgt, sondern es auch förderfähig macht.

Wer auf letzteres verzichten kann und bereits ein Smart-Home-System wie Home Assistant oder Apple Home verwendet, ist mit Alternativen wie dem Heizkörperthermostat Tado X dank Matter-Support und direkter Anbindung an eine Smart-Home-Zentrale besser bedient.