Der Ninebot Segway F2 punktet mit starkem Motor, guten Bremsen, einer beeindruckenden Verarbeitung und hellem Blinker. Dabei ist er mit unter 500 Euro noch richtig günstig. Wir machen den Test.
Ninebot Segway ist die beliebteste E-Scooter-Marke Deutschlands – und die beste. In unseren Tests beweisen die Modelle immer wieder, dass sie bezüglich Verarbeitung, Fahrgefühl, Software und Preis-Leistung die Konkurrenz hinter sich lassen. Das spiegelt sich auch in unserer Bestenliste: Die 10 besten E-Scooter wider, für die wir etwa 60 E-Scooter getestet haben.
In diesem Testbericht muss der Ninebot Segway F2 zeigen, was er kann. Wie der Name bereits richtig vermuten lässt, verbindet ihn mit dem F2 Pro eine enge Verwandtschaft. Wir zeigen, für wen sich der F2 lohnt und wer besser zum F2 Pro, G2D oder G30D II greift.
Der Ninebot Segway F2 gehört zu den E-Scootern, die innerhalb kürzester Zeit aufgebaut sind. Wir benötigen dafür weniger als fünf Minuten. Bevor wir den E-Scooter jedoch Probefahren können, müssen wir ihn registrieren. Wer sich dem verweigert, darf nicht schneller als 15 km/h fahren. Für die Registrierung laden wir die entsprechende App runter und verbinden den Elektroroller über Bluetooth. Nach einem Software-Update kann es losgehen.
Die Verarbeitung hinterlässt einen hochwertigen Eindruck. Hier wackelt nichts und alles wirkt wie aus einem Guss. Das Trittbrett ist gummiert und groß, der Abstand zum Boden hoch genug, dass auch Bordsteine kein Problem darstellen. Er erlaubt eine maximale Zuladung von 120 kg. Auch das Kabelmanagement gefällt. Der Ninebot Segway F2 ist überwiegend schwarz, unterbrochen nur von Reflektoren, Aufklebern und einem Logo in der Farbe Orange.
Der Sicherungshebel für den Klappmechanismus kann nach etwas Übung mit einer Hand umgelegt werden. Zusammengeklappt rastet eine Öse sicher am Haken des hinteren Schutzbleches ein. So kann der Ninebot Segway F2 problemlos an der Lenkstange hochgehoben werden. Allerdings geht das Tragen schnell an die Substanz, denn der Ninebot Segway F2 wiegt stolze 17,5 kg.
Mittig am Lenker sitzt ein Display, darunter der einzige Knopf. Das Display zeigt unter anderem die Geschwindigkeit, die Restkapazität des Akkus in fünf Balken und die gewählte Unterstützungsstufe an. Leider ist es nicht besonders hell und spiegelt in heller Umgebung sowie direkter Sonneneinstrahlung stark.
An den Enden der angenehm großen und gummierten Griffe sitzt der sehr helle Blinker, den der Fahrer mit dem linken Daumen aktiviert, ohne die Hand vom Lenker nehmen zu müssen. Auf Wunsch gibt es dazu für den Fahrer ein akustisches Signal, welches ihn daran erinnern soll, den Blinker wieder auszuschalten. Von selbst macht er dies nicht. Auf der rechten Seite des Lenkers sitzt der angenehme und gut dosierbare Daumengriff für die Motorsteuerung.
Die App zeigt die insgesamt gefahrenen Kilometer, die Restkapazität des Akkus in Prozent und die Restreichweite. Außerdem ist es über das GPS des Smartphones möglich, den Streckenverlauf grafisch auf einer Karte darzustellen. Zudem erlaubt die App, die Stärke der Energierückgewinnung zu definieren, ein Ladelimit zu bestimmen oder eine Verriegelungsfunktion zu aktivieren. Der vierstellige Code zum Entsperren kann über Blinkertasten und Bremshebel eingegeben werden.
Versucht jemand, ohne Eingabe des richtigen Codes den elektrischen Roller wegzuschieben, aktivieren sich der Blinker sowie die Motorbremse und der F2 fängt an, leise zu piepsen. Legt ein Dieb die Hand auf das Display, ist bei urbanen Umgebungsgeräuschen das Piepen kaum noch zu hören. Ohnehin hält sich der tatsächliche Diebstahlschutz in Grenzen. Denn zusammenklappen und wegtragen geht auch mit aktivierter Verriegelung. Wir empfehlen deswegen den F2 mit einem Schloss zu sichern. Mehr dazu in unserem Ratgeber Diebstahlschutz für Fahrrad, E-Bike & E-Scooter: Alarm, GPS-Tracker & Schlösser.
Der Motor am Hinterrad hat eine Nennleistung von 400 W und eine maximale Leistung von 800 Watt. Damit ist er etwas schwächer als der Motor im Ninebot Segway F2 Pro (Testbericht). In der Praxis merkt man das kaum. So beschleunigt uns der F2 schneller unseren Testhügel hinauf als die meisten anderen E-Scooter. Das Display zeigt als Maximalgeschwindigkeit 22 km/h an. Per GPS nachgemessen pendelt die reale Geschwindigkeit zwischen 20 km/h und 21 km/h.
Gebremst wird ausschließlich über den Bremshebel auf der linken Seite des Lenkers. Dieser aktiviert gleichzeitig die elektrische Motorbremse und die mechanische Scheibenbremse am Vorderrad. Bei einer Vollbremsung kommt der E-Scooter flott zum Stehen. Aber auch sanftes, dosiertes Abbremsen ist möglich.
Insgesamt ist das Fahrgefühl hervorragend. Der Ninebot Segway F2 ist extrem wendig und agil. Die schlauchlosen 10-Zoll-Reifen eignen sich optimal für urbanes Umfeld. Auf Feldwegen oder Pflastersteinen vermissen wir jedoch eine Federung.
Der Akku hat eine Kapazität von 367 Wh. Damit soll der F2 laut Ninebot Segway bis zu 40 km weit kommen. Dieser Wert wurde unter Idealbedingungen gemessen. Bei einem Fahrergewicht von gut 80 kg, viel Stopp-&-Go, kühler Umgebung und viel Asphalt sind bis zu 25 bis 30 km realistisch. Nach einer Ladezeit von etwa fünf Stunden ist er wieder voll.
Der Ninebot Segway F2 ist ein richtig guter E-Scooter. Er hat einen starken Motor, gute Bremsen, angenehme, schlauchlose 10-Zoll-Reifen, helle Blinker und ein Fahrgefühl, von dem E-Scooter anderer Marken nur träumen können. Der Nutzen des über die App aktivierbaren Diebstahlschutzes hält sich in Grenzen und das Display spiegelt in hellen Umgebungen zu stark. Vermisst haben wir auf Feldwegen eine Federung.
Wer eine Frontfederung will, kann zum Beispiel zum in weiten Teilen baugleichen Ninebot Segway F2 Pro (Testbericht) greifen. Noch einmal deutlich besser, aber auch teurer, ist der Ninebot Segway Max G2D (Testbericht).
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