Bereits seit seiner Jugend interessiert sich David für Technik und begann schon früh damit, allerlei Elektrogeräte zu reparieren. Da überrascht es nicht, dass er seit 2021 Elektrotechnik studiert und sich vor allem mit Computern und 3D-Druckern beschäftigt. Seit 2024 schreibt er als Freelancer für heise bestenlisten by TechStage, vor allem über Mini-PCs oder Smartphones. Wenn er nicht gerade am nächsten Projekt arbeitet, begeistert er sich fürs Radfahren und Krafttraining.
Glänzt bei Office und kann auch Gaming: Für 330 Euro bietet der Nipogi CK10 einiges. Wie gut er sich in puncto Preis-Leistung behaupten kann, zeigt unser Test.
Mit dem CK10 setzt die Mini-PC-Union, zu der Nipogi gehört, wieder auf Intel. Mit einem Core i5, 16 GB Arbeitsspeicher (RAM) und 512 GB M.2-SSD gibt es das übliche Paket. Neben USB-C bietet der Mini-PC außerdem noch einen VGA-Anschluss – ein seltener Anblick. Das ist bei Amazon zum Preis von aktuell 330 Euro. Wie gut sich der Mini-PC zu diesem Preis schlägt, zeigt unser Test (Testzeitpunkt: 31. Oktober 2024).
Im Nipogi CK10 bietet uns die Mini-PC-Union wieder einmal Intel an. Der nun schon mehr als zwei Jahre alte Core i5 12450H hat je vier Effizienz- und Leistungskerne bei zwölf Threads. Der Maximaltakt liegt bei 4.4 GHz. In unserem Testgerät liegt die Leistungsaufnahme der CPU bei maximal 35 Watt. Die integrierte Grafikeinheit stammt noch aus der Intel-Iris-Xe-Reihe statt aus der neueren Intel ARC-Serie und hat weniger Leistung, dafür aber auch weniger Treiberprobleme. An Gaming ist damit jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht zu denken. AMD-Chips im Preisbereich bis 400 Euro sind im Vergleich leistungsstärker, insbesondere bei Grafik.
Unser Testgerät hat 16 GB RAM, die in Form von zwei 8 GB großen SO-DIMM-Riegeln verbaut sind. Diese nutzen noch den DDR4-Standard mit 3200 MHz – eigentlich MTS („Mega Transfers per Second“). Die NVMe-SSD im Formfaktor M.2-2280 kommt mit 512 GB nutzt den PCIe-3.0-Standard und ist ausreichend schnell. Bei Crystaldiskmark erreicht die SSD 2565 MB/s im Lesen und 1860 MB/s im Schreiben. Der RAM kann auf 64 GB aufgerüstet werden, die SSD auf bis zu 2 TB. Außerdem steht ein leerer Steckplatz für eine weitere M.2-SSD zur Verfügung.
Zur Bildübertragung stehen zwei HDMI-Anschlüsse bereit, zusätzlich gibt es noch einmal VGA – ein Displayport-Anschluss wäre natürlich noch besser. Die HDMI-Anschlüsse unterstützen 60 Hz bei 4K-Displayauflösung. Des Weiteren ist einmal Gigabit-LAN verfügbar, die Stromversorgung erfolgt über eine DC-Buchse und leider nicht per USB-C. Das ist in dieser Preisklasse aber auch unüblich. Der USB-C-Anschluss auf der Vorderseite des Mini-PCs kann nur für Datenübertragung genutzt werden. Bei den Drahtlosschnittstellen ist der CK10 mit Wi-Fi 6 und Bluetooth 5.2 gut gerüstet.
Der Intel Core i5 12450H ist vorwiegend für die Office-Nutzung gedacht. Dass er dort wirklich gut abliefert, zeigt PCmark 10, wo der i5 zwischen 5022 und 5224 Punkten erzielt. Der Gaming-Benchmark 3Dmark Time Spy zeigt dann die Grenzen des Systems auf. Hier schafft es der CK10 auf nur 981 Punkte, davon 5633 CPU- und 857 Grafikpunkte. Vergleichbare AMD-Systeme erzielen bei der Grafik noch einmal knapp 150 Punkte mehr.
Bei Geekbench 6 kommt der Mini-PC auf 2284 Punkte im Single- und 7100 Punkte im Multi-Core. Die Grafik schafft nur 8335 Punkte. Außerdem haben wir das System einem Test in Cinebench R24 unterzogen. Dort erreicht der Core i5 98 Punkte im Single und 367 Punkte im Multi-Core. Daher eignet sich der CK10 hauptsächlich für einfache Office-Arbeiten, da diese meist mehr von einer hohen Single-Core-Leistung profitieren.
Gaming gestaltet sich wegen der schwachen Grafik eher schwierig. Der Shooter Valorant ist mit niedrigen Einstellungen in Full-HD natürlich dennoch flüssig spielbar. Hier erreicht der Mini-PC im Schnitt sogar knapp 120 FPS. Die Grenzen der integrierten Grafikeinheit zeigt dann Anno 1800 auf. Bei niedrigen Einstellungen in Full-HD mit aktiviertem FSR (Fidelity FX Super Resolution) im Modus „Ausgewogen“ erzielt der CK10 unter 30 FPS. Dabei schauen wir unter anderem auf eine Metropole mit über 50.000 Einwohnern – die schöne Optik des Spiels kommt hier allerdings nicht mehr ganz rüber.
Das System ist dafür sehr sparsam. Unter Volllast ist der Gesamtverbrauch bei nur 42 Watt, die CPU genehmigt sich davon maximal 35 Watt. Im Idle liegt die Leistungsaufnahme bei 12 Watt. Im Stresstest taktet die CPU nur kurz über 4 GHz und pendelt sich bereits nach wenigen Sekunden zwischen 1,7 und 1,8 GHz ein. Die Maximaltemperatur ist dabei 90 Grad.
Besonders überzeugt hat uns die Lautstärke der Kühlung. Auch wenn die CPU unter Volllast warm wird, bleibt der Lüfter mit maximal 30 dB am Gehäuse sehr leise. Dennoch muss man hier festhalten, dass es sich hier nur um eine 35-Watt-CPU handelt, die unter Volllast schnell heruntertaktet und sich die meiste Zeit nur 20 Watt genehmigt. Bei einer Entfernung von einem Meter ist die Lautstärke nicht mehr sinnvoll messbar (<25 dB). Im Idle ist der Lüfter immer aus.
Der CK10 zählt zu den kompakteren Mini-PCs. Mit Außenmaßen von 126 × 138 × 52 mm und einem Gewicht von 480 Gramm ist er recht handlich. Das matt-graue Gehäuse besteht vollständig aus Plastik, mit Lufteinlässen auf der Ober- und Unterseite. Der Deckel ist außerdem mit einem Rechteck-Muster versehen sowie mit diversen Aufklebern des Herstellers. Gerade die abnehmbaren Abdeckungen auf Ober- und Unterseite wirken jedoch billig und lassen sich stark verbiegen – die Verpackung hingegen wirkt sehr edel. Der Boden sitzt zudem für unseren Geschmack deutlich zu fest und erschwert das Öffnen des Gehäuses unnötig. Der Lieferumfang umfasst alles Nötige: von HDMI-Kabel bis Vesa-Halterung sowie ein SATA-Kabel für die nachrüstbare SSD.
Der Nipogi CK10 in der Ausstattung mit Intel Core i5, 16 GB RAM und 512 GB SSD-Speicher kostet bei Amazon aktuell 330 Euro.
Für doppelt so großen RAM und SSD zahlt man 389 Euro – ein fairer Aufpreis.
Der Nipogi CK10 ist ein solider Mini-PC, der vorwiegend für die Office-Nutzung gedacht ist. Gerade in diesem Preisbereich liefern die Mini-PCs mit AMD-CPU noch einmal eine bessere Preis-Leistung – so auch in diesem Fall. Auch der VGA-Anschluss statt Displayport sollte für die wenigsten ein Kaufgrund sein.
Wir raten trotz des generell guten Gesamtpakets zu Geräten mit AMD-CPUs. Diese Chips haben deutlich mehr Grafikleistung und bieten damit ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
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