Mit dem Oukitel C50 gibt es ein auf den ersten Blick solides und günstiges Gesamtpaket – es kommt mit 5G, viel Speicher und einem großen Display. Im Test zeigt sich, was die Ausstattung bietet.
Das Oukitel C50 ist die neuste Schöpfung im Smartphone-Line-up der chinesischen Elektronik-Marke. Der Hersteller möchte das Handy möglichst allen potenziellen Kunden schmackhaft machen – dafür wird unter anderem mit Android 14, satten 24 GB Arbeitsspeicher und drei Kameras auf der Rückseite geworben. Das alles bei einem Smartphone, das knapp 167 Euro kostet?
Tatsächlich gibt es einige Punkte, in denen das Smartphone vorbildlich abschneidet. Im Test zeigt sich, wo die Stärken des Geräts zu finden sind und wo die Schwächen liegen.
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Alles in allem überzeugt das Design des Oukitel C50. Bei der blauen Version, die wir von Oukitel zum Test zur Verfügung gestellt bekommen haben, schimmert die aus Kunststoff bestehende Rückseite und geht teilweise ins Türkis und Dunkelblau. Das finden wir ästhetisch und die Umsetzung ist Oukitel an dieser Stelle gelungen. Auch der Rahmen des Geräts besteht aus Kunststoff. Die Materialwahl und auch ein paar Probleme bei der Verarbeitung – dazu zählen kleine Spaltmaße zwischen der Rückseite, den Geräteseiten und dem Display sowie eine knarzende Rückseite – verhindern dennoch, dass ein edler Eindruck bei der Nutzung entsteht. Das Smartphone ist mit 9,2 Millimetern Dicke und 208 Gramm auf der Waage etwas dicker und schwerer als der Durchschnitt, das stört aber nicht wirklich. Der Druckpunkt der Lautstärke- und Power-Tasten ist in Ordnung.
Das Display des Oukitel C50 können wir leider nur bedingt loben. Der Hersteller verbaut ein 6,8 Zoll großes IPS-Display, das mit 1600 × 720 Pixel auflöst und somit eine niedrigere Display-Auflösung mitbringt als die meisten Smartphones dieser Preisklasse. Sinnvoll finden wir hier die Bildwiederholrate von 90 Hertz, die der Bildschirm mitbringt. Die Displayhelligkeit von maximal 375 cd/m² ist jedoch recht niedrig. Etwas störend war der Blaustich.
Wie schon der Einleitung zu entnehmen war, bewirbt Oukitel sein C50 damit, über drei Kameras auf der Rückseite zu verfügen. Bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest: Die einzige echte Kamera auf der Rückseite der Oukitel C50 ist die Hauptkamera, die mit 50 Megapixel auflöst. Die anderen beiden „Kameras“ sind Attrappen, die mit echten Kamerasensoren nur die Optik gemeinsam haben.
Dennoch: Mit der Hauptkamera selbst lassen sich für den Preis ordentliche Fotos schießen, auch wenn manche Details verschwinden und die Farben insbesondere bei komplexen Lichtverhältnissen etwas verblassen. Videoaufnahmen sind mit maximal 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde möglich. Die Frontkamera löst mit 5 Megapixeln auf und reicht für gelegentliche Videotelefonate aus – zum Selfie-König werdet ihr damit aber bestimmt nicht.
Im Oukitel C50 werkelt ein Dimensity 6100+ als Prozessor. Dieser Einsteigerklasse-Chip von MediaTek aus dem Jahr 2023 wird im 6-nm-Verfahren gefertigt und bringt insgesamt eine in meisten Fällen ausreichende Menge an Performance mit. Apps öffnen normalerweise recht zügig, manchmal dauert es aber merklich länger. Mit Rucklern oder kurzen Nachdenkpausen bei der Bedienung muss man gelegentlich ebenso rechnen. Das Smartphone bleibt dabei aber stets bedienbar und brauchbar, um einfache Aufgaben zu erledigen oder simple Spiele zu spielen. Beim Benchmark PCmark Work 3.0 erreicht das Smartphone 8500 Punkte und 1200 Punkte bei 3Dmark Wild Life. Das liegt eher im unteren Drittel unserer Tests, reicht aber für die meisten Aufgaben des Alltags aus.
Das Smartphone kommt mit 8 GB Arbeitsspeicher und 128 GB internem Speicher. Die beworbenen 24 GB Arbeitsspeicher sind nur möglich, wenn man 16 GB des internen Speichers nutzt. Kommuniziert wird über Bluetooth 5.2, Wi-Fi 5 und immerhin 5G. Zur Standortbestimmung steht GPS, Glonass und GALILEO zur Verfügung. Das ist für ein Smartphone in dieser Preisklasse vollkommen ausreichend.
Schade ist, dass der Hersteller sich gegen das Verbauen eines NFC-Moduls entschieden hat. Dadurch sind unter anderem kontaktlose Zahlungen per Google Pay nicht möglich. Ein Fingerabdruck-Sensor, der zuverlässig arbeitet, ist in der Power-Taste integriert. Es gibt außerdem einen Kopfhöreranschluss und einen Monolautsprecher, der eine durchschnittliche Klangqualität liefert.
Vorinstalliert ist Android 14 mit dem Sicherheitsupdate von April 2024. Das System an sich ähnelt dem Stock Android, das wir von Googles Pixel-Smartphones kennen – das ist gut. Dennoch gibt es an einigen Stellen Übersetzungsfehler oder kleine Bugs. Auf einen langjährigen Software-Support können Nutzer eher nicht hoffen.
Eines der wenigen Highlights des Oukitel C50 ist der Akku. Der Hersteller verbaut einen 5.150 mAh starken Lithium-Ionen-Akku. Beim PCmark Battery Test erreicht das Gerät einen hervorragenden Wert von 15 Stunden Wiedergabezeit. Im Alltag reicht das problemlos für zwei bis drei Tage bei durchschnittlicher Nutzung. Das Wiederaufladen erfolgt mit schwachen 10 Watt, wodurch eine Akkuladung über zwei Stunden dauert. Kabelloses Aufladen ist nicht möglich.
Direkt bei Oukitel kostet das C50 rund 167 Euro. Bei Amazon kostet das Oukitel C50 derzeit 170 Euro (20-Euro-Coupon anwählen!).
Eine ebenfalls preiswerte, aber leistungsstärkere Option ist das Xiaomi Poco M6 Pro (Testbericht). Für nur etwas mehr als 150 Euro bekommt man mit dem Moto G54 (Testbericht) ein rundum gut ausgestattetes Smartphone mit einem tollen, hellen Display und wesentlich mehr Performance. Weitere Alternativen zeigen wir in diesen Bestenlisten:
Das Oukitel C50 bietet 5G, das in dieser Preisklasse bisher nicht selbstverständlich ist. Ordentlich für den Preis ist zudem die Hauptkamera, auch wenn wir nicht verstehen, warum es zwei weitere Attrappen als Linsen gibt. Richtig gut ist zudem die Akkulaufzeit sowie der üppige Speicher, das große Display ist jedoch eine Spur zu dunkel und löst nicht sehr hoch auf.
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