Das Fossibot F102 passt wahrscheinlich in keine Hosentasche, bietet dafür aber spannende Features. Eine 108-Megapixel-Kamera, 12/256 GByte und ein Mega-Akku sind nur einige davon. Mehr zeigt der Test.
Smartphones, bei denen man direkt beim Auspacken merkt, dass man einen Menschen damit erschlagen könnte, gibt es nicht so oft. Das Fossibot F102 ist eines davon. Dieses Kriegsgerät ist ungefähr so dick und so schwer wie drei normale Smartphones und kommt mit diversen Features, die man bei normalen Smartphones nicht findet. Dazu gehört die sehr starke 3-Watt-LED-Taschenlampe auf der Rückseite, mit der sich ein ganzer Raum ausleuchten lässt, oder der riesige, 16500 Milliamperestunden große Akku, der problemlos eine ganze Arbeitswoche durchhalten kann. Womit das Fossibot F102 noch begeistern konnte und wo der Klotz dennoch schwächelt, zeigt der Testbericht.
Ein paar Worte zum Design des Fossibot F102 haben wir schon verloren. Das Gerät ist riesig, in alle drei Dimensionen – es beherbergt neben seinem Akku auch einen 6,58 Zoll großen Bildschirm. Dennoch ist es wohl die Dicke, die das Smartphone so beeindruckend und Furcht einflößend macht. Mit seinen 25,6 Millimetern ist das relativ hochwertig gestaltete Mobilgerät ungefähr so dick wie eine durchschnittliche Banane oder drei übliche Smartphones. Das markanteste Designelement ist wohl die riesige, kreisrunde LED auf der Rückseite. Bedient wird sie durch zwei farblich abgesetzte Knöpfe, die sich auf der rechten Seite des Geräts befinden.
Das F102 liegt auf dem Tisch wie ein Felsbrocken oder ein Ziegelstein – Vergleiche fallen hier ganz viele ein. Dem „Outdoor“ in seinem Namen macht das Gerät auch sonst alle Ehre: Das Design ist extrem robust, alle Ecken und Kanten sind durch Kunststofflippen geschützt, Anschlüsse mit Gummidichtungen versehen. Wir zweifeln nicht daran, dass das Gerät Stürze auch aus zwei Metern problemlos überstehen könnte. Es ist zudem nach IP69K wasser- und staubdicht und entspricht dem Militärstandard MIL-STD-810H. Das macht das Fossibot F102 zu einer guten Wahl als Baustellenhandy oder beim Wandern in der Wildnis.
Mit dem Display des Fossibot F102 sollte man sich auch draußen bewegen und die Inhalte auch dort ablesen können, könnte man meinen – schließlich hat das Gerät ja den Namenszusatz „Outdoor“. Schade ist, dass die erreichte maximale Helligkeit mit 550 cd/m² dann doch eher im Mittelfeld liegt; ein chronisches Problem bei Mittelklasse-Outdoor-Smartphones (Bestenliste). Bei direkter Sonneneinstrahlung kann es schwierig sein, den Bildschirm ablesen zu können.
Das LCD-Panel ist ansonsten aber überzeugend: Die Auflösung ist mit 2048 × 1080 Pixel ausreichend hoch (Pixeldichte von 401 ppi), einzelne Bildpunkte sind mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen. Die Farben sind angenehm und kräftig, es gibt aber einen minimalen Blaustich. Erfreulich finden wir, dass Fossibot sich für ein Panel mit 120 Hz Bildwiederholrate entschieden hat. Dadurch erscheinen Ein- und Ausgaben sowie Animationen und Spiele auf dem Bildschirm besonders geschmeidig und flüssig.
Die Kamera-Ausstattung des Fossibots ist in Ordnung – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Käufer erhalten ein Array aus einer Hauptkamera mit stolzen 108 Megapixel, einer Makrokamera mit 5 Megapixel und einer Nachtsichtkamera mit 20 Megapixel. Fossibot hätte sich in unseren Augen gegen die Makrokamera entscheiden und stattdessen eine Ultraweitwinkellinse installieren können. Bei gutem Licht ist die Hauptkamera – ein Samsung S5HKM2-Sensor übrigens – in der Lage, hochwertige Aufnahmen mit einem guten Dynamikumfang und ausreichend hoher Detailliertheit anzufertigen.
Erst beim genaueren Reinzoomen stellt man fest, dass es etwas an der Schärfe mangelt. Farben werden recht akkurat mit minimaler Tendenz zur Übersättigung dargestellt. Zunehmend hoffnungsloser wird es, je weniger Licht zur Verfügung steht. Einen Nachtmodus gibt es nicht, dafür aber die erwähnte Infrarot-Nachtsichtkamera: Bei völliger Dunkelheit kann sie schwarz-weiße Aufnahmen der Umgebung anfertigen. Am zuverlässigsten funktioniert das in geschlossenen Räumen, wo es für die Infrarot-Strahlen ausreichend Fläche zum Reflektieren gibt, aber auch draußen können auf wenige Meter Distanz brauchbare Aufnahmen entstehen. Das Konzept sehen wir allgemein eher als Gimmick, besonders in der vorliegenden Qualität eignet sich die Kamera maximal für spontane Schnappschüsse im coolen Infrarot-Look.
Bei der Frontkamera mit 32 Megapixeln verhält es sich wie bei der Hauptkamera – je mehr Licht, desto besser die Aufnahmen, und bei ausreichend Licht sind sie brauchbar.
Herz und Hirn des Fossibot F102 sind ein MediaTek Helio G99. Der Chip der oberen Mittelklasse taktet mit bis zu 2,2 GHz und legt besonders auf die Energieeffizienz viel Wert. Die in Benchmarks erreichten Werte von 9600 Punkten bei PCmark Work 3.0 und 1250 Punkten bei 3Dmark Wild Life bezeugen diese Priorisierung des Energiesparens über der rohen Leistung. Mit den Benchmark-Ergebnissen liegt das Fossibot F102 eher im Mittelfeld, in der alltäglichen Nutzung aber deutlich darüber: Apps und Programme öffnen ohne Zögern, Menüs laden unmittelbar.
Auch die meisten Spiele laufen tadellos. Unterstützt wird diese Leistung durch die satten 12 GByte an Arbeitsspeicher, die dem Prozessor zur Verfügung stehen und effektives Multitasking erlauben. Die verbauten 256 GByte Speicher bieten nur UFS 2.2 und sind nicht so schnell, was angesichts des Preises allerdings akzeptabel ist.
Über die typischen Hardware-Komponenten hinaus beinhaltet die Ausstattung des Fossibots F102 Wi-Fi 5, Bluetooth 5.2 und GPS mit Glonass. Bedauerlich finden wir, dass sich bei diesem Smartphone gegen 5G entschieden wurde – diese Zukunftstechnologie ist im Jahr 2023 bei Geräten in dieser Preisklasse mittlerweile üblich. NFC ist jedoch verbaut. Der USB-C-Port ist von der langsameren Sorte 2.0 – kennen wir von Geräten, die einen niedrigeren dreistelligen Bereich kosten.
Die Stereo-Lautsprecher sind in Ordnung. Begeistert hat uns eher die große, 3 Watt starke LED-Taschenlampe auf der Rückseite. Sie bietet genug Helligkeit, um einen gesamten Raum auszuleuchten, und unterstützt drei Helligkeitsstufen mit SOS-Option. Gesteuert wird sie durch die zwei Knöpfe auf der linken Seite des Geräts. Auf dem Gerät läuft Android 13. Der Sicherheits-Patch aus September ist zum Testzeitpunkt Ende November nicht mehr ganz auf dem neuesten Stand.
Es kommt selten vor, dass uns ein Handy-Akku so begeistert, wie es beim Fossibot F102 der Fall ist. Diese massive Lithium-Ionen-Zelle mit einer Kapazität von 16.500 Milliamperestunden hält im PCmark Battery Test wahnwitzige 34 Stunden durch. Im Test zeigt sich: Der Stand-by-Verbrauch des Akkus tendiert gegen null, eine ganze Arbeitswoche mit dem Gerät durchzuhalten (vier bis fünf Tage) sollte kein Problem sein. Wiederaufgeladen wird der Akku mit 33 Watt, der Ladevorgang dauert rund vier Stunden. Ein passendes Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.
Das Handy ist ab dem 10. Dezember verfügbar, Kauf und Bestellung sind bereits jetzt möglich. Das Fossibot F102 kostet regulär 200 Euro. Mit dem Gutschein-Code PUJ4M8MJ bekommen TechStage-Leser das Outdoor-Smartphone schon für 180 Euro. Angesichts der guten Ausstattung ist das ein echtes Schnäppchen. Die Lieferung erfolgt kostenlos aus Lagerbeständen in der Europäischen Union.
Es fällt schwer, eine Sache zu finden, die man mit diesem Smartphone nicht erledigt bekommt. Das Outdoor-Monster kann alles: Multitasking dank ausreichend guter Performance, fotografieren dank ausreichend guten Kameras und vor allem tagelang durchhalten dank eines exorbitant großen Akkus. Schwach fanden wir lediglich das etwas dunkle Display und die fehlende Unterstützung für 5G-Netze. Wer keine Angst vor der Dicke und Schwere des Smartphones hat und einfach nur ein verlässliches, robustes Arbeitsgerät sucht, wird hiermit wohl wunschlos glücklich.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.