Bereits seit seiner Jugend interessiert sich David für Technik und begann schon früh damit, allerlei Elektrogeräte zu reparieren. Da überrascht es nicht, dass er seit 2021 Elektrotechnik studiert und sich vor allem mit Computern und 3D-Druckern beschäftigt. Seit 2024 schreibt er als Freelancer für heise bestenlisten by TechStage, vor allem über Mini-PCs oder Smartphones. Wenn er nicht gerade am nächsten Projekt arbeitet, begeistert er sich fürs Radfahren und Krafttraining.
Der Ouvis GK3 Plus ist ein effizienter Mini-PC für Office und Co. Wie gut Leistung und Ausstattung des günstigen Mini-PCS sind, zeigt unser Test.
Im Preisbereich von 150 bis 200 Euro tummeln sich viele Mini-PCs wie der MP80 von Blackview oder ein N100 von T-Bao/Aoostar. In diesen heiß umkämpften Bereich von Mini-PCs, möchte nun sich nun auch der GK3 Plus von Ouvis behaupten. Hier ist die Leistung schon deutlich besser, als die eines Raspberry Pi 5, aber bisher nicht genug, um mehr als alltägliche Aufgaben wie Office, E-Mails und etwas leichte Bildbearbeitung bewältigen zu können. Ob die Ausstattung des Ouvis GK3 Plus ausreicht, um in dieser Liga mitspielen zu können, zeigt unser Test.
Das Testgerät hat uns Geekbuying zur Verfügung gestellt.
Der Ouvis GK3 Plus ist ein klassischer Mini-PC fürs Office und entsprechend vorrangig etwas für Gelegenheitsnutzer und Studenten. Dafür spricht auch die geringe Lautstärke, der 16 GB große RAM für viele offene Tabs sowie die langfristige Erweiterbarkeit – gerade bei der Festplatte. Mit seinem Preis von aktuell 190 Euro bei Amazon ist er besonders günstig und damit eine attraktive Anschaffung.
Das graue Gehäuse mit kupferfarbenen Zierelementen bietet Platz für den Intel N95 der 12. Generation (15 Watt TDP), 16 GB RAM und 512 GB Speicher. Der Prozessor hat 4 Kerne und 4 Threads bei maximal 3,4 GHz und einer TDP von 15 Watt. Der DDR4-RAM ist als SODIMM-Modul integriert, das mit 2666 MHz taktet. So kann dieser auch jederzeit aufgerüstet werden bis zu einer Taktrate von 4800 MHz. Bei der Festplatte handelt es sich um eine M.2-SSD, die leider dennoch nur über SATA angebunden ist. So ergibt sich in Crystaldiskmark eine Lesegeschwindigkeit von 550 MB/s und eine Schreibgeschwindigkeit von 507 MB/s.
Die SSD kann, wenn auch etwas umständlich, aufgerüstet werden. Außerdem kann noch eine weitere 2,5-Zoll-SATA-Festplatte bis 2 TB nachgerüstet werden. Zudem kommen zwei HDMI-Ports nach dem 2.0-Standard zum Einsatz, über die man zwei Monitore anbinden kann. Unüblich ist jedoch der längst veraltete VGA-Anschluss. Hier wäre ein Displayport-Anschluss deutlich zeitgemäßer. Allerdings eröffnet der VGA-Port für Spezialanwendungen auch Möglichkeiten und kann sich in einigen Fällen noch als nützliches, seltenes Extra erweisen. Veraltet sind allerdings die Drahtlosschnittstellen mit Bluetooth 4.2 und Wi-Fi 5.
Dass der Intel N95 kein Leistungsmonster ist, war zu erwarten. Spiele, Videoschnitt und Ähnliches sind hier gänzlich undenkbar, aber für die täglichen Office-Aufgaben und um E-Mails zu beantworten, ist dieser völlig ausreichend. Mit 3050 Punkten im PCmark 10 liefert die CPU auch im Budget-Markt keine überragende Leistung. Selbst ein N95 im Blackview MP80 erreicht hier schon 300 Punkte mehr.
Das größte Defizit ist, wie erwartet, die iGPU des N95. Das zeigt sich primär im 3Dmark Time Spy. Dort erreicht die Grafik mickrige 305 Punkte. Die CPU hingegen kommt auf 1978 Punkte und kann so auch mit einem N100 gleichziehen. So ergibt sich im Benchmark eine Gesamtpunktzahl von 348 Punkten. Im Cross-Plattform-Benchmark Geekbench 6 erreicht die Grafikeinheit des GK3 Plus eine Open-CL Punktzahl von 3162. Die CPU schafft 1200 Punkte im Single- und 2620 Punkte im Multi-Core. So ermöglicht sich auch ein Vergleich zum Raspberry Pi 5, der im Multicore mit knapp 1600 Punkten ein gutes Stück langsamer ist. Unser üblicher Virentest konnte beim GK3 Plus keine Auffälligkeiten feststellen.
Der GK3 Plus ist wieder ein sehr leiser Mini-PC. Gerade im alltäglichen Gebrauch ist er unauffällig bis unhörbar. Auch unter Volllast war der Mini-PC zu leise, um ihn sinnvoll aus den Umgebungsgeräuschen heraus zu messen. Die tatsächliche Lautstärke dürfte sich also unter 30 dB befinden. Dabei bleibt die CPU auch immer angenehm kühl.
Mit 132,4 × 130,4 × 48,0 mm zählt der GK3 Plus nicht zu den kleinsten Mini-PCs. Dabei hilft auch nicht, dass der VGA-Anschluss seitlich noch ein wenig aus dem Gehäuse heraussteht. Das Gewicht ist mit 378 g nicht unüblich. Die Deckplatte, die man zum Aufrüsten des Mini-PCs abnehmen muss, ist leider zu dünn, wodurch sie sich schnell biegen lässt – hier ist also Vorsicht geboten, um eine Beschädigung zu vermeiden. Dadurch wirkt die Verarbeitung eher billig. Am restlichen Gehäuse ist jedoch nichts auszusetzen.
Ungewöhnlich, aber keinesfalls schlecht, ist die Verriegelung der Deckplatte. Hier muss man zunächst eine Schraube lösen, womit der Entriegelungsmechanismus erst vollständig freigegeben wird. So ist aber vor allem das Nachrüsten einer zweiten SSD sehr einfach und schnell möglich. Mit dem integrierten VESA-Mount lässt sich der Mini-PC auch auf der Rückseite eines Monitors befestigen.
Das Gerät wurde uns von Geekbuying bereitgestellt. Dort kostet der Mini-PC mit dem Code: NNNDEGK3EU nur 150 Euro. Aber ungünstigerweise ist er aktuell ausverkauft. Alternativ gibt es den Mini-PC in unserer Testausstattung mit 16/512 GB und Intel N95 zum Preis von 190 Euro (50-Euro-Coupon anwählen) bei Amazon. Die Variante mit dem Intel N97 kostet mit 187 Euro sogar minimal weniger. Dieser taktet mit 3,6 GHz höher, hat aber eine 3 Watt niedrigere TDP und könnte somit im Betrieb früher gedeckelt sein.
Keine Frage, der Ouvis GK3 Plus ist kein schlechter Mini-PC, hauptsächlich nicht in dieser Preisklasse. Es gibt jedoch einfach einige Kritikpunkte, über die nicht hinwegzusehen ist. Dazu gehören die dürftige Grafikleistung der Intel-CPU, sowie die langsame SATA-SSD und die Wahl einen veralteten VGA-Anschluss zu verbauen. So gibt es mittlerweile um 150 Euro schon deutlich bessere Alternativen. Letztlich ist er zwar besser als ein Blackview MP80 (Testbericht), kann aber nicht mit einem T-Bao N100 (Testbericht) oder T-Bao T8 Plus (Testbericht) mithalten.
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