Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
Das Samsung Galaxy S25 Ultra wirkt auf den ersten Blick nicht revolutionär neu, bietet im Detail aber starke Verbesserungen. Mehr dazu im Test.
Samsung hat sein neues Flaggschiff-Handy vorgestellt. Neben dem Apple iPhone gehört die Galaxy-S-Reihe zu den meist erwarteten Smartphone-Neuheiten des Jahres. Große Änderungen gibt es auf den ersten Blick wenig, doch im Detail hat sich einiges getan.
Das Galaxy S25 Ultra setzt auf den leistungsstarken Snapdragon 8 Elite von Qualcomm. Die Kamera erhält ein neues 50-Megapixel-Weitwinkelobjektiv. Samsung integriert zudem seine KI-Features noch tiefer in das Smartphone und System. Optisch bleibt das Ultra-Modell der Designsprache der Reihe treu – mit einem kantigen Gehäuse, rechteckigen Seiten und abgerundeten Ecken. Ob es das beste Android-Smartphone des Jahres ist, klären wir im Test.
Samsung passt das Ultra-Modell stärker an die restliche Galaxy-S-Serie an. Die Ecken sind nun sanfter abgerundet, wodurch das Smartphone angenehmer in der Hand liegt. Gleichzeitig ist der Rahmen kantiger und rechteckiger als beim Vorgänger. Dadurch lässt sich das S25 Ultra auf den ersten Blick kaum vom S25+ unterscheiden. Es wirkt jedoch in unseren Augen jetzt eleganter und weniger klobig als sein Vorgänger.
Die Verarbeitung des Titanrahmens ist erstklassig und vermittelt hohe Wertigkeit. Ein stilistischer Bruch zeigt sich beim S-Pen: Er verschwindet zwar nahtlos im Gehäuse, wirkt mit seiner hellgrauen Kunststoff-Optik aber weniger hochwertig als der Rest des Designs.
Mit 162,8 × 77,6 × 8,2 mm bleibt das S25 Ultra nahezu unverändert, ist aber mit 219 g rund 10 g leichter und minimal dünner als zuvor. Auf der Rückseite kommt Gorilla Glass Victus 2 zum Einsatz. Zudem ist das Smartphone nach IP68 gegen Staub und Süßwasser bis in eine Tiefe von 1,5 m für 30 Minuten geschützt – nicht jedoch gegen Salzwasser, Chlor, Seifenlauge oder heiße Flüssigkeiten. Wichtig: Der SIM-Kartenhalter muss fest verschlossen sein, um Wassereintritt zu verhindern.
Wie beim Vorgänger setzt Samsung auf ein flaches Display – ideal für die Nutzung des S-Pen. Der Displayrand wurde weiter verschlankt, wodurch die Diagonale von 6,8 auf 6,9 Zoll wächst. Die 3120 × 1440 Pixel Auflösung sorgt für ein gestochen scharfes Bild mit 499 PPI. Dank einer adaptiven Bildwiederholrate von 1 bis 120 Hz bleibt das Bild flüssig, während der Energieverbrauch optimiert wird.
Neu ist der Schutz durch Corning Gorilla Armor 2, das noch widerstandsfähiger sein soll und Reflexionen reduziert. Samsung verspricht, dass das Display Stürze aus einer Höhe von 2,2 m auf harten Untergrund übersteht. Wir haben es nicht übers Herz gebracht, das wirklich zu testen.
Mit einer maximalen Helligkeit von 2600 Nits bleibt das Display auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. Die Reflexionsminderung durch Gorilla Armor 2 ist spürbar, verhindert Spiegelungen aber nicht vollständig.
Das Setup belässt Samsung bei der Quad-Kamera und zwei Telelinsen nahezu gleich. Samsung hat primär bei der Weitwinkellinse nachgebessert, die jetzt mit bis zu 50 Megapixel auflöst. Üblicherweise fasst sie per Pixel-Binning vier Bildpunkte zu einem zusammen. Dazu kommt die potente 200-Megapixel-Linse (f/1.7) mit optischer Bildstabilisierung (OIS) sowie eine Periskop-Telelinse mit 50 Megapixel, OIS und ein weites Teleobjektiv mit 10 Megapixeln (f/2.4) und OIS. Für Selfies kommt erneut eine 12-Megapixel-Linse (f/2.2.) zum Einsatz.
Die Hauptlinse liefert schon wie die Vorgänger exzellente und scharfe Aufnahmen bei Tag, mit ausgeprägten Bilddetails und einem weiten Dynamikumfang. Farben und Kontraste wirken sehr naturgetreu. Auch bei Dunkelheit gelingen gute Fotos mit einem effektiv aufhellendem Nachtmodus. Bildrauschen hält sich in Grenzen, Details sind meistens gut erkennbar, auch wenn Aufnahmen etwas verwaschen wirken. Lediglich eine Aufnahme des Sternenhimmels wollte in der Großstadt nicht so recht gelingen.
Beide Telelinsen liefern ab, wobei Fotos mit der Periskop-Telelinse bei fünffacher Vergrößerung detaillierter sind als mit der einfachen Telelinse bei dreifachem Zoom. Auch bei zehnfachem Hybrid-Zoom sind Aufnahmen noch ausreichend scharf. Aufnahmen mit dem Weitwinkelobjektiv weichen farblich nicht von der Hauptlinse ab und bieten jetzt deutlich mehr Details als beim S24 Ultra. Einen expliziten Makromodus gibt es an sich nicht, aber mit der Weitwinkellinse gelingen jetzt bessere Nahaufnahmen. Auch an den Selfies ist nichts auszusetzen. Videoaufnahmen sehen ebenfalls klasse und hervorragend stabilisiert aus.
Mit dem Snapdragon 8 Elite kommt der beste Prozessor von Qualcomm zum Einsatz. Der Zusatz „for Galaxy“ verdeutlicht, dass er für Samsung optimiert wurde. Die Performance ist grandios – bis zu 6800 Punkte bei Wild Life Extreme von 3Dmark sowie 20.000 Punkte bei PCmark sind eine Ansage. Das Galaxy S25 Ultra reagiert immer flott, egal ob beim Gaming oder produktiven Tätigkeiten. Die Reserven dürften auch noch auf Jahre hinaus ausreichen. Luft nach oben ist lediglich bei der Effizienz, die beim Stress-Test von Wild Life Extreme nur auf etwa 51 Prozent kommt.
Der Arbeitsspeicher beträgt immer 12 GB RAM. Als interner Speicher stehen jeweils 256 GB, 512 GB oder 1 TB zur Auswahl – und zwar in der schnellen Variante UFS 4.0. Eine Speichererweiterung ist aber nicht möglich. Auch die Schnittstellen arbeiten nach neuesten Standards mit Bluetooth 5.4, NFC, UWB, Wi-Fi 7, 5G sowie USB-C 3.2. Zur Ortung nutzt das Gerät GPS, Glonass, Beidou und Galileo mit einer Genauigkeit von rund 3 m laut GPS-Test.
Die Sprachqualität beim Telefonieren ist gut, die Stimmen der Teilnehmer jeweils deutlich zu verstehen – ein kleines Rauschen ist gelegentlich zu vernehmen, was aber auch an der Netzqualität am Standort liegen könnte. Die Soundqualität der Lautsprecher ist ebenfalls überzeugend und liefert einen sehr klaren Klang.
Der Fingerabdruckleser sitzt unter dem Bildschirm im unteren Drittel und arbeitet schnell und verlässlich. Die Entsperrung per Gesichtserkennung ist möglich, aber weniger sicher, da hier nur 2D-Technologie zum Einsatz kommt. Einen kleinen Rückschritt gibt es beim S-Pen. Dieser unterstützt kein Bluetooth mehr, eignet sich folglich auch nicht mehr als Fernsteuerung für den Fotoauslöser.
Das Galaxy S25 Ultra wird bereits mit Android 15 und One UI 7 ausgeliefert. Der Sicherheits-Patch stammt zum Testzeitpunkt im Januar aus dem Dezember. Vorbildlich ist Samsung bei den Updates: Mittlerweile können Käufer mit 7 Jahren Software-Support sowie sieben Android-Versionen rechnen. Vermutlich überdauert damit die Software in den meisten Fällen die Hardware.
Augenmerk des S25 Ultra ist die noch tiefere und App-übergreifende Integration der KI. Besonders spannend sind die neuen „AI Agents“, die App-übergreifende Aufgaben erledigen. So ersetzt Googles Gemini weitgehend Samsungs Bixby und führt komplexe Befehle aus, etwa das Suchen von Sport-Events, das Erstellen von Kalendereinträgen und das Versenden von Nachrichten. So kann man das Gerät bitten, die nächsten fünf Spiele einer Fußballmannschaft direkt im Kalender zu hinterlegen. Bixby verschwindet allerdings nicht ganz, das kann etwas verwirrend sein.
Weitere KI-Funktionen umfassen die sprachbasierte Suche in den Einstellungen und Fotos sowie „AI Select“ zum automatischen Zuschneiden von Bildschirminhalten. „Circle-to-Search“ erkennt nun auch Musik aus Filmen oder von Nutzern gesungene oder gesummte Titel – letzteres nicht immer perfekt. Aber Shazam kann man sich jetzt schenken. Samsung hat sich zudem praktische Features für die Bedienoberfläche überlegt: Ein KI-Briefing bietet tägliche Zusammenfassungen von Wetter, Terminen und Verkehr, während die neue „Now Bar“ Live-Widgets mit nützlichen Informationen, etwa der laufenden Stoppuhr, direkt auf dem Startbildschirm anzeigt.
An Bord ist ferner ein KI-gestütztes Zeichen-Feature. Man kritzelt mit dem S-Pen auf den Bildschirm, und die KI versucht daraus eine Zeichnung oder ein Gemälde zu erstellen. Zumindest als moderne Kunst könnten die Ergebnisse des Autors dieses Textes durchgehen. Außerdem gibt es den bekannten Radierer, mit dem sich Objekte aus Bildern entfernen oder verschieben lassen.
Der Dolmetscher ist ebenfalls praktisch, zeigt aber noch Schwächen der Vorgängermodelle. So dauert die Live-Übersetzung bei Telefonanrufen relativ lange und funktioniert im Test beispielsweise mit Polnisch nicht besonders gut. Richtig gut ist der Audioradierer: Dieses Feature entfernt Hintergrundgeräusche aus Videoaufnahmen, etwa das Rauschen des.
Der 5000-mAh-Akku des Galaxy S25 Ultra hält im Battery Test von PCmark starke 15 Stunden durch – ein hervorragender Wert. Im Alltag sind damit bis zu zwei Tage möglich, unter hoher Last ein voller Tag. Geladen wird mit maximal 45 Watt, was für Samsung ausgesprochen viel ist. Die chinesische Konkurrenz lädt hier aber bis zu dreimal so schnell. In einer Stunde ist der Akku voll, von 20 auf 100 Prozent dauert es 45 Minuten. Kabelloses Laden wird mit bis zu 15 Watt ebenfalls unterstützt.
Das Samsung Galaxy S25 Ultra startet mit einer nahezu identischen UVP: Das Modell mit 256 GB beginnt bei 1449 Euro, während die Version mit 1 TB bei 1809 Euro liegt. Obwohl der offizielle Verkaufsstart erst am 7. Februar erfolgt, gibt es bereits jetzt attraktive Angebote. Mit 256 GB bekommt man das S25 Ultra schon für 885 Euro. Die 512-GB-Version ist bereits ab 989 Euro erhältlich. Bei 1 TB sind es mindestens 1190 Euro.
Interessierte sollten zum Verkaufsstart auf gute Deals mit Trade-In-Optionen achten. Beim Eintausch eines alten Smartphones gibt es oft einen zusätzlichen Rabatt. Das Samsung Galaxy S25 Ultra ist in den Farben Titanium Silverblue, Titanium Gray, Titanium Black und Titanium Whitesilver erhältlich. Zudem gibt es exklusive Sondereditionen in Titanium Jetblack, Titanium Jadegreen und Titanium Pinkgold, die nur online bei Samsung verfügbar sind. Spannend sind hier die Bundles mit den Galaxy Buds 3, den Galaxy Buds 3 Pro oder der Galaxy Watch 7.
Ohne Zweifel ist das Samsung Galaxy S25 Ultra das beste Samsung-Smartphone und vielleicht auch derzeit das beste Android-Handy auf dem Markt. Große Änderungen gibt es auf den ersten Blick nicht, das an die Reihe angepasste Design hat uns aber hervorragend gefallen. Der Prozessor bietet enorm viel Power und an der Kamera kam es ohnehin wenig auszusetzen. Zudem baut Samsung konsequent seine KI-Services aus, auch wenn diese nicht immer ausgreift sind und für uns auch kein primäres Kaufargument liefern – die Hardware schon.
Die Konkurrenz ist allerdings sehr dicht auf den Fersen und in Teilbereichen sogar stärker. Speziell für Samsung spricht aber neben der Qualität der gute Software-Support. Wer ein Galaxy S24 Ultra hat, wird kaum einen Grund haben zu kaufen, aber für Besitzer älterer Smartphones ist das S25 Ultra ein Top-Flaggschiff.
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