Lukasz beschäftigt sich seit über 15 Jahren als Redakteur mit Smartphones, Apps, Gadgets und Content-Marketing. Seit 2021 arbeitet er für Heise Medien und ist derzeit leitender Redakteur bei Heise Bestenlisten. Der studierte Historiker aus Tübingen begeistert sich sonst für Fitness, Fußball, Fotografie sowie basslastige Musik.
Das robuste Samsung Galaxy Xcover 7 bietet einen Wechsel-Akku und eine lange Akkulaufzeit. Was das Outdoor-Handy noch bietet, zeigt der Test.
Das neueste Modell im Portfolio der Outdoor-Smartphones der Koreaner ist das Samsung Galaxy Xcover 7. Es ersetzt das mittlerweile etwas in die Jahre gekommene Samsung Galaxy Xcover 5 (Testbericht) und ist als preiswerteres Outdoor-Handy unterhalb des Samsung Galaxy Xcover 6 Pro (Testbericht) angesiedelt. Anders als bei seinen anderen Smartphones aktualisiert Samsung seine robusten Modelle in einem zweijährigen Rhythmus. Angesichts dessen folgt das Xcover 7 auf das Xcover 5, während ein Nachfolger des hochwertigeren Xcover 6 Pro erst für das nächste Jahr geplant ist.
In erster Linie bietet Samsung seine Outdoor-Smartphones für den gewerblichen Bereich an. Gerade bei Rettungs- und Hilfskräften, aber auch in der Industrie oder dem Handwerk müssen Mobilgeräte bestimmte Anforderungen erfüllen, etwa ein wasserdichtes und robustes Gehäuse oder die Möglichkeit, mit Desinfektionsmittel gereinigt zu werden. Zudem gewährleistet Samsung einen umfassenden Software-Support sowie für Unternehmen die Möglichkeit, Geräte zentral zu verwalten. Aber auch Privatpersonen, die ein robustes Mobilgerät suchen für Outdoor-Aktivitäten oder Gartenarbeit, profitieren vom Xcover 7. Wie sich das handliche Outdoor-Handy schlägt, zeigt der Test.
Eine der schönsten Eigenschaften des Xcover 7 ist das für ein Outdoor-Smartphone vergleichsweise schlanke und handliche Design. Verglichen mit einem Ulefone Armor 22 (Testbericht) wirkt es mit seinen Abmessungen fast schon filigran. Der Rand um das Display fällt jedoch deutlich breiter aus als bei einem gewöhnlichen Smartphone, sodass es knapp einen Zentimeter länger ist als etwa ein Samsung Galaxy A34 (Testbericht). Es ist in etwa so dick wie ein Smartphone in einer robusten Schutzhülle, die sich Käufer beim Xcover 7 sparen können. Was die Größe angeht, ist es vergleichbar mit dem Nokia XR21 (Testbericht).
Auffälliges Merkmal des Xcover 7 ist der programmierbare, rötlich umrandete Button auf der linken Seite. Das Gehäuse bietet dabei stets einen griffigen Halt. Dank einer Zertifizierung für IP68 übersteht es einen längeren Aufenthalt (30 Minuten) unter Wasser bis in ein Meter Tiefe. Der Kontakt mit Desinfektionsmitteln ist ebenso kein Problem.
Klar, die Eleganz der übrigen Samsung-Smartphones bringt es nicht mit, aber das Äußere des Rugged-Smartphones ist dennoch ansehnlich. Das nach MIL-STD-810H-zertifizierte Mobilgerät übersteht locker Stürze aus 1,5 Metern Höhe. Einzige Schwachstelle bleibt dabei die abnehmbare Rückseite aus Kunststoff, die sich beim Aufprall auf harten Untergrund möglicherweise lösen könnte – womit dann der Schutz vor Flüssigkeiten nur eingeschränkt gegeben wäre.
Beim Display mit einer Diagonale von 6,6 Zoll kommt ein PLS-Panel zum Einsatz. Die Auflösung erreicht 2408 × 1080 Pixel, was für ein mehr als ausreichend scharfes Bild sorgt. Die Bildqualität ist gut und bietet eine hohe Blickwinkelstabilität, auch wenn es bei Schwarzwerten und Kontrasten nicht mit einem OLED mithalten kann. Nicht mehr ganz zeitgemäß ist die Bildwiederholrate von 60 Hertz. Wer das Handy mit Handschuhen bedienen möchte, kann die Empfindlichkeit des Touchscreens in den Einstellungen hochschrauben. Das klappt relativ gut mit dünnen Leder- oder Arbeitshandschuhen.
Laut Hersteller soll die Anzeige bis zu 600 Nits erreichen, wir konnten nur maximal 570 Nits messen. Damit ist es bei starkem Sonnenschein nur mäßig ablesbar. Gerade bei einem Outdoor-Gerät wäre es wünschenswert, die Anzeige im Freien immer gut sehen zu können. Unsere Tests zeigen allerdings, dass es die Konkurrenz nur selten besser macht.
Das Setup der Kamera ist einfach: Es gibt lediglich eine Hauptlinse mit 50 Megapixeln, die eben auf der Rückseite eingebettet ist. Daneben befindet sich ein Dual-LED-Blitz, der auch als Taschenlampe dient. Dazu kommt eine Selfie-Kamera mit mageren 5 Megapixeln.
Die hohe Auflösung lässt auf eine gute Kamera hoffen. Das Ergebnis enttäuscht aber im Vergleich zu Mittelklasse-Smartphones wie dem Samsung Galaxy A34 (Testbericht). Der Dynamikumfang ist dürftig, Bilddetails und Schärfe haben Luft nach oben. Für mehr als gelegentlich Schnappschüsse ist das Xcover 7 also nicht gemacht. Videos sehen blass aus und neigen zu starkem Wackeln. Selfies gehen noch weitgehend in Ordnung trotz der geringen Auflösung.
Unter der Haube des Xcover 7 läuft ein Mediatek Dimensity 6100+. Die Performance ist eher dürftig und entspricht einem Smartphone bis 150 Euro (Bestenliste). Das belegen auch die eher schwachen Benchmark-Ergebnisse von 8000 Punkten bei PCmark Work 3.0 und 1250 Punkte bei Wild Life von 3Dmark. Im Alltag läuft das Handy zwar ausreichend schnell, der eine oder andere Ruckler ist aber zu vernehmen.
Beim Speicher bietet es 128 GB sowie 6 GB RAM. Eine Erweiterung per microSD-Karte ist erfreulicherweise möglich. Ein Steckplatz für eine Kopfhörerklinke ist ebenfalls vorhanden. Die übrige Ausstattung ist jedoch mit Wi-Fi 5 und USB-C 2.0 eher mager. Immerhin beherrscht das Gerät 5G – sowohl über eine Nano-SIM als auch per eSIM. Die Sprachqualität beim Telefonieren ist dabei sehr klar und deutlich. Zur Navigation greift das Xcover 7 auf A-GPS, Glonass, Beidou, Galileo und QZSS zurück. Die Genauigkeit ist mit einem Meter laut GPS-Test hoch.
Erfreulich ist der programmierbare Button, diesem kann man jeweils zwei Funktionen zuordnen für einmaliges Drücken oder längeres Halten. Weniger schön ist das Fehlen eines Fingerabdruckscanners, es kann nerven, jedes Mal die PIN eigenen zu müssen. Alternativ entsperrt man das Gerät per Gesichtserkennung. Die 2D-Technologie dahinter ist allerdings nicht sonderlich sicher vor Täuschungsversuchen mit einem Foto.
Große Stärke von Samsung bleibt der Software-Support. Ab Marktstart soll das Galaxy Xcover 7 für fünf Jahre Sicherheits-Patches und vier Versions-Upgrades für Android erhalten. Der Patch stammt zum Testzeitpunkt aus März und ist somit brandaktuell. Als Bedienoberfläche kommt One UI zum Einsatz, wer also ein Samsung-Handy schon genutzt hatte, findet sich schnell zurecht.
Größte Besonderheit ist der herausnehmbare Akku mit einer Kapazität von 4050 Milliamperestunden. Das mag nicht sonderlich viel sein, aber erlaubt es, bei Bedarf einen zweiten Akku zum Wechseln für 40 Euro zu nutzen oder diesen einfach auszutauschen, wenn er nach einigen Jahren an Kapazität eingebüßt hat. Die Akkulaufzeit ist dennoch gut, im Battery Test von PCmark kamen wir auf 13,25 Stunden. Ein Netzteil liegt nicht bei, geladen wird zudem nur mit maximal 15 Watt. Damit dauert ein Ladevorgang von 20 auf 100 Prozent und 1,5 Stunden. Kabelloses Laden gibt es nicht.
Das Samsung Galaxy Xcover 7 in der Enterprise Edition bekommt man ab 270 Euro. Interessante Tarif-Bundles bietet Logitel. So bekommt man das Smartphone etwa für 30 Euro bei einem monatlichen Preis von 20 Euro mit 20 GB im LTE-Netz von Vodafone.
Wer ein Outdoor-Smartphone sucht, das noch handlich genug ist, findet im Samsung Galaxy Xcover 7 eine gute Lösung zum erschwinglichen Preis ab 270 Euro. Käufer profitieren hier von langjährigen und regelmäßigen Software-Updates sowie einem austauschbaren Akku mit solider Laufzeit. Das Outdoor-Handy beherrscht zudem 5G und bietet eine programmierbare Taste. Weniger schnell ist der Prozessor, der jedoch für die meisten Aufgaben des Tages ausreichen sollte. Luft nach oben ist bei der Kamera sowie der Display-Helligkeit.
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