Der Narwal Freo Z Ultra soll durch gleich zwei KI-Chips effektiver Hindernisse erkennen und dabei toll saugen und wischen. Wir überprüfen im Test, wie gut ihm das gelingt.
Saug- und Wischroboter im Haushalt sind keine Seltenheit mehr. Die Angebote auf dem Markt sind vielfältig. Die besten Saug- und Wischroboter haben wir für euch getestet und in unserer Bestenliste zusammengefasst. Reinigungsergebnisse sind abhängig von den technischen Fähigkeiten der Roboter und somit sehr unterschiedlich. Fast allen gemein: Vor der Arbeit muss das Reinigungsareal vom Nutzer aufgeräumt werden, damit sich der Haushaltshelfer nicht festfährt. Der Narwal Freo Z Ultra setzt mit seinen zwei KI-Chips neue Maßstäbe, denn die Chips ermöglichen unter anderem ein schnelles Reagieren auf unterschiedlichste Arten von Hindernissen. Dabei soll er deutlich zuverlässiger auch kleine Gegenstände erkennen und eng umfahren. Zudem kartiert er in sehr kurzer Zeit die zu reinigende Fläche sehr präzise. Doch wie schlägt sich der Roboter im Alltag?
Der Narwal Freo Z Ultra kostet auf der Homepage des Herstellers, bei Amazon und bei Geekbuying zum Testzeitpunkt 949 Euro.
Unser Testgerät Narwal Freo Z Ultra ist im Grunddesign mattgrau. Im Onlineshop des Herstellers gibt es den Narwal Freo Z Ultra zum Testzeitpunkt in Dunkelgrau und in Weiß mit hellgrauen Akzenten. Die Größe des Roboters ist im Vergleich zu unseren anderen Testmodellen durchschnittlich, die Reinigungsstation ist mit 38 cm Tiefe x 42 cm Breite x 45,5 cm Höhe eher als normal bis groß einzuordnen. Sie lässt sich vermutlich nicht in jedem kleineren Haushalt ohne Weiteres unterbringen. Neben dem grauen modernen Design hat die Station eine dezente LED-Beleuchtung an der Oberseite. Im Inneren der Station befinden sich die Tanks für Frisch- und Abwasser. Nimmt man an der Front der Station die Klappe ab (diese ist mit fünf Magneten befestigt), kann dort Reinigungsmittel aufgefüllt werden. Bei unserem Testgerät war das Reinigungsmittel im Lieferumfang bereits enthalten. Es wird automatisch dem Frischwasser des Roboters zugesetzt.
Die Höhe des Roboters liegt bei 11 cm, das ist recht hoch. Die Breite liegt bei 35 cm. Somit gehört der Roboter ebenso wie die Station zu den eher größeren Geräten im Vergleich zu anderen Modellen. Die Wischtücher stehen an der hinteren Seite des Roboters minimal hervor. Zudem gibt es seitlich vorn angebracht zwei Bürsten – je eine links und rechts. Auf der Oberfläche des Saugroboters befinden sich der Lidarsensor und die Tasten für Rückruf sowie Start/Stop. Diese ermöglichen eine schnelle und einfache direkte Steuerung des Roboters am Gerät.
An der Front des Roboters ist der Binokularsensor zur Hindernisvermeidung verbaut, der neben der hochauflösenden Doppel-RGB-Kamera mit 1080p und 136° Weitwinkelsichtfeld sitzt. Seitlich sind die Laser-Kantensensoren montiert. Am Heck befinden sich die Ladekontakte. Unter dem Deckel des Roboters sind der Staubbehälter und die Resettaste. Auf der Unterseite sind Ultraschall-Teppichsensor, Absturzsensoren, Seitenbürsten, eine verhedderungsfreie Zyklonrollenbürste, der Steckplatz für das Fußleistenreinigungsmodul sowie zwei Wischmodule zu finden.
Für die Inbetriebnahme des Narwal Freo Z Ultra sollten sämtliche Möbel an ihrem üblichen Platz stehen. Außerdem mussten wir alle Türen öffnen und die Bereiche frei halten, in denen der Narwal Freo Z Ultra reinigen soll. Wir brauchten kein zusätzliches Licht, da der Roboter, im Gegensatz zu den meisten anderen Saug- und Wischrobotern, mit seinem eigenen Licht auch im Dunkeln fahren kann. Die Bedienung des Roboters erfolgt mithilfe der App Narwal Freo. Die App ist für iOS und Android kostenlos erhältlich. Einen QR-Code mit Direktlink zur App findet man im Benutzerhandbuch oder am Gerät.
Das Koppeln des Roboters mit der App ist sehr simpel – einfach den Anweisungen der App folgen, fertig. In der App gibt es zahlreiche Funktionen, darunter die Erstellung und Verwaltung von Karten. Bei ersten Kartieren wird schnell deutlich, dass der Roboter mit zwei richtig starken KI-Chips arbeitet, denn das Erstellen der einzelnen Räume gelingt ihm recht schnell und sehr genau. In unserem Test hat der Roboter etwa 145 m² Wohnfläche in weniger als 25 Minuten kartiert – das ist bei unserem verwinkelten Grundriss schnell. Dabei erkennt der Narwal zum Teil auch, wo sich Möbel, Teppiche und Bereiche befinden, die der Roboter nicht anfahren kann.
Einige Möbel werden teilweise in der virtuellen Karte dargestellt. In der Karte werden die von dem Roboter erfassten Räume mit Namen versehen. Ist der Name des Raumes nicht richtig, kann er unkompliziert manuell geändert werden. Anschließend wird noch gefragt, ob sich Haustiere in den Räumlichkeiten befinden, ob die Kindersicherung der Dockingstation aktiviert werden soll und ob bei längerem Nichtbenutzen die Reinigungsstation abgeschaltet werden soll. Die App besitzt viele Möglichkeiten, in das Reinigungsverhalten des Roboters einzugreifen oder die Reinigung nachzuvollziehen. Der Standort des Roboters kann auf der virtuellen Karte eingesehen werden. Außerdem können Zeitpläne zur Reinigung erstellt oder auch Einstellungen der Reinigungsstation (Saugstärke, Wassermenge beim Wischen, Wischen und/oder Saugen) vorgenommen werden. Abgeschlossene Reinigungen werden ebenfalls in der App dokumentiert.
Die Unterstützung von Sprachassistenten ermöglicht den Betrieb des Roboters, ohne direkt ein Smartphone zu benutzen. Momentan ist es möglich, die drei bekanntesten Sprachassistenten (Alexa, Google Assistant, Siri) mit dem Roboter zu koppeln. Insgesamt bietet die App viele Funktionen und lässt dabei wenig Wünsche offen.
Der Narwal Freo Z Ultra ist durch die doppelten KI-Chips und die Doppel-RBG-Kameras ein wirkliches Reinigungstalent. Der Roboter erkennt seine Umgebung sehr genau und erstellt mithilfe der schnell erfassten und präzisen Daten eine Karte, die in der App eingesehen werden kann. Mit der Reinigung beginnt der Roboter am Rand des Raumes. Anschließend arbeitet er sich systematisch in möglichst geraden Bahnen durch den Raum. Dadurch erzielt der Narwal ein gutes Reinigungsergebnis. Lediglich im Randbereich sehen wir Verbesserungspotenzial. Das seitlich angebrachte Tuch für die Sockelleisten ist zwar ein nettes Gimmick, aber auf dem Boden bleibt ein etwa 2 cm breiter Randstreifen, der nicht gewischt wird. Hier fehlt ein ausfahrbarer oder seitlich angebrachter Wischmopp, wie ihn beispielsweise Roborock S8 MaxV Ultra (Testbericht) oder Dreame X40 Pro Ultra Complete (Testbericht) haben.
Der Roboter ist mit rund 11 cm Höhe zwar nicht der niedrigste, er fährt aber dennoch meist mühelos und genau unter Möbelstücke, die etwas höher als 11 cm sind. Auch bei kleinen Teppichen und Teppichläufern hat der Roboter in unserem Test überzeugt. Er hat sie nicht unter sich umgeklappt oder verschoben. Selbst Decken oder Vorhänge, die auf dem Boden aufliegen, sind für den Narwal Freo Z Ultra dank der „doppelten KI“ kein Problem. Seine Grenzen findet er lediglich in wirklich dünnen Kabeln, vor allem, wenn sie ähnliche Farbe wie der Boden haben. Auf diese ist er in unserem Test aufgefahren. Das ist aber im Vergleich zu anderen Robotern und mit Hinblick auf das sonst intelligente Reinigen unserer Meinung nach schon Meckern auf ganz hohem Niveau. Die Objekterkennung des Narwal Freo Z Ultra ist derzeit unübertroffen.
Die rotierenden Wischtücher an der Unterseite des Roboters drehen sich bei Bedarf mit Abwärtsdruck für eine noch präzisere und gründlichere Reinigung. Die Wischmopps sind mit Klett an den Rotoren befestigt und abnehmbar. Sie können problemlos in der Waschmaschine gereinigt werden. Durch eine intelligente Lift-Funktion werden die Wischtücher automatisch um 12 mm angehoben, wenn der Narwal vor sich festen Schmutz oder Teppichboden erkennt. Zudem erhöht er die Saugkraft. Bei nassem Schmutz hingegen wird der Druck der Wischmopps erhöht und die Rotation der Bürsten wird gestoppt. Dies gelingt ihm im Test gut.
Die Hauptbürste mittig unter dem Roboter leistet ordentliche Arbeit und sorgt für ein gutes Reinigungsergebnis. Sie bleibt frei von Haaren und ist somit wartungsarm. Zudem reinigen zwei kleine, sich rotierende Bürsten an der Vorderseite des Roboters den Randbereich des Raumes. Wie bereits erwähnt, sehen wir hier noch Luft nach oben. Ein ausfahrbarer oder seitlich angebrachter Wischmopp würde das Reinigungsergebnis noch verbessern.
Die Reinigungsstation macht ebenso wie der Roboter selbst einen guten Job. Der Narwal Freo Z Ultra fährt die Station auf Wunsch nach jedem Raum zur Reinigung an. Durch einen Frischwasserbehälter in der Station bekommt er Frischwasser zum Wischen. In einem Schmutzwasserbehälter wird das Schmutzwasser gespeichert. Die Wischtücher werden mit heißem Wasser ausgewaschen. Zudem liefert Narwal ein spezielles Reinigungsmittel mit, welches in einer gesonderten Kartusche in der Station platziert werden kann. Das mitgelieferte Mittel riecht angenehm frisch und schmiert nicht.
Da das Schmutzwasser in der Station analysiert wird, wischt der Roboter bei Bedarf Flächen erneut, um sie vollständig zu reinigen. Nach der Reinigung der Wischmopps trocknet sie die Station mit Heißluft. Dies ist hörbar, aber wirklich leise im Vergleich zu anderen Reinigungsstationen. Der Staub aus dem Roboter wird in einem Staubbehälter mit Beutel in der Station gesammelt. Der Beutel kann bei Bedarf einfach entsorgt werden. Damit verabschiedet sich Narwal von der Komprimierung des aufgesaugten Staubs, die die Vorgängermodelle nutzen, und tauscht sie gegen eine herkömmliche Absaugung wie bei der Konkurrenz. Damit soll nun ein Arbeitszyklus von 120 Tagen ohne Staubentleerung durch den Nutzer erreicht werden, zuvor waren es rund 50 Tage.
Die Hinderniserkennung des Roboters ist dank der zwei KI-Chips beeindruckend. Auch spontan vor dem Roboter (rund 20 cm entfernt) auftauchende Gegenstände werden erkannt und intelligent umfahren. Die Konkurrenz fährt gerade in solchen Situationen stumpf weiter.
Zur Lautstärke: Während der Reinigung ist der Roboter, wie seine Konkurrenten, durchaus hörbar. Beeindruckend leise finden wir ihn vorwiegend beim einfachen Fahren ohne aktive Reinigungsfunktionen. Die Reinigungsstation ist beim Absaugen oder Reinigen der Wischmopps ebenfalls gut hörbar. Beim Trocknen ist sie jedoch im Vergleich zu anderen eher leise.
Der Narwal Freo Z Ultra hat laut Hersteller eine Saugleistung von 12.000 Pascal. Damit bewegt er sich im Vergleich zu unseren anderen Testgeräten deutlich im oberen Bereich, nur der Roborock Qrevo Curv (Testbericht) ist auf dem Papier stärker. Hundehaare sowie groben und feinen Staub saugt der Roboter mit seiner starken Saugleistung im Test mühelos auf und reinigt die Böden damit gründlich. Hierbei unterstützten die Seitenbürsten, um am Rand und den Ecken den Staub aufnehmen zu können. Dies gelingt nahezu gänzlich. Lediglich ein kleiner Bereich in den Ecken wird, wie bei den meisten Saug- und Wischrobotern ohne ausfahrbare Seitenbürste, nicht erreicht.
Mit der Bodenbürste setzt der Roboter auf ein speziell entwickeltes System mit angewinkelten Borsten. Diese sollen das Aufwickeln von langen Haaren vermeiden. Das hat im Test gut funktioniert, denn wir mussten keine aufgewickelten Haare aus der Bürste entfernen. Im Gegensatz zum Narwal Freo X Ultra (Testbericht) besitzt der Narwal Freo Z Ultra eine anhebbare Bodenbürste, um etwa bei Übergangsleisten nicht hängenzubleiben.
Die dreieckigen Wischmopps sind speziell so angeordnet, dass keine Stellen ungewischt bleiben. Durch ihre Anordnung und Form greifen sie ineinander und sorgen so mit ihrer Rotation dafür, dass kein Streifen in der Mitte trocken zurückbleibt. Die Wischteller haften magnetisch am Roboter und können einfach abgezogen werden. Die Mopps sind mit Klett auf den Wischtellern befestigt und können so problemlos entfernt und in der Waschmaschine gewaschen werden. Leider lässt der Roboter am Rand des Raumes eine Breite von 2 bis 3 cm ungewischt. Hier könnte der Hersteller beim Nachfolgegerät eventuell einen ausfahrbaren Mopp installieren. Auch auf niedrig- und mittelflorigen Teppichen hat der Roboter gute Reinigungsleistung. Er hebt die Wischmopps an und erhöht die Saugleistung. Insgesamt ist die Reinigungsleistung des Narwal Freo Z Ultra überzeugend und der schmale ungewischte Randbereich für uns nur ein kleiner Kritikpunkt.
Die Leistung des Akkus kann sich sehen lassen. Der Roboter reinigt je nach Einstellungen mühelos rund 150 m² (brutto) in einem Durchgang. In unserem Test lief er dabei bis zu 2,5 Stunden durchgehend. Reicht das nicht, lädt er zwischendurch nach und setzt die Reinigung automatisch fort.
Der Narwal Freo Z Ultra kostet auf der Homepage des Herstellers, bei Amazon und bei Geekbuying zum Testzeitpunkt 949 Euro. Im Lieferumfang enthalten sind neben dem Roboter und der Reinigungsstation (inkl. Staubbeutel, Filter, Bürsten, Pads und Reinigungsmittel), drei zusätzliche Sockelleisten-Lappen, ein weiterer Staubbeutel, ein Filter für den Staubbehälter und ein Einsatzbehälter.
Der Narwal Freo Z Ultra ist ein wirklich intelligenter Saug- und Wischroboter mit guter Reinigungsleistung. Hohe Saugkraft, „doppelte KI“ und die präzise Navigation in Kombination mit den vielfältigen Reinigungsfunktionen, die in der App einfach gesteuert werden können, machen den Roboter zu einem echt intelligenten Helfer im Haushalt. Die Reinigungsstation überzeugt uns in unserem Test ebenfalls. Sie sorgt für zusätzlichen Komfort und trägt maßgeblich zu dem guten Reinigungsergebnis bei, da sie die Wischmopps mit heißem Wasser gründlich wäscht, mit warmer Luft gut trocknet und den Staubbehälter des Roboters automatisch gründlich leert. Zudem wird das Reinigungsmittel ebenfalls nach Bedarf mithilfe von künstlicher Intelligenz zugegeben.
Zwei kleine Kritikpunkte haben wir allerdings trotzdem. Zum einen fehlt uns ein (ausfahrbarer) Wischmopp im Randbereich des Roboters. Trotz der gut positionierten Wischmopps unter dem Roboter und dem Reinigungstuch für die Sockelleisten bleibt ein kleiner Randbereich ungewischt. Zudem gibt der Hersteller des Roboters an, dass auch kleinste Kabel erkannt werden. Dies hat in unserem Test nicht immer zuverlässig geklappt, auch wenn die Objekterkennung die derzeit beste im Wettbewerb ist.
Die Gesamtleistung des Narwal Freo Z Ultra überzeugt uns daher, zumal der Preis mit rund 850 Euro deutlich niedriger als bei der Spitzenkonkurrenz von Roborock, Dreame oder Ecovacs ist.
Weitere hervorragende Saugroboter bietet unsere Topliste der besten Saugroboter mit Reinigungsstation.
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