Stefan schrieb bereits während des Studiums Spieletests für ein Printmagazin im Ruhrgebiet. Durch einen glücklichen Zufall landete er in Berlin und arbeitete fast 15 Jahre bei Areamobile, zuletzt als leitender Testredakteur. Für Heise Bestenlisten testet er Smartphones, Saug- und Mähroboter, Lautsprecher, Modellflugzeuge und andere Technik-Gadgets.
Schon wieder ein S7-Sauger, obwohl schon längst die S8-Generation erhältlich ist? Tatsächlich, und die hat es in sich! Wir klären im Test, warum der Max Ultra aktuell vielleicht der beste Saugroboter von Roborock ist.
Manche Hersteller haben es mit Namen einfach nicht drauf. So leider auch Roborock. S7, S8? Passt, bezeichnet halt die Generation. Pro? Ultra? Max? Superduper?! Wer soll denn da durchblicken? Denn bei all den Superlativen im Namen ist es alles andere als einfach, hier den Überblick zu behalten und man könnte fast meinen, dass die Verwirrung des Kunden sogar gewollt ist. Wir sorgen für Abhilfe und vergleichen den neuen S7 Max Ultra mit Roborock S7 Pro Ultra (Testbericht), S7 MaxV Ultra (Testbericht) sowie S8 Pro Ultra (Testbericht) und erklären, warum nicht die neueste Generation, sondern ein vermeintlich „altes“ Gerät das derzeitige Highlight im Portfolio des Herstellers ist.
Zum Design von Saugrobotern muss man heute eigentlich nicht mehr viel schreiben. Denn inzwischen setzen fast alle Hersteller ab einer bestimmten Preisklasse auf runde Modelle mit ein oder zwei Seitenbürsten, einer schwimmend gelagerten Hauptbürste, oben einem Laserturm zur präzisen Navigation sowie Bumper und Nahbereichssensoren vorn, Wandsensor rechts und Absturzsensoren unten. Hinzu kommt dann bei allen Anbietern im höheren Preisbereich eine 3D-Objekterkennung vorn im Bumper und immer mehr Geräte können Wischmopps oder Wischtuch für bessere Reinigungswirkung bewegen und sogar anheben. Dadurch reinigen solche Modelle Hartboden und Teppich in einem Durchgang – praktisch. Premium wird es dann spätestens mit Absaug- und Reinigungsstationen.
Zu Design und Wertigkeit des Roborock S7 Max Ultra daher nur so viel: Er sticht optisch nicht groß aus dem Angebot des Herstellers heraus, sondern überzeugt wie von anderen Modellen von Roborock gewohnt durch hochwertiges Erscheinungsbild in Weiß mit schwarzen Akzenten. Praktisch: Der Laserturm verfügt ebenfalls über Stoßsensoren, damit sich der Roboter unter Möbelstücken nicht mit dieser höchsten Stelle des Chassis festfährt. Der Verzicht von zweien der sonst sechs Absturzsensoren ist uns im Test nicht negativ aufgefallen. Gleiches gilt für den Verzicht auf die zweite Gummirolle der „Hauptbürste“, wie sie seit der S8-Reihe Standard ist – dazu später mehr.
Am ehesten erkennt man das „alte“ S7-Design an der Ultra-Reinigungsstation in Schwarz-Weiß. Sie besteht wieder aus den einzeln sichtbaren Behältern für Frisch- sowie Abwasser und Absaugbeutel, bei der S8-Generation wirkt das alles mehr aus einem Guss. Toll nun: Im Gegensatz zum S7 MaxV Ultra und Pro Ultra muss kein Modul für die Heißlufttrocknung des Wischtuches nachträglich gekauft und installiert werden, sondern der Max Ultra hat die gleich mit dabei. Das nützliche Kabelmanagement gibt es natürlich auch wieder.
Auch hier gibt es bei den großen Herstellern kaum noch Verbesserungspotenzial. Roborocks Saugroboter lassen sich nach wie vor in die Xiaomi-Home-App einbinden, alle und zeitnah neue Funktionen gibt es aber vor allem mit der Roborock-App. Die Verbindung klappt am einfachsten über das Scannen des QR-Codes unter der nach oben klappbaren Abdeckung des Roboters mit der Smartphone-Kamera direkt aus der App. Anschließend muss der Nutzer nur noch das WLAN-Passwort eingeben – fertig. Das alles dauert keine Minute.
Anschließend kann es direkt losgehen und Nutzer eines älteren Roborock-Modells werden sich sofort zurechtfinden. Denn viele Unterschiede zu den S8- oder eben den anderen S7-Modellen gibt es kaum. Da die Objekterkennung beim S7 Max Ultra nicht mehr über eine normale Kamera, sondern einen speziellen Sensor geschieht, gibt es nicht mehr wie beim MaxV ein Bild, wenn ein Hindernis erkannt und klassifiziert wurde, sondern lediglich den Hinweis auf ein erkanntes Störobjekt. Ansonsten gibt es alle Features, die auch die Konkurrenz bietet – inklusive 3D-Karte samt Bodenbelag-Einstellung und Matrix-3D-Karte speziell für iPhone-Nutzer.
Bei der Navigation gibt es keine Kritikpunkte, die ist so perfekt wie immer bei Roborock. Der Sauger fährt nah an Hindernisse heran, vermeidet aber starke Rempler. Selbst in engen Stuhlbein-Wäldern manövriert der Roboter so lange souverän, bis er wieder herausgefunden hat. Lediglich bei der Objekterkennung gibt es leichte Abzüge. Die kommt bei der Verlässlichkeit weder an S7 MaxV Ultra (Testbericht) noch S8 Pro Ultra (Testbericht) heran, ist aber natürlich allemal besser als beim S7 Max Pro (Testbericht) ohne Objekterkennung und bringt auch Vorteile. Der Sauger hat so immerhin die Chance, Kabel und andere typische „Festfahrhindernisse“ zu erkennen – auch Tierkot.
Bei der Reinigungsleistung hat uns der Roborock S7 Max Ultra im Test voll überzeugt. Obwohl der Sauger nicht wie die S8-Generation über zwei, sondern nur über eine Gummiwalze verfügt, gehört er sowohl auf Hartboden als auch auf Teppich zu den besten Saugrobotern am Markt. Möglich macht das vermutlich die auf jetzt 5500 Pa gesteigerte Saugkraft in Kombination mit der von den älteren S7-Modellen bewährten Gummiwalzen-Konstruktion. Anheben kann der S7 Max Ultra die Walze entgegen dem neuen S8 Pro Ultra übrigens nicht, wir finden das aber auch nicht schlimm. Bei der Wischleistung gibt es theoretisch ebenfalls einen kleinen Unterschied zum S8 Pro Ultra. So setzt der S7 Max Ultra wie bei den anderen S7-Modellen auf eine einzelne vibrierende Zone des Wischtuches, das neue Modell auf zwei. Nominell ist daher die Wischleistung etwas schlechter, im Praxisbetrieb gehört aber auch das Wischergebnis des hier getesteten Modells zu den besten am Markt und ein Unterschied zur S8-Generation dürfte im Alltag kaum auffallen.
Die Reinigungsstation überzeugt erneut auf ganzer Linie. In einstellbaren Abständen kehrt der Sauger zur Station zurück und reinigt mit Frischwasser das schmutzige Wischtuch. Außerdem wird der fest im Roboter eingebaute Frischwassertank wieder aufgefüllt. Das Schmutzwasser wird in einen separaten Tank abgesaugt und nach Abschluss der kompletten Reinigung auch der Staub aus dem internen, herausnehmbaren Staubbehälter des Roboters. Einziger Kritikpunkt hier: Im Gegensatz zum Roboter, der dank Heißluftreinigung der Mopps und damit entfallender Stock-Bildung nun kaum noch Wartung benötigt, muss die Station weiterhin regelmäßig gereinigt werden, um hygienisch zu bleiben. Dazu muss der Nutzer mehrere Kleinteile einzeln entfernen und die Station ist insgesamt eher so designt, dass Schmutz hier gerne anhaftet. Beim S8 Max Ultra ist das schon etwas besser. Die Akkulaufzeit ist wie bei den anderen S7-Modellen sehr gut, bei besonders großen Reinigungsflächen über etwa 150 m² lädt der Roboter zwischendurch nach.
Geekmaxi, die uns das Testgerät zur Verfügung stellten, bieten den Roboter derzeit für 888 Euro mit Code BQHCYQUG an.
Der Roborock S7 Max Ultra ist entgegen unseres ersten Eindrucks bei Vorstellung kein überflüssiges weiteres Mitglied der S7-Familie, sondern eigentlich sogar das Beste. Denn im Vergleich zum bisherigen S7-Spitzenmodell, dem S7 MaxV Ultra (Testbericht), bietet der neue Max Ultra ohne V im Namen zwar die schlechtere Objekterkennung, dafür ist aber die Heißlufttrocknung für das Wischtuch gleich mit dabei und der Rest ist mindestens genauso gut – zu einem niedrigeren Preis. Der S7 Pro Ultra (Testbericht) ist zwar inzwischen deutlich günstiger, verzichtet aber auf Objekterkennung ganz und auch auf eine Heißlufttrocknung. Und der S8 Pro Ultra (Testbericht) ist zwar grundsätzlich noch einen Tick besser, liegt preislich aber sogar rund ein Drittel höher. Wer also besonderes Augenmerk auf Preis-Leistung legt, aber dennoch zu einer hohen Investition von bis zu 1000 Euro bereit ist, bekommt mit dem neuen Roborock S7 Max Ultra eigentlich sogar die heimliche Nummer Eins der Saugroboter.
Was Saugroboter können und können sollten, zeigt unser Kaufratgeber zum Thema. Unsere Topliste der besten Saugroboter wird ebenfalls regelmäßig aktualisiert und beinhaltet nicht nur die teuersten, sondern auch Preis-Leistungs-Sieger.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.