Mit dem S10+ schickt Tech-Riese Xiaomi einen leistungsstarken Staubsaug- und Wischroboter für unter 500 Euro ins Rennen. Lohnt sich der Kauf?
Hochwertige Staubsaug- und Wischtechnik ohne Station, dafür aber zum Mittelklasse-Preis: Wer keine 1.000 Euro oder mehr für Modelle wie Roborock S8 Pro Ultra (Testbericht) oder Dreame L20 Ultra (Testbericht) ausgeben möchte, der bekommt bei Geräten wie dem Ecovacs N10 Plus (Testbericht) oder eben dem Xiaomi S10+ moderne Reinigungstechnik für die Hälfte. Im Test zeigt sich, dass diese Rechnung aufgeht – der Xiaomi S10+ ist verlässlicher Haushaltshelfer mit starkem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Noch mehr Geräte dieser Art zeigen wir in der Top 10: Die besten Saugroboter – Roborock vor iRobot.
Beim Auspacken des Xiaomi Robot Vacuum S10+ gibt’s keine Überraschungen: Im Lieferumfang befinden sich neben dem Saugroboter eine Seitenbürste und eine Hauptbürste samt Abdeckung. Der Staubbehälter besitzt ein Fassungsvermögen von 450 Milliliter, der Wasserbehälter dagegen fasst lediglich 200 Milliliter. Die zwei mitgelieferten Wischpads bringt der Nutzer via Klett an die beiden Aufsätze an. Leider gibt es abseits des inzwischen zum guten Ton gehörenden Reinigungswerkzeugs keine weiteren Extras. Beispielsweise wäre eine wasserabweisende Unterlage für die Basis wie bei früheren Roborock-Modellen ebenso eine schöne Ergänzung gewesen wie Ersatz-Wischpads.
Die Gemeinsamkeiten mit Geräten von Roborock oder Dreame sind beim Xiaomi Robot Vacuum S10+ kaum von der Hand zu weisen. Mit Abmessungen von 230 x 350 x 97 Millimetern besitzt das Gerät Standardmaße, und auch das Design entspricht dem gegenwärtigen Trend. Auf der Oberseite befindet sich neben dem Haupt- und dem Home-Schalter auch der Navigationsturm.
Xiaomi setzt beim S10+ unter anderem auf einen Laser auf der Oberseite, um Hindernisse zu erkennen, auf einen visuellen AI-Erkennungssensor für Hindernisse und Möbel sowie einen Laserliniensensor für kleine Hindernisse in nächster Nähe. Kanten- und Absturzsensoren gewährleisten, dass es möglichst wenig Zusammenstöße oder gar Stürze gibt. Die Akkuleistung beträgt 5200 mAh und bietet eine Laufleistung von rund zwei Stunden auf mittlerer Leistungseinstellung. Das Gerät selbst besitzt eine Saugleistung von 4000 Pa und rangiert damit nominell im Mittelfeld. Die Lautstärke hängt dabei stark von diesen Einstellungen ab. Auf den oberen Stufen ist der S10+ auch durch die geschlossene Tür noch deutlich hörbar.
Der Aufbau des Xiaomi Robot Vacuum S10+ ist so unspektakulär wie einfach: Die Basisstation wird über das mitgelieferte Stromkabel ans Netz gebracht. Am Gerät selbst montiert man die Seitenbürste sowie die beiden Aufsätze samt Wischpads. Ist das geschehen, bestätigt das Gerät dies mit einer kurzen, leider auf Englisch gehaltenen Durchsage. Für ein optimales Reinigungsergebnis empfiehlt der Hersteller, die Pads vor dem Start anzufeuchten. Wasser- und Staubbehälter rasten mit einem deutlich vernehmbaren Klicken ein. Die Bedienung erweist sich dabei als intuitiv; der beiliegende Quick-Start-Guide unterstützt bei Unklarheiten.
Als Schaltzentrale dient die Xiaomi Home App. Die Inbetriebnahme erweist sich als sehr intuitiv, auch wenn der S10+ lediglich im 2.4-GHz-Netzwerk funkt. Nachdem eine Verbindung hergestellt ist, dreht der Staubsauge-Roboter zunächst eine Runde und scannt die Umgebung. Dieser Vorgang dauert je nach Größe der Wohnung beziehungsweise des Raums zwischen fünf und zehn Minuten. Im Anschluss kann man die Karte bearbeiten, Reinigungspläne festlegen oder auch die Reinigungsleistung anpassen. Die Saugkraft lässt sich dabei in vier Stufen regeln, die Wischpad-Feuchtigkeit ist in drei Stufen anpassbar.
Die Säuberung von Tanks und Pads ist ebenfalls intuitiv. Sehr schön: Über dem Luftfilter wurde ein feinmaschiger Stoff gespannt, der den gröbsten Dreck abfängt und sammelt. Dadurch ist das Reinigen des Staubbehälters sehr einfach.
Im Test kurvt der Xiaomi Robot Vacuum S10+ problemlos über Laminat, Teppich und Fliesenböden. Größeren Hindernissen weicht das Gerät problemlos aus und sucht sich geschwind eine alternative Route. Die Navigation per Laser leistet hier also gute Dienste. Lediglich kleine Gegenstände wie heruntergefallene Stifte oder Besteck stellen für die Objekterkennung eine Hürde dar - wie bei den meisten anderen Saugrobotern auch. Ähnlich wie der Dreame L10s Pro fährt auch der Xiaomi S10+ vergleichsweise dicht an Objekten vorbei und kann so auch Staub und Dreck in der Nähe von Wänden oder Fußleisten aufnehmen. Besser macht das derzeit nur der Dreame L20 Ultra (Testbericht) mit ausfahrbarem Wischmopp.
Die Saugleistung ist mit den bereits angesprochenen 4000 pA mehr als ausreichend. Und so nimmt der Xiaomi S10+ problemlos normalen Hausstaub, aber auch gröberen Dreck wie etwa Katzenstreu oder kleinere Steinchen auf. Auch Tier- oder Menschenhaare sind für den Haushaltshelfer keine Herausforderung. Die rotierende Zentralbürste schaufelt dank der Kombination aus Gummilamellen und Borsten alles problemlos hinein und ist obendrein auch noch leicht zu reinigen.
Die Wischleistung erweist sich im Test für ein Gerät dieser Preisklasse als gut. Die zwei rotierenden Pads bringen soliden Druck auf den Boden und entfernen leichten Schmutz oder auch Flüssigkeiten problemlos. Verkrustete Flecken bekommen die Wischer natürlich nicht ab, das ist aber selbst bei hochpreisigen Modellen nur eingeschränkt der Fall. Insgesamt ist das Wischergebnis angemessen.
Einen deutlichen Nachteil gegenüber dem Dreamebot L10s Pro besitzt der S10+ aber dennoch: Hier fehlt nämlich die Möglichkeit, die rotierenden Wischpads bei Reinigungsvorgängen mit Teppichböden anzuheben. Sind also die Wischer installiert, erkennt das Gerät lediglich den Teppich und weicht diesem aus. Das bedeutet: Wer sowohl Teppiche als auch Laminatboden besitzt, muss zwei Durchgänge starten, um wirklich alle Bereiche zu reinigen. Außerdem verliert der Roboter beim Entfernen der Wischerpads einige wenige Wassertropfen, sodass man den Bereich unter dem Roboter nach erledigter Arbeit besser noch einmal trockenwischt. Außerdem sollte man den S10+ nach erledigter Arbeit nicht auf empfindlichen Boden wie Laminat oder Parkett stehen lassen, da die feuchten Wischmopps zur Beschädigung des Untergrunds führen könnten.
Der Xiaomi Robot Vacuum S10+ kostet beim Hersteller 450 Euro. Bei einschlägigen Online-Händlern sowie dem Hersteller selbst ist das Gerät allerdings bereits für rund 300 Euro zu haben.
Der Xiaomi Robot Vacuum S10+ ist ein sehr guter Staubsaug- und Wischroboter zu einem richtig fairen Preis. Der chinesische Tech-Riese stopft den Haushaltshelfer mit standesgemäßer Hardware voll, und das sorgt für ein gutes Reinigungs- und Endergebnis. Verarbeitung, Bedienkomfort, Akku- und vor allem auch Reinigungsleistung sind auf einem hohen Niveau.
In der oberen Mittelklasse bis 500 Euro rangiert der S10+ allerdings dennoch leicht hinter dem etwas teureren Dreamebot L10s Pro. Der Grund dafür ist die fehlende Funktion zum Anheben der Wisch-Aufsätze. Wer Teppich und Laminat oder Hartboden gleichermaßen säubern möchte, muss mit dem S10+ einige Kompromisse eingehen. Ansonsten aber liefert Xiaomi hier ein gelungenes Stück Staubsauge-Roboter-Hardware ab, das sein Geld auf jeden Fall wert ist.
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