Ohne App, dafür mit Kabel: Für einen Mähroboter klingt das erst einmal nicht besonders attraktiv. Doch wie gut oder schlecht ist der günstige Lidl-Mähroboter?
Die hohen Abrufzahlen unserer Bestenliste zu Mährobotern ohne Begrenzungsdraht zeigen: Mähroboter sind aktuell sehr beliebt. Trotz Preisen zwischen 700 Euro und 2600 Euro erfreut sich diese Geräteklasse, die die Spitze aktueller Mährobotertechnologie darstellt, großer Beliebtheit.
Doch 700 Euro oder mehr für einen Mähroboter auszugeben, ist nicht jedermanns Sache. Bei 249 Euro allerdings könnte so mancher schwach werden, erst recht bei 199 Euro – denn zu diesem Preis ist der neue Lidl-Mähroboter Parkside PMRA 20-Li B2, der bis zu einer Rasenfläche von 500 m² geeignet ist, gerade im Angebot – regulär kostet das Modell 249 Euro. Bis zum 31. Mai 2024 kann man über die Lidl-App sogar die Versandkosten in Höhe von knapp 6 Euro sparen. Alternativ gibt es das Modell Parkside PMRDA 20-Li B2 für Rasengrößen bis 1000 m², das sogar eine App zu bieten hat. Es kostet regulär 369 Euro, ist aber zur Markteinführung für knapp 300 Euro im Angebot.
Wer jetzt bestellt, kann mit einer Auslieferung bis zum 1. Juni rechnen. Ende Mai sollen die neuen Parkside-Mähroboter auch in den Geschäften des Discounters erhältlich sein. Doch lohnt sich überhaupt ein Kauf? Der Testbericht verrät, wie gut der Lidl-Mähroboter Parkside PMRA 20-Li B2 in der Praxis funktioniert.
Mehr Hintergrundinformationen zu dieser Geräteklasse liefern wir im Ratgeber Der beste Mähroboter für jede Rasengröße: Worx, Husqvarna, Gardena & Co.
Im Lieferumfang sind neben dem Mähroboter, Ladestation und Netzteil noch sechs Befestigungsschrauben für die Ladestation sowie 130 m Begrenzungskabel inklusive 200 Befestigungshaken enthalten. Denn anders als Mähroboter ohne Begrenzungsdraht, die mithilfe von GPS, Kamera oder Lidar über die Rasenfläche navigieren, ist der Parkside auf einen Begrenzungsdraht angewiesen.
Außerdem gibt es noch ein Handbuch, das die wichtigsten Funktionen des Parkside PMRDA 20-Li B2 sowie die Inbetriebnahme ausführlich erläutert. Es liegt auch elektronisch als PDF vor, ist aber nicht besonders nutzerfreundlich. Das Handbuch startet nicht mit Informationen zur Inbetriebnahme, sondern informiert den Leser zunächst über die Funktionen, technischen Daten und Ladezeiten, gefolgt von Sicherheitshinweisen, Symbolerklärungen und allerhand weiteren Informationen, die für die Inbetriebnahme gänzlich nebensächlich sind. Erst auf Seite 14 informiert es uns über die Installation. Dabei vergisst es zu erwähnen, dass die PIN nach dem Einschalten des Geräts vom Nutzer vergeben wird. Stattdessen ist die Rede von der Eingabe einer PIN zum Entsperren des Geräts. Wer also erst das Handbuch liest, sucht zunächst erfolglos nach der PIN.
Der Begrenzungsdraht wird an der Ladestation mit der mitgelieferten Lüsterklemme angeschlossen und von dieser mit Strom versorgt. Das schwache elektrische Signal erkennen die Sensoren im Mähroboter und nutzen es zur Navigation. Sobald der Mähroboter den Begrenzungsdraht überfährt, dreht er um und setzt den Mähvorgang auf der durch den Begrenzungsdraht eingehegten Rasenfläche fort. Außerdem ist er für die Navigation des Mähroboters zurück zur Ladestation unerlässlich.
Vor der Kür steht also erst einmal die Pflicht: die Verlegung des Begrenzungsdrahts. Und diese startet mit dem Verlegen des Kabels unterhalb der Ladestation. Dafür gibt es an der Unterseite eine Kabelführung, in die man den Begrenzungsdraht einklemmt. Die Ladestation wird längs zur Rasengrenze aufgestellt. Vor und hinter der Ladestation sollten zwei Meter Platz vorhanden sein.
Das Handbuch empfiehlt für das Verlegen des Begrenzungsdrahts einen Abstand von etwa 30 cm zur Grenze der zu mähenden Fläche. Bei nicht überfahrbaren Mauern wird ein Abstand von 30 bis 45 cm empfohlen. Für eine optimale Navigation sollte man das Kabel an Ecken mit Winkeln von 45° verlegen.
Die Dauer für das Verlegen des Begrenzungsdrahts ist natürlich abhängig von der Größe des Gartens sowie der Konsistenz des Rasenbodens. Ist er trocken und hart, können die mitgelieferten Plastikhaken schnell zerbrechen. Um diese im Boden zu verankern, wird ein Gummi-Hammer empfohlen. Unser Rasen war glücklicherweise weich genug, sodass es kein Problem war, das Begrenzungskabel mit den Haken zu befestigen.
Doch nach dem ersten Mähvorgang wird man vermutlich bemerken, dass die Abstandsempfehlung von 30 cm zur Grenze nicht immer ein optimales Mähergebnis liefert. Hier heißt es dann nachjustieren. Anwender sollten also die Befestigungshaken erst dann im Rasen richtig versenken, wenn die eingegrenzte Fläche zu einem optimalen Mähergebnis führt. Der Mähroboter überfährt die Haken und das Kabel unbeschädigt, wenn sie wenige Millimeter noch aus dem Boden ragen.
Da der Lidl-Mähroboter Hindernisse nur registriert, wenn er dagegen fährt, ist es ratsam, den Begrenzungsdraht herumzuführen, um Schäden zu vermeiden. Denn bei einem Kontakt mit einem Hindernis geht der Mähroboter recht ruppig vor. Bei unserer kleinen Rasenfläche stehen dem Mähroboter unter anderem ein Balkonkraftwerk mit zwei Solarpanels, ein Hochbeet sowie diverse Blumentöpfe und Pflanzen im Weg. Den Begrenzungsdraht führen wir also mit einem Abstand von 20 bis 30 cm um diese herum.
Unter der Abdeckung auf der Oberseite befindet sich das Bedienpanel mit sechs Tasten sowie einem zweizeiligen Display. Mit einem langen Drücken auf die Start-Taste startet der Parkside PMRDA 20-Li B2. Zunächst wählen wir die Sprache zwischen Deutsch und Englisch aus, stellen Datum und Zeit ein und vergeben eine PIN und starten mit dem Drücken der OK-Taste und dem Schließen der Abdeckung den ersten Mähvorgang. Der Rasen sollte allerdings nicht hochgewachsen sein. Sieht er wie eine Wiese aus, dann fährt der Mähroboter über das Gras, drückt es um, mäht es aber nicht. Der Mähroboter sollte also eine Rasenhöhe von wenigen Zentimetern vorfinden, damit er seine Arbeit beginnen kann. Als Mähhöhe können Anwender mit dem großen roten Drehschalter unterhalb der Abdeckung zwischen 25 mm und 60 mm wählen.
Der Mähvorgang kann abgebrochen werden, indem man entweder auf die große, rote Not-Aus-Taste drückt oder die Abdeckung des Bedienfelds öffnet. Um ihm weitere Befehle zu erteilen, muss man anschließend zunächst die PIN eingeben. Mit einem langen Drücken auf die Home-Taste und dem Schließen der Abdeckung beginnt er anschließend die Rückfahrt zur Ladestation. Dort öffnen wir die Abdeckung und geben die Arbeitszeiten ein. Hierfür kann man zwei Zeiten pro Tag programmieren. Welches Intervall man dafür auswählt, ist abhängig von der Rasengröße.
Wer diesen Zeitraum genau bestimmen will, muss dem ersten Mähvorgang beiwohnen und die Zeit stoppen. Wer das nicht möchte, kann per Trial & Error-Prinzip herausfinden, wie lange der Mähroboter mit seinen drei wechselbaren, rasiermesserscharfe Klingen mit einer Schnittbreite von 18 cm für einen Mähvorgang benötigt. Anhaltspunkte dafür bietet das Handbuch: Für 100 m² sind dort 1,75 Stunden angegeben. Für 200 m² sind es 4 Stunden und für 500 m² 8 Stunden.
Da der Mähroboter das gemähte Gras nicht aufsammelt, sondern als Dünger auf der Rasenfläche zurücklässt, sollte das Intervall zwischen den Mäheinsätzen nicht so lang ausfallen. Dann ist Menge des gemähten Rasens nicht so groß, sodass sie sich besser mit dem Boden vermischen kann. Letztlich muss man das selbst herausfinden, ob man den Mähroboter täglich oder nur alle zwei Tage auf den Rasen lässt. Und wie bei herkömmlichen Rasenmähern gilt: Bei Regen mäht es sich schlecht. Zudem wird der Untergrund bei nassen Bedingungen durch den Roboter, der sich bei engen Verhältnissen wie ein Panzer um die eigene Achse drehen kann, beschädigt. Außerdem darf der Mähroboter, wie ein Aufkleber am Gehäuse signalisiert, nicht dauerhaft Regen ausgesetzt sein. Wer keine Möglichkeit hat, die Ladestation in einem geschützten Bereich aufzustellen, sollte daher über eine Garage nachdenken. Lidl bietet hierfür das Modell PMRG 68 A1 für regulär 50 Euro an. Ab dem 28.5. soll die Parkside-Garage für 40 Euro erhältlich sein. Die dazugehörige Produktseite ist im Lidl-Shop aber bisher nicht freigeschaltet.
Wer einmal Saugrobotern mit Lidar bei der Arbeit zugesehen hat, erkennt sofort das planvolle Vorgehen dieser Geräte. Ein gänzlich anderer Eindruck vermittelt der Lidl-Mähroboter. Er fährt vollkommen chaotisch über die Rasenfläche und hört auch dann nicht auf, wenn er den Rasen komplett gemäht ist. Deswegen stellt man auch bestimmte Betriebszeiten ein, die man so wählt, dass der Roboter in dieser Zeit den kompletten Rasen mäht.
Das Mähergebnis ist nicht immer perfekt. Dort, wo der Roboter nicht mähen kann, etwa an einer Mauer, muss man das Gras mit einem Trimmer bearbeiten oder mit einer Schere auf das gewünschte Niveau bringen. Positiv ist in jedem Fall das leise Betriebsgeräusch des Lidl-Mähroboters.
Der neue Lidl-Mähroboter Parkside PMRA 20-Li B2 für eine Rasengröße bis zu 500 m² kostet regulär 249 Euro. Aktuell wird er für 199 Euro angeboten. Wer die dazugehörige Ladestation nicht an einem überdachten Ort aufstellen kann, benötigt außerdem noch eine Garage, da das Modell nicht dauerhaft Regen ausgesetzt werden darf. Lidl bietet hierfür das Modell PMRG 68 A1 für regulär 50 Euro an. Ab dem 28. Mai 2024 soll die Mähroboter-Garage für 40 Euro erhältlich sein. Die Produktseite ist im Lidl-Shop aber bisher nicht freigeschaltet.
Als Alternative bietet sich der Parkside PMRDA 20-Li B2 für Rasengrößen bis 1000 m² an. Er bietet sogar eine App und kostet regulär 369 Euro. Zur Markteinführung ist er für knapp 300 Euro im Angebot. Wer jetzt bestellt, kann mit einer Auslieferung bis zum 1. Juni rechnen. Ende Mai sollen die neuen Parkside-Mähroboter auch in den Geschäften des Discounters erhältlich sein.
Für Anwender, die ein Modell ohne Begrenzungsdraht bevorzugen, zeigen wir in folgender Tabelle die günstigsten Varianten.
Zum regulären Preis von 249 Euro respektive 199 Euro (Angebot) bietet Lidl mit dem Parkside PMRDA 20-Li B2 einen preiswerten Mähroboter, der für den Betrieb aber einen Begrenzungsdraht benötigt. Für ein optimales Mähergebnis ist es essenziell, dass dieser optimal verlegt ist, sodass der Mähroboter erstens möglichst kein Gras stehen lässt und zweitens keine Hindernisse wie Blumentöpfe oder Pflanzen beschädigt. In der Regel wird man beim ersten Verlegen des Kabels nicht das gewünschte Ergebnis erzielen. Doch nach ein paar Anpassungen kommt man dem Ideal nahe.
Dennoch muss man, wie bei den meisten Mährobotern an der ein oder anderen schwer zugänglichen Stelle den Rasen mit einem Trimmer oder Schere auf das gewünschte Niveau bringen. Alles in allem schlägt sich der Parkside PMRDA 20-Li B2 im Test nicht schlecht und ist für alle empfehlenswert, die den Mehraufwand durch das Verlegen des Begrenzungskabels nicht scheuen und mit den Limitierungen, etwa der wenig optimalen Hinderniserkennung, klarkommen.
Wer höhere Ansprüche hat, greift zu einem Modell, das ohne Begrenzungsdraht auskommt und eine kontaktlose Hinderniserkennung bietet. Dafür muss man allerdings ein Vielfaches ausgeben. Die leistungsfähigsten Mähroboter ohne Begrenzungsdraht zeigen wir in unserer Bestenliste Top 10: Die besten Mähroboter ohne Begrenzungskabel mit Kamera, GPS oder Lidar.
Affiliate-Information
Bei den mit gekennzeichneten Links handelt es sich um Provisions-Links (Affiliate-Links). Erfolgt über einen solchen Link eine Bestellung, erhält TechStage eine Provision. Für den Käufer entstehen dadurch keine Mehrkosten.