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Sonos Ace im Test: Erstklassige Over-Ear-Kopfhörer, perfekt für Sonos-Fans

Sonos Ace

Vergleiche dieses Produkt in unseren Bestenlisten

VORTEILE
  • Design / Tragekomfort
  • ausgewogener Klang
  • Top ANC & Aware-Modus
  • nahtlose Integration in Sonos-Systeme
NACHTEILE
  • teuer
  • rudimentärer Equalizer in der App

Der Sonos Ace ist der erste Over-Ear-Kopfhörer von Sonos. Mit aktivem Noise-Cancelling und dank nahtloser Integration ins Sonos-Ökosystem Dolby-Atmos-Support will er die Konkurrenz von Bose, Sony und Apple ins Schwitzen bringen. Wie gut das ambitionierte Erstlingswerk gelingt, zeigt unser Test.

Mit dem Sonos Ace betritt der US-amerikanische Multiroom-Audio-Pionier Sonos Neuland. Bislang waren die Kalifornier vor allem für ihre hochwertigen Lautsprecher wie Era 100 (Testbericht), Era 300 (Testbericht) oder Sonos Move (Testbericht) sowie Soundbars wie der Sonos Arc (Testbericht) bekannt, mit denen sich kinderleicht ganze Häuser beschallen lassen. Jetzt soll auch unterwegs High-End-Klang vom Feinsten geboten werden – mit dem ersten eigenen Over-Ear-Kopfhörer Sonos Ace.

Dafür bringt der Sonos Ace so ziemlich alles mit, was man sich von einem Premium-Kopfhörer dieser Preisklasse erwartet: hervorragendes aktives Noise-Cancelling, lange Akkulaufzeiten, Bluetooth 5.4, Multipoint-Unterstützung, hohen Tragekomfort und eine erstklassige Verarbeitungsqualität. Obendrauf gibt es Dolby Atmos für ein immersives 3D-Klangerlebnis sowie eine nahtlose Einbindung ins Sonos-System. In unserem Testbericht gehen wir der Frage nach, ob Sonos mit seinem ambitionierten Debut-Kopfhörer direkt zur Kopfhörer-Elite aufschließen kann. Vorweg: Die Messlatte für Apple Airpods Max (Testbericht), Bose Quietcomfort Ultra (Testbericht) und Sony WH-1000XM5 (Testbericht) liegt jetzt ein ganzes Stück höher.

Design und Verarbeitung des Sonos Ace

Sonos bleibt sich auch beim ersten eigenen Kopfhörer treu und setzt auf ein schlichtes, zurückhaltendes Design ganz in mattem Schwarz oder Weiß. Auf den ersten Blick erinnert der Ace mit seinen ovalen Ohrmuscheln und dem breiten, gepolsterten Kopfbügel ein wenig an die Modelle Sennheiser Momentum 4 (Testbericht) oder Bose Quietcomfort Ultra (Testbericht).

Die Verarbeitungsqualität ist auf höchstem Niveau. Sowohl die Ohrmuscheln als auch der Kopfbügel bestehen größtenteils aus robustem Kunststoff. An den Verbindungen zwischen Muscheln und Bügel kommen stabile Metallscharniere zum Einsatz, die eine stufenlose Größenverstellung erlauben. So passt sich der Ace an praktisch jede Kopfform an.

Mit 312 g bringt der Sonos-Kopfhörer ein vergleichsweise hohes Gewicht mit. Auf dem Kopf trägt er sich dank der üppigen Polsterung aus weichem Kunstleder sowohl am Bügel als auch an den Ohrmuscheln aber dennoch sehr komfortabel. Auch bei mehrstündigen Hörsessions drückt hier nichts. Toll: Die Ohrpolster lassen sich dank Magnethalterung kinderleicht abnehmen und auswechseln.

Insgesamt wirkt der Ace mit seinem matt-schwarzen Kunststoffgehäuse und den dezenten Logos sehr hochwertig und edel. Hier steht ganz klar Understatement im Vordergrund. Zudem sind die Ohrmuscheln angenehm flach. Auch aufgesetzt behält der Kopfhörer so seine schlanke, moderne Silhouette.

Schade: Zusammenklappen lässt sich der Ace nicht. Immerhin gibt es eine kompakte Filz-Schutztasche inklusive separatem Staufach für Kabel im Lieferumfang. Die Tasche aus Filz macht mit ihrem robusten Reißverschluss einen wertigen Eindruck.

Wie gut ist der Klang des Sonos Ace?

Als High-End-Spezialist legt Sonos die Messlatte beim Klang entsprechend hoch – und wird den eigenen Ansprüchen gerecht. Der Sonos Ace brilliert mit einem erstklassigen, perfekt ausgewogenen Sound, der wenig Wünsche offen lässt.

Verantwortlich dafür zeichnen die dynamischen 40-mm-Treiber in jeder Hörmuschel, die ein breites Frequenzspektrum abdecken. Egal, ob basslastige EDM, gitarrengetriebener Rock oder komplexer Jazz – der Ace meistert jedes Genre. Instrumente sind klar ortbar, Stimmen klingen natürlich und präsent. Selbst bei hoher Lautstärke bleibt der Klang sauber und definiert, Verzerrungen gibt es praktisch nicht. Gefällig ist auch die Bass-Performance. Die Tieftöne kommen satt und druckvoll, wirken dabei aber stets präzise und nachvollziehbar.

Leichte klangliche Schwächen sehen wir in der Entfernung des Sounds. So wirkt Musik zuweilen, als ob die Bühne zu klein wäre, der Sound zu nah am Ohr sitzt. Wenn es Sonos schafft, für den Nachfolger des Ace den Klangraum zu erweitern, hätten wir nichts mehr daran auszusetzen.

An Bluetooth-Codecs werden SBC, AAC und aptX Lossless unterstützt, was eine verlustfreie Übertragung auch ohne Kabel ermöglicht. Alternativ lässt sich der Ace auch per USB-C oder Klinke anschließen, ein entsprechendes Kabel liegt bei.

Ein besonderes Klang-Highlight ist der Support von Dolby Atmos. Hat man den Ace einmal mit einer kompatiblen Sonos Soundbar wie der Sonos Arc (Testbericht), Sonos Ray (Testbericht) oder Sonos Beam (Testbericht) der 2. Generation gekoppelt, verwandelt er sich per Knopfdruck in einen Surround-Kopfhörer. Dank Head-Tracking werden Raumklang-Effekte simuliert. So entsteht in Filmen der Eindruck, Geräusche würden wirklich von allen Seiten kommen. In der Praxis klingt das phänomenal räumlich und mitreißend. Mit dem intelligenten Sonos-System wechselt der Sound dabei nahtlos zwischen Soundbar und Kopfhörer. Genial für alle, die nachts ihre Lieblings-Blockbuster genießen wollen, ohne Nachbarn/Kinder/Frau zu stören.

Bedienung und App des Sonos Ace

Wie von Sonos gewohnt, erfolgt die Einrichtung und Steuerung des Ace über die Sonos App. Nach der Registrierung findet man hier eine Handvoll nützlicher Funktionen. So lässt sich etwa der Sprachassistent festlegen oder das Head-Tracking für Dolby Atmos aktivieren.

Den in der App enthaltenen Equalizer hätten wir uns etwas umfangreicher gewünscht. Hier lassen sich lediglich Bässe und Höhen justieren, Mitten sucht man vergebens. Allerdings ist der Sound ab Werk bereits gut abgestimmt, dass man eigentlich nicht viel dran herumschrauben muss.

Die restlichen Funktionen lassen sich direkt am Kopfhörer steuern. Auf der linken Seite sitzt ein Taster für Power und Bluetooth-Kopplung, rechts einer für die ANC-Modi. Hält man letzteren gedrückt, aktiviert sich der zuvor in der App festgelegte Sprachassistent. Ein druckempfindlicher Schieberegler an der rechten Hörmuschel dient zudem zur Steuerung von Lautstärke und Wiedergabe.

Die Bedienung geht insgesamt leicht von der Hand. Toll, dass Sonos komplett auf fehleranfällige Touch-Flächen verzichtet und stattdessen auf physische Taster und Slider setzt. Auch die Trageerkennung zum automatischen Pausieren funktionierte im Test zuverlässig.

Über Bluetooth 5.4 lässt sich der Ace mit praktisch jedem modernen Smartphone, Tablet oder Laptop koppeln. Dabei beherrscht er auch Multipoint, kann also gleichzeitig mit zwei Geräten wie Handy und Notebook verbunden werden. Das automatische Umschalten klappt zuverlässig und ohne Aussetzer – vorbildlich.

Der Akku des Sonos Ace

Mit einer Kapazität von 1060 mAh ist der Akku des Sonos Ace üppig dimensioniert. Sonos verspricht Laufzeiten von bis zu 30 Stunden, bzw. 24 Stunden mit aktivierter Geräuschunterdrückung. Und tatsächlich: Im Test waren selbst bei dauerhaft eingeschaltetem ANC und mittlerer bis hoher Lautstärke spielend 25 Stunden drin, bis sich der Kopfhörer in den Stromsparmodus verabschiedete. Ein hervorragender Wert!

Sonos setzt beim Ace auf Schnellladen per USB-C. So genügen laut Hersteller schon drei Minuten an der Steckdose für drei Stunden Musikgenuss – in der Praxis bestätigte sich diese Angabe. Für eine Komplettladung vergingen knapp drei Stunden.

Konnektivität und technische Eigenschaften des Sonos Ace

Der Sonos Ace unterstützt Bluetooth 5.4 und damit die derzeit höchste Version des Funkstandards. In der Praxis bedeutet das eine hohe Reichweite sowie eine latenzfreie, störungsfreie Verbindung zum Zuspieler. Vorbildlich: Beim Codec-Support lässt Sonos nichts anbrennen. Neben den Standard-Codecs SBC und AAC wird auch aptX Lossless unterstützt – HighRes-Audio ist damit auch ohne Kabel möglich. Trotzdem kann man den Ace natürlich auch analog per mitgeliefertem USB-C-auf-Klinke-Kabel mit einer Quelle verbinden.

Die acht integrierten Mikrofone arbeiten zuverlässig, selbst bei lauten Umgebungsgeräuschen verstand uns im Test das Gegenüber beim Telefonieren gut.

Eine Besonderheit des Ace ist der Support für Dolby Atmos. Per Head-Tracking erkennt der Kopfhörer Kopfbewegungen in Echtzeit und passt die Wiedergabe räumlich an. In Kombination mit einer Atmos-fähigen Sonos Soundbar entsteht so ein realistischer 3D-Klangeindruck, der deutlich über herkömmlichen Stereo-Sound hinaus geht. Das funktionierte im Test erstaunlich gut und dürfte vor allem Film- und Gaming-Fans begeistern.

Was kostet der Sonos Ace?

Mit aktuell 329 Euro bei Coolblue positioniert sich der Sonos Ace im oberen Mittelfeld.

Fazit

Auch wenn man bei Sonos in der Vergangenheit selten Schnäppchen machen konnte, rechtfertigt die gebotene Qualität den hohen Preis. Immerhin bekommt man hier einen der besten ANC-Kopfhörer mit exzellentem Klang, vorbildlicher Verarbeitung und einem umfangreichen Funktionsumfang.

Besonders für Besitzer kompatibler Sonos-Produkte lohnt sich der Aufpreis zu ähnlich ausgestatteten Modellen von Bose und Co., schließlich fügt sich der Ace nahtlos in das bestehende System ein.

Mit den Ace liefert Sonos ein beachtliches Debüt im Kopfhörer-Segment ab. Edle Optik, toller Tragekomfort, hervorragender Klang und durchdachte Smart Features lassen kaum Wünsche offen. Allein der hohe Preis und kleine Schwächen wie der rudimentäre EQ trüben den sehr guten Gesamteindruck etwas. Dennoch können sich die Sonos Ace im Premium-Segment behaupten und sind eine spannende neue Wahl – nicht nur für Sonos-Fans.