Zendure Solarflow
Daniel hat 2001 als Volontär bei der Zeitschrift PC Direkt angefangen. Nach seiner Ausbildung testete er vor allem PC- und IT-Produkte wie WLAN, DVD-Brenner und neue Technologien wie Web Pads, die Vorgänger der Tablets. Darauf folgte noch ein Ausflug in die Redaktion der Multimedia-Zeitschrift AVDC, bevor er in den Online-Journalismus wechselte.
Los ging's im Newsroom von VNUnet, kurze Zeit später verantwortete er die deutsche Ausführung des Gadget-Blogs Gizmodo. Dann baute er den deutschen Ableger von CNET auf, bevor er 2013 zur Gründung von TechStage zu heise medien wechselte. Im Laufe der Zeit entwickelte er TechStage zur Kaufberatungs-Webseite weiter, die 2024 in heise bestenlisten aufgegangen ist.
Philipp hat seinen beruflichen Werdegang als Praktikant in einer Werbeagentur begonnen und ist mit verantwortlich für das Design von Bierdeckeln, Werbetafeln und einem Fan-Bus eines großen Fußballvereins. Danach folgte der erste Schritt zum Journalismus: Ein Volontariat bei PC-Zeitschriften, die heute kaum noch jemand kennt - PC Direkt und PC Professionell. Dann folgte ein mehrjähriger Ausflug in die Welt des Marketings, PR-Arbeit und Qualitätsmanagement in einem mittelständischen Handelsunternehmen.
Seit 2015 ist Philipp bei Heise im Team von Bestenlisten aktiv. Hier bringt er auch seine privaten Interessen ein und deshalb für Drohnen, Laser, Balkonkraftwerke, Powerstations und zahlreiche China-Gadgets wie Handwärmer, USB-Lötkolben oder Mini-Taschenlampen zuständig.
Eine Batterie-Kapazität von 1 bis 7,6 kWh, Solarleistung von bis zu 2000 Watt, einfaches Nachrüsten, eine integrierte Heizung und optionale USV-Funktion mit Notstromanschluss – das verspricht Zendure mit dem Solarflow und dem neu erhältlichen Zendure Ace 1500. Wir haben getestet, wie gut das funktioniert und ob sich die Investition in den Akku lohnt.
Ende 2022 waren in Deutschland bereits knapp 750.000 Balkonkraftwerke aktiv, mehr als in jedem anderen europäischen Land. Kein Wunder, denn es gibt wenig bis keine Bürokratie, man benötigt für die Installation keinen Elektriker und kann sofort Geld sparen – bei einer überschaubaren Investition und minimalem Aufwand. Wann sich solch ein Balkonkraftwerk auszahlt, hängt immer von den Rahmenbedingungen ab. Das sind neben den Wetterbedingungen und der Lage, die Anzahl, Ausrichtung und Leistung der PV-Panels. Aber auch die Tatsache, ob man den erzeugten Strom gleich zum Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen kann, hat einen großen Einfluss.
Balkonkraftwerke dürfen nach dem Inkrafttreten des Solarpaket I (Ratgeber) in Deutschland bei einer maximalen Solarleistung von 2000 Watt bis zu 800 Watt über die Schuko-Steckdose einspeisen. Die bisher besten Systeme zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke.
Den Ertrags-Peak erreichen die kleinen Photovoltaikanlagen um die Mittagszeit. Wer zu diesem Zeitpunkt aber weniger Energie verbraucht, als er erzeugt, verschenkt den Strom an den Netzbetreiber. Eine Einspeisevergütung ist beim Balkonkraftwerk in der Regel nicht möglichen. Im besten Fall sollte man also um die Mittagszeit möglichst viel Strom verbrauchen, um nichts zu verschenken. Doch ein solches Verbrauchsverhalten steht meist im Gegensatz zum typischen Tagesablauf von Berufstätigen, die erst abends nach Hause kommen. Eine Abhilfe wären hier etwa Waschmaschine und Trockner mit integrierter Timer-Funktion oder smarte Geräte, die sich in Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Home Assistant integrieren lassen, sodass entsprechende Automatisierungen den Waschvorgang starten, wenn das Balkonkraftwerk viel Strom produziert. Damit kann man zwar das Problem etwas abmildern, optimal ist das aber auch nicht. Schließlich wäscht man nicht jeden Tag.
Um dem Problem zu begegnen, müsste man die tagsüber erzeugte Energie speichern, um sie bei Bedarf, oft eben abends und nachts, zu verbrauchen.
Seiner sehr guten Speicherlösung für Balkonkraftwerke hat der Hersteller inzwischen ein umfangreiches Upgrade in Form verbesserter Einzelkomponenten und einem optional nutzbaren USV & Notstrom-Aufsatz spendiert. Das Positive vorweg: Alle Komponenten bleiben voll zueinander kompatibel.
Neben dem seit 2023 erhältlichen Akku AB1000 mit 1 kWh ohne Heizfunktion ist seit Anfang 2024 das Modell AB2000 mit 2 kWh und internem Heizsystem hinzugekommen. Der für die Anbindung an Wechselrichter und Akku notwendige PVHub hat ebenfalls ein stärkeres Pendant an die Seite gestellt bekommen. Das Set aus PVHub 2000 und einem AB2000 gibt es mittlerweile ab 835 Euro (Preisvergleich). Mit dem ungeheizten AB1000 und dem PVHub 1200 sind 499 Euro (Preisvergleich) fällig.
Vor wenigen Wochen hat Zendure die USV-Erweiterung Ace 1500 für Solarflow vorgestellt. Das schicke, in einem Aluminiumgehäuse verpackte Modul erweitert das bestehende System um einen zusätzlichen MPPT mit bis zu 400 Watt. Im Zusammenspiel mit dem Hub 1200 erhöht sich die maximale Solarleistung so von 1000 Watt auf 1400 Watt. Mit dem Hub 2000 sind es 2000 Watt statt 1800 Watt. Das ist allerdings nur ein positiver Nebeneffekt, denn der Hauptnutzen ist ein Anderer.
Der eigentliche Clou des Ace 1500 sind die zwei integrierten Schuko-Steckdosen und die USB-Ports mit denen sich der Strom aus dem Balkonkraftwerkspeicher auch im Falle eines Stromausfalls nutzen lässt. Das war bisher nur bei Powerstations mit Einspeisefunktion, wie der Oubu Mentech oder dem Ecoflow Powerstream möglich. Klassische BKW-Speicher funktionieren bei Stromausfall nicht – selbst wenn die Akkus voll sind, kommt man nicht an den Strom heran. Dank integrierter USV-Funktion funktionieren angeschlossene Verbraucher, wie unsere Testkühltruhe, auch bei Stromausfall – ohne, dass der Nutzer überhaupt eingreifen muss. Wie hoch die maximale Leistung des Ace 1500 ist, hängt von den angeschlossenen Komponenten ab. Zusammen mit einem AB1000 stehen lediglich 960 Watt zur Verfügung. Mit einem AB200 sind es 1200 Watt. Ist das System mit zwei Akkus ausgestattet, steigt die Leistung auf 1500 Watt. Das reicht zwar nicht für Wasserkocher oder Heizlüfter, moderate Verbraucher wie TV, Computer, Kühlschrank oder Tiefkühltruhe können mit dem Ace 1500 aber problemlos versorgt werden.
Zur Inbetriebnahme wird das Ace 1500 einfach auf die bestehenden Akkus aufgesetzt – eine fehleranfällige und unaufgeräumte Verkabelung entfällt. Die Steuerung erfolgt über die gewohnte App. So gefällt uns das!
Das Zendure Solarflow schneidet im Test sehr gut ab. Abgesehen von der zuverlässigen Grundfunktion punktet der Speicher mit:
Um das System zu testen, werden noch Solarpanels und ein Wechselrichter mit einer Ausgangsleistung von maximal 800 Watt benötigt. Neben dem Speichersystem hat uns Zendure deshalb noch mit vier seiner flexiblen 210-Watt-Solarpanels und dem Wechselrichter Hoymiles HMS800-2T versorgt. Diesen hatten wir bereits im Test des Yuma-Balkonkraftwerks ausgiebig besprochen. Da das System als Nachrüstlösung für bestehende Anlagen gedacht ist, funktioniert es aber auch mit anderen PV-Panels und anderen Wechselrichtern. Zendure gibt an, dass etwa 99 Prozent der verbreiteten Wechselrichter der großen Hersteller wie Hoymiles, Deye, NEP und Tsun unterstützt werden.
Aufbau und Inbetriebnahme dieser Nachrüstlösung sind für erfahrene Test-Redakteure kein Problem. Wer das System aber zum ersten Mal sieht, könnte allerdings vor der Anzahl der Komponenten und der Anschlüsse erschrecken. Da wir die Lösung nur für einen überschaubaren Zeitraum testen können, entscheiden wir uns gegen eine feste Montage. Die Verkabelung und Integration in ein bestehendes Balkonkraftwerk sind in etwa 20 Minuten erledigt. Wer zusätzlich erst Bohrlöcher setzen und die Panels aufhängen oder aufstellen muss, darf natürlich mehr Zeit einplanen. Für unseren Testaufbau nutzen wir sowohl die mitgelieferten flexiblen Solarmodule als auch klassische starre Panels. Um es uns nicht zu einfach zu machen, verwenden wir den von Zendure mitgelieferten Wechselrichter – dieser ist noch nicht konfiguriert, erfordert also noch einige Konfigurationsschritte.
Solarflow besteht letztlich aus zwei Komponenten: dem Smart-PV-Hub und der Batterie. Bis zu vier solcher Batterie-Packs lassen sich am PV-Hub anschließen. Der Aufbau wirkt dabei sehr durchdacht. Die Akkus sehen aus wie Autobatterien. Sie sind in einem wertigen, stabilen und wasserdichten Gehäuse aus Alu eingebaut. Der Anschlussstecker befindet sich auf der Oberseite, ein passendes Gegenstück hat der Hersteller unten im Gehäuse integriert. So lassen sich bis zu vier AB1000 und/oder AB2000 stapeln und die elektrische Verbindung zwischen den Batterien klappt ohne Kabel. Jetzt verbinden wir noch die MC4-Anschlüsse des Wechselrichters mit den entsprechenden Ports des PV-Hubs und verbinden Wechselrichter und Hausstromnetz. Fertig.
Letztlich hat bei diesem System der Nutzer die Wahl, wie und wo die Komponenten aufgehängt oder aufgestellt werden. Wer es ordentlicher möchte, sollte sich alternativ das neue AIO 2400 von Zendure ansehen. Diese deutlich aufgeräumte und wirklich schicke, aber teure, All-in-One-Lösung ist ebenfalls als Nachrüstlösung gedacht.
Die Konfiguration und Überwachung des Systems funktioniert bequem mittels App. Die Installation und Einrichtung klappen einfach und vorbildlich. Der Hersteller hat aus Komfortgründen sowohl WLAN als auch Bluetooth integriert. Die Apps für iOS und Android haben die Smart-PV-Hubs im Test sofort gefunden.
In der App von Zendure koppeln wir den PV-Hub und stellen ein, wie viel Watt der Mikrowechselrichter leisten soll – in unserem Fall 800 Watt. Jetzt konfigurieren wir, wie viel Leistung ins Hausnetz eingespeist werden soll – hier stellen wir als Obergrenze die aktuell erlaubten 800 Watt ein.
Neben der Möglichkeit einen fixen Leistungswert einzuspeisen, erlaubt die App auch eine zeitliche Steuerung der Einspeiseleistung und eine bedarfsgesteuerte Einspeisung. Letzteres funktioniert mittels smarter Steckdosen mit Strommessfunktion (Bestenliste) wie der Shelly Plug S, welche mit der Zendure-App gekoppelt werden. Jetzt können wir die WLAN-Dosen nicht nur per App ein- und ausschalten, sondern auch den aktuellen Leistungsbedarf ermitteln und die Einspeisung des BKW-Speichers entsprechend regulieren.
Mithilfe verschiedener Graphen kann man sich die Leistung des Balkonkraftwerks samt Akku komfortabel im Detail ansehen. Die wichtigsten Kenndaten für die Solarleistung, die Einspeisung und den Ladezustand des Akkus stellt die App übersichtlich und ohne großen Zeitversatz dar. Neben der Einspeisung können wir hier auch die Ladung der Akkus begrenzen oder eine Reserveladung einstellen. Die Stromfluss-Animation auf der Startseite der App ist sogar so interessant, dass man immer wieder mal nachschaut, wie viel Strom man gerade erzeugt und was damit passiert.
Wie hoch die zusätzliche Einsparung durch das Speichersystem in der Praxis ausfällt, hängt von diversen Faktoren, wie Aufstellort, Ausrichtung und Leistung der Panels ab. Ferner spielen auch der eigene Verbrauch und eine effektive Einspeisung eine entscheidende Rolle. Wer das System einfach nur bei maximaler Leistung einspeisen lässt, spart deutlich weniger als jemand mit genauem Zeitplan oder bedarfsgerechter Steuerung per WLAN-Steckdose.
Für eine praxisnahe Berechnung der Einsparung empfehlen wir einen Onlinerechner wie Indielux oder den Stecker-Solar-Simulator von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin.
Für unser Rechenbeispiel nutzen wir folgende Annahmen:
Nun berechnen wir, die Kosten und Einsparungen für ein kleines und ein großes Balkonkraftwerk – einmal mit und einmal ohne Speichermöglichkeit. Hier ergibt sich folgendes Bild:
Kleines BKW ohne Speicher | Kleines BKW mit Speicher | Großes BKW ohne Speicher | Großes BKW mit Speicher | |
---|---|---|---|---|
Kosten | 550 Euro | 1350 Euro | 850 Euro | 2200 Euro |
Leistung | 860 Watt | 860 Watt | 1720 Watt | 1720 Watt |
Stromerzeugung pro Jahr | 850 kWh | 850 kWh | 1699 kWh | 1699 kWh |
Vermiedener Strombezug pro Jahr | 390 kWh | 706 kWh | 521 kWh | 991 kWh |
Jährliche Ersparnis | 149 Euro | 271 Euro | 200 Euro | 380 Euro |
Ersparnis in 10 Jahren | 1495 Euro | 2705 Euro | 1996 Euro | 3799 Euro |
Gewinn | 945 Euro | 845 Euro | 1146 Euro | 1649 Euro |
Amortationszeit | 4 Jahre | 8 Jahre | 5 Jahre | 6 Jahre |
Wer maximal vom BKW profitieren will, sollte sich einen Speicher zulegen. Die Kosten sind zwar hoch, im Hinblick auf 10 Jahre Garantie, zahlt sich aber auch der teure Speicher auf jeden Fall aus. Richtig interessant ist solch ein Speichersystem aber im Zusammenspiel mit einem starken Balkonkraftwerk mit mehr als nur zwei Panels.
Das Set aus PVHub 2000 und einem AB2000 gibt es mittlerweile ab 799 Euro (Preisvergleich) inklusive einer WLAN-Steckdose von Shelly. Mit dem ungeheizten AB1000 und dem PVHub 1200 sind 499 Euro (Preisvergleich) fällig.
Wer den Stromverbrauch des gesamten Haushaltes in Echtzeit messen und entsprechend die Einspeisung steuern will, sollte sich die überarbeitete Variante Zendure Solarflow Hyper 2000 ansehen. Hier sind dann sogar bis zu 5,4 kWp und 23 kWh möglich.
Alternativ gibt es die Sets und Komponenten von Zendure auch direkt beim Fachhändler Yuma. Hier kann man sich gleich das passende Balkonkraftwerk dazu bestellen. Die besten bisher von uns getesteten Mini-PV-Anlagen zeigen wir in unserer Top 10: Das beste Balkonkraftwerk.
Zendure Solarflow ist ein hervorragendes Produkt. Die Installation ist einfach und auch von Anfängern durchführbar. Die Verarbeitung ist auf hohem Niveau, die App ist bis auf kleinere Übersetzungsfehler vorbildlich. Richtig gut finden wir die per WLAN-Steckdose (Bestenliste) gesteuerte Bedarfsermittlung, durch die die Einspeisung sehr effektiv abläuft. Zusammen mit der neuen Akku-Serie AB2000 kann das System nun auch in kalter Umgebung genutzt werden.
Ein großer Pluspunkt von Solarflow ist sicherlich, Energieerzeugung, Speicherung und Abgabe gut zu visualisieren. Denn wer versteht, wann er wofür wie viel Strom verbraucht und wann, wie und in welcher Größenordnung er ihn generieren kann, hat den größten Schritt auf seinem Weg hin zur Nachhaltigkeit getan.
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