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Amazfit Active 2 im Test: Die beste günstige Sportuhr kostet unter 100 Euro

Amazfit Active 2
VORTEILE
  • hervorragender Preis
  • sehr genaue Pulsmessung
  • schickes Design
  • Offline-Karten
NACHTEILE
  • wirkt weniger robust 
  • kein Support für Musik auf der Uhr  
  • Kalender nervt mit veralteten Einträgen 
  • Bezahlfunktion nur im Premium-Modell

Exakte Pulsmessung, GPS und Offline-Karten: Die Amazfit Active 2 überzeugt als Sportuhr zum Kampfpreis mit Features wie bei Garmin. Mehr zum Preis-Leistungs-Wunder im Test.

Mit der Active 2 hat Amazfit einen starken Nachfolger der preiswerten Smartwatch Active (Testbericht) herausgebracht. Bereits der Vorgänger überzeugte mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis als solider Fitness-Tracker (Bestenliste) mit GPS und schaffte es auf unsere Bestenliste.

Beim Nachfolger taten wir uns zunächst schwer mit der Einordnung – doch die Amazfit Active 2 entpuppt sich als vollwertige Sportuhr. Das verdankt die preiswerte Smartwatch nicht nur ihrem runden Gehäuse, sondern auch zahlreichen smarten Features und einer präzisen Messung der Vitaldaten. Warum die Amazfit Active 2 ein echter Geheimtipp ist, klären wir in diesem Testbericht.

Design & Display

Die Amazfit Active 2 bietet ein schlichtes und sportliches Design. Die kreisrunde Uhr verfügt über ein OLED-Display mit einer Diagonale von 1,32 Zoll und einer Auflösung von 466 × 466 Pixeln. Damit liefert es ein messerscharfes Bild. Dank automatischer Helligkeitsanpassung regelt sich der Bildschirm selbstständig nach – auch bei starkem Sonnenlicht bleibt er noch ablesbar.

Damit gehört sie mit einem Durchmesser von 44 mm bei einer Dicke von etwa 10 mm zu den kompakten Smartwatches für Sport und ist auch an einem Damenhandgelenk vorstellbar. Das Gewicht von 42 g ist sehr niedrig, man spürt die Uhr kaum am Handgelenk – auch nicht im Schlaf.

Das Gehäuse mit zwei Tasten ist in Silber gehalten und besteht aus mit Fasern verstärktem Verbundkunststoff, die Lünette wiederum aus rostfreiem Edelstahl. Die Verarbeitung ist hochwertig und wirkt damit hochpreisiger, als die Uhr eigentlich ist. Für Outdoor-Abenteuer erscheint uns die Uhr allerdings nicht robust genug, hier dürfte die T-Rex 3 von Amazfit eher die richtige und robuste Wahl. Dafür macht sie als schlichte Smartwatch im Alltag eine gute Figur am Handgelenk. Auch zum Schwimmen oder Duschen kann man sie tragen, die Uhr ist wasserdicht bis 5 ATM.

Das Armband aus Silikon unterstreicht den sportlichen Charakter der Uhr und ist einfach abzuwaschen. Dank zahlreicher Löcher kann die Haut atmen – allerdings hinterlässt das Band kleine Abdrücke, wenn es zu eng getragen wird. Das Armband ist einfach austauschbar durch zwei Schnellverschlüsse und kann gegen bequemere Alternativen ersetzt werden, etwa aus Nylon. Zudem gibt es eine limitierte Premium-Ausführung der Active 2 mit Saphirglas und Lederarmband – was beim Sport aber weniger Sinn ergibt.

App

Die Einrichtung der Amazfit Active 2 ist gewohnt einfach: Zepp-App installieren, per QR-Code koppeln – fertig. Die Smartwatch ist sowohl mit Android als auch iOS kompatibel. Mit einigen Drittanbieter-Apps ist die Verbindung möglich, um Daten zu synchronisieren, darunter sind etwa Google Fit und Strava sowie Komoot. Das App-Angebot der proprietären Plattform von Amazfit selbst ist sehr eingeschränkt und beschränkt sich vorwiegend auf Tools. So gibt es etwa keine App für Spotify oder ähnliche Dienste. Ähnlich wie bei Smartwatches von Garmin zeigt die Active 2 am Morgen eine Übersicht mit anstehenden Terminen, dem Wetter und einer Analyse der Schlafqualität an.

In der Zepp-App sind alle erfassten Gesundheits- und Fitnessdaten übersichtlich aufbereitet. Der Tab „Übersicht“ fasst die wichtigsten Werte zusammen. Oben zeigt er neben der Schlafdauer der letzten Nacht die Bereitschaft an und liefert weiter unten zusätzliche Informationen zur Herzfrequenz, Schritte und verbrannten Kalorien. Praktisch ist der Kalorien-Tracker, in dem man seine Mahlzeiten einträgt – die Uhr passt das Kalorien-Budget des Tages entsprechend den jeweiligen Aktivitäten an.

Der Reiter „Bereitschaft“ schätzt anhand von Aktivitäts- und Schlafdaten die aktuelle Leistungsfähigkeit ein – ähnlich der Body Battery von Garmin. Dafür muss die Uhr allerdings auch nachts getragen werden. Weitere Bereiche bieten Schlafanalysen, Aktivitätsauswertungen und Trainingsziele.

Im Menüpunkt „Training“ finden sich Workouts, Trainingspläne sowie der Zepp-Coach. Dieser erstellt auf Wunsch einen Trainingsplan und gibt per KI-Chatbot Tipps. „Aura“ wiederum liefert umfassende Schlafanalysen, geführte Meditationen und einen KI-gestützten Schlaftrainer, setzt für den vollen Funktionsumfang ein Premium-Abo voraus. Hier werden zehn Euro pro Monat oder 70 Euro im Jahr fällig, ein Jahres-Abo oder eine Geschenkkarte dafür gibt es aber schon für 30 Euro.

Unter „Gerät“ lassen sich Apps, Widgets und Benachrichtigungen anpassen. Zudem stehen knapp 400 kostenlose Ziffernblätter und weiter kostenpflichtige zur Auswahl. Bei Whatsapp sind nur vorgefertigte Antworten möglich, immerhin werden aber sogar Bilder in der Vorschau angezeigt.

Die Kalender-Synchronisation der Zepp-App zeigte im Test Schwächen: Mit einem Android-Smartphone erhielten wir wiederholt Benachrichtigungen zu längst gelöschten Google-Kalender-Einträgen. Wer das als störend empfindet, kann die Benachrichtigungen für Termine durch den Kalender von Zepp deaktivieren und alternativ nur die Notifications für die Kalender-App von Google aktivieren.

Bedienung

Die Uhr reagiert stets flott auf Eingaben, das System läuft sehr geschmeidig. Die Bedingung erfolgt per Touch sowie über zwei Tasten am Gehäuse, die frei belegbar sind. Standardmäßig öffnet die untere Taste die Trainingsprofile. Der obere Knopf öffnet die App-Übersicht und kehrt bei erneutem Drücken zurück zum Homescreen. Drückt man diese länger, startet der Sprachassistent Zepp Flow. Damit kann man etwa einen Timer stellen, nach dem Wetter fragen oder das Display dimmen.

Die Bedienung erfolgt sonst über Wischgesten: Ein Swipe nach links zeigt verschiedene Widgets, etwa die Bereitschaft, das Wetter oder den Puls. Diese kann man in der Zepp-App konfigurieren. Wischt man nach rechts, gelangt man in eine Übersicht der Shortcut-Karten, die auch individuell anpassbar sind. Unten finden sich Benachrichtigungen, oben die Einstellungen der Uhr.

Tracking & Training

Die Amazfit Active 2 misst den Puls, zählt Schritte und erkennt Aktivitäten. Zudem überwacht sie den Schlaf und unterteilt ihn in verschiedene Phasen. Die Uhr erfasst auch Standphasen und zählt grob Stockwerke. Den Höhenunterschied erkennt die Active 2 anhand eines Barometers. Die Schrittzählung ist recht genau, und auch das GPS zeigte sich im Test als weitgehend präzise – auch ohne Dualband-GNNS. Es gibt Trainingsprofile für 164 Sportarten – unter anderem Hyrox oder Padel.

Beeindruckend war die Genauigkeit der optischen Pulsmessung der Active 2. Im Test mit einem Polar-Brustgurt beim Intervalltraining auf dem Spinning-Bike war die Abweichung minimal – teils liefen die Werte sogar nahezu synchron.

Für Frauen interessant macht die Uhr das Tracking des weiblichen Zyklus. Hierzu misst die Uhr auch die Hauttemperatur. Die Funktion bietet Vorhersagen für Menstruations- und fruchtbare Perioden.

Die Active 2 überwacht zudem den Schlaf und unterteilt ihn in Schlafphasen wie REM, Tiefschlaf oder leichten Schlaf und Wachphasen. Basierend darauf und den Aktivitäten erstellt die Uhr einen Score namens „Bereitschaft“. Die Ergebnisse erscheinen uns plausibel, auch Wachphasen in der Nacht erkennt die Uhr meistens. Lediglich den Einschlafzeitpunkt erkennt die Active 2 nicht immer korrekt, oft geht die Smartwatch davon aus, man schlafe bereits, auch wenn man noch im Bett liegt und liest.

Weitere Features

Die Amazfit Active 2 verfügt über ein integriertes Mikrofon und einen Lautsprecher, der einen überraschend guten Klang liefern. Telefonate lassen sich direkt über die Uhr annehmen, sofern eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone besteht. In den Einstellungen kann Bluetooth bei Bedarf deaktiviert werden. Zudem stehen ein Nicht-Stören-, Schlaf- und Kino-Modus zur Verfügung.

NFC für kontaktloses Bezahlen ist nur in der Premium-Version enthalten. Der Dienst Zepp Pay wird in Deutschland derzeit ausschließlich von wenigen Banken unterstützt, darunter die DZ Bank AG, Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank, Euro Kartensysteme GmbH, Treezor SAS und Unlimint EU LTD – jeweils nur in Verbindung mit einer Mastercard. Immerhin gibt es Unterstützung für Curve.

Ein echtes Highlight in dieser Preisklasse: Wie bei der T-Rex 3 bietet die Active 2 Offline-Karten, die sich über die App auf die Uhr laden lassen. Die Karten-App zeigt dann eine Umgebungskarte direkt auf dem Zifferblatt, die sich per Zoom vergrößern oder verkleinern lässt. Eine klassische Navigation à la Google Maps ist jedoch nicht möglich.

Akku

Die Active 2 hat eine Akkukapazität von rund 270 mAh. In der Praxis hält die Uhr bei drei bis vier Workouts die Woche, ohne Always-On-Display, aber mit automatischer Helligkeitsanpassung gut acht bis neun Tage durch – selbst, wenn man die Uhr nachts im Schlaf trägt. Das ist eine richtig gute Akkulaufzeit. Mit aktivem Always-On-Display reduziert sich die Akkulaufzeit auf rund die Hälfte, mit vier bis fünf Tagen – aber auch das ist noch ein guter Wert.

Zum Laden steht ein kleines, magnetisches Ladepad mit USB-C-Anschluss parat – dieses kommt allerdings ohne Kabel oder Netzteil. Der Ladevorgang dauert damit rund eine Stunde.

Preis

Mit einem Preis von derzeit 89 Euro (UVP 99 Euro) ist die Active 2 ein echtes Schnäppchen unter Sportuhren und Smartwatches. Hier kann man bedenkenlos zugreifen. Die Premium-Version mit Lederband, Saphirglas und NFC für Zahlungen mit Zepp Pay kostet 109 Euro.

Fazit

Die Amazfit Active 2 konnte uns im Test fast rundum überzeugen. Eine so gut ausgestattete und dennoch günstige Smartwatch mit GPS hatten wir bislang selten im Test. Damit ist die Active 2 eine klare Empfehlung für alle, die eine preiswerte Sportuhr suchen.

Das schicke Design, die solide Verarbeitung und das helle Display sorgen für eine gute Alltagstauglichkeit. Besonders beeindruckt hat uns die Akkulaufzeit von fast zehn Tagen. Die Pulsmessung erwies sich als äußerst präzise, und mit Features wie Sprachsteuerung, Offline-Karten, Zyklus-Tracking und Telefonie bietet die Uhr einen beachtlichen Funktionsumfang.

Einschränkungen gibt es dennoch: Bezahlen ist nur mit der Premium-Version und zudem nur mit wenigen Zahlungsdiensten möglich. Das Hören von Musik über die Uhr beim Laufen ohne Smartphone ist nicht möglich, weder gibt es dafür einen Speicher für MP3 noch Apps für die Offline-Wiedergabe gibt es keine. Zudem zeigte sich der Kalender als fehleranfällig, da er gelöschte Google-Einträge wiederholt anzeigte.

Wer eine zuverlässige Sportuhr mit präziser Pulsmessung und langer Akkulaufzeit sucht, macht mit der Amazfit Active 2 nichts falsch.