Teclast bietet dem T50 ein Einsteiger-Tablet, das mit guter Leistung, viel Speicher und einem großen Display sowie Widevine Level 1 für Full-HD-Streaming punktet. Im Test zeigen sich nur wenige Schwächen.
Ein tatsächlich brauchbares Tablet, das derzeit nur 86 Euro bei Aliexpress kostet, aber trotzdem mit einem 11 Zoll großen Display, ausreichend viel Power und sogar LTE-Support kommt? Hört sich eher utopisch an, ist dank des Teclast T50 aber Realität. Was viele günstige China-Tablets versuchen, hat der Hersteller hier weitestgehend geschafft. Im Test zeigt sich, dass das Tablet aber dennoch mit den typischen Schwachstellen zu kämpfen hat, die wir von günstigen Tablets aus Fernost kennen. Welche das sind und welche Punkte noch für das Gerät sprechen, zeigt der Test.
Am Design des Teclast T50 gibt es nichts auszusetzen – allein schon aus dem Grund, dass es so schlicht und einfach ist. Das Aluminiumgehäuse ist einheitlicher, abgerundeter Block, der lediglich dank des Teclast-Logos in der Mitte sowie des farblich leicht abgesetzten und aus Kunststoff bestehendem Antennenmodul auf der Oberseite ein bisschen Abwechslung erfährt.
Die Hauptkamera auf der Rückseite ist auffällig in einem schwarzen Quader mit abgerundeten Ecken gefasst. Die Frontkamera befindet sich auf der längeren, rechten Seite des Geräts und ist dort mittig platziert. Etwas wuchtig und dick erscheinen die Display-Ränder. Die Maße des Geräts betragen 260 × 164 Millimeter – ein Durchschnittswert für 11-Zoll-Tablets. Mit seinen 9,7 Millimetern Dicke ist das Teclast T50 aber noch ein Stückchen klobiger als seine Kollegen. Dazu trägt auch das leicht erhöhte Gewicht von 510 Gramm bei. Beide Werte sind aber noch im Rahmen. Die Verarbeitung ist im Großen und Ganzen okay, allerdings macht sich ein leicht knarzendes Geräusch beim Gehäuse im Test bemerkbar.
Das Display des Teclast T50 ist ein 11 Zoll großes IPS-Panel, das mit 2000 × 1200 Pixeln auflöst. Das ist für diese Preisklasse vollkommen in Ordnung und bringt uns auf eine Pixeldichte von rund 212 PPI (Pixel pro Zoll). Die Bildwiederholrate beträgt erwartungsgemäß 60 Hertz. Im Alltag gibt es an diesem Bildschirm nichts auszusetzen. Die Farbdarstellung ist okay, wenn auch stellenweise etwas unnatürlich. Die Kontraste und die Blickwinkel passen auch.
Etwas schwieriger wird es bei der Helligkeit – dort erreicht das Teclast T50 nur rund 280 cd/m². Das ist selbst für Innenräume etwas dunkel, und für die Nutzung draußen dürfte sich das Tablet mit dieser Bildschirmhelligkeit in den meisten Fällen nicht eignen. Die meisten Konkurrenten sind hier deutlich heller.
Im Teclast T50 befinden sich zwei Kameras – eine Hauptkamera, die mit 20 Megapixel auflöst und über Autofokus verfügt sowie eine Frontkamera, die ihre Aufnahmen mit einer Auflösung von 8 Megapixeln anfertigt. Wenig überraschend, sollte man nicht viel von den Fotos eines preiswerten Tablets erwarten. Die Bilder der Hauptkamera zeigen Schwächen bei Farben, die oft nicht naturgetreu abgebildet oder übersättigt sind, alles wirkt unnatürlich und fast schon wie ein Ölgemälde. Bei Dunkelheit ist die Kamera kaum zu gebrauchen. Die Frontkamera liefert eine ähnliche Leistung ab, wobei wir die gerade noch als für Videokonferenzen geeignet bezeichnen würden. Videoaufnahmen sind mit maximal 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde möglich.
Als Prozessor kommt ein Unisoc Tiger T616 zum Einsatz. Das ist ein mittlerweile fünf Jahre alter Chip, der im 12-nm-Verfahren gefertigt wird. Für Einsteiger-Geräte ist er trotz seines Alters aber weiterhin gut geeignet, weil er ausreichend Performance mitbringt, um Alltagsaufgaben ohne größere Probleme erledigen zu können. Beim Benchmark PCmark Work 3.0 kommen wir mit dem Gerät auf rund 8200 Punkte, was in dieser Preisklasse einem guten Wert entspricht. Weniger gut sind die 490 Punkte, die das Gerät im Grafik-Benchmark 3Dmark „Wild Life“ erreicht. Abseits von einfachen Casual Games à la Angry Birds reicht hier die Leistung für Spiele nicht aus.
Vergleichsweise üppig fällt der Arbeitsspeicher aus: 8 GB RAM stehen hier zur Verfügung, der Hersteller zählt die vollkommen unnötigen 8 GB virtuellen Arbeitsspeicher dazu und kommt so auf 16 GB. Als Massenspeicher stehen wahlweise 128 oder 256 GB zur Verfügung, was ebenso viel ist.
Auch die sonstige Ausstattung des Geräts lässt für den Preis wenig zu Wünschen übrig. Nutzer können für Kommunikationsdienste auf Wi-Fi 5 sowie Bluetooth 5.0 zurückgreifen. Außerdem gibt es GPS mit Glonass und Unterstützung für LTE-Mobilfunk, und das auch noch mit Dual-SIM. Das sieht man nicht alle Tage. Die Voraussetzung für Dual-SIM ist hier aber, dass man dann keine microSD-Karte nutzt. Diese werden auch unterstützt, belegen aber einen der beiden SIM-Karten-Slots.
Gefühlt ebenso rar wie LTE ist die beim Teclast T50 vorhandene Widevine-Level-1-Zertifizierung, die bei vielen günstigen Geräten fehlt und dank der Streaming auch in Full-HD-Qualität möglich ist. Die vier Lautsprecher liefern einen ordentlichen, überraschenderweise aber nicht zu lauten Klang. Schade ist, dass der Hersteller weder einen Fingerabdruck-Sensor noch einen 3,5-mm-Audioanschluss bietet. Als Betriebssystem kommt Android 13 zum Einsatz, das zwar nahezu unverändert ist, aber mit einem veralteten Sicherheits-Patch aus Januar 2024 daherkommt.
Im Teclast T50 verbaut der Hersteller einen 7500 mAh großen Lithium-Ionen-Akku. Im PCmark Battery Test kommen wir mit dem Gerät auf eine Wiedergabezeit von rund 8 Stunden. Angesichts des großen Akkus ist das ein eher durchschnittlicher Wert, viele Konkurrenten halten etwas länger durch. Damit sollten dennoch bis zwei Tage bei hoher Nutzungsintensität drin sein. Aufgeladen wird mit 20 Watt.
Das Teclast T50 ist lediglich in Grau verfügbar. Die Speicherkombination mit 8/128 GB kostet aktuell bei Aliexpress nur 86 Euro.
Mit dem T50 gelingt es Teclast, ein solides und dennoch preiswertes Tablet auf den Markt zu bringen, das an den wichtigen Stellen überzeugt. Das 11 Zoll große Display ist zwar dunkel, aber in anderen Punkten überzeugend. Die Performance ist gut, es gibt viel Speicher sowie RAM und die Ausstattung ist dank LTE, Dual-SIM und Widevine Level 1 vergleichsweise üppig. Dass wir Mängel bei Dingen wie der Kameraqualität oder der Software feststellen mussten, überrascht nicht – es handelt sich schließlich immer noch um ein günstiges Tablet eines kleinen Herstellers.
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