Tineco Pure One A50S
Stefan schrieb schon während seines Studiums für ein kleines Printmagazin im Ruhrpott Spieletests und kam durch glückliche Fügung nach Berlin. Dort arbeitete er anfangs als Redakteur, später dann als leitender Testredakteur insgesamt fast 15 Jahre beim Mobilfunkmagazin areamobile.de. Nach so langer Zeit ist er nun froh, bei Heise Bestenlisten by TechStage zusätzlich auch über Roboter aller Art, eBikes, Balkonkraftwerke mit und ohne Speicher, Lautsprecher, Modellflugzeuge und allerhand andere technische Spielereien schreiben zu können.
Der Tineco Pure One A50S verspricht eine starke Reinigungsleistung zu einem attraktiven Preis. Wir haben den Akkusauger getestet und zeigen seine Stärken und Schwächen.
Der Markt für Akkusauger ist breit gefächert, mit Modellen, die von erschwinglich um 100 Euro bis hin zu teuer und über 1.000 Euro reichen. Der Tineco Pure One A50S positioniert sich mit einem Preis von etwa 250 Euro im unteren Preissegment und bietet dennoch einige interessante Features. Ob er in der Praxis überzeugen kann, klären wir in diesem Testbericht.
Der Tineco Pure One A50S präsentiert sich im modernen Design, die Farbkombination aus Weiß, Schwarz und Silber passt gut. Trotz des überwiegenden Einsatzes von Kunststoff wirkt der Sauger ausreichend robust und stabil. Auffällig ist der obere Teil, der fest am Gehäuse sitzt und aus Kunststoff besteht. Wie bei den meisten Modellen besteht der untere Teil des Saugrohrs aus Aluminium, was den stabilen Eindruck noch verstärkt. Dazwischen sitzt ein Knickgelenk, das es dem Nutzer im Alltag mit einem Handgriff ermöglicht, bequem unter Möbeln zu saugen.
Etwas klein fällt das Display aus, das sich über dem Pistolengriff befindet und dem Nutzer zugewandt ist. Es zeigt in erster Linie die drei verschiedenen Modi (Eco, Auto und Max) und Fehlermeldungen an, eine echte Akkuanzeige gibt es hingegen nur bedingt – mehr dazu im Abschnitt "Alltag". Der Sauger ist grundsätzlich leicht und handlich, was die Bedienung erleichtert. Zubehörteile lassen sich mit wenig Kraftaufwand voneinander lösen, was der Handhabung zugutekommt.
Der Lieferumfang des Pure One A50S ist überschaubar und auf das Wesentliche beschränkt. Neben der 3DSense-Bodenbürste mit sehr hellem grünen LED-Licht und seitlichem Annäherungssensor zur Anhebung der Saugleistung, wenn man mit ihr an Möbeln entlangfährt, enthält er nur eine Fugendüse mit variablem Pinselaufsatz und eine Wandhalterung zur Aufbewahrung. Eigentlich müsste auch noch eine motorisierte Polsterbürste im Lieferkarton liegen, die fehlte bei unserem Testgerät allerdings. Ähnlich wie bei Dyson kann man das mitgelieferte Stromkabel in der Wandhalterung so einfügen, dass der Sauger beim Einhängen sofort geladen wird. Fummeliges Anstöpseln entfällt daher.
Die Bedienung erfolgt über ein zu kleines Display und zwei Tasten, die direkt darunter platziert sind und sich einfach mit dem Daumen erreichen lassen. Die Saugleistung kann in drei Modi eingestellt werden: Eco, Auto und Max. Der Eco-Modus bietet die geringste Saugleistung und ist besonders energiesparend. Im Auto-Modus passt der Sauger die Leistung automatisch an, während der Max-Modus für besonders grobe Verschmutzungen gedacht ist.
Etwas seltsam: Zwar gibt es einen dedizierten Auto-Modus, doch auch im Eco-Modus regelt die sensible Automatik die Saugleistung selbstständig. Über die manuellen Modi bestimmt der Nutzer aber nicht nur die höhere Saugleistung, sondern auch eine höhere Umdrehung der motorgetriebenen Saugbürste. Das geschieht hingegen nicht automatisch. Vermisst haben wir eine ordentliche Akkuanzeige – schließlich gibt es ja ein Display. Das ist aber offenbar so klein, dass für eine Prozent- oder wenigstens Balkenangabe offensichtlich kein Platz mehr war. Stattdessen erscheint bei knappem Akkustand lediglich ein winziges und schnell zu übersehendes Blitz-Symbol und die LED am abnehmbaren Akku blinkt rot. Das hätten wir uns besser gewünscht.
Auf Hartböden zeigt der Tineco Pure One A50S seine Stärken. Schon im Eco-Modus werden so gut wie alle normalen Verschmutzungen mit nur einer Saugbewegung beseitigt. Die sehr helle grüne LED hilft dabei, auch feinste Staubpartikel zu erkennen. Wie fast immer bei günstigen Saugern gilt das gute Ergebnis in erster Linie beim Vorwärtsfahren, beim Zurückziehen bleiben immer wieder kleine Partikel liegen.
Auf Teppichen hat der Sauger jedoch Schwierigkeiten. Während er auf Kurzflor-Teppichen noch ganz gut zurechtkommt, ist er auf hochflorigen Teppichen teils nur schwer zu bewegen. Hier hilft es bisweilen, die Lippe des Bürstenkopfes per kleinem Schieberegler auf der Oberseite anzuheben. Was bleibt, ist allerdings immer wieder so etwas wie ein Losbrechmoment – erst ist das Vorschieben schwer, danach sorgen die großen Räder am Bürstenkopf für leichtgängige Bewegung. Das schränkt den Gebrauch zumindest auf hochflorigem Teppich mehr ein, als es nötig wäre. Denn die eigentliche Reinigungsleistung ist dank der starken Saugleistung von (nach Herstellerangaben) 185 Airwatt auch auf Teppich gut – zumindest besser, als wir es bei einem vergleichsweise günstigen Modell erwartet hätten.
Die EdgeSense-Technologie erkennt Kanten seitlich neben dem Bürstenkopf und erhöht die Saugleistung entsprechend. Angezeigt wird das zudem per LED rechts und links am Bürstenkopf, die angeht, wenn der Sensor eine Annäherung an seitliche Hindernisse wie Möbel oder Fußleisten erkennt. In der Praxis funktioniert das ordentlich. Die generelle Automatik, die wie oben beschrieben allerdings nur die Saugkraft und nicht die Leistung der motorisierten Bürste regelt, hat uns sehr gut gefallen. Das Programm reagiert direkt und sensibel und wir haben uns nur selten gewünscht, jetzt mehr Leistung zu bekommen. Zur Not ist die dann aber auch per Knopfdruck erreichbar.
Für die Reinigung von Polstern fehlt es unserem Testgerät an geeignetem Zubehör, was auch die Beseitigung von Tierhaaren erschwert. Eigentlich sollte aber eine motorisierte Polsterbürste dabei sein. Die Betriebslautstärke ist mit bis zu 75 dB im Max-Modus relativ hoch, im Eco-Modus jedoch mit rund 60 dB angenehm niedrig. Durch die häufig regelnde Automatik ist sie allerdings meist höher und auf dem Niveau des Automatikmodus.
Der 2.500-mAh-Akku des Tineco Pure One A50S bietet im Eco-Modus eine Laufzeit von rund 40 Minuten, was ein ordentlicher Wert ist. Im Max-Modus reduziert sich die Laufzeit erheblich auf etwas mehr als 10 Minuten – das ist dennoch akzeptabel, zumal dank der Automatik größtenteils der Eco-Modus reicht. Die Ladezeit beträgt etwa 3 Stunden.
Der Tineco Pure One A50S hat eine UVP des Herstellers von 299 Euro und war zum Testzeitpunkt für etwa 250 Euro zu bekommen.
Der Tineco Pure One A50S ist ein vielseitiger Akkusauger, der besonders auf Hartböden überzeugt. Seine intelligente Bodenbürste und die leuchtstarke LED sind klare Pluspunkte, die Saugkraft ebenfalls und auch die Verarbeitung ist gut. Die Schwächen beim Handling auf Teppichen sind schade, denn die Reinigungsleistung ist auch dort in Ordnung – vor allem für diese Preisklasse. Zu der passt auch das begrenzte Zubehör, allerdings schränkt es den Einsatzbereich ein.
Besonders für Haushalte mit überwiegend Hartböden ist der Sauger eine gute Wahl, für Teppichbesitzer hingegen weniger. Insgesamt bietet der Tineco Pure One A50S eine solide Leistung zum fairen Preis.
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