Die neue PTZ-Überwachungskamera Tapo C225 bietet so viele Erkennungstechniken wie kaum ein anderes Modell. Wie gut sie funktioniert, zeigt der Test.
TP-Link hat in die PTZ-Überwachungskamera Tapo C225 jede Menge moderner Erkennungstechnologien integriert. Das für Innenräume vorgesehene Modell unterscheidet bei der Bewegungserkennung zwischen Personen, Haustieren und Fahrzeugen und verliert einmal erkannte Objekte dank Schwenk- und Neigetechnik und Autoverfolgung nicht mehr aus dem Fokus. Doch das ist längst nicht alles: Im Vergleich zum Mitbewerb ist auch die integrierte Geräuscherkennung State of the Art. Sie kann Hundebellen von Katzenmiauen und weinenden Babys unterscheiden. Zudem erkennt sie das Geräusch, wenn Glas zerbricht und bietet eine Linienüberschreitungserkennung. Ersteres hilft dabei, Einbrecher zu erkennen, wenn diese beim Zugang zum Haus oder Wohnung eine Glasscheibe beschädigen, während die Linienüberschreitung darüber informiert, ob erkannte Objekte eine virtuelle Grenze überschreiten. Damit können etwa Eltern ein Kinderzimmer virtuell abschließen und sobald der Nachwuchs flügge wird, verschickt die Tapo C225 eine Nachricht aufs Smartphone. Zudem bietet sie einen Manipulationsalarm, der anschlägt, wenn die Kamera vom aktuellen Standort entfernt wird.
Ansonsten bietet die PTZ-Kamera eine maximale Auflösung von 2560 × 1440 Pixel, wobei sie Videos standardmäßig mit 25 fps auf einer microSD-Karte aufzeichnet. Für die Speicherung der Videos steht alternativ steht ein kostenpflichtiger Clouddienst zur Verfügung, der jährlich Kosten in Höhe von mindestens 33 Euro verursacht. Und dank Onvif-Kompatibilität steht mit der Einbindung in ein NAS wie Synology Surveillance Station (Ratgeber) eine weitere Speicheroption parat. Zudem können Anwender die Tapo C225 in zu Onvif kompatible Smart-Home-Zentralen (Bestenliste) wie Home Assistant (Testbericht) und Homey Pro (Testbericht) integrieren. Und mit Homekit ist die neueste Variante der C225 ebenfalls kompatibel.
Durch das bewegliche Objektiv erfasst die Tapo C225 einen für PTZ-Kameras typischen Bereich von 360° horizontal und 149° vertikal. Bei Bedarf können Anwender über die integrierte Gegensprechfunktion mit Personen kommunizieren. Wie gut sich die 55 Euro teure Überwachungskamera in der Praxis bewährt, zeigt unser Test.
Der Lieferumfang der PTZ-Überwachungskamera Tapo C225 enthält neben einer Befestigungsplatte aus Plastik, die man mit den mitgelieferten Schrauben und Dübeln fest montieren kann, noch ein proprietäres 12-Watt-Netzteil (12 Volt, 1 Ampere). Damit lässt sich die TP-Link leider nicht über eine USB-Steckdose (Ratgeber) mit Strom versorgen, sodass das Netzteil dauerhaft einen herkömmlichen Steckdosenplatz belegt.
Vor der Inbetriebnahme sollte man zunächst den microSD-Card-Slot unterhalb des Objektivs mit einer passenden microSD-Karte befüllen. Die Einrichtung der Kamera erfolgt mit der Tapo-App, für die ein Nutzerkonto erforderlich ist. Ein Installationsassistent hilft beim Set-up, das nach wenigen Minuten abgeschlossen ist (siehe auch Bildergalerie). Sollte es bei der Koppelung mit dem WLAN zu Problemen kommen, empfiehlt sich, wie bei allen Überwachungskameras, die wie die C225 auf 2,4-GHz-WLANs beschränkt sind, das 5-GHz-Band des Routers vor der Inbetriebnahme der Kamera temporär abzuschalten.
Bei der Bewegungserkennung differenziert die Tapo C225 zwischen Personen, Fahrzeugen und Haustieren. Im Test hat das auf Anhieb problemlos funktioniert. Fehlalarme haben wir keine registriert. Und auch die Geräuscherkennung hat beim Miauen einer Katze angeschlagen. Allerdings mussten wir die Empfindlichkeit etwas erhöhen. Erkannte Bewegungen zeigt die App im Bereich Abspielen & Herunterladen mit einem entsprechenden Symbol je nach Erkennungsart übersichtlich an.
Wie das Outdoor-Modell Tapo C420S2 (Testbericht) kann man auch bei der C225 sogenannte Privatsphärenzonen definieren, die im Video geschwärzt dargestellt werden. Allerdings ist das im Innenbereich weit weniger wichtig als im Außenbereich. Bei der Ausrichtung der Kamera auf ein fremdes Grundstück ist diese Funktion für einen DSGVO-konformen Betrieb Voraussetzung. Dennoch ist es natürlich praktisch, wenn man der Tapo C225 den Blick auf bestimmte Zonen entziehen kann.
Sehr nützlich ist der manuelle Privatsphärenschalter an der Vorderseite des etwa 11 cm hohen Gehäuses. Wird er betätigt, schaltet sich die Kamera aus. Außerdem kann man die Bewegungserfassung über Aktivitätszonen einschränken, sodass Benachrichtigungen nur erfolgen, wenn eine Bewegung in einer der festgelegten Aktivitätszonen erfolgt.
Die Alarmierungsmöglichkeiten der Kamera sind vielfältig und umfassen neben den klassischen Pushbenachrichtigungen auf das Smartphone auch Alarmtöne, die über den integrierten Lautsprecher an der Rückseite der Kamera erklingen. Allerdings könnte die Lautstärke etwas höher ausfallen. Toll ist die Möglichkeit, Benachrichtigungen nach Aktivitätstyp und Zeit einschränken zu können.
Die Steuerung über die App erfolgt zügig. Zudem erlaubt sie Anpassungen der Schwenk- und Neigefunktion, sodass Anwender die Kamerabewegung mittels der Steuerungstasten nach persönlichen Bedürfnissen feinjustieren können.
Der in der Kamera verbaute 1/3-Zoll große Sensor nimmt Bilder mit 2560 × 1440 Pixel (QHD) oder 720p bei 15 fps auf. Einen optischen Zoom bietet die Kamera nicht, sodass man mit der digitalen Vergrößerung vorliebnehmen muss. Dank der mit 3,7 Megapixel zu Full-HD-Überwachungskameras 1,7-fach größeren Auflösung bietet die Tapo C225 aber auch bei digitaler Vergrößerung noch akzeptable Ergebnisse (siehe auch Bildergalerie). Und auch die Nachtsicht kann sich sehen lassen: Das lichtstarke Objektiv bietet bei abnehmender Helligkeit noch lange farbige Aufnahmen. Über eine LED zur Beleuchtung verfügt die PTZ-Überwachungskamera jedoch nicht, sodass dann die integrierten Infrarot-LEDs für immerhin klare Schwarzweiß-Aufnahmen sorgen, wobei es zu keiner Überbelichtung von Gesichtern kommt. Der Nachtmodus bietet zwei Modi: In der Standardkonfiguration sind die Infrarot-LEDs sichtbar und in der alternativen Konfiguration bleiben sie unsichtbar, sodass die C225 beispielsweise beim Einsatz als Babyphone den Schlaf des Kleinkinds nicht durch leuchtende LEDs stört.
Allerdings verzichtet die Tapo C225 auf die Nutzung des platzsparenden Codecs H.265 und zeichnet stattdessen mit der Variante H.264 auf. Trotzdem erscheint der Livestream in der App nahezu verzögerungsfrei. Und nicht nur dort: Bei Bedarf ist dieser auch auf einem smarten Display wie Amazon Echo Show zu sehen.
TP-Link verkauft die Tapo C225 zu einem regulären Preis von knapp 75 Euro. Aktuell ist sie für knapp 50 Euro inklusive Versand erhältlich. Achtung: Die Variante für 44 Euro kommt mit einem Netzteil für britische Steckdosen.
Die PTZ-Überwachungskamera TP-Link Tapo C225 überzeugt im Test mit guter Bildqualität sowie zeitnahen und zuverlässigen Benachrichtigungen. Die Bewegungserkennung hat einwandfrei funktioniert und zwischen Menschen und Haustieren differenziert. Fehlalarme haben wir keine registriert. Die Bewegungsverfolgung erfolgt zuverlässig und zügig. Auch die Geräuscherkennung hat im Test zumindest bei einer Katze angeschlagen.
Gut gefallen hat uns obendrein die leichte Bedienung und Inbetriebnahme, die zügige Darstellung des Livestreams in App und auf einem smarten Display wie Echo Show. Und auch die dank Onvif-Support leichte Integrationsmöglichkeit in einer kompatiblen Smart-Home-Zentrale wie Homey Pro (Testbericht) oder Home Assistant (Testbericht). Wer auf der Suche nach einer leistungsfähigen Überwachungskamera für Innenräume ist und diese etwa als Babyphone einsetzen möchte, liegt mit der TP-Link Tapo C225 genau richtig. Kaum eine andere Kamera bietet so viele KI-Funktionen wie die Tapo C225, die mit aktuell 50 Euro gemessen an dem Leistungsumfang auch noch sehr günstig ist. Zudem ist die neueste Version auch kompatibel mit Homekit.
Achtung: Die Variante für 44 Euro kommt mit einem Netzteil für britische Steckdosen.
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