Stefan schrieb bereits während des Studiums Spieletests für ein Printmagazin im Ruhrgebiet. Durch einen glücklichen Zufall landete er in Berlin und arbeitete fast 15 Jahre bei Areamobile, zuletzt als leitender Testredakteur. Für Heise Bestenlisten testet er Smartphones, Saug- und Mähroboter, Lautsprecher, Modellflugzeuge und andere Technik-Gadgets.
Guter Sound am PC muss nicht teuer sein – meint zumindest Hersteller Trust und wirft das 2.1-Soundsystem Yuri mit Subwoofer in den Ring. Gerade einmal etwa 50 Euro kostet das derzeit – kann das auch was?
Wer nicht nur am PC arbeitet, sondern auch Videos schaut und spielt, der kommt ohne ordentlichen Sound nicht aus. Der Klang kann über ein geeignetes Headset kommen oder aus zwei Lautsprechern (Bestenliste). Wer „mittendrin statt nur dabei“ sein will, greift aber wohl zu einem 2.1-System mit Subwoofer oder gleich zu Surround. Das kann dann aber auch schnell ins Geld gehen – muss es aber nicht. Trust hat mit seinem Yuri ein Lautsprecher-Paar mit zusätzlichem Subwoofer im Angebot, das derzeit nur rund 50 Euro kostet und trotzdem stolze 120 Watt Peak bietet. Wir haben im Test überprüft, was das Gerät kann.
Das Trust Yuri 2.1 gibt es bei Amazon für knapp 51 Euro.
Das günstige System von Trust ist einfach aufgebaut. Die beiden Lautsprecher sind mit einem festen Kabel versehen, das sich nicht tauschen lässt, aber mit rund einem Meter Länge ausreichend lang für eine ordentliche Aufstellung ist. Die beiden Gehäuse bestehen zwar aus Kunststoff, jede Box ist mit rund 350 Gramm aber etwas schwerer als erwartet. Der Subwoofer, an den die beiden Lautsprecher per Cinch-Kabel angeschlossen werden, ist hingegen aus Holz gefertigt.
Er hat nicht nur den 5,25 Zoll großen, nach vorn gerichteten Bass-Lautsprecher zu bieten, sondern auch eine nach links weisende Bassreflex-Öffnung sowie hinten abgesehen von den Anschlüssen für Lautsprecher und Kabelfernbedienung auch noch einen Lautstärke- und einen Bassregler zu bieten. Entsprechend wiegt der Woofer mit etwa 2,2 KG etwas mehr. Außerdem gibt es hier den Power-Schalter und einen kleinen Knopf für das „intelligente Energiemanagement“, bei dessen Aktivierung das ganze System bei Nichtnutzung in den Stand-by-Modus wechselt.
Das Design ist sehr simpel gehalten, wirkt aber ausreichend wertig und sieht nicht zu billig aus. RGB-LEDs oder sonstigen Zierrat gibt es hier nicht, ebenso wenig weitere Ausstattung wie Bluetooth. Etwas seltsam mutet die Anschlussoption für PC oder Smartphone an: Am Subwoofer gibt es dafür keinen Anschluss, ein passender Klinkenanschluss befindet sich hingegen ausschließlich an der Kabelfernbedienung direkt neben dem Kopfhöreranschluss in ebenfalls 3,5-Millimeter-Klinke. Da hilft es auch nichts, dass das Kabel der Fernbedienung mit etwa 1,8 Metern angenehm lang ist, denn von dort aus muss immer ein weiteres Kabel zum Zuspieler führen und liegt dann auf dem Schreibtisch herum.
Der Hersteller beschreibt den Sound als ausgewogen, satt und tief und ein beeindruckendes Hörerlebnis – dass das bei einem Preis von nur 50 Euro etwas dick aufgetragen ist, dürfte wohl niemanden überraschen. Tatsächlich gibt es einige hörbare Höhen, eigentlich soll der Frequenzbereich von 20 bi 20.000 Hz reichen. Insgesamt wirkt der Sound aber trotzdem erwartbar wenig differenziert, sobald man den Bassregler etwas hochdreht. Das ist allerdings zwingend nötig, wenn tatsächlich so etwas wie ein „tiefer“ Klang erreicht werden soll. Dass gleichzeitig die Klarheit darunter leidet, lässt sich bei einem so günstigen System aber wohl nicht vermeiden, zumal eine dedizierte Regelung für die Höhen fehlt. Und für 50 Euro ist der Sound dann insgesamt gar nicht übel und dank 15 Watt RMS der Satelliten und den 30 Watt RMS (zusammen 120 Watt Peak) wird die kleine Kiste zudem recht laut.
Tatsächlich zeigten sich zudem im Test zwei Dinge: Einerseits kommen die Höhen erst mit etwas mehr Pegel ins Leben, andererseits gibt es zwar auf Wunsch (zu) viel Bass (wir haben den Regler je nach Musik lieber im ersten Drittel gelassen, dabei mögen wir Bass…), der bewegt sich aber oberhalb von 50 Hz, sogar eher oberhalb 55 Hz. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass echter „Tiefbass“, wie ihn andere, nicht viel teurere Systeme wie ein Speedlink Gravity 2.1 (Testbericht) spielen, mit dem Trust Yuri nicht machbar sind. So klingt das Yuri zwar auch bei unterschiedlichen Musikrichtungen insgesamt – gerade für den Preis – ganz passabel und ausreichend klar, wenn aber etwa bei Descent von Fear Factory im Refrain die Bassschläge folgen, ist davon leider nichts mehr zu hören. Das ist bei ähnlich kleinen, aber deutlich teureren Modellen wie einem Logitech Z407 (Testbericht) anders. Dessen Satelliten klingen dafür etwas weniger klar als beim Yuri.
Das Trust Yuri 2.1 gibt es bei Amazon für knapp 51 Euro.
Keine Frage: Für rund 50 Euro ist das Trust Yuri keine schlechte Anschaffung. Echten HiFi-Klang sollte man natürlich nicht erwarten, aber das gilt auch für doppelt so teure Systeme. Insgesamt gibt es ausreichend klare Höhen und vollen Klang, auch wenn der Sub nicht übermäßig tief runterspielt. Der Lautstärkepegel ist voll in Ordnung, Anbindungsoptionen sind allerdings stark eingeschränkt. Buntes „Gamer-Licht“ und Bluetooth gibt es nicht.
Wer nach Alternativen sucht, wird in unserer Top 10: Das beste 2.1-Soundsystem im Test – PC-Lautsprecher mit Subwoofer fündig.
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